Hääletamine Eestis!

Kaum hatten Alex und ich unser Schild hochgehalten, da stand auch schon ein roter Passat neben uns. Er könne uns bis nach Märkamaa nehmen, das sei die Hälfte unserer Strecke und von dort können wir gut eine Mitfahrt nach Pärnu finden. Pärnu, dass war unser Ziel.

Die Sommerhauptstadt Estlands ist ein beliebtes Reiseziel, vor allem für junge Esten. Die Idee dorthin zu trampen kam uns ganz spontan und ebenso spontan haben wir sie nun durchgesetzt. Mit unserem ersten Fahrer hatten wir auch gleich einen Glücksgriff gelandet. Schnell stellte er fest, dass wir aus Deutschland kommen und erzählte uns in gebrochenem Deutsch Geschichten aus seinem Leben. Auch fuhr er sehr vorsichtig und überholte nicht, wie man es in Estland häufig sieht, jedes Auto, das vor ihm fuhr. Die Zeit verging sehr schnell und schon waren wir in Märjamaa.

Keine 10 Minuten später saßen wir auch schon in einem gelben Transporter auf den beiden Beifahrersitzen eines braun gebrannten Esten, der auch nach Pärnu zum Grillfest wollte und uns netterweise mitnahm. Dass man hier so einfach und günstig Reisen kann war mir nicht klar gewesen.

In Pärnu erwartete uns schönes Wetter, ein günstiges Hostel, das Grillfest und ein großer Sandstrand. Den ganzen Samstag lagen wir an diesem in der Sonne. Das erste Mal sah ich dort dann auch schwimmende Esten, denn das Wasser war in Pärnu schon einige Grade wärmer als zwei Wochen zuvor in Haapsallu.

Abends machten wir uns dann wieder auf den Weg in die Hauptstadt. Da es nur eine große Straße von Pärnu nach Tallinn gibt, mussten wir nicht lange nach einem geeigneten Platz suchen, an dem wir unser Schild in die Luft heben wollten. Dort standen wir dann allerdings ein paar Minuten länger als in Tallinn, doch nach ca. einer halben Stunde nahm uns ein älterer russischer Herr mit.

Nun sitzen wir um 23:00 Uhr wieder in unserer WG in Lasnamäe und überlegen uns wohin wir wohl als nächstes Trampen werden.