Tartu oder Dorpat

Dienstag, 19. März 2013

Das ging schnell. Mein kleiner Ausflug nach Tartu ist schon wieder vorbei und ich sitze im Bus zurück nach Tallinn. Auch wenn ich nur ein paar Eindrücke der kleinen Stadt – die mit ihren etwas mehr als 100.000 Einwohnern immerhin die zweit größte Estlands ist – sammeln konnte, ich kann jeden Studenten verstehen, der sich in dieser Studentenstadt wohl fühlt. Da die meisten der zahlreichen, sicher interessanten Museen Montags und Dienstags leider geschlossen haben konnte ich die Altstadt ausführlich kennenlernen. Hanna, die hier als Kulturweit-Freiwillige arbeitet, war so nett und hat mir neben einer Unterkunft auch eine tolle Stadtführung gegeben und mir eine Auswahl der sehenswürdigsten Plätze Tartus gezeigt. Einige Spaziergänge über den Domberg ließen mich die „Vanalinn“ auch von einem erhobenen Standpunkt bewundern.

Warum die Überschrift „Tartu oder Dorpat“ ? – Bevor ich meinen Trip nach Tartu startete wollte ich mich mit meinem Macbook über das Wetter meines Reiseziels informieren. Als ich in meinem Wetter – „Widget“ Tartu in das Suchfeld tippte erhielt ich keine Suchergebnisse für meine Eingabe. Nach einer kurzen online Recherche in einem bekannten online Lexikon fand ich die Ursache für mein kleines Problem. Ähnlich wie Tallinn (Reval) hat Tartu auch einen alten deutschen Namen: Dorpat. Unter diesem fand ich auch die Wettervorhersage für Tartu beziehungsweise Dorpat. Eine weitere Sache die Tartu nicht von Tallinn unterscheidet sind die eisigen Temperaturen, die hier gerade herrschen und natürlich auch die spiegelglatten Straßen. Ein Wunder, dass ich mich noch nicht schlimmer verletzt habe. Konzentration sollte hier, jedenfalls im Winter, bei jedem Straßengang geboten sein. Selbst meine durchaus gut profilierten „Waldland“ Winterstiefel sind keine große Hilfe gegen ständiges schlittern und Arme wedeln um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Vielleicht haben wir ja Glück und können bald das Lied „Veronika der Lenz ist da“ voller Überzeugung singen.

Sicher ist, dass dies nicht mein letzter Trip nach Tartu war. Wenn es erst einmal Frühling oder Sommer ist, wenn die Pflanzen blühen und die Bäume grün sind werde ich noch einmal den Bus nehmen und die 186 Kilometer gen Süden fahren.

Aitäh Hanna für die zwei tollen Tage.

Viel Spaß beim anschauen der Fotos!

Head õhtut, Julian

P.S.: Eines hätte ich fast vergessen, ich war die zwei Tage nicht ganz untätig. Neben meiner landeskundlichen Erfahrungen konnte ich mich auch ein bisschen in Hannas Freiwilligenarbeit behilflich machen. Für die bevorstehenden Oster-Basteltage im Kindergarten haben wir gemeinsam begonnen Hasenköpfe und -pfoten auszuschneiden, aus denen die Kinder später mit Filtertüten Osterhasen basteln können.

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Lieber Julian,
in Horben gab es in diesem Winter nur einen echt glatten Tag. Da haben Oma und ich Spikes unter die Schuhe geschnallt und sind ganz sportlich an den anderen herumschlitternden Spaziergängern – es war Sonntag – vorbeigezogen. Wir haben die Spikes voriges Jahr in einem Schuhgeschäft in Staufen gekauft. Vielleicht kannst Du Dir zu Deiner Sicherheit in einem dortigen Schuhgeschäft dergleichen auch besorgen. Wenn man sie nicht braucht, schnallt man sie einfach ab und verstaut sie in einer kleinen Tasche, die mitgeliefert wird. Viele Grüße nach Talin! Opa

Hallo Opa,
ja diese Spikes habe ich hier auch schon gesehen. Ich hoffe ja, dass bald der Frühling kommt und ich sie dann nicht mehr benötige 🙂