­
Permalink

off

Pura Vida…

… ist nicht nur das Lebensmotto der Costa Ricaner. Es ist zugleich auch die Antwort auf jede Frage und jedes Niesen. Wie geht es dir? – Pura vida!

TAMARINDO

Unser Zwischenseminar von kulturweit findet von Montag bis Freitag in Costa Rica statt. Wir freuen uns alle schon sehr darauf und weil wir auch ein bisschen vom Land sehen wollen basteln wir noch ein paar freie Tage drum herum. Für mich und Eike aus Kolumbien geht es schon donnerstags los. Mein Flug geht natürlich mal wieder über Mexiko Stadt. Ich schaue aus dem Fenster und als ich meine ein Dorf, eine Stadt oder was auch immer an seiner witzigen Struktur wieder zu erkennen, weiß ich: Du bist diese Strecke einfach schon zu oft geflogen in letzter Zeit. Hat ein bisschen was von S-Bahn fahren. Na wenn es mir mal nicht gut geht.
Nachts komme ich dann auch endlich im Hostel an, wo ich auf Eike treffe. Wir haben uns natürlich viel zu erzählen, da seid dem Vorbereitungsseminar in Berlin ja auch schon wieder zwei Monate vergangen sind.

Der erste Morgen in San José. Wir sind voller Vorfreude. Mit dem Taxi geht es ab zu dem Gebäude mit Wellblechdach, was sich hier Busstation nennt. Wir treffen dort auf Karo, Corinna und Viola, die frisch aus Mexiko Stadt angereist sind. Ab geht´s mit dem Bus Richtung Pazifikküste nach Tamarindo an den Strand. Der Mensch, der uns die Fahrkarten verkauft, macht uns noch Hoffnungen, als er uns erzählt der Bus bräuchte nur 4 Stunden. Cool, da können wir sogar noch an den Strand. Hätte ich in dem Moment geahnt, dass in Costa Rica die Zeitrechnung noch mal anders ist, hätte ich definitiv mehr zu Essen eingepackt. Nach geschlagenen 7,5 Stunden kommen wir dann nämlich an unserem Ziel an. Da ist das „ich komme in 5 Minuten“ (= 1 Stunde) in Mexiko ja ein echter Witz dagegen. Wir haben eine super Unterkunft und begießen unseren ersten Abend mit Cocktails. Ausgesprochen leckeren Cocktails muss ich sagen! Ein paar Stunden später stößt dann auch noch die letzte von unserer Urlaubsgruppe zu uns. Katrin aus Costa Rica.

IMG_1948
Der unglaublich tolle Strand in Tamarindo

Die nächsten zwei Tage verbringen wir natürlich mit Frühstück am Pool, Sonnenbaden am Strand, leckerem Essen mit Blick aufs Meer und wie sollte es auch anders sein: Leckeren Cocktails. Unsere sechser Mädelsrunde ist wirklich super und wir haben uns unglaublich viel zu erzählen.

IMG_1929

Von links nach rechts: Karo, Viola, Ich und Katrin

 

ZWISCHENSEMINAR IN SAN ISIDRO

Leider geht es dann montags auch schon weiter zum Zwischenseminar nach San Isidro. Als wir ankommen beschließe ich sofort das „leider“ aus dem vorherigen Satz wieder zu streichen. Mitten im Urwald befindet sich unsere Finka mit Pool und unglaublich schönen Appartements.

IMG_2125
Ohne Worte!

Hier haben wir die ganze Woche über Zeit uns auszutauschen. Über unsere bisherigen Erfahrungen zu sprechen, diskutieren und vor allem zu lachen. Wir sind insgesamt 10 Leute aus Lateinamerika und Jamaika:

IMG_2293
Von links nach rechts 1. Reihe: Johanna, Katrin, Karo, Yassin, Eike, Maria (Trainerin)
Von links nach rechts hintere Reihe: Viola, Ich, Janina, Julius, Corinna, Sara (Kultuweit Mitarbeiterin)

Hier noch eine kurze Auflistung der Einsatzstellen und Freiwilligen, für alle die es interessiert, was man bei kulturweit noch so machen kann und wo:
DAAD (Deutschakademischer Austauschdienst): Corinna (Mexiko), Julius (Kolumbien), Johanna (Costa Rica)
PAD (Pädagogischer Austauschdienst): Katrin (Costa Rica)
GI (Goethe Institut): Karo (Mexiko)
GI PASCH (Goethe: Schulen Partner der Zukunft): Ich (Mexiko 😉 ), Eike (Kolumbien), Yassin (Nicaragua)
NatCom (Nationalkommission): Viola (Mexiko), Janina (Jamaika)

Dass es bei so vielen verschiedenen Arbeitsstellen und so vielen verschiedenen Ländern natürlich viel Austauschbedarf gibt, ist eigentlich von vorneherein klar. Dass wir uns aber alle so gut verstehen und es nie Probleme oder Auseinandersetzungen gibt, dagegen nicht. Ob das nun am guten Wetter, der Umgebung oder einfach am Pura Vida liegt, kann ich nicht sagen. Aber wahrscheinlich ist es die Mischung aus allem.

IMAG1155
Auch entspannen steht auf dem Plan.

Auf dem Plan des Seminars steht für Donnerstags ganz groß „Kulturausflug“. Blöd nur, dass es in der Umgebung nicht sehr viel kulturelle Angebote gibt. Unser Ausflug nennt sich deshalb „Kulturelle Kayakfahrt“ auf dem See vor dem Vulkan Arenal. In der Pause geht’s Schwimmen und es gibt frisches Obst. Richtig, richtig schön.

IMG_2267
Die ganze Gruppe vor dem Arenal.

