Endlich Krakau :)

Czesz Ihr Lieben!^^

Nachdem ich das schönste Weihnachten meines Lebens zu Hause bei meiner Schwester verbracht habe und mit meinen Uni-Freunden ins neue Jahr 2017 gerutscht bin, ging es für mich pünktlich zur Arbeit am 2. Januar wieder nach Lodz 🙂 Mein Gott war ich müde…

Im Januar ging die Arbeit dann weiter wie gehabt, das Adventskalenderprojekt ( Jeden Tag ein kleines Rätsel, ein Liedtext, ein Rezept oder ein kleiner Text zum Thema Weihnachten auf deutsch ) war zu ende und meine Schüler mussten sich nach der Weihnachtspause wieder motivieren weiter zu lernen. Zuhause in der Wohnung wartete zusätzlich auch schon die nächste kleine Katasptrophe: ein Gasleck, direkt über dem Herd in der Küche hat uns für eine Woche Angst, aber auch Galgenhumor gelehrt. Denn es war nur ein weiterer Punkt auf der Liste der Dinge, die in dieser Wohnung schon schief gingen 😀 Das wäre eigentlich mal einen eigenen Beitrag wert…

Lange musste ich aber nicht arbeiten, denn ab Mitte Januar hieß es in der Voivoidschaft Lodz für die Schüler, Lehrer und mich: WInterferien!!! Und da es mit einer der wichtigsten Punkte auf meiner Bucketlist ist und ich zwei Wochen am Stück frei habe, ging es für mich direkt in der ersten Woche für ganze 5 Tage in die unglaublich schöne Stadt Krakau 🙂

Und darüber möchte ich Euch diesmal erzählen, ich fange mal bei den letzten Tagen an, denn die habe ich in der eigentlichen Innenstadt Krakaus verbracht:

Kein Krakau ohne gefühlt hunderte von Pferdekutschen, die den ganzen Tag über den Hauptplatz, den größten Platz Europas, Touristen und vielleicht auch Einheimische wortwörtlich herumkutschieren.Doch es passt irgendwie in diese mittelalterliche Stadt und auf diesen Platz, wo viele schöne Häuser und Cafes in einem Quadrat um ein Marktgebäude herumgebaut sind. Außerdem steht hier eine wunderschöne Kirche mit einer sehr prunkvollen Ausstattung, von deren Turm aus jede volle Stunde ein Trompeter zu hören ist. Früher nur wenn Gefahren für die Stadt lauerten, heute um Touristen zu beeindrucken und Einheimischen den Schlaf zu rauben ;D

Dieses Foto entstand natürlich nachdem ich das „Fotografieren Verboten“-Schild gesehen habe, ist ja klar!^^ Übrigens sind alle Fotos in diesem Beitrag mit die ersten Fotos mit meiner neuen Kamera Sony alpha 6000, welche ich mir zu Weihnachten gewünscht hatte. Vielen Dank an alle, die mir diesen Wunsch erfüllt haben :*

Zurück zur Stadttour: Von diesem Hauptplatz geht es in viele kleine Passagen mit weiteren Cafes, kleine Läden mit einheimischem Bernstein und in viele, sehr viele Bars, denn Krakau ist mit einem Anteil von 25% an der Bevölkerung eine wahnsinnig lebendige Studentenstadt. Mein persönlicher Fremdenführer Jan, welcher auch über Kulturweit in Polen an einer Schule arbeitet, allerdings in Krakau, führte mich und einen Freund vom Hauptplatz weiter zur in ganz Polen berühmten Wawel Burg. Ein riesiges auf einem Berg liegendes Zeugnis der polnischen Geschichte. Erbaut wohl auf einer Höhle, direkt an der Weichsel. Wie jede mittelalterliche Stadt, die was auf sich hält, hat auch Krakau eine Drachenlegende. Laut dieser hatte in dieser Höhle ein Drache gelebt und sich immer wieder von Tieren und Jungfrauen der Stadt ernährt. Daraufhin hatte der König verständlicherweise Angst um seine Tochter und ließ verkünden, dass derjenige, der den Drachen besiegt, seine Tochter zur Frau und die Hälfte der Stadt bekommt. Natürlich versuchten sich daraufhin einige an der Aufgabe, aber vergeblich. Nur ein armer Schusterjunge soll durch eine List Erfolg gehabt haben: Er stopfte Gift und Schwefel in ein Schaf, legte es vor die Drachenhöhle und am nächsten Morgen fraß der Drache das Schaf. Allerdings bekam er durch das Gift und den Schwefel soviel Hunger, dass er in die Weichsel sprang und ertrank. Dem Ritter zu Ehren, der Krak hieß, wurde die Stadt Krakau genannt. So die Legende 😀

