Zagreb und Alltagsmelancholik

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Die kalten Novembertage werden durch den herrlichen Sonnenschein versüßt, man könnte endlos durch den farbenfrohen Park spazieren und sich dann gemütlich zuhause einen warmen Tee machen. Gar nicht so anders wie zuhause und das ist irgendwie auch gut so.

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In Zagreb fand Anfang November ein Workshop der bosnisch-kroatischen Onlineschülerzeitung NASCH-PASCH statt und ich durfte als Betreuerin die Lehrer und Goethe-Institut Mitarbeiter begleiten – um mal wieder ein bisschen Abwechslung in den routinierten Schulalltag zu bringen und die kroatische Hauptstadt zu erleben. Die Schüler haben Spaß verschiedene Textformen und Journalismus-Jorgan auf Deutsch kennenzulernen (was ist die Kopfzeile, das Ressort oder eine Modestrecke?), Interviews zu führen und während dem Stadtrundgang ihre neuen Fotografie-Skills auszuprobieren.

Bosnisch-herzegowinische, Kroatische und Serbische Kids arbeiten kreativ zusammen, die Katholiken zeigen den Muslimen und Orthodoxen die Kathedrale Zagrebs und abends kommen sie alle ermüdet ins Hotel zurück. Herrlich.

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Zagreb ist schön, zumindest die Innenstadt und der kleine Teil, den ich zwischen Hotel und Goethe Institut sehen durfte. Es war schön mal wieder so viel Leben auf den Straßen zu sehen. In meiner bosnischen Stadt Zenica ist es ein bisschen ruhiger.

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Denn um ehrlich zu sein.. zieht sich der Herbst ein bisschen. Das mag einerseits an dem aufregendem Sommer liegen, den ich hinter mir habe. Aber auch daran, dass es mir hier schwer fällt gute Freunde zu finden, mit denen ich regelmäßig und vor allem gerne coole Sachen unternehmen könnte. Kaffee oder Bier trinken gehen ist ja immer schön, aber ich sehne mich nach ein bisschen mehr Action in meinem Leben.
Hätte ich nur von Anfang an einen guten Bosnischlehrer gefunden, die Suche war echt langwierig und ich bin im täglichen Sprachgebrauch immer noch wahnsinnig unsicher. Hätte, hätte, Fahrradkette. Mittlerweile habe ich guten, regelmäßigen Unterricht, aber es ist einfach ein bisschen spät. Es bleiben mir nur noch ein paar Monate, aber im Hinterkopf kann ich es kaum erwarten, im Dezember und Januar meine Weihnachtsferien zuhause zu verbringen. Deswegen plane ich für die nächsten Wochen noch ein paar nette Dinge, um mich busy zu halten. Weihnachten wird schon schnell genug kommen. Bis dahin versuche ich meine milden bosnischen Herbsttage zu genießen und guter Dinge zu bleiben. Und darauf geh ich jetzt ein Bier trinken.

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