Es häufen sich die Ereignisse, kaum zu glauben. Heute war die große Premiere unseres Theaterstücks „Der böse Hänsel, die böse Gretel und die Hexe“ – geschrieben von der 5ten und 7ten Klasse, inszeniert von meiner Theatergruppe. Nachdem es in letzter Zeit jeden Tag aufs neue Probleme gab, die es so aussehen ließen, als würde die Aufführung ins Wasser fallen (Es sieht so aus, als ließe sich kein Termin finden; Hexe sagt mir im letzten Moment ab; niemand greift mir bei der Organisation unter die Arme; Bühnenbild muss in aller Eile improvisiert werden und und und), hat es nun doch funktioniert. Alle deutschen Klassen sind da, um ihre Klassenkameraden auf der Bühne zu sehen.
Nach wochenlanger Vorbereitung ist endlich der große Moment da: Hänsel und Gretel hüpfen auf die Bühne. Das Stück beginnt. Der böse Hänsel überredet Gretel dazu, die versteckten Essensvorräte der Eltern anzubrechen. Die Eltern erwischen sie dabei und schicken sie verärgert ins Bett. Nachts lauschen Hänsel und Gretel, wie ihre Eltern beschließen, sie im Wald auszusetzen. Das wollen die beiden sich nicht gefallen lassen und die hinterhältige Gretel fasst den Plan, eine Spur aus Brotkrumen zurückzulassen, damit sie wieder nach Hause finden.
Als die Familie am nächsten Tag durch den Wald wandert, kann Gretel das Brot aber nicht in ihrer Tasche finden. Der gefrässige Hänsel hat es aufgegessen. Und so verirren sie sich ganz allein im Wald, ohne Orientierung und Hänsel hat schon wieder Hunger. Da finden sie ein Haus ganz aus Lebkuchen und Schokolade und beginnen sofort, es aufzuessen. Die Hexe, die darin wohnt, kommt entsetzt heraus und schimpft mit ihnen. Als sie aber sieht, dass die Kinder nichts böses wollten, bittet sie sie herein und lässt sie bei ihr übernachten.
Am nächsten Morgen sollen die beiden helfen, das kaputte Haus zu reparieren. Doch die böse Gretel legt sich auf die faule Haut, während der gefräßige Gretel weiter am Haus knabbert. Da hat die Hexe genug und sperrt Hänsel zu Strafe in den Stall. Sie macht sich jedoch Sorgen um ihn und will nicht, dass er zu wenig zu Essen bekommt. Die alte Hexe verlangt, seinen Finger zu fühlen, um zu sehen, ob er abgemagert ist. Hänsel, der Vielfrass hält ihr statt seinem dicken Finger ein Stöckchen hin.
Als die besorgte Hexe den Ofen anfeuert, um Hänsel ein Brot zu backen, schubst die hinterhältige Gretel sie hinein. Gretel befreit Hänsel, die beiden klauen der Hexe all ihr Gold und beschließen, dass ihre Eltern es nicht verdient hätten damit beschenkt zu werden. Bei all dem Gold, so denken sie, brauchen sie keine Eltern. Und die Moral von der Geschicht‘? Traue frechen Kindern nicht!