Danach ging es ins jüdische Viertel, was heute vor allem für sein Nachtleben bekannt ist. Dort haben wir die Treppe aus dem Film Schinlers Liste besucht, (Schindler ist eine von vielen berühmten Krakauern) und wir haben die besten Pierogi Teigtaschen Polens in einem kleinen Restaurant namens Pierogi Mr Vincent gegessen, in welchem passend dazu Van Gogh-Kopien an der Wand hingen. Und wie jeden Abend hieß es dann: Nachtleben genießen:

Für  mich begann das meistens mit einer lustigen internationalen Runde im Hostel. Meine Mitbewohner (zwei Australier und zwei dänische Studentinnen) und ich tranken im Gemeinschaftsraum vor und gingen dann zusammen mit Jan und seinem Freund oder alleine in die Stadt. Es war unglaublich witzig und ich würde es jedem genauso weiterempfehlen 🙂

Ein weiterer Punkt einer klassischen Krakaureise ist der Besuch der Salzmine. Das war für mich der zweite Tag in Krakau und es ist wirklich sehr beeindruckend. Bei unserer dreistündigen Führung durch die Mine ging es wie für die Minenarbeiter früher durch viele Gänge und kleinere Kathedralen. Beim besichtigen der größten Salzkathedrale mit ganzen Kronleuchtern aus Salz und den Seen unter Tage hat man fast vergessen, dass man 135m unter der Erde ist.

Doch nachhaltig am beeindruckensten war der erste Tag meiner Krakaureise, der mich in die Stadt Oświęcim führte. Dieser kleine Ort ist den Meisten eher unter dem deutschen Namen des Konzentrationslagers Ausschwitz-Birkenau bekannt. Am ersten Tag fuhr ich von Krakau aus in nur 20 Minuten dorthin. Ob es am Ort oder tatsächlich am Wetter lag (-14Grad), mir war eiskalt. Innerhalb einer Führung über das Gelände und die verschiedenen Areale erfuhr ich mit eigenen Augen den wohl traurigsten und grausamsten Ort der Geschichte. Die ausgestellten Gegenstände und die Orte der systematischen Morde wirken auf die Besucher und auf mich. Man schweigt, man weint und man kann es nicht glauben. Und es macht wütend. Und ich hatte Fragen: Wie können Menschen die Geschehnisse hier leugnen? Wie können Minderheiten auch heutzutage voller Hass ausgegrenzt werden und nicht als Menschen wargenommen werden? Diese und viele weitere Fragen gingen mir durch den Kopf. Und am Ende des Rundgangs steht an der Wand ein Zitat. Dass man niemals vergessen darf, damit sich diese unbeschreiblich schrecklichen Taten nicht wiederholen.

 

Und genau mit diesen Worten fuhr ich wieder nach Krakau und gestern wieder nach Lodz: Dass man nicht vergessen darf! Dass man Freiheit und Gleichheit nicht als selbstverständlich wahrnehmen sollte, sondern dafür kämpfen muss, auch und vielleicht gerade wieder heute. 

Damit auch in Zukunft Menschen einfach so für eine Woche nach Krakau reisen können, eine wunderschöne fassettenreiche alte Stadt bewundern können und mit Menschen aus aller Welt in einem Cafe am Hauptplatz zusammen das Nachtleben genießen können. Und damit sich an der Stimmung dieses Streetartbilds, welches ich im jüdischen Viertel gefunden habe, niemals wieder etwas ändert. „I`m happy again“

 

 

 

Mal wieder ein paar Fotos :)

Hier nun die versprochenen Fotos von meinen letzten Erlebnissen 🙂

Vielen Dank an die Fotografinnen Corinna Körner und Hannah Priesmeier! Ihr habt mir so viel beigebracht und super schöne Bilder gemacht 🙂

Das war im Zwischenseminar an der tschechischen Grenze die wundervolle Aussicht in die Berge. Ein perfekter Wandertag.

Die wunderschönen Häuserfassaden in Breslau, wo wir vor dem Seminar waren. Ähnlich sieht es auch in Danzig und Torun aus.

Eines der dreisprachigen Bücherregale im Seminarhaus „Parada“. Hier hat sich wieder die Kulturoffenheit der Besitzer gezeigt, sehr inspirierend.

