An einem Wochenende (das schon erschreckend lange her ist) durfte ich dank meiner Chinesischlehrerin an einem Ausflug der Austauschschüler teilnehmen. Sie unterrichtet die fünf ebenfalls (drei Thailänder, eine Spanierin und ein Deutscher, alle um die 16 Jahre alt). Wir sind zu 大观园 (Daguanyuan) gefahren, was eine große Parkanlage westlich von Shanghai ist und zu 朱家角 (Zhujiajiao), ein Teil der Altstadt, der mit vielen Wasserwegen durchzogen ist.
Treffen sollte um 11 Uhr in der großen Eingangshalle sein. Dort traf ich auch die Austauschschüler, mit denen ich über eine halbe Stunde auf unsere Ansprechperson Herrn Zhou wartete. Irgendwann kam er dann, lief mit uns zum Bus, wo er sich umdrehte und fragte: „你们饿了吗?“ (Habt ihr Hunger?). Daraufhin lief er wieder zurück Richtung Mensa, wir natürlich hinterher. In der Mensa angekommen, ging er zu ein paar Bediensteten, wechselte ein paar schnelle Worte und lief dann wieder raus. Irritiert folgten wir ihm dann wieder in den Bus, der uns aus der Schule und ein paar Meter die Straße entlang fuhr. Dort stiegen wir allesamt aus, um in einem Restaurant zu Mittag zu essen. Es gab (typisch chinesisch) verschiedene Gemüse- und Fleischgerichte, Rührei und einen Art Kuchen aus Hirse, der überraschend gut schmeckte.
Nach dem Mittagessen ging es dann endlich nach 大观园 (Daguanyuan), wo wir nach etwa einer Stunde Fahrt ankamen. 大观园 (Daguanyuan) ist ein wunderschön ruhiger Garten mit mehreren restaurierten und rekonstruierten, alten Gebäuden. In denen waren einzelne Räume so hergerichtet wie sie zur Kaiserzeit aussahen und Herr Zhou erzählte uns den Hintergrund dazu. Der Garten selbst war unglaublich schön, sauber und vor allem ruhig, fast schon friedlich. In Shanghai findet man selten Orte, an denen man ungestört von Menschenmassen entspannen kann und 大观园 (Daguanyuan) war eine willkommene Abwechslung.
Wir hatten auch großes Glück mit dem Wetter, an dem Tag schien die Sonne und es waren etwa 20°C.
Im Anschluss daran sind wir dann nach 朱家角 (Zhujiajiao) gefahren. Da ich einige Tage vorher schon in 七宝 (Qibao) war, was ebenfalls eine antike Kanalstadt ist, war 朱家角(Zhujiajiao) nichts besonders neues (ich finde sowieso, dass viele „antike“ chinesische Städte mit Kanälen irgendwie alle gleich aussehen). 朱家角 (Zhujiajiao) ist westlicher als 七宝 (Qibao) und hat mehr auf Ausländer abgestimmte Geschäfte wie Cafés oder Souvenirshops.


Wir liefen durch die vielen kleinen Gassen, vorbei an den Shops voll mit Krimskrams wie Porzellanfiguren, Spielkarten oder Holzschnitzerein. Es gab auch viele Geschäfte mit Spezialitäten wie kleinen Wachteleiern (zumindest glaube ich, dass das welche waren) oder Stinketofu oder chinesischem Gebäck. Herr Zhou und unser Fahrer kauften uns ab und an etwas von den Essensständen, um uns mal probieren zu lassen.
Abends aßen wir in einem kleinen Restaurant direkt an einem der vielen Kanäle und danach hatten wir noch ein wenig freie Zeit, um selbst die Gassen erkunden zu können.
Danach ging es wieder ab in den Bus und Richtung Schule.




