Nach einer Nacht im lärmenden Zug und nach einer Nacht auf einem durchgelegenen Bett in einer Abstellkammer, war ich dementsprechend groggy. Ich verabschiedete mich von der Gastwirtin, die sich bei mir immer wieder entschuldigte und beteuerte, dass ihr so etwas noch nie passiert sei. Mit dem Taxi machte ich mich auf den Weg ins Goethe Institut Ljubljana, das mich freundlicher Weise zum Frühstück einlud. Währenddessen machte ich Bekanntschaft mit einem sehr netten Student, der im GI neben seinem Germanistikstudium jobbt und wir unterhielten uns über deutsche Autoren und Filme. Kokowääh und Konsorten scheint in Slowenien sehr bekannt zu sein.
Vormittags gab mir der Direktor des GI, Herr Kloninger , den ich nun nach einigen Telefonaten endlich persönlich kennenlernte, einen kleinen Einblick in die Geschichte und die Aufgaben des GI, was ich als sehr bereichernd empfand. Diesen Einblick konnte ich dann am Abend durch die Lektüre des Jahrbuchs des GIs und PASCH vertiefen. Im Anschluss hatte ich dann noch Gelegenheit in die Arbeit der netten Mitarbeiterinnen des Goethe-Instituts Einblick zu erhalten. Zu Mittag war ich dann im nama – ich denke, das ist so etwas wie Galeria Kaufhof bei uns – mit zwei Kolleginnen aus dem GI.
Nach dem Mittagessen musste ich mich dann beeilen, damit ich das Einchecken in meinem neuen Hotel nicht verpasse, was das GI freundlicherweise für mich irgendwie – fragt mich nicht, wie – aufgetrieben hat. Auf jeden Fall hatte ich hier mein eigenes Zimmer mit richtigem Bett und einem eigenen Bad. Nur so viel sei gesagt: Als ich in das Hotel kam, dachte ich – nach der Nacht in dem Gästehaus – nur WOW.
Gegen drei Uhr hatte ich einen Termin in der Deutschen Botschaft Ljubljana. Das erste, was mir auffiel, war, dass diese nicht frei zugänglich war, ich musste durch zwei verschlossene Türen hindurch. Also habe ich eine kleine Staatsgrenze durch zwei Türen überquert :-D. Außerdem darf man in der Deutschen Botschaft nicht fotografieren, sodass ihr nur ein kleines Bild von außen hier sehen könnt. Aber man kann sagen: Es war interessant, aber von innen sieht die Botschaft doch so ungefähr aus, wie man sich eine Botschaft vorstellt. Vorne ist ein Sicherheitsmann, der mich herein- und herausgelassen hat. Denn man kommt auch nicht ohne Genehmigung heraus. Einen schönen Mosaikfußboden und die ganze Botschaft zieren Deutschlandkarten in verschiedensten Variationen und eine Slowenienkarte. Aber ich habe natürlich nur einen Teil der Botschaft gesehen, nämlich die Abteilung für Kultur und Bildung. Ich habe mich dort mit der Leiterin Frau Handwerk getroffen und wir haben uns mit zwei weiteren Kollegen im Gespräch über die Aufgabe der Botschaft, über meine Aufgabe und über kulturweit gesprochen. Für mich war dieser Besuch in der Deutschen Botschaft eine Bereicherung ein Bild über die Kultur- und Bildungsarbeit im Ausland zu erhalten.
Danach war es für mich an der Zeit, die Burg in Ljubljana zu erklimmen. Gar nicht so einfach, denn der Weg ist sehr steil auf die Burg, aber vielleicht habe ich auch einfach den falschen Weg gewählt! Auf der Burg bot sich mir ein merkwürdiges Bild – zum Teil saniert und umgebaut, zum Teil sind aber auch die alten Strukturen der Burg erhalten. Auf jeden Fall ist der Aussichtsturm einen Besucht wert – die 3 bzw. 6 Euro (yeah, das war der erste Rabatt, den ich mit meinem Freiwilligenausweis erhalten habe!) sollte man sich wirklich nicht sparen! Es ist ein fantastischer Ausblick.
Dort habe ich auch zwei nette Amerikaner und einen Dänen kennengelernt, mit denen ich mich gut über meine ersten Eindrücke von Slowenien austauschen konnte. An dieser Stelle musste ich mal wieder feststellen, dass ich unbedingt etwas für meinen englischen Wortschatz tun muss – aber schon während des Gesprächs habe ich festgestellt, dass durch das Sprechen Vieles wiederkommt. Apropros Sprachen: Anscheinend können die Menschen sich im Serbo-Kroatischen Raum verstehen, auch wenn sie verschiedene Sprachen sprechen. Zumindest haben sich Mike, der ein wenig Kroatisch spricht, und die Kassiererin an der Kasse tadellos verständigen können. Wenn das so wäre, könnte ich mich also mit Slowenisch im ganzen Serbo-Kroatischen Raum verständigen. Das kann ich ja auf dem Zwischenseminar in Serbien gleich mal ausprobieren :). Auf dem großen Marktplatz haben wir fünf uns dann noch das Basketballspiel Italien – Spanien angesehen und danach hieß es für mich auch in die Heia zu gehen nach zwei so kurzen Nächten.
Am nächsten Tag schlief ich nach den letzten zwei sehr kurzen Nächten erst mal aus und gönnte mir danach ein sehr ausgiebiges Frühstück. Danach hieß es wieder Koffer packen und ab in die Abstellkammer des Hotels – auschecken. Als kleines Dankeschön wollte ich noch Kuchen besorgen für alle Mitarbeiter des GIs, dass mich das GI netterweise für zwei Tage nach Ljubljana eingeladen hat. Im GI traf ich dann nach nur so kurzer Zeit Patricia, die Mitfreiwillige, die für ein halbes Jahr am Goethe-Institut Ljubljana tätig sein wird. Zu einem netten Abschluss meines Aufenthalts in Ljubljana lud uns Herr Kloninger in ein chinesisches Restaurant ein. Solch ein Restaurant hatte ich mir gestern Mittag die Haken abgelaufen! Das Essen war sehr lecker und reichlich und nachdem ich mich vom GI verabschiedet hatte, begab ich mich auf direkten Weg zum Bahnhof. Im Zug traf ich dann zufälligerweise auch noch Hannah, eine weitere Mitfreiwillige aus Slowenien!