Eine Frau am Marktstand in einer Miniatur- Puppenwelt, die extra für einen polnischen Film aufgebaut wurde, der sogar einen Oscar gewann. Leider habe ich den Namen des Films vergessen, aber eigentlich sollte man sich mal das ganze Museum ansehen: Das Lodzer Cinematografie Museum! Ihr wisst ja noch, „HollyLodz“ 🙂 Einen Besuch wert 🙂

Ansonsten habe ich mit dem Erasmusnetzwerk in Lodz einen wundervollen Wochenendtrip in den Norden Polens gemacht: wir fuhren nach Danzig (Gdansk), Torun, Sopot und zur größten Backsteinburg der Welt, Marbork oder Marienburg.

Danzig war natürlich eine tolle Stadt, die direkt an der Ostsee gelegen nochmal einen ganz eigenen Charme hat.

Sopot hat mich überrascht: Zunächst wusste ich nichts über diese kleine Stadt am Meer, doch untypisch für Polen, wo es immer eine schöne Seite und eine hässliche Seite einer Stadt gibt, konnte man hier keinen einzigen hässlichen Ort finden. Die Stadt war einfach wundervoll, obwohl es die meiste Zeit geregnet hatte. Besonders toll fand ich ein Haus in der Mitte der Stadt, was völlig kurvig gebaut war und einem Zeichentrickfilm entsprungen sein könnte. Alles in allem war dies bisher die schönste Stadt Polens meiner Meinung nach 🙂

Torun ist eine alte Hansestadt und von daher auch mit einem mittelalterlichen Charme versehen, doch am besten hat mir dort der Lebkuchen- oder Gingerbread – Workshop gefallen, den das ESN Lodz organiesiert hatte. Wir konnten dort in einer großen Küche selber Lebkuchen herstellen und die fertigen Ergebnisse direkt mitnehmen. Allerdings war unser fertiges Teilchen nicht essbar. Lebkuchen zum Essen konnte man noch im Shop kaufen.

Es war ein sehr sehr lustiger Trip mit all den Studenten von der Universität Lodz und ich bin froh, dass ich mitfahren durfte, obwohl ich kein Student bin 🙂

 

Das war der letzte Eintrag vor Weihnachten, ich wünsche Euch allen eine schöne Zeit und einen guten Rutsch ins neue Jahr! Für mich gehts jetzt erstmal nach Hamburg und von da aus nach Hause zu meiner Familie! Ich freue mich 🙂

Liebe liebe Grüße aus Lodz 🙂

Wie, es ist schon die Hälfte rum???

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Czesz mal wieder Ihr lieben 🙂

WOW! Mehr fällt mir gerade nicht ein, um meine Stimmung nach der ersten Hälfte Lodz und nach dem unglaublichen Zwischenseminar zu beschreiben. Es klingt klischeehaft, aber die Zeit ist wie im Flug vergangen.

Ich habe eine wunderbare WG gefunden, habe mich so langsam in der Schule eingelebt und meine Aufgaben hier gefunden und konnte am Wochenende schon oft reisen und noch andere Seiten von Polen sehen, nicht nur Lodz (Obwohl das natürlich die beste Seite des Landes ist ;)) Habe weitere Punkte meiner Bucketlist abhaken können und sehr sehr viele neue Eindrücke und Erfahrungen sammeln dürfen.

Aber der Anlass zu diesem Eintrag sind die letzten 10 Tage:

Bevor es für die Freiwilligen aus Polen, Russland und Tschechien zum obligatorischen Zwischenseminar ging, haben wir „Polen“ uns im nicht weit vom Seminarort entfernten Breslau, das eigentlich ungefähr Wroclow heißt, getroffen. Diese lustige Truppe aus neun Leuten hat dafür gesorgt, dass diese ohnehin wunderschöne Stadt auch wegen der vielen lustigen Momente in Erinnerung bleiben wird. Die Altstadt Breslaus (haha), die ungefähr so schön sein soll wie Krakau, wo ich immernoch nicht war, hat wahnsinnig bunte Häuserfassaden zu bieten und hat so viele Brücken, dass sie sogar „Venedig Polens“ genannt wird. Außerdem stehen oder hängen, sitzen oder verstecken sich überall kleine Bronze-Zwerge, heute insgesamt ca. 400, die an die verrückten Verhältnissse der Stadt in den 80er Jahren erinnern, in welcher sich die Bürger als Protest gegen das kommunistische Regime unter anderem zahlreich als Zwerge verkleideten. Breslau ist aber heute auch eine beliebte Studentenstadt und hat daher auch eine vielzahl an Bars, unter anderem eine Shotbar mit einer eigenen Absinthbar! Perfekt 😉 Besonders schön war natürlich der Weihnachtsmarkt am alten Rathaus, auf dem wir jeden Tag waren, mit meinem neuen Lieblingsessen: Schoko-Döner!^^

