Ein entspanntes, schönes Wochenende ist bzw. war das. Am Freitag nach der Schule ging es los. Mal eben das beste Eiscafé der Stadt zu besuchen ist aber auch wirklich ein äußerst schöner Start in die freien Tage. Ich bin froh, dass Veliyana mir das Café gezeigt hat. Wo man am besten seine Lust nach Süßem stillen kann, ist für einen Genussmenschen, wie mich, eine essentielle Information.
Ich und Veliyana gönnten uns dann einen Eiskaffee und auf ihr anraten hin, probierte ich die Pfannkuchentorte des Hauses (eine salzige Variante). Abwechselnd wurden Pfannkuchen und die jeweilige Füllung geschichtet: Mayonnaise, Schinken, saure Gurken, Käse und obendrauf noch mehr Käse. Recht lecker, nächstes mal werde ich mich trotzdem eher auf eine der zahlreichen süßen Torten stürzen. Anschließend waren wir noch ein bisschen in der Altstadt unterwegs und so bekam ich nebenbei ein paar Shopping-Tips für Veliko Tarnovo. Ich werde wohl nicht daran vorbei kommen die Geschäfte mal richtig auszutesten. Nächste, aber spätestens übernächste Woche habe ich beschlossen meinem Verlangen nachzugeben und mir (mal wieder) was zu gönnen. Ja, ich bestätige diesbezüglich das cliché des typischen Mädchens, aber was soll ich machen? Shopping hebt nun mal meine Laune und das werde ich früher oder später mit Sicherheit noch ganz gut gebrauchen können!
Samstag war es dann Zeit die Sehenswürdigkeiten der Stadt mal etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Ein 12.-Klässler zeigte mir die Festung der Stadt und ich knipste ganz Touri-like was das Zeug hält. Die Stadt ist schön gelegen, was man auf dem schweißtreibendem Weg zu der kleinen Kirche, die ganz oben liegt, noch viel besser bewundern konnte.
Zurück von der kleinen Besichtigungs-Tour, hieß es dann ‚dinner-time‘. In der ausgewählten Pizzeria probierte ich zum ersten mal ein typisch bulgarisches Gericht, (ausgesprochen) Snedschenka. Joghurt mit Gurken, Knoblauch und Walnüssen. Sehr lecker! Danach gab es dann noch Pizza und ein Eis.
An dieser Stelle möchte ich anmerken, wie gastfreundlich viele Bulgaren sind. Ich wurde den Tag komplett eingeladen: Den Eintritt für die Festung, eine Auswahl an Postkarten, den Restaurantbesuch und das Eis hinterher bekam ich alles, ohne meinen Geldbeutel zu zücken. Auch Veliyana hatte immer gezahlt: Café-Besuch, McDonalds, Getränke in der Bar. Doch beim Eiscafé-Besuch am Freitag hatte ich es endlich geschafft den Spieß umzudrehen. Sogar das war ihr peinlich, sie wollte die Hälfte dazugeben und stellte nach dem Scheitern des Versuches sofort klar: nächstes mal
zahlt sie wieder. Unverbesserlich und süß. So oft eingeladen zu werden gefällt mir natürlich, aber die Freude darüber geht einher mit einem schlechten Gewissen. Immer mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass meine Zuschüsse + Taschengeld + Kindergeld wahrscheinlich mehr sind, als hier viele zur Verfügung haben.
Heute am Sonntag habe ich mal wieder die bulgarischen Öffnungszeiten genossen. Der Markt ist jeden Tag mit Obst und Gemüse bestückt und auch die meisten Supermärkte haben hier Sonntags geöffnet. Etwas fortschrittlicher, als in good, old Germany. Die Lebensmittel auf dem Markt sind lecker und frisch. Mit meinen mehr als mickrigen
Sprachkenntnissen ist es jedoch nicht sonderlich leicht hier einzukaufen. Wie ein Steinzeitmensch deute ich auf die gewünschte Ware und sage dazu die bulgarische Zahl (bis 10 zählen kann ich sogar auf bulgarisch). Ein hallo, danke und tschüss ist auch immer noch drin. Problematisch wird es nur dann, wenn die Verkäufer denken, dass ich statt einer Stückzahl von 3 Paprika, 3 kg Paprika haben möchte. Doch auch diese Situation habe ich souverän mit einem heftigen Nicken und den Worten: „ne(=nein) kg, ne“ gelöst. Handeln ist natürlich nicht drin, wenn man noch nicht einmal den Preis versteht und stattdessen einfach gutgläubig eine Münze hergibt und auf das ehrliche Wechselgeld der Verkäufer hofft. Aber so ist das nun mal und bei den, immer noch recht guten Preisen, kann ich ganz gut damit leben.
Ich hoffe ihr hattet auch alle ein schönes Wochenende !
Tanja xx
PS: Zum Schluss gibt es noch ein paar Bilder.