So, nun bin ich den 5. Tag in Veliko Tarnovo und es gefällt mir immer noch. Küchen-technisch ist auch Besserung in Sicht. Der Kühlschrank läuft und ich soll in den nächsten Tagen eine kleine Kochplatte erhalten, sodass ich mir zur Abwechslung auch mal etwas warmes gönnen kann. Wenn ich dann noch an einen Topf, eine Pfanne oder
Ähnliches komme, bin ich glücklich.
Doch was ich in den letzten Tagen wirklich gut gelernt habe ist: Improvisation! Das bisschen Geschirr, das ich habe, spüle ich im Badezimmerwaschbecken, da ich keine Spüle habe und lasse es aufgrund der fehlenden Geschirrtücher einfach an der Luft trocknen. Meinen Joghurt mit Haferflocken und Banane esse ich aus der kleinen Tasse, da eine Schüssel leider nicht zu meiner Ausstattung gehört und wenn ich mal Lust
auf Mousaka oder Fleisch habe, dann hole ich es mir fertig zubereitet vom CBA
(einer Supermarktkette hier). Doch auch mit Weißbrot, Käse, Oliven und etwas
Paprika kommt man ganz gut über die Runden.
In der Schule wird alles recht locker gesehen. Der Unterricht fängt zwar um 10 vor 8 an, doch so früh soll ich nicht kommen. Frühestens um 9 Uhr, denn „ein junges Mädchen sollte nicht so viel arbeiten“. Doch genau diese mangelnde Beschäftigung hätte mich
gestern früh fast in den Wahnsinn getrieben, denn ich habe eigentlich noch fast
nichts machen müssen. Ich kam um halb 9 in die Schule, doch es gab keine
Beschäftigung für mich. Sätze wie: „Hast du schon gefrühstückt? Du kannst
spazieren gehen oder im Café frühstücken. Du musst nicht jede Schulstunde etwas
machen.“ , beschallten mich von allen Seiten. Schließlich wurde mir doch noch
eine sinnvolle Arbeit nahegelegt, ich sollte den 12.-Klässlern bei der
mündlichen Vorbereitung für die DSD-Prüfung helfen. Das war dann zwar erst
Mittags, aber immerhin etwas.
Mir ist bewusst, dass ich mich über die viele Freizeit freuen sollte und außerdem sind die Lehrer noch ziemlich im Stress, da es Anfang des Schuljahres ist. Am Montag wird dann auch endlich ein festes Programm für mich erstellt. Warum erst am Montag? Ganz einfach, heute ist Feiertag in Bulgarien, Freitag ein Brückentag und danach Wochenende. Das heißt für mich: 4 Tage Urlaub und dieser Urlaub wurde gestern erstmal gründlich bei meiner ersten bulgarischen Partynacht eingeläutet!
Ein paar Mädchen aus der 12. hatten mich gefragt, ob ich Lust hätte mit Ihnen in die Disco zu gehen und da hab ich natürlich nicht nein gesagt! Am Ende waren wir dann um die 15 Leute: 4 Mädchen aus der Schule, der Bruder einer der Mädchen und seine 3 Kumpels und noch andere Freunde. Wir tranken erst alle etwas in einer Bar, wo mir bulgarische Witze übersetzt wurden und danach feierten wir in einem Club in dem
ausschließlich bulgarische Musik gespielt wurde. Die Bulgaren haben ihren ganz
eigenen Tanzstil und mein versucht-bulgarischer Hüftschwung wurde dann freundlicherweise mit hochgestreckten Daumen kommentiert. Alle haben getanzt und hatten ihren Spaß.
Auf hoffentlich noch viele bulgarische Partynächte!
Liebe Grüße in die Welt hinaus
xxx Tanja
Und davon gibt es vermutlich keine Bilder, oder?
Ich freu mich schon auf die Parties in Belgrad, wenn alle (Linda auch) Tanzen gehen oder lernen! 🙂
Doch irgendwer hat schon Bilder gemacht, wenn ich an die rankomme werden sie hochgeladen 😉
Belgrad wird bestimmt, der hammer!