 

Nach diesem tollen Wochenende in Breslau ging es für uns am Dienstag zum Zwischenseminar in einem kleinen Dorf bei Jelenia Gora an der Deutsch-Polnisch-Tschechischen Grenze in Niederschlesien. Nach einer kurzen Busfahrt vom Bahnhof zu unserem Seminarhaus mitten im Gebirge, trat ich den ersten Schritt hinein und konnte meinen Augen nicht trauen: Ich stand mitten in der wohl perfektesten Berghütte, die ich je gesehen habe, die wirklich wie frisch von Pinterest in die Realität kopiert aussah! Überall Holz und bunte Farben an den Lehmwänden und auf den natürlichen Stoffen, ein brennender Ofen im Wohnzimmer, zwei Katzen und zwei Hunde, die auf Decken entspannten, und riesige Bücheregale mit davorstehenden Schaukelstühlen, die einen quasi dazu zwangen entspannt am Feuer mit Blick in die Natur zu lesen oder einfach nachzudenken. Es war unglaublich. Dank Corinna und Hannah kann ich euch hoffentlich bald eine riesige Menge an Fotos davon zeigen.

Doch nicht nur das Haus, sondern auch die Landschaft war malerisch, was wir zum Glück bei einer Tageswanderung erleben durften, bei welcher wir für eine paar Stunden in Tschechien waren.

Die Seminarleiterinnen haben uns aber nicht nur eine inspirierende Umgebung geschaffen, sondern haben – ans Vorbereitungsseminar anknüpfend – viele neue Denkanstöße geliefert und auch kleine Einführungen in Unterrichtsmethoden, Projektmanagement und Präsenz-Träning gegeben. Nach einer kurzen Frage hat Nicole uns sogar spontan eine super liebe und hilfreiche kleine Berufsberatung gegeben. Doch wir hatten auch Zeit einmal nur über die schon entstandenen Eindrücke zu reflektieren und ein bischen aus dem Schulalltag auszutreten. Meine Erwartungen an dieses Seminar wurden 100% erfüllt und sogar übertroffen, Danke 🙂 !

 

Am beeindruckendsten fand ich jedoch die Geschichte des Seminarhauses „Parada“, welche uns das Eigentümer-Ehepaar so anschaulich erzählt hat und die ich unbedingt mit euch teilen möchte:

Der Ort, in dem das Haus jetzt steht, gehörte früher zu Preußen und war damit vor dem Zweiten Weltkrieg in deutscher Hand. Nach diesem wurden allerdings die dort ansässigen Deutschen in kurzer Zeit ins heutige Deutschland nach Bremen vertrieben. Der heutige Eigentümer wuchs in der Umgebung auf und erlebte die darauffolgende Zeit, dass niemand dort über diese Ereignisse sprach. Als er das Haus kaufte, was zu der Zeit noch eine Ruine war, fand er auf dem Dachboden haufenweise alte Bücher und andere Gegenstände, der alten Besitzer, welche allesamt auf Deutsch waren, und wusste nicht recht, warum diese dort waren. Entgegen der damaligen Propaganda, dass alle Deutschen und Tschechen zu fürchten seien, suchte er mit seiner Frau den Kontakt zu den früheren Bewohnern. Nach einiger Zeit fand er sie und traf sich mit ihnen, um sich auszutauschen. Dieses Erlebnis mit den Deutschen und die Tatsache, dass die benachbarten Tschechen mit den Polen an der Grenze, trotz der Kontrollen, den Kontakt suchten und man sich bei nicht ganz legalen Treffen immer mehr kennenlernte, inspirierte die beiden das Haus als „Haus der drei Kulturen“ wiederaufzubauen und dafür zu nutzen, die eigentlichen Nachbarn, welche durch äußere Umstände zu Feinden gemacht werden sollten, wieder anzunähern. Anfang der 90er Jahre starteten sie ihr Projekt und nach ca. 15 Jahren Bauzeit (es dauerte lang, da sie schon damals auf Nachhaltigkeit und natürliche Materialien setzten, was ich zusätzlich bewundernswert finde) stand dann dieses traumhafte und äußerlich wie „innerlich“ inspirierende Haus, was mich innerhalb dieser kurzen Zeit doch stark beeindruckte und dazu motivierte, wenn auch in einem vielleicht kleinen Rahmen, etwas Gutes in dieser Welt zu schaffen.

