Erkenntnisse chinesischer Schüler

Momentan korrigiere ich Texte von Schülern, die in ihrer Abschlussprüfung Deutsch haben. Ihr Thema sind kulturelle Unterschiede zwischen Deutschland und China, was ziemlich interessant ist.

Für mich waren da auch einige Punkte dabei, denen ich mir vorher nicht bewusst war.
Dass chinesische Abiturienten zum Beispiel praktisch nie ein Jahr Auszeit nach der Schule machen, liegt schlicht und ergreifend daran, dass ihr Abschluss nur ein Jahr gültig ist und danach verfällt. D.h. ihnen bleibt gar nichts anderes übrig, als direkt mit dem Studium anzufangen.

Oder dass man in Deutschland üblicherweise nur ein Mal pro Tag warm isst, unzwar mittags. In China (und auch vielen anderen Ländern der Welt natürlich) isst man zwei Mal warm, manchmal sogar drei Mal. Überhaupt ist es hier weniger verbreitet, rohe Dinge wie Salat zu essen. Eigentlich alle Lebensmittel außer Obst isst man gekocht.

Es gibt auch einen Text, in dem sich der Schüler über die moderne Technik der deutschen Busse wundert. Er staunt darüber, dass es Busse gibt, die sich seitlich neigen können, wenn gehandicapte Personen einsteigen wollen. Generell ist der Personennahverkehr in Deutschland oft weiter entwickelt als in China; es gibt z.B. Busfahrpläne.

Chinesen sind Statussymbole wichtiger als Deutschen, bestes Beispiel hierfür sind iPhones. Ich weiß nicht warum, aber das einzige Apple-Produkt, das sich hier wirklich etablieren konnte, sind iPhones. Dafür sind sie aber auch allgegenwärtig – ich hab noch nie so viele Menschen damit gesehen wie hier. Und das, obwohl das durchschnittliche chinesische Gehalt unter dem deutschen liegt, aber die Produkte etwa gleich viel kosten.

Ein Schüler hat  über die Pünktlichkeit in beiden Ländern geschrieben und sich über die Deutsche Bahn gewundert. Er schrieb: „Ich denke, dass die unpünktliche Deutsche Bahn den pünktlichen Deutschen viele Probleme gebracht hat.“ (Wahre Worte…)

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