Zwischen Someş, Donau, Bosporus und Nil
Wie fasst man eine zweiwöchige weite Reise in einem möglichst nicht zu langen Text zusammen? Diese Frage stellte ich mir praktisch schon vor meiner Abreise. Nach vielen Überlegungen entschloss ich mich schließlich dazu, die Reise, mit allen Stationen in Budapest, Istanbul, Alexandria, Kairo und am roten Meer in jeglicher Form von Bildern zu dokumentieren. Sei es nun die Erläuterung eines Fotos, einprägender Bilder oder Bilder in den Köpfe der Leser hervorzurufen. Das wird mehrere Teile brauchen, aber hoffentlich einen Rahmen schaffen, der von Ausschweifungen abhält.
Dieses erste Bild wurde am Flughafen von Istanbul aufgenommen, wo ich am 23. Dezember sechs Stunden lang Aufenthalt hatte. Es zeigt mich mit Omer, einem in den USA lebenden Iraker, der das erste Mal nach elf Jahren in seine Heimat zurückkehrte.
Omer sprach mich nach einer Stunde unergiebigen Herumschlenderns und Sitzplatz suchens auf die Sprache meines Buches an. Und auch wenn es zuerst etwas seltsam warentwickelte sich in den folgenden vier Stunden ein spannendes Gespräch.
Dieses Gespräch war jedoch nicht das Erste auf meiner 36-stündigen Hinfahrt.
Da war zum Beispiel noch das rumänische Pärchen, dass sich mit meinem Rumänisch abquälte um zu erfahren, ob ich verheiratet sei. Da war der junge Mann, im Zug nach Budapest, der meine Reservierung bezahlte, weil ich noch kein ungarisches Geld hatte und sein Bestes tat mein Hostel zu finden. Da war der Mexikaner im Hostel und eben Omer. Und da war, als ich mich eben von Omer verabschiedet hatte, die verzweifelte Senegalesin, die kein Wort Englisch sprach und ihr Gate nicht finden konnte.
Und zwischen all diesen Leuten aus aller Welt, beim Helfen und bei der Hilfe, die mir zukam, fühlte ich mich, als ich Linda am Ende des Tages in die Arme schließen konnte, weihnachtlich wie selten zuvor.
Und auch wenn die Feiertage erstaunlich „normal“ waren, müsst ihr für Geschichten darüber Moritz‘ Blog lesen.
Der nächste Reisebericht folgt in ein paar Tagen. Oh, und wer herausfindet, woher das Titel – Zitat stammt… darf sich freuen.