Ich packe (schon wieder…) meinen Koffer und nehme mit: Klamotten, Kamera, eine Menge Geschenke und unendlich viele Erlebnisse.

Uff… Wenn ich jetzt auf die ersten ein, zwei Wochen meiner Reise zurückblicke, kommt es mir vor, als wäre das schon eine halbe Ewigkeit her. Am Anfang wusste ich noch nicht wirklich, wie das Backpacken funktioniert und was für einen „Reisestil“ ich eigentlich wollte. Aber nach dieser Anfangszeit hatte ich schnell den Dreh raus und habe das Reisen in vollen Zügen genossen. Ich hatte wohl auch Glück mit den Leuten, die ich getroffen habe – mit Cayleigh-May, einer Schottin, bin ich mit kleinen Unterbrechungen einen Monat gereist. Sie ist zu einer richtigen Freundin geworden, mit der das Reisen viel Spaß gemacht hat. Und auch sonst bin ich manchen Leuten mehrmals begegnet, was manchmal zu lustigen Situationen geführt hat. Zum Beispiel habe ich in Tagong, tibetisches Dorf in Westsichuan, Grasland, einen Deutschen und einen Niederländer getroffen. Als ich nach Chengdu gefahren bin, sind die beiden in ein Dorf einige Autostunden weiter gefahren, weil dort ein bekanntes Kloster ist. Dort sind sie einige Tage geblieben und haben in dem Kloster gewohnt. Weil ich aber wegen der gesperrten Straßen in den Norden länger als geplant in Chengdu bleiben musste, bin ich ihnen eines Tages auf der Straße über den Weg gelaufen. Es war ein bisschen wie im Film; zuerst habe ich nur zwei Ausländer von hinten gesehen und dann gedacht, Moment, irgendwie sieht der rechte aus wie Dominik! Genau in dem Moment hat sich der andere umgedreht und mich gesehen:D

Ich werde noch ausführlicher über meine Reise berichten, schließlich ist viel passiert und ich hab auch noch einige Fotos, die ich euch zeigen will. Insgesamt betrachtet ist diese Reise eines meiner Highlights meines Jahres – so eine tolle Zeit! Ich bin selbst ganz baff, wenn ich mir überlege, was ich alles erlebt habe. Und China ist so schön! Ich muss unbedingt nochmal in den Westen kommen und die Dinge machen, zu denen ich keine Zeit hatte.

Um jetzt wieder den Bogen zum Titel zu machen: Ich bin gesten Abend nach Hause gekommen und habe heute morgen angefangen zu packen. Mein Handgepäck hat jetzt schon dank sämtlicher Bücher das Maximalgewicht von 10 kg erreicht, dafür sieht mein großer Koffer noch ganz leer aus. Ich bin mal gespannt, wie gut ich alles hineinbekomme:D
Gleich muss ich los in die Stadt, um mein HSK Zertifikat abzuholen (vom Chinesischtest; ich hatte kurz vor dem Abflug Level 4 gemacht, weil Level 5 doch ein bisschen zu viel lernen bedeutet hätte). Danach geh ich noch ein letztes Mal shoppen, Sportschuhe kaufen, weil die hier günstiger sind und dann treffe ich mich abends mit einer Freundin aus Shenzhen, Südchina, die hier grad einige Tage Urlaub macht.
Sonntagnacht geht mein Flug nach Deutschland, aber weil am Sonntag schon die Nachmieter einziehen, muss ich morgens schon raus. Was genau ich den ganzen Tag mache, weiß ich auch noch nicht, weil der Großteil meiner Freunde schon nicht mehr in Shanghai ist.

Es fühlt sich komisch an, zu gehen und dieses Jahr damit endgültig abzuschließen, aber ich freue mich allmählich doch auf Deutschland und meine Familie und Freunde, darauf, das Studium zu beginnen und mich irgendwo wieder niederzulassen (und nicht ständig Koffer zu packen:D). Ich freu mich auf die sauberen Straßen, das gute Brot, die Öffis ohne Gedrängel und die frische Luft. Ich freu mich darauf, wieder in die Natur zu können, die nur fünf Minuten von unserem Haus liegt und dort ne Runde spazieren zu gehen. Oder an die Teiche zu fahren und da mit Freunden zu picknicken, zu grillen und schwimmen zu gehen. Aus der Distanz betrachtet wirkt Deutschland idyllisch, so ruhig und angenehm. Ich glaube, wir mäkeln wirklich zu viel rum und sind oft zu unzufrieden. In Deutschland ist es so schön, man weiß es meist nur nicht zu schätzen!

Ich bin traurig, dass es das jetzt war und dass ich Shanghai und China verlassen muss, weil ich hier die verrücktesten und schönsten Dinge erlebt habe, aber man soll ja bekanntlich aufhören, wenn’s am schönsten ist:)

Mal sehen, wann ich das nächste Mal schreibe, vielleicht sitze ich dann schon wieder auf der anderen Seite der Erde und vermisse das chaotische schöne China. Aber: Man sieht sich ja immer zwei Mal im Leben! (und das nehme ich jetzt nicht wörtlich, weil das hier schon mein zweites Mal ist:D)

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.