Chinas wilder Westen – Teil 1

In den letzten paar Wochen war ich ziemlich beschäftigt damit, meine weitere Zukunft zu regeln – Immatrikulation, Wohnheimplatz, Stipendienbewerbung, letzte Formalitäten für Kulturweit, BafÖg -, da bin ich leider nicht dazu gekommen, früher zu schreiben.

Naja, lange Rede, kurzer Sinn: Besser spät als nie, deswegen kommt hier der erste Teil meiner Reise nach Westchina. Die Route sieht folgenderweise aus:

Route Reise im Sommer

Bitte einmal klicken, dann wird das Ganze scharf

Erst auf dem Satellitenbild ist mir richtig klar geworden, dass das doch eine ganz schöne Strecke war, die ich so zurückgelegt hab:D

Insgesamt bin ich dabei 7h geflogen, 59h Zug gefahren, 58h Bus gefahren und 19h per Anhalter (letzteres immer in Begleitung von Freunden natürlich).

Begonnen hat alles in Chongqing, wo ich mit dem Flugzeug hingeflogen bin. Zuerst habe ich zwei Nächte in einem Hostel geschlafen, bin dann aber bei einer Couchsurferin untergekommen. Die hieß übrigens auch Lina und war 20 Jahre jung, kam aus Lithauen und unterrichtete Kinder in einem Montessori-Kindergarten. Es war sehr interessant bei ihr zu wohnen und sie kennen zu lernen, denn weil sie ihre Mutter früh verlor und mit dem Rest ihrer Familie keinen Kontakt mehr hat (warum, weiß ich nicht, ich hab nicht nachgefragt), lebt sie seit einigen Jahren nur auf sich allein gestellt. Sie wirkt auch älter als 20. In China ist sie seit etwa einem Jahr und fühlt sich eher so semi wohl – weil die Chinesen sie zu sehr anstarren (blonde Haare, blaue Augen und wenige Ausländer in Chongqing).
Chongqing wird übrigens manchmal zu Unrecht als die größte Stadt Chinas bezeichnet, zu Unrecht, weil viele Außenbezirke mitgezählt werden, die nicht mehr zur Stadt selbst gehören.

Dort habe ich mir Ciqikou 磁器口, die Altstadt, angeschaut, die sich doch relativ stark von den anderen unterscheidet, die ich bisher gesehen habe. Sie ist zwar touristisch aufgewertet, d.h. es gibt Touristenshops und Werbeartikel, aber sah von den Gebäuden her nicht so künstlich renoviert aus. Die Altstadt besteht aus vielen, engen Gassen und die Häuser sind oft sehr detailreich verziert gewesen.

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Und da gab’s auch super coole (und super teure) Zuckerwatte! (Umgerechnet ca 2,30€, dafür kann man Mittagessen gehen…)

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In der Stadt selbst habe ich zusammen mit einer Chinesin, die ich noch im Hostel getroffen hatte, ein bisschen Sightseeing machen, aber da war nichts wirklich Interessantes dabei. An einem Abend waren wir noch auf einem Berg auf der gegenüber liegenden Flussseite und haben uns die Skyline Chongqings nochmal angeguckt.

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Gondelfahrt dorthin

Diese Aussicht hat mich übrigens ganz stark an Hongkong erinnert, wo man auch auf einen Berg fährt und einen ähnlichen Blick hat

Diese Aussicht hat mich übrigens ganz stark an Hongkong erinnert, wo man auch auf einen Berg fährt und einen ähnlichen Blick hat

Dann habe ich noch einen Tagesausflug nach Wulong 武隆 gemacht, einer Karstlandschaft und einem Geopark, der übrigens auch UNESCO Weltkulturerbe ist.
Klingt beeindruckend und ist es auch:D Also wirklich, ich fand’s sehr schön… Solche Berge habe ich noch nie gesehen.

ich muss zugeben... das Ganze sieht hier idyllischer aus als es wirklich war. Es gab doch einige Touristengruppen, aber schön war's trotzdem

ich muss zugeben… das Ganze sieht hier idyllischer aus als es wirklich war. Es gab doch einige Touristengruppen, aber schön war’s trotzdem

Da wurde übrigens auch ein Film gedreht. Wer möchte, kann sich auch tragen lassen.

Da wurde übrigens auch ein Film gedreht. Wer möchte, kann sich auch tragen lassen.

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Es gab auch Wasserfälle! Yay!

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Ich merke grade, dass ich bereits vorher über Chongqing erzählt hatte, deswegen kommentiere ich jetzt mal nicht mehr so viel.

Die letzten Tage waren ziemlich heiß, bestimmt um die 33°. Auf dem Weg ins Museum bin ich in einer Unterführung einigen Gruppen begegnet, die aufgrund der Hitze ihr Training (sei es Kung Fu, Fächertanz oder Tai Chi) einfach einen Stockwerk tiefer gelegt haben. DSCN1416

Gegenüber vom Museum gab es noch einen Volksplatz, der eigentlich auch ganz schön war. Besonders viel Zeit habe ich dort aber nicht verbracht, weil es einfach zu heiß war…

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Dann war ich noch in einem Tempel, der mitten in der Stadt umgeben von Hochhäusern steht. So ein Kontrast!DSCN1459

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Eines der wenigen Fotos, die ich innerhalb eines Tempels gemacht habe. Normalerweise verbieten sie es, aber dort habe ich keine Schilder gesehen.

 

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Soweit erstmal zu Chongqing – ich habe übrigens den ersten Eintrag über die Stadt aktualisiert und einige Fotos hinzugefügt. Wer möchte, darf gerne nochmal vorbeischauen!

 

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