Deutschland und China in Retrospektive

Da ich nach dem Motto „Besser spät als nie“ lebe, habe ich beschlossen, nun doch noch ein vernünftiges Ende dieses Blogs zu machen.
Ich habe mich seit meiner Rückkehr im August 2014 wieder gut in Deutschland eingelebt, auch wenn die ersten Tage seltsam waren. Ich meine, jetzt mal im Ernst, alle reden darüber, wie es ist, ins Ausland zu gehen, aber niemand spricht darüber, wie komisch es ist, zurück zu kommen. Deutschland kam mir die ersten paar Wochen wie ein einziger Luxusurlaub vor. Alles so modern, so fortschrittlich und so angenehm. Das stand auch sehr im Kontrast zu meiner langen Reise davor, die mir physisch und auch psychisch so manches abverlangte. Was mich aber am meisten überrascht hat, ist, dass man nach einem Jahr, in dem sich das Leben auf den Kopf gestellt hat und man alles praktisch neu gelernt hat, zu Hause nicht viel passiert ist.

Auch, dass die Leute irgendwie erwartet haben, dass ich mich sehr offensichtlich verändert habe („Du siehst ja immer noch so aus wie vor nem Jahr!“ – Ja, habt ihr erwartet, ich hab jetzt Piercings im Gesicht?). Ich habe mich natürlich verändert; meine Sicht auf viele Dinge ist jetzt eine grundlegend andere und habe von vielen Begriffen ein ganz anderes Verständnis als vorher. Allen voran was das Wort „Ausländer“ und „Fremde“ eigentlich bedeuten. Ich war in China eine Ausländerin, sah aber einheimisch aus. Hier ist es genau andersrum. Und das fremde Land ist zu meinem Zuhause geworden, auch wenn Deutschland immer meine Heimat blieb.
Und natürlich hat sich mein Horizont geweitet. Ich verstehe und kenne jetzt so viele Dinge, von denen ich vorher nicht mal wusste, dass es sie gab. Ich weiß jetzt, wie eklig Plumsklos sein können (bäääh…) und wie glücklich wir uns hier eigentlich schätzen können. Ich habe ein ganz neues Verständnis für China, die Menschen und ihre Kultur entwickelt und verstehe jetzt auch meine eigenen Eltern besser. Aber gleichzeitig habe ich auch einen anderen Blick auf Deutschland gewonnen und weiß, wie das Land auf Außenstehende wirkt. Und ich denke, dass das einer der Dinge sind, die einen längeren Aufenthalt im nicht-westlichen Teil unserer Erde so unterscheidet von dem 0815-Work and Travel in Australien: Man lernt eine fremde Kultur nicht nur kennen, man verinnerlicht sie irgendwann auch so sehr, dass sie normal für einen ist. Die eigene Kultur, mit der man groß geworden ist, wird dann plötzlich fremd und seltsam. Und einfach eine andere Version des Lebens kennenzulernen, die so konträr ist zu der eigenen, ist eine der bereicherndsten Erfahrungen überhaupt.

Ich weiß noch, wie nach dem Abi einige meiner Freunde nicht verstanden, warum ich ein Jahr nach China gehe. Zum einen, weil China in Deutschland (leider) meist einen schlechten Ruf hat, zum anderen aber auch, weil ich dadurch praktisch ein Jahr „verliere“.
Wenn ich aber zurückblicke auf all die Erlebnisse, die ich von dort mitnehme, die mich geprägt und verändert haben, von denen ich gelernt und an denen ich gewachsen bin, dann war das Jahr kein verlorenes, sondern ein geschenktes Jahr.

Ich werde bestimmt noch einmal für eine längere Zeit nach China gehen, um den Rest des Landes zu sehen, aber auch um die Sprache zu perfektionieren. Vorerst stehen aber andere Länder oben auf meiner to see-Liste. Ich möchte gern ein Auslandssemester in den USA machen und eine Südosteuropa-Reise Richtung Balkan und die Türkei machen. Irgendwann möchte ich auch nach Israel und den Orient kennenlernen; ich hab gehört, dass Tadschikistan wunderschön sein soll. Cayleigh ist seit einigen Monaten in Nepal und hat dort Englisch unterrichtet, ihre Fotos von dort sind atemberaubend. Wenn sie diesen Sommer wieder in Europa ist, haben wir abgemacht, zusammen durch die Balkanstaaten zu reisen. Natürlich will ich das alles nicht auf einmal, aber die nächste Zeit werde ich reisetechnisch nicht lange nach Inspiration suchen müssen :)
Ich war Silvester übrigens in Dänemark bei Peter, den ich in Chengdu kennengelernt hatte. Ich war eine Woche dort und habe ein tolles Silvester gehabt. War schön, ihn wiederzusehen !

