Manchmal habe ich Angst. Einfach so. Sie kommt um die Ecke und springt mich an, manchmal weiß ich nicht einmal warum.
Manchmal kommt die Angst, wenn ich alleine durch die menschenleeren dunklen Straßen gehe, manchmal, wenn ich in das große leere dunkle Haus zurückkomme, in dem mein Zimmer ist. Wenn ich im Bett liege und etwas rascheln höre habe ich Angst, dass die Mäuse wieder da sind und manchmal wenn ich abends noch in dem sonst leeren Haus auf einmal Stimmen höre.
Manchmal habe ich Angst etwas zu verpassen. Wie mein Bruder aufwächst oder wie meine Schwestern erwachsen werden. Ein noch aufregenderes Land, das Leben zu Hause oder eine der tausend anderen Möglichkeiten.
Manchmal habe ich auch Angst vor der Zukunft. Zum Beispiel davor, das falsche Studienfach zu wählen.
Manchmal habe ich Angst, dass ich nicht genug für die Gesellschaft tue.
Manchmal sind diese Ängste berechtigt. Manchmal fressen sie mich auf, aber oft lassen sie sich genauso schnell wegwischen wie sie gekommen sind.
Wenn ich nach Hause komme und da ein Brief für mich liegt zum Beispiel. Oder wenn ich mein E-Mail – Postfach öffne und neue Nachrichten habe. Manchmal mag ich es auch mit meiner Schwester zu skypen ohne das wir uns unterhalten. So, als säßen wir gerade zusammen in einem Zimmer. Denn zusammen habe ich gleich viel weniger Angst.
…vielleicht verschwindet auch ein bisschen von all dem, wenn Du Dich daran erinnerst, wie viele Leute an Dich denken, auch wenn Du weit weg bist, Dich aus der Ferne in den Arm nehmen und sich freuen, Dich irgendwann wieder bei sich zu haben und dann von Deinen spannenden Erlebnissen und Erfahrungen zu hören, die Du in diesen Monaten machst ! Courage, meine Große !