Danach ging’s für mich weiter nach Dali.
Dali ist eine kleine Stadt westlich von Kunming, die bekannt ist für (oh Wunder) ihre Altstadt, aber auch für ihren großen See und die angrenzenden Berge. Dali ist keine aufregende oder atemberaubende Stadt, aber auf eine ruhige und unglaublich entspannte Art wunderschön. Die Altstadt lädt mit ihren kleinen Gassen zum Bummeln und Verweilen ein, es gibt unzählige kleine Shops und Cafés. Die Menschen dort sind die ersten chinesischen Hippies, die ich je gesehen hab – mit Dreadlocks, langhaarigen Männern und weiten Plunderhosen strahlten sie die Gelassenheit aus, für die Dali so bekannt ist. Der See ist auch wunderschön, das Wasser hat Trinkwasserqualität und liegt in einer malerischen Szenerie zwischen traditionellen Häusern der Bai-Minderheit. Im Hintergrund ragen die hohen Berge in den Himmel.
Aus zwei geplanten Tagen wurden 5, ich hätte auch länger bleiben können, aber irgendwann drängte dann doch die Zeit. Schade! Sogar das Klima war ideal, es waren konstant um die 25°.
Als ich am Morgen ankam (ich war mal wieder über Nacht gefahren), regnete es grade in Strömen. Da aber alles, was man in Dali machen kann, im Freien stattfindet (Altstadt, See und Berg), habe ich mich kurzer Hand einigen anderen Reisenden angeschlossen und habe an einem Kochkurs teilgenommen, in dem wir die bekanntesten chinesischen Gerichte nachgekocht haben.

Der Salat war so simpel, der Dressing dafür umso kniffliger. Unsere Kochlehrerin hat bei jedem einzeln probiert und noch Tipps gegeben.
Beim Kochkurs habe ich übrigens zwei gleichaltrige Deutsche getroffen, die im Nordwesten Sichuans ein FSJ bei einer Schule gemacht haben und dort auch in Schulen mitgeholfen haben. Davon abgesehen hatten die aber ganz andere Erfahrungen gemacht als ich, weil sie in kleinen Städten bzw Dörfern lebten und beispielsweise ihre Wäsche per Hand waschen mussten und nur einige Stunden pro Tag warmes Wasser hatten.
Das Kochen hat super Spaß gemacht, auch weil wir eine tolle Gruppe waren und als wir nachmittags dann fertig waren, hatte es tatsächlich auch aufgehört zu regnen, sodass ich mit einem Briten noch eine kleine Fahrradtour entlang des Sees gemacht hab.

Die Gegend um den See herum (im Hintergrund blau die Berge) ist noch stark von Landwirtschaft geprägt. Als wir gerade dort waren, war Erntesaison.

Elizabeth, eine französische Grundschullehrerin, war meine Zimmernachbarin. Mit ihr habe ich größtenteils die Tage in Dali verbracht. Ihr Deutsch war wahnsinnig gut! Sie hat sich ein halbes Jahr freigenommen und reist jetzt durch Asien.
In den folgenden Tagen mache ich noch mehrere Fahrradtouren, einfach, weil der See so groß ist (Umfang von fast 100km).

An einem anderen Tag haben wir noch eine Tour um den See herum gemacht. Mit dem Auto natürlich, sonst hätten wir mehrere Tage gebraucht:D Der Tourguide war vom Volk der dortigen Bai-Minderheit. War interessant mit ihm zu reden und zu hören, was für Traditionen sein Volk hat (unterscheiden sich nämlich doch recht stark von dem der Han-Chinesen, also der Mehrheit).

Red Bull wurde übrigens erst im Frühjahr diesen Jahres offiziell in China in den Handel gebracht! EIn Schaufenster eines Supermarktes in einem Dorf am See

Dieser süße Opi hat uns getrockneten Käse geschenkt, eine Spezialität der Minderheit dort. Der Käse ist eigentlich ein sehr flacher Streifen, den die Menschen meist zum Überbacken benutzen. (Käse gibt es eigentlich nicht traditionell in China) Aber man beachte diesen winzigen Hocker, auf dem er sitzt. Solche gibt es überall in China.





