Ich schätze, das hier ist jetzt wirklich das Ende meines Kulturweit-Blogs.
Danke für eure Aufmerksamkeit!
Bis die Tage :)

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Chinas wilder Westen – Teil 6 (Chengdu und Gansu)

Wie einige vielleicht bemerkt haben, bin ich momentan weniger aktiv auf meinem Blog, was in erster Linie auf den Unistart zurückzuführen ist. Es war viel los (und ist es immer noch), aber ich versuche mir trotzdem noch Zeit zum Schreiben zu nehmen.
Bisher gefällt es mir aber super in Lüneburg, ich kann mich nicht beklagen! Tolle Uni, schöne Stadt und einige gute Freunde habe ich auch schon hier gefunden.

Über meine Zeit in Chengdu und die Zugfahrt nach Lanzhou (Gansu-Provinz) habe ich hier und hier ja bereits berichtet und nun auch Bilder eingefügt. :)

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Lanzhou

In Lanzhou habe ich dann tatsächlich auch David getroffen, einen Mitfreiwilligen aus Nanjing, und Cayleigh sowie Roy. Im Hostel selbst haben wir dann noch Ross (Schotte) und Eduardo (Brasilianer) getroffen, mit denen wir dann zu fünft die folgenden Tage gereist sind.

Unsere erste Station war Zhangye, wo wir tagsüber die Matisi-Grotten  besichtigt haben. Diese gelten als eine der ältesten und besterhaltendsten Höhlentempel buddhistischer Kunst und beinhalten über 70 Höhlen, von denen die frühesten aus etwa 400 n.Chr. stammen. Die Grotten waren beeindruckend, allein schon wie sie in das nackte Gestein gehauen waren. Und das ganz ohne Maschinen! Die Gänge innen waren sehr eng und es waren doch viele Menschen dort, sodass wir auf dem Weg nach oben mehrmals anhalten und andere Touristen durchlassen mussten. Wir konnten leider nicht sehr viele Grotten besichtigen, da wir mit einer Tour dort waren (im Eintrittspreis mitinbegriffen) und nicht viel Zeit hatten. Am Abend sind wir dann noch zu den Rainbow Rocks gefahren, die einige Kilometer entfernt liegen. Die Rainbow Rocks sind Gesteine, die aus unterschiedlich farbigen Schichten bestehen. Dazu hatten wir einen atemberaubenden Sonnenuntergang – wow!

Matisi

Matisi

Rainbow Rocks

Rainbow Rocks

Rainbow Rocks

Rainbow Rocks

Danach waren wir zum Abschluss noch beim KTV, um das Ende der gemeinsamen Reise zu feiern. David ist am Tag danach nämlich Richtung Osten gefahren, während wir vier weiter Richtung Norden sind. Der Abend war sehr sehr witzig, ich habe die Zeit mit den anderen sehr genossen :)

Am Tag danach sind wir dann schließlich aufgebrochen; wir vier sind nach Jiayuguan gefahren. Dort haben wir das westliche Ende der chinesischen Mauer besichtigt (die übrigens auch ziemlich unbekannt ist; viele Chinesen kennen auch nur die bei Peking). Es war wieder irre heiß, aber auch beeindruckend. Denn trotz der Restaurierungen konnte man sich gut vorstellen, wie dieses gigantische Bauwerk früher mal aussah. Es gab am Anfang der Mauer auch eine Ausstellung über die Wiederentdeckung der Mauer, sehr informativ! Die Mauer grenzt an dieser Stelle auch an die Gobi-Wüste, was dem Ausblick noch entgegenkam. 1502896_696291380426629_8694099504367205159_o 10517262_696291507093283_4661778598883533751_o
Und das beste: Am Ende der Mauer gibt es extra Stangen, an denen Pärchen ihre Liebesschlösser anbringen können (einen passenden Stand gibt’s natürlich wenige Meter daneben, falls man keine dabei hatte). Wie romantisch ist das denn! :)

Nach Jiayuguan, wo wir zwei Nächte blieben, fuhren Cayleigh und ich weiter nach Dunhuang. Die beiden Jungs sind in die Innere Mongolei geflogen. Dunhuang ist eine weitere alte Stadt auf der historischen Seidenstraße. Die Stadt ist nicht besonders groß, aber hat ein riesiges Angebot an Barbecues – die Stände eröffnen jeden Abend und sind ein wahres kulinarisches Highlight! Im Nachhinein bereue ich ein wenig, nicht mehr probiert zu haben, aber was soll’s. Wir waren am zweiten Tag in den Mogao-Grotten, die zwischen dem 4. und 12. Jahrhundert entstanden und damit als weltweit größte, älteste und besterhaltendste buddhistische künstlerische Schatzkammer gelten. Die Grotten waren atemberaubend – wenn man sich mal vorstellt, wie alt die sind und über wieviele Jahrhunderte hinweg Menschen verschiedenster Religionen hergekommen sind, ist das einfach nur beeindruckend. Denn dort, an der Grenze zwischen Asien und Orient sind nicht nur Buddhisten, sondern auch Christen, Muslime und Juden gewesen. Leider heißt es, dass es die Grotten so wohl nicht mehr lange geben wird, da der Verfall auch durch die Toursitenmassen beschleunigt wird…

