Endlich ein Erfolg!

Heute wurde mein Freiwilligenprojekt Realität: Zusammen mit dem Mansarda Jugendzentrum habe ich einen Flashmob in der Innenstadt durchgeführt. Die Idee war, Nächstenliebe zu verschenken, in Form von kleinen Streichholzschächtelchen. Es ging darum, die Menschen darauf aufmerksam zu machen, dass man auch mal etwas Nettes für jemand Fremden tun kann, einfach so. Es geht um Respekt und um Freundlichkeit im Umgang miteinander. Dass man seinen Sitzplatz für jemanden aufgibt, der ihn dringender braucht. Dass man hilft aufzuheben, was anderen heruntergefallen ist. Dass man sich anlächelt, wenn man sich auf der Straße begegnet.

Besonders viel Herzlichkeit habe ich hier nicht erfahren und deshalb kam ich auf die Idee, die Menschen ein wenig aufzurütteln. Auf dem Zwischenseminar habe ich den Plan für dieses Projekt gefasst und zusammen mit dem Jugendzentrum habe ich es umgesetzt. In mühevoller Vorbereitung haben wir 250 Streichholzschächtelchen rot angemalt und jeweils ein Herz aus Papier hereingeklebt, dass herausspringt, wenn man die Schachtel öffnet.

Das Jugendzentrum bietet viel Raum für Kreativität. Hier stehen Farben, Perlen, Pinsel, Kleister, Pappmaché, Papier und viel mehr zur Verfügung, damit sich die Jugendlichen damit austoben können. An einem Dienstagnachmittag bereiten wir dort 250 Schächtelchen "Nächstenliebe" vor.

Das Jugendzentrum bietet viel Raum für Kreativität. Hier stehen Farben, Perlen, Pinsel, Kleister, Pappmaché, Papier und viel mehr zur Verfügung, damit sich die Jugendlichen damit austoben können. An einem Dienstagnachmittag bereiten wir dort 250 Schächtelchen „Nächstenliebe“ vor.

So sieht "Nächstenliebe" von innen aus.

So sieht „Nächstenliebe“ von innen aus.

Die Anderen kamen auf die Idee, wir könnten doch einen Tanz oder ein Lied aufführen, um die Aufmerksamkeit der Menschen zu bekommen. Also übten wir den so genannten „Cup Song“ ein – ein Lied, bei dem ein Becher als Percussion-Instrument benutzt wird.

Wer gerne wissen möchte, wie sich das anhört: Hier der Youtube-Link zu dem ursprünglichen Video: http://www.youtube.com/watch?v=DWCOYJg9ps4

Und das war dann unsere Performance. Mit dem Rathaus hatten wir abgesprochen, dass sie das Lied über ihre Lautsprecher abspielen würden und wir haben dann dazu den Rhythmus gemacht und lauthals mitgesungen. Es hat höllisch viel Spaß gemacht!

Und das war dann unsere Performance. Mit dem Rathaus hatten wir abgesprochen, dass sie das Lied über ihre Lautsprecher abspielen würden und wir haben dann dazu den Rhythmus gemacht und lauthals mitgesungen. Es hat höllisch viel Spaß gemacht!

Wir haben zuerst ein paar Mal diesen „Cup Song“ aufgeführt und als dann genügend Leute stehen geblieben sind, haben wir die „Nächstenliebe“ verteilt. Ich glaube, die Menschen haben sich darüber gefreut, auch wenn vielleicht nicht jeder verstanden hat, was es bedeutet, Ich habe es so gut es ging erklärt und auch die anderen Helfer haben erzählt, worum es geht.

Interessierte konnten sich zeigen lassen, wie der Rhythmus funktioniert.

Interessierte konnten sich zeigen lassen, wie der Rhythmus funktioniert.

Irgendwann tauchte dann auch das Lokalfernsehen auf und hat gefilmt und ich habe ein Interview über die Aktion gegeben. Ich bin ziemlich stolz darauf, dass alles so super gelaufen ist! Zum Glück habe ich mich an das Jugendzentrum gewandt und nicht versucht, das Ganze alleine mit ein paar unmotivierten Schülern aus meiner Schule auf die Beine zu stellen. Die Leiterin des Jugendzentrums hat meine Idee großartig unterstützt: Sie hat die Aktion beim Rathaus angemeldet und gemeinsam haben wir ein facebook-Event erstellt, um dafür Werbung zu machen.

Mein Projekt hat nicht die Welt verändert. Aber es hat Menschen zusammengebracht und ein bisschen unerwartete Freundlichkeit erzeugt.

Mein Projekt hat nicht die Welt verändert. Aber es hat Menschen zusammengebracht und ein bisschen unerwartete Freundlichkeit erzeugt.

Als wir auf dem Vorbereitungsseminar erklärt bekamen, dass wir ein Freiwilligenprojekt durchführen sollten, hatte ich keine Ahnung, was das für ein Projekt sein soll und wozu es überhaupt gut ist. Auch bis zum Zwischenseminar hatte ich noch keine realistische Vorstellung, was für ein Projekt ich durchführen könnte. Aber auf dem Seminar kam mir dann die Idee und ich bin sehr froh, dass ich es durchgezogen habe. Es war kein riesengroßer Aufwand, es war nicht super stressig zu organisieren. Es war auch kein Meilenstein in der Völkerverständigung. Es war einfach ein kleiner, sehr schöner Moment, in dem Jugendliche zusammengekommen sind um gemeinsam an einem sonnigen Samstagnachmittag gute Laune zu verbreiten.

Es tut so gut, wenn endlich einmal etwas gut läuft. Wenn man Leute findet, die motiviert sind. Die auf der selben Wellenlinie sind wie man selbst. Wenn man das Gefühl hat, das die Arbeit sich gelohnt hat und bei der Zielgruppe angekommen ist. Ach, ich wünschte es könnte immer so sein!

 

 

2 Gedanken zu „Endlich ein Erfolg!

  1. Christine Souders

    Dear Vera,
    What an absolutely clever and wonderful idea! Congratulations on your success with it – and also on what looked to be a great rendition of Hansel and Gretel at your school. Hope you’re enjoying your bicycle trip – and I look forward to reading about it! Christine

  2. Johannes

    Liebe Vera, das hätte ich gerne erlebt. Wenn man sich überlegt, dass die Musik durch die Lautsprecher lief, mit denen früher vermutlich Parteireden übertragen wurden, ist das ein beeindruckender Wandel. Für Resita war das ein außergewöhnliches Ereignis, das Du da mithilfe des Jugendclubs inszeniert hast. Glückwunsch zum Erfolg!
    Dein pp.

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