„Das ist Rumänien.“ sagt der Busfahrer zu mir auf dem Weg Richtung Baia Mare mit der 3. Klasse im Rückraum. „Ja“, antworte ich, „sehr schön!“ Dabei weiß ich nicht einmal, ob er jetzt die langsamen Laster und Autos meint, die wir gerade überholt haben, die Straßenschäden oder den goldenen Herbst, der um uns herum leuchtet. Aber das ist egal, für mich ist das alles Rumänien. Das, und das alte Weibchen, das uns mit einem mit Resig gefüllten Korb auf dem Rücken entgegenkommt und ein bisschen so aussieht, wie ich mir die kleine Hexe immer vorgestellt habe, nur dicker.
Die Tankstelle, an der das Benzin am Wochenende billiger ist als unter der Woche ist genauso Rumänien, wie die Strohhütchen und die zusammengeschnürten vertrockneten Stängel der Maispflanzen. Außerdem die Weite und dass man in kürzester Zeit auf dem Land ist. Die Pferdekarren gehören dazu und die Kirchen mit den silbern glänzenden Dächern und die grell bemalten total hässlichen Häuser. Ebenso die Bauruinen, die Gärten direkt neben den Häusern, der leuchtend gelbe Mais und die roten Äpfel. Dass die Männer und Frauen abends auf Bänken vor ihren Häusern sitzen ist Rumänien und dass an den Straßen gearbeitet wird. Der Geruch von frischem Teer gehört für mich genauso dazu wie der dichte weiße Rauch wenn neben der Straße etwas verbrannt wird.
Ja, das alles ist Rumänien und noch viel mehr, aber ich kann es mir nicht schöner vorstellen als jetzt in diesem leuchtenden Herbst. Und ich liebe es, das alles in vollen Zügen zu genießen und aufzunehmen.
mach es wie Frederic, meine Grosse: sammle die Sonne für die kalten Tage
🙂
Verooo, das klingt ja alles so schön positiv! =)
Ich will auch noch den leuchtenden Herbst, aber die Bäume sind jetzt hier kahl.
Und wer wollte nicht schon immer mal die kleine Hexe treffen?