Am Abend nahmen Cayleigh und ich dann an einer Kameltour plus Übernachtung durch die Gobi-Wüste teil, weil es unser Traum war, mal in der Wüste zu schlafen. Wir waren eine Gruppe von 6 Leuten; außer uns war ein Amerikaner da und drei Franzosen. Wir waren auch Sanddünenrutschen (wenn es das Wort so gibt:D), aber das war tatsächlich langsamer und unspektakulärer, als es immer aussieht.
In der Nacht sahen wir leider keine Sterne, weil es immer bedeckt war. Trotzdem war es eine tolle Erfahrung; unser Guide hat viel erzählt aus seiner jahrzehntelangen Arbeit mit Kamelen in der Wüste.
Ich hab auch ein wenig Sand von dort mitgenommen, das klebt jetzt in meinem Erinnerungsbuch :)10454987_696291583759942_3057134093321808031_o

Danach fuhren wir zu unserer letzten gemeinsamen Station: Xiahe. Die kleine Stadt liegt wieder ganz im Süden Gansus, und nach einem kurzen Zwischenstopp in Lanzhou fuhren wir mit dem Bus nach Xiahe. Dort fand grade ein großes tibetisches Fest statt, zu dem hunderte Tibeter kamen. Die Stadt war hoffnungslos überfüllt; sämtliche Dorms waren bereits voll. Wir haben gerade noch Glück gehabt und einen Schlafplatz bekommen. In Xiahe ist auch das berühmte Labrang-Kloster, das riesig ist und zwischen Gebirgen rechts und links liegt. Ich muss sagen, letzten Endes haben mir die tibetischen Gebiete am meisten gefallen. Sie sind so anders als der Rest Chinas; die Menschen haben eine grundsätzlich andere Kultur als die Han-Chinesen. Ich fand das Leben dort sehr faszinierend und hoffe, irgendwann wieder dorthin zu können und dann mehr von ihr zu verstehen.10495395_696291670426600_5061988910917952197_oNach Xiahe fuhr ich zurück nach Lanzhou, wo ich mit dem Flugzeug nach Shanghai flog. Die letzte Woche in China verbrachte ich mit Abschieden und dem Packen meiner Sachen, die sich im Laufe des letzten Jahres angesammelt hatten. Viele meiner Freunde waren bereits gegangen, denn die meisten waren wie ich nur zeitweise in Shanghai. Von daher war ich dann froh, als es auch für mich zurück nach Deutschland ging.
Ich freute mich darauf, wieder bei meiner Familie zu sein, meine alten Freunde wiederzusehen und mich auch emotional wieder fallen lassen zu können. Denn auch wenn ich in China viele Freunde fand, waren die wenigsten echte Bezugspersonen für mich.

Und so paradox es klingen mag, ich freute mich auch wieder darauf, produktiv zu sein, zur Uni zu gehen und etwas zu lernen. Das Jahr in China habe ich sehr genossen und ich nehme viel mit, aber nun war es an der Zeit, wieder ein festes Leben in Deutschland aufzubauen.

 

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Chinas wilder Westen – Teil 5 (Tagong, Kangding und der Weg dorthin)

Von Shangri-la aus bin ich mit dem niederländischen Pärchen und einem schweizerischen Pärchen über die Grenze von der Provinz Yunnan nach Sichuan gefahren, was weiter östlich liegt. Der Weg nach Tagong, einem tibetischen Dorf, war etwas beschwerlich. Die Region war sehr stark von Gebirgen geprägt, die Straßen waren so abenteuerlich, dass es uns manchmal aus den Sitzen hob, wenn wir eine besonders schlechte Stelle erwischten. Auch dauerte die Strecke bis nach Tagong etwa vier Tage, weil wir aufgrund der großen Höhen (bis zu 5000m) Pausen einlegen mussten, um nicht Probleme mit der Gesundheit zu bekommen (wegen der Höhenkrankheit). DSCN2066

Die Aussicht zwischendurch auf unserer Fahrt... Wow!

Die Aussicht zwischendurch auf unserer Fahrt… Wow!

Unsere zwei Stopps bis Tagong waren einmal Xiangcheng, ein durchschnittliches Dorf, und Lithang, ein stärker tibetisch geprägtes Dorf. Auf dem Weg dorthin kamen wir in eine Straßensperre – dort waren gerade Straßenarbeiten im Gange und die nächsten 4 Stunden durfte kein Auto die Strecke passieren. Na super!
Irgendwann sind alle ausgestiegen und haben sich auf den Rasen an der Seite gesetzt. Dort sind wir auch Cayleigh-May über den Weg gelaufen, einer Schottin, die wir im Bus auf dem Weg nach Shangri-la kennengelernt haben. Unsere Wege sollten sich im Laufe der Zeit übrigens immer wieder kreuzen, aber das ist noch eine andere Geschichte ;)

Findige Leute haben direkt an der Sperre einen kleinen Stand mit Essen und Trinken aufgebaut und eine Frau machte ein Lagerfeuer, auf dem sie Wasser kochte. Wir saßen dann schließlich alle auf dem Rasen und haben etwas gegessen und geplaudert. Die tibetischen Polizisten dort waren sehr nett und neugierig uns gegenüber. Ich habe ein wenig gedolmetscht, als sie sich mit den anderen unterhalten wollten. Dann hat mich noch einer gebeten, ihm einige Brocken Englisch beizubringen. Letzten Endes war es gar nicht so schlimm, dass wir so lange da saßen – war eigentlich sogar ganz schön :)

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Englisch, Chinesisch und Tibetisch

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wir haben sogar noch ein Gruppenfoto gemacht, bevor wir los mussten! :D

In Lithang gibt es eine große Tempelanlage auf einem Berg mitten in der Stadt. Wenn man oben steht, kann man vom großen Platz auf das ganze Dorf sehen. Zusammen mit Cayleigh-May, der Schottin, die übrigens zufällig genau mit uns dort ankam, obwohl wir uns wieder aus den Augen verloren hatten, und Selar, einem Israeli, den wir im Hostel getroffen hatten, bin ich den Tempel erkunden gegangen.

DSC_6066 DSC_6065 DSCN2089 DSCN2097 DSCN2111 DSCN2137Von Lithang aus bin ich gemeinsam mit Selar und Cayleigh nach Tagong getrampt – was für ein Abenteuer das beim ersten Mal war! Und erstaunlich einfach auch noch dazu, nach etwa einer halben Stunde warten nahm uns ein etwas ältere Herr mit (der übrigens ein schönes und komfortables Auto hatte). Nach der ganzen Zeit mit den beiden Paaren habe ich mich doch etwas nach jüngerer Gesellschaft gesehnt, zumal ich mir zwischen den vieren irgendwann auch ein wenig komisch vorkam.

In Tagong haben wir die vier auch wieder getroffen, einfach weil Tagong im Prinzip nur aus zwei Straßen besteht und man sich gar nicht verfehlen kann:D Wir haben dort eine eintägige Reittour gemacht (Tagong liegt umgeben von Grasland) und wurden am nächsten Tag noch Zeuge des Pferderennens, das ein wichtiges Ereignis der Einheimischen ist. Leider habe ich einen Teil des Festes verpasst, weil gerade eine Magen-Darm-Grippe rumging (wir haben das Nomadenessen in Verdacht gehabt) und es mich dann auch irgendwann erwischte. Kurz bevor wir Lithang verlassen hatten, haben wir noch einen anderen Israeli getroffen, Roy. Den habe ich auf dem Pferderennen in Tagong dann auch wiedergesehen:D

Ansonsten hat mir Tagong aber wirklich gut gefallen, es gab ein richtig gutes tibetisches Restaurant. Tibetisches Essen ist geprägt von Yak-Produkten, also Milch, Joghurt und Fleisch, aber auch von Kartoffeln und Reis. Dann gab es noch ein nettes Hostel mit Cafe und vielen netten Angestellten.

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Das ungelogen schönste Hostelzimmer, das ich je gesehen habe

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Reiten

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Das in Verruf geratene Nomadenessen

DSCN2164 DSCN2150 DSC_6080 DSC_6075Von Tagong aus bin ich mit Cayleigh und Roy weiter nach Kangding getrampt, einer kleinen Stadt weiter östlich in Sichuan. Dort haben wir eigentlich nur eine Nacht bleiben wollen, weil wir auf dem Weg nach Chengdu waren, der Provinzhauptstadt und Verkehrsknotenpunkt der Region. Da ich aber noch ziemlich geschwächt war und in der Nacht um 3 Uhr das WM Finalspiel war, das ich dann auch endlich mal sehen wollte, bin ich eine Nacht länger als geplant geblieben (die WM-Spiele davor habe ich nie wirklich gesehen, weil sie immer zu unmöglichen Zeiten stattfanden, also um 3 oder 4 Uhr in der Nacht). Cayleigh ist schon alleine weiter nach Chengdu getrampt – und