Manchmal sind es nur ein Haus und zwei wunderbare Menschen, die eine Idee hatten, welche einen Ort für ein bischen Verständigung und Freundlichkeit in der Welt schafften. Danke „Parada“ für diesen schönen Gedanken und diese Motivation für ein eigenes Projekt! 🙂

 

Ohje, das war jetzt aber viel Text! Beim nächsten Mal gibts Fotos, versprochen! ^^

 

Liebe liebe Grüße aus dem inzwischen schneeweißen Lodz 🙂

 

Erster Monat geschafft :)

 

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Hello again Czesz czesz 😉

 

hier nun wie bei Einigen schon angekündigt der Eintrag zum ersten Monat in Lodz:

Gestern vor einem Monat bin ich in Lodz angekommen. WOW! Es fühlt sich durch die vielen Eindrücke definitiv nach mehr an. So langsam stellt sich aber eine angenehme Routine in meiner  neuen Umgebung ein: Meine WG läuft super, wir haben endlich eine Heizung, einen funktionierneden Ofen, alle Möbel und das Wichtigste: WLan ;D Mit meiner Mitbewohnerin Sophie verstehe ich mich wahnsinnig gut; mit ihr und meinen anderen Mitbewohnern habe ich hier im Lodzer Erasmus-Netzwerk schon einige lustige Erlebnisse gehabt, meist bei den sogenannten International Meetings der Studenten (=Parties) oder in der inoffiziellen Stammbar „Niebostan“ ca. fünf Minuten von unserer Wohnung entfernt, in der es eine riesige Bücherwand gibt, in welcher ich schon Harry Potter auf polnisch entdeckt habe. Da fand ich die Bar sofort sympathisch! Durch die steigende Kälte bleiben wir aber immer öfter einfach in der Wohnung und kochen oder trinken zusammen Tee. Seit dieser Woche haben wir sogar eine WG-Gitarre und treffen uns oft abends in der Küche, um zusammen im Lagerfeuerstil zu singen -Ich LIEBE es! Besonders, wenn wir alte Disney-Lieder mitsingen 😉

 

Immer wieder muss ich mich aber schon früher verabschieden, oder gehe erst garnicht aus dem Haus, wegen der Arbeit in der Schule, da ich eben doch keine Erasmusstudentin bin, was ich in dieser Umgebung oft vergesse ^^.

Das ist allerdings überhaupt kein Problem, denn je mehr ich mit den Schülern mache und je mehr ich sie und die Lehrer kennenlerne, desto spaßiger ist es und desto besser erledige ich die einzelnen Aufgaben! Mein absoluter Horror, alleine vor Gruppen zu sprechen und zu unterrichten, macht mir immer weniger Angst. Trotzdem läuft natürlich nicht alles wie am Schnürchen: Diese Woche zum Beispiel sollte ich an der Tafel das Verb „essen“ im Präteritum konjugieren und habe kläglich versagt…“Ich aß…Du aßt…Er/sie/es aß, wir aßen…ihr aßtet? aßt? …Oh Goott!!“ war so in etwa das, was ich vor den Schülern von mir gab und ich kann mir nur vorstellen, wie sie sich gefragt haben, ob ich überhaupt deutsch spreche…. Erstes dickes Fettnäpfen 😀 Aber mal ehrlich, niemand benutzt das Präteritum im Deutschen: „Ich habe gegessen“…Basta!

Bin gespannt, wie es noch weiter geht, denn ich merke durch das ständige Englisch sprechen und durch den Polnisch Kurs, dass ich immer häufiger Probleme mit dem Deutschen habe und mir manche Wörter nicht mehr einfallen. Das scheint jedoch ein gängiges Problem im Ausland zu sein 😉

Eins der schönsten Erinnerungen bisher sind aber jetzt schon die Besuche bei und von anderen Kulturweit-Freiwilligen! Vorletztes Wochenende habe ich Corinna in Warschau besucht. Sie hat einen wunderschönen Tag organisiert, indem ich die Warschauer Altstadt mit einem süßen mittelalterlichen Markt besuchen konnte. Dort haben wir ältere Frauen in traditioneller polnischer Tracht polnisch singen hören und ein kleines Käseteilchen gegessen, Oscepyk! Sehr lecker! Wir haben uns den großen jüdischen Friedhof angesehen und außerdem haben wir eine Free Walking Tour zum Thema Juden in Warschau mitgemacht, in welcher wir das Warschauer Ghetto besucht haben. Wir waren sogar an dem berühmten Denkmal vor dem Willy Brandt 1970 in Demut auf die Knie ging. Das Foto ging damals um die Welt. Diese Plätze der Geschichte zu sehen ging mir sehr nah…

Als ich Corinna am nächsten Tag Lodz zeigen wollte, hat es leider in Strömen geregnet, daher sind wir nach einem kurzen Rundgang in das städtische Museum für Kunst gegangen. Trotz des Wetters war es aber auch ein toller Tag!

