Boden, Tisch, Sofa, Bett

In einer Ecke meines Zimmers stehen die fertig gepackten Koffer, starren mich an und fragen laut in den inzwischen eher leeren Raum, wie zum Teufel die restlichen Klamotten nach dem Vorbereitungsseminar noch in sie hineinpassen sollen.

In den letzten dreizehn Stunden hat sich das Schlachtfeld auf dem Boden, Tisch, Sofa, Bett in ein geordnetes Chaos verwandelt und jeder Stapel hat seinen Bestimmungsort, zwar noch nicht gefunden, aber immerhin erhalten.

Medizinisch bin ich das erste Mal in meinem Leben für alle Eventualitäten ausgerüstet und mein Shampoovorrat reicht vermutlich für die nächste zwei Monate. Natürlich könnte man das alles auch in Satu Mare besorgen, aber ich glaube dort Wichtigeres und Aufregenderes zu tun zu haben, als gleich die nächste Drogerie zu suchen. Diese Idee führte dann eben dazu, dass ich heute ein Vermögen bei dm ließ um all die schönen kleinen Dinge zu besorgen, die man sonst eher einzeln mal eben im Vorbeilaufen holen geht.

Immerhin bin ich, anders als viele Freiwillige, nicht durch irgendwelche Flugzeugvorschriften in Gewicht und Menge eingeschränkt (wie schafft ihr das bloß??), denn ich nehme, man höre und staune, den Bus. Ein Kriterium gibt es aber doch: Da ich umsteigen muss, habe ich mir fest vorgenommen mein ganzes Gepäck notfalls alleine stemmen (und ziehen) zu können.

Jetzt versuche ich allerdings erst einmal noch eine Weile mein liebes Bett zu genießen, in freudiger Erwartung dessen, was morgen mit dem Vorbereitungsseminar am Werbellinsee und knapp zweihundert anderen Freiwilligen auf mich zukommen mag.

3 Gedanken zu „Boden, Tisch, Sofa, Bett

  1. Wenn Satu Mare nur ein bisschen so ist wie das, was ich aus Tschechien und der Slowakei kenne, gibt es dort keine Supermarktabenteuer. Da sind garantiert mindestens zwei saubere gutsortierte Drogeriemärkte – einer in der Stadtmitte und einer neben Aldi/Lidl/obi/tesco/deichmann am Ortsrand. Also: Shampoo ist Ballast und kann auf Deine Rückkehr warten.

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