Auf nach Tallinn …

Sonntag, 10. März 2013

Freiburg, Deutschland – 10/03/2013 – 6:45 Uhr

 

Heute war es so weit. Mein halbes Jahr Freiwilligendienst in Tallinn sollte nun endlich so richtig beginnen. Noch etwas verschlafen und erschöpft stand ich auf, um die restlichen Kleinigkeiten in meinen Koffer oder meinen Rucksack zu stecken. Gegen Ende des Vorbereitungsseminars begann sie, die allmähliche Aufregung vor dem was mir bevorsteht. Nun war ich die letzten beiden Tage fest damit beschäftigt, die richtigen Sachen zu packen, damit ich die erstaunlich wenig scheinenden 23 Kilogramm maximales Reisegepäck nicht überschreiten würde. Mehrmaliges schließen und anschließendes Wiegen des Koffers ließen mich immer wieder darüber grübeln, was ich denn noch alles zurück lassen sollte. Ich war mir nie bewusst, wie viel allein meine Kleider wiegen. In Tallinn ist es um diese Jahreszeit, wie zu erwarten, noch sehr Kalt, was mir das Packen sicher nicht erleichterte.

 

Für all die, die es noch nicht wissen, Tallinn (englisch: Reval) ist die Hauptstadt Estlands und mit 417.150 Einwohnern und damit fast einem drittel der estnischen Bevölkerung die größte Stadt des Landes. Estland ist das nördlichste der drei Länder des Baltikums. „Warum Estland?“ das war in letzter Zeit eine Frage, die mir häufig gestellt wurde und auf die ich selten eine, für den Fragenden befriedigende, Antwort finden konnte. Als ich mich letztes Jahr für „kulturweit“ den Freiwilligendienst des auswärtigen Amtes bewarb stellte sich mir die Frage welche Präferenz ich für den Einsatzort angeben sollte. Da ich noch nicht viel von der Welt gesehen habe und ich unbedingt eine Stelle für diesen Freiwilligendienst im Ausland wollte und entschied ich mich dazu, die Wahl des richtigen Einsatzortes für mich ganz bei den Verantwortlichen von Kulturweit zu lassen und gab keine Präferenz an. So konnte ich auch nicht enttäuscht werden falls ich keine Stelle an dem angegebenen Ort gekriegt hätte. Und so blieb mir nichts anderes übrig um auf eine Antwort seitens Kulturweit zu warten. Auf die Bewerbung im online Verfahren folgte eine Einladung nach Bonn zu einem Bewerbungsgespräch beim PAD (Pädagogischer Austauschdienst). Hier vergewisserten sich meine Gesprächspartner vom PAD nochmals, ob ich denn wirklich überall hingehen würde. Ich bejahte. Mitte August erreichte mich dann die Zusage mit meiner Einsatzstellenbeschreibung: Tallin, Estland.

 

Tallinn, Estland – 10/03/2013 – 17:00 Uhr

Und hier bin ich nun. Nach ca. zwei Stunden Flug über ein bewölktes Deutschland klärte sich unter dem Flugzeug der Blick auf ein schneebedecktes Baltikum. Erst im letzten Moment öffnete sich die Schneedecke und die Landbahn wurde sichtbar. Endlich war ich am Flughafen in Tallinn mit samt meinem schweren Gepäck, das aus meinem Koffer (ich hatte es tatsächlich geschafft ihn auf exakt 23 kg zu beladen), meinem Rucksack und meinem „zusätzlich erlaubten Gepäckstück“ bestand, angekommen.

Von meiner ersten Ansprechperson, einer Deutschlehrerin des Tallinna Saksa Gümnaasium, wurde ich sehr nett empfangen und mithilfe einer Landkarte Tallinns fanden wir schlussendlich auch meine WG, in der ich die nächste Zeit nun wohnen werde. Die Besetzung dieser Wohngemeinschaft lässt sich mit jener aus dem Film „L’Auberge Espagnole“ vergleichen. Sämtliche Nationen sind hier vertreten. Für sieben Freiwillige ist die Wohnung zwar insgesamt ziemlich klein aber bis jetzt fühle ich mich sehr wohl und verstehe mich gut mit meinen neuen Mitbewohnern.

Das war er, mein erster Blogeintrag. Ich hoffe ich habe auch in den nächsten Monaten die Zeit und Muse euch in diesem Blog weiter auf dem Laufenden zu halten. Seid mir aber bitte nicht böse, wenn ich es nicht schaffe regelmäßig zu Informieren wo ich mich gerade aufhalte, was ich gerade mache und ob es gerade regnet, schneit oder ob die Sonne scheint. Falls ihr unbedingt über das Wetter hier informiert werden wollt oder wenn euch andere Fragen auf der Zunge brennen freue ich mich natürlich über jede Nachricht von euch ob per E-Mail oder über Facebook. Auch bitte ich euch über sämtliche Rechtschreib-, Grammatik- oder sonstige Fehler hinweg zu schauen. Bis jetzt habe ich auch noch nicht so viele Bilder gemacht aber in den nächsten Tagen, Wochen und Monaten folgen sicher mehrere Eindrücke von meiner Reise, die ich sicher teilweise mit euch in diesem Blog teilen werde.

Bis dahin wünsche ich euch einen schönen Tag oder eine gute Nacht je nachdem wo ihr gerade seid.

 

Head aega,

Julian

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Schön, dass du auch einen Blog erstellt hast, ich hoffe, du findest ab und zu mal Zeit, ihn zu füllen 😉 Siis ilusat aega Eestis!

Kallis Julian,
päeval oma lahkumist, olen Bangladeshist tagasi Freiburgi. Mul on hea meel lugeda oma aruanded ja kogemusi. Soovin teile kõike head. Jörg valik