 

Ein weiterer Besuch stand letztes Wochenende an: Jan, Lea, Hannah und Judith haben mich anlässlich des Lodzer „Light Move Festivals“ besucht, es war wunderbar! Das ganze Wochenende wurde der Freiheitsplatz, die Piotrkowska Straße und viele andere Plätze der Stadt in bunte Lichtbilder gehüllt. Teilweise wurden durch an die Wände projizierte Filme ganze Geschichten erzählt, welche durch passende Musik untermalt wurden. Es war wie in einem urbanen Märchen. Später am Abend habe ich auch meinen ersten polnischen Wodka getrunken: Sehr weich, wunderbare samtige Zimtnote im Abgang…ach Quatsch^^ Keine Ahnung 😉 Das einzige was ich sagen kann: Obwohl ich Wodka überhaupt nicht mag, schmeckte mir dieser nicht schlecht! Und damit habe ich auch einen weiteren Punkt auf meiner Bucketlist abgehakt 🙂

Ich kann nach einem Monat natürlich schon viel erzählen, aber vor allem eins: Ich verliebe mich langsam in diese verrückte Märchen- und Künstlerstadt!

Liebe Grüße ihr Lieben <3

Uschi

 

 

 

 

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Bucket List

Fand das Bild irgendwie passend 😉 Diese Wand gibt es auf meinem Weg zum Gymnasjum 43.

Aber erst einmal:

Hallo Leute ich bins mal wieder 😉

vielen Dank für die netten Kommentare, egal auf welchem Weg und danke, dass ihr euch die Zeit genommen habt, um meinen Blog zu lesen :*

 

Hier folgt nun meine kleine Lodz/Polen – Bucketlist:

  1. Die Piotrkowska-Straße einmal komplett durchlaufen, sie ist der längste Boulevard Europas 🙂
  2. Nette WG finden und schnell einziehen.
  3. Alle 30 Street-Art Wandbilder an den Häusern Lodz`s sehen und fotografieren für meine kleine persönliche Galerie 🙂
  4. Alle Museen der Stadt besuchen und viele Bilder machen! ( Film-Museum, Kanal-Museum, Textil-Museum, etc.)
  5. In der Manufaktura, dem großen Kultur- und einkaufszentrum der Stadt, essen, shoppen und viele coole Feste und Events erleben 😉
  6. Der Lodzer „Walk of Fame“ sehen und Roman Polanski`s Stern finden.
  7. Warschau in einem Tagesausflug besuchen.
  8. Krakau besuchen und die wunderschöne Stadt erleben 🙂 Möglicherweise an Silvester oder mit meiner Schwester 🙂
  9. Nach Danzig reisen und die Küste und die Stadt bewundern!
  10. Die Natur in der Lodzer Umgebung oder in einem der großen Wälder und Gebirge in Polen erkunden und ein bischen aus der Großstadt rauskommen! Vielleicht ein bischen Wandern 🙂
  11. Die vielen kleinen Cafe`s in Lodz besuchen, unter anderem das Cat Cafe, in dem man beim Essen und Trinken Katzen streicheln kann *.* Juhuuu!
  12. Das Light-Festival in Lodz erleben und viele Fotos machen! Überhaupt viele Stadtfestivals besuchen 😉
  13. In der Manufaktura eislaufen gehen 🙂
  14. Das Schloss mit den aus den Fenstern hinauslaufenden Wasserfällen finden und anschauen 🙂
  15. Überhaupt viele Schlösser und Burgen sehen, die ich bei Pinterest gesehen habe 🙂
  16. Das Museum der Stadt Lodz besuchen, in der die verschiedenen Kulturen Lodz`eindrucksvoll gezeigt werden sollen: Polnische, Jüdische, Deutsche und Russische Kultur. Außerdem ist dieses Museum in einem riesigen Palast *.*
  17. Die jüdische Vergangenheit von Lodz erkunden ( Ghetto Litzmannstadt)
  18. Auschwitz sehen.
  19. Lodz als Filmhauptstadt Polens entdecken und die Filmhochschule besuchen, sowie öfter ins Kino gehen 🙂
  20. In den Aqua-Park von Lodz gehen für einen Tag!
  21. Typisches polnisches Essen kennenlernen.
  22. Im zoologischen Garten in Lodz spazieren gehen.
  23. Die romantischen Arkaden von Lodz besuchen, am besten im Herbst!
  24. Polnischen Wodka trinken, besonders den mit dem Bisongras! 😉
  25. Die polnische Weihnachtszeit erleben 🙂
  26. Bernstein aus Polen finden!
  27. Ins Lodzer Planetarium gehen!
  28. Zumindest ein bischen Polnisch lernen!
  29. Viele coole  neue Leute kennenlernen!!!
  30. Einfach ganz ganz ganz viel Spaß haben!!!! ;D