IMG_2270
Ich voll in Aktion

Zum Abschluss gehen wir noch weiter in die heißen Quellen. Ein Fluss in dem man in 38`C warmen Wasser baden kann. Wow!

IMG_2329
Ich, Eike, Corinna und Karo in den heißen Quellen

 

LA FORTUNA

Leider geht das Seminar viel zu schnell vorbei. Doch wir haben ja noch ein Wochenende zur freien Verfügung. Und da alle erst Sonntag oder Montag zurück fliegen, beschließen wir zusammen (zu 10.) noch die Zeit zu verbringen. Wir fahren zusammen nach La Fortuna, in die Nähe des Vulkans. Die Stadt hat eine interessante Geschichte. Vor 60 Jahren ist der Vulkan das letzte mal ausgebrochen. Dabei hat die Lava viele Dörfer und Städte vernichtet und Menschen in Tod gerissen. Doch gerade die Stadt, welche direkt am Fuße des Vulkans liegt blieb verschont. Seid dem nennt sich die Stadt „La Fortuna“ – das Glück.

IMG_3796
Da der Vulkan heute immer noch aktiv ist, kann man bei klarem Himmel sogar manchmal Rauch und Glut sehen. Gleich neben dem Vulkan Arenal liegt der schon seit hunderten von Jahren stille Vulkan Cerro Chato. Man kann ihn in einer Hardcore Wanderung von 3 Stunden erklimmen wenn man möchte. Wir möchten. Trotz schlechter Wettervorhersage. Aber wir sind ja jung und energiegeladen. Also auf geht’s früh morgens los. Bepackt mit Lunchpaket und genug zu trinken. Natürlich hat keiner an Wanderschuhe gedacht und so beginnen wir den Aufstieg unter dem skeptischen Blick unseres Führers. Anfangs sind wir noch sehr vorsichtig und hüpfen um Pfützen herum und versuchen auch ja nicht in ein Schlammloch zu treten. Hätte ich da gewusst, wie ich abends aussehen werde, wäre ich gleich in das erste Schlammloch gesprungen.

IMG_2493
Und das war nur der Anfang…

Denn nach etwa einer knappen Stunde fängt es so was von zu regnen an, dass kein Regenschutz mehr hilft. Uns kommen ganze Sturzbäche entgegen, der Aufstieg wird immer steiler und wechselt von gemütlichem Wandern zu stellenweise hardcore Klettern. Wir klammern uns an Äste, versinken im Matsch (landen Stellenweise auch darin) und holen uns dabei den ein oder anderen blauen Fleck.

IMG_2593
Die Laune ist trotzdem gut

Doch wir schaffen es und kommen irgendwann durch und durch nass oben an. Hier hat sich über viele Jahre hinweg ein natürlicher See gebildet in dem man schwimmen kann. Wir sind ja eh schon nass, also nichts wie rein. Und wer kann schon von sich behaupten er war in einem Vulkan schwimmen!? Nach einer kurzen Lunchpause geht’s dann aber auch schon wieder abwärts. Hierfür brauchen wir diesmal sogar nur 1,5 Stunden. Dafür ist´s umso rutschiger und ich entdecke ein neues Talent von mir. Mit voller Wucht auf dem Hintern im Matsch landen und ständig mit meinen Füßen im Boden versinken. Keine Ahnung wie die anderen das machen. So sind meine ursprünglich schwarzen Schuhe am Ende zweimal so schwer, braun und mindestens drei Nummern größer. Diese Tatsache führt zum Runninggag des Tages. Dann heißt es wenn jemand etwas Dreck an den Schuhen kleben hat: „Hast du deinen Schuhe heute auch im Tanja Style?“ Danke auch 😀

IMG_3927
Die vier Mexikomädels vereint: Viola, ich, Karo, Corinna

Unten wieder angekommen hört dann auch der Regen auf. Was für ein Timing Himmel. Wir sehen uns gemeinsam den Sonnenuntergang an und gehen noch einmal zu den heißen Quellen. Diesmal ist es bereits dunkel. Überall gibt es Kerzen und Fakeln. Es gibt Cocktails und zur Krönung noch eine Schlammmaske. Wenn das nicht mal ein perfekter Abschluss für so einen Tag ist.

Am nächsten Tag haben wir alle einen bombastischen (Muskel)kater – Ich bin mir dagegen sicher, dass ich mir alles gezerrt habe. Denn ich spüre auch Tage danach noch jeden einzelnen Muskel. Leider heißt es auch schon wieder für die eine Hälfte von uns Auf Wiedersehen zu sagen. Ich, Janina, Eike und Katrin dagegen haben noch den Sonntagvormittag zusammen, den wir beim Canopy verbringen.

IMG_2583
Bereit für das nächste Abenteuer: Janina, Ich, Eike, Katrin

An Drahtseilen schwingen wir uns in einem Affenzahn über Schluchten, Wasserfälle und Wälder. Unglaublich tolle Ausblicke bieten sich uns in schwindelerregender Höhe.

IMG_2607
Wenn „in den Seilen hängen“ eine ganz andere Bedeutung bekommt. Ich hoch über der Schlucht

Am Nachmittags heißt es dann aber auch für mich, Eike und Katrin wieder zurück nach San José. Eike und ich verbringen wieder eine Nacht zusammen in San José im Hostel. So schließt sich der Kreis wieder und eine unglaublich tolle Zeit in Costa Rica geht zu Ende. Es war wirklich sehr schön und ich freue mich schon jetzt, (fast) alle beim Nachbereitungsseminar in Berlin wieder zu sehen.

Tja, was bleibt mir da zum Schluss noch zu sagen? PURA VIDA!

Kommentare sind geschlossen.

Zur Werkzeugleiste springen