Als die Mail von kulturweit kam, dass unser Zwischenseminar in Malaysia stattfinden würde, war mir kurzzeitig sehr nach Tanzen zu Mute. Ich habe nicht getanzt, mich allerdings weiterhin unglaublich gefreut.
(In der Retrospektive weiß ich gar nicht, warum ich nicht getanzt habe. Vielleicht saß ich in der Bib. Wahrscheinlich saß ich in der Bib, im Prinzip habe ich da gewohnt. Aber es ist mir ein Rätsel, warum mich das vom temporären Freudebekunden abgehalten hatte.)
Unser Zwischenseminar war also in Kuala Lumpur, Malaysia. Und weil ich manchmal unverschämtes Glück habe, konnte ich mir die anschließende Woche ebenfalls frei nehmen und kam so auf ganze zehn Reisetage. Das habe ich ausgenutzt.
Ich war auf einer Insel und die habe ich mir sogar von einem Berg (norddeutsche Definition) angeschaut. Ich habe mich auf die Jagd nach Streetart gemacht und bin Fahrradrikschas ausgewichen. Ich bin einmal quer durch Malaysia bis nach Singapur gefahren und habe einmal mehr die Annehmlichkeiten des Schengenraumes angepriesen (wenn man denn drinnen ist, das Reinkommen ist bekanntlich ein anderes Thema).
Ich habe mir in Singapur die Füße wund gelaufen und mir in den deshalb gekauften neuen Sandalen die Füße an anderen Stellen wund gelaufen. Ich habe Singapurs Skyline ebenso wie Malaysias Palmen-über-Palmen-Wälder angestaunt. Ich habe an der Straße von Melaka gesessen und nach Indonesien rüber gewunken. Ich habe mich in Georgetown in ein Sechser-Dorm eingebucht, um Menschen kennenzulernen und war schlußendlich die einzige in eben jenem Dorm und war in Singapur im gleichen Dorm wie die unglaublich beeindruckende Francine Neago.

Die Weihnachtsdeko hat mich daran erinnert, dass es schon Ende November war, doch gefühlt stecke ich immer noch im Hochsommer. Ganz am Ende habe ich mich furchtbar erkältet und meine letzten Tage vorwiegend im Hostelbett verbracht. Ich habe mich ein kleines bisschen in Malaysia verliebt. Und immer und immer wieder war ich dankbar für die Möglichkeit, das alles zu erleben. Ich hatte eine großartige Zeit, freue mich aber genauso wieder im wundertollen Indien zu sein.