Das ist meine vorläufige Bucketlist 😉 Ich hoffe, ich schaffe einiges auf der Liste! Manches hab ich ja schon geschafft, wie ihr vielleicht schon gesehen habt 😉

 

Danke fürs lesen und bis zum nächsten Mal, wenn ich auf den ersten Monat zurückblicke 🙂

Hab euch lieb, Do widzenia ^^

uschi

Erste Fotos :)

Hier schicke ich Euch mal ein paar erste Fotos der Stadt Lodz 🙂

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Die sehr helle und bunte City-Straßenbahn-Station von Lodz! Fand ich direkt super schön 😉

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Die Haupteinkaufs- oder Bar- oder Café-Straße in Lodz, die Piotrkowska Straße! Der offiziell längste Boulevard Europas und definitiv schon jetzt einer meiner Lieblingsorte!

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Die Maunfaktura! Ein altes Fabrikgelände, das zu einem riesigen Einkaufs- und Freizeitparadies geworden ist. Hunderte Shops, wie in einer Galerie, und dazu ein Kino, eine Bowlingbahn, ein Indoorkinderspielplatz, ein Museum und mehrere Restaurants sowie ein Fitnessstudio sind  noch längst nicht alles. Hier könnte man ein Wochenende verbringen!

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Und als vorerst Letztes diese dreistöckige Bar im „Piotrkowska OFF“, einer Nebenstraße der schon genannten Hauptstraße, in welcher es von Bars und kleinen Lädchen wimmelt! Super schön für einen Freitagabend und dementsprechend voller Erasmusstudenten…und mir 😉

 

Mehr Bilder werden folgen 😉

Hab Euch lieb und danke fürs Lesen (bzw. anschauen) :*

LG Uschi

Erste Woche geschafft :)

So meine Lieben,

Meine erste Arbeitswoche ist geschafft und es lief doch besser als gedacht. So langsam haben meine Ansprechpartnerin und der Organisator in Lodz und ich einen groben Arbeitsplan erstellt, an dem ich mich jetzt die nächsten Monate orientieren kann. Da ich ein großer Freund von Plänen bin, fühle ich mich jetzt schon etwas vorbereiteter und sicherer. Ohje, da ist es schon wieder: Mein Sicherheitsstreben… Das wollte ich doch ablegen im Ausland! Kommt vielleicht noch…

Die Klassen in der Schule, die ich in nächster Zeit unterrichten werde, habe ich auch schon alle kennengelernt und kann nur sagen: Super liebe Kinder bisher 🙂 Da ich wahrscheinlich immer mit kleineren Gruppen arbeiten werde, bin ich auch nicht mehr ganz so aufgeregt, wie vor einer Woche, als ich dachte, ich soll direkt und ohne Lehramtstudium ganze Klassen aus dem Stehgreif unterrichten.

Meine Ansprechpartnerin Frau Widenska ist wirklich sehr hilfsbereit und nett zu mir, allerdings könnte es sein, dass ich sie ein bischen nerve, da ich zu jeder sich bietenden Gelegenheit das Deutschbuch verbessere… „Das sagt so aber niemand mehr in Deutschland!“ oder „Das Wort ist ausgestorben!“ oder ähnliche Kommentare kennt sie nun schon zu hauf 😉

Gestern habe ich dann über die Erasmusstudenten an der Universität in Lodz endlich gleichaltrige Studenten getroffen, mit denen ich hoffentlich die nächsten 6 Monate öfter Kontakt haben werde. ich hatte Anfang der Woche schon ein bischen Sorge, hier niemanden zu treffen, der genauso lange da ist wie ich, da in meinem Hostel die Meisten nur für eine Nacht bleiben.

Zum Thema Hostel oder Wohnung gibt es auch gute Nachrichten:

Heute habe ich meine dritte Wohnungsbesichtigung und nächste Woche weitere zwei und dann werde ich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit bis zum Ende des Monats eine kleine WG gefunden haben. Meine anfangs größte Sorge hat sich somit hoffentlich auch in Luft aufgelöst 🙂

Die versprochene Lodz-Bucketlist kommt beim nächsten Post!

Bis dahin liebe Grüße 🙂

Ursula

Erster Tag geschafft :)

Czesz everyone ?

(Czesz heißt Hallo und Tschüss gleichzeitig auf polnisch, wie Ciao)

Mein erster ganzer Tag in Lodz ist jetzt fast vorbei und ich bin voller neuer Eindrücke!

Am Flughafen angekommen, musste ich erst einmal feststellen, dass mein Gepäck verloren ging und mir wohl erst später nachgesandt werden wird… das war er dann also, der erste kurze Schock! Nach einigen Anrufen bei der Fluggesellschaft wurden die Taschen allerdings gefunden und schon heute Morgen wurden mir meine Sachen ins Hostel gebracht.
Mein Hostel ist super (es heißt „Flamingo-Hostel“ ? )und ich hab schon ein paar andere internationals kennengelernt, die auch länger in Lodz bleiben. Ich teile mir ein Zimmer mit sieben anderen Reisenden, da lernt man super schnell Leute kennen und geht mal zusammen essen oder trinken.

Apropos: Das erste polnische Essen hat schon mal gut geschmeckt, zumindest diese großen Baguette-ähnlichen Brote mit unheimlich viel Belag aus Fleisch, Gemüse und Sauce. Das kann ich also von meiner gedanklichen Lodz-Bucketlist streichen, die ich in diesem Blog sehr gerne noch aufschreiben würde, um zu schauen, wie viel ich davon schaffe ?

Zum Schluss das Wichtigste: Die Schule!
Gestern war ich schon kurz dort, um mich vorzustellen, aber heute war mein erster voller Arbeitstag als Freiwillige am 43. Gymnasium in Lodz. Ich war so unglaublich aufgeregt: Ist meine Ansprechpartnerin nett? Hat sie Zeit für mich? Was werden meine Aufgaben sein? Wie sind die Schüler? Wie groß ist die Schule? ich könnte noch viel mehr Fragen aufschreiben, die mir durch den Kopf gingen und es sind auch noch viele da, aber der erste Tag hat schon einige Antworten geboten:

Es ist eine große Schule, die Schüler, die ich kennenlernen durfte sind sehr lieb und neugierig und meine Ansprechpartnerin Frau Widenska ist genauso nett, wie sie in den emails gewirkt hat: Sie hat sich mir kurz vorgestellt, mich dann durch die Schule geführt und mich den anderen Deutschlehrern vorgestellt und ich durfte direkt in eine Unterrichtsstunde mitkommen und sollte mich den Schülern zeigen und einige Fragen beantworten. Da es gestern und heute in Lodz sehr heiß war (ca. 30Grad, ich weiß, die Leser, die in den globalen Süden gereist sind, lachen mich gerade aus), und weil ich vorsichtshalber eine Jeans anhatte (Dumme Idee) kam ich mir doch etwas eklig vor direkt vor einer Klasse zu stehen. Doch trotz meiner Sorgen und meiner Unfähigkeit vor größeren Gruppen zu sprechen, lief es ganz gut ?

Übermorgen kommt dann auch der Leiter des Programms in Lodz und mit ihm gemeinsam werde ich dann den vorläufigen Plan für meine Zeit in Lodz aufstellen. Ich bin mal gespannt!

Jetzt schau ich mal, dass ich entweder noch mit ein paar Leuten auf der schönen Hauptstraße Piotrkowska herumspaziere, dem längsten Boulevard Europas, auf der es super viele Läden, kleine romantische Cafes und tolle Häuserfassaden (ich glaube Jugendstil), sowie eine anscheinend unzählige Masse an Bars und Clubs gibt, oder ob ich einfach müde ins Bett falle…

Dann bin ich mal auf die nächsten Tage oder Wochen gespannt ?

Grüße aus dem Flamingo-Hostel^^
Uschi

Hallöchen

Hallo Leute 😉
Heute starte ich dann auch mal meinen Blog!
Wünscht mir Glück, es ist mein Erster 🙂

Gerade bin ich soweit durch mit allen Vorbereitungen, das heißt ich habe:

Mein Flugticket,
Eine Unterkunft für die erste Woche,
Das Zugticket für das Vorbereitungsseminar,
Meinen Umzug organisiert und einen Platz für meine Sachen,
Eine grobe Packliste,
Alle Unterlagen parat… Hoffe ich…

Nächste Woche geht es dann mit dem Umzug los… WOW

Es wird real^^

LG und bis bald,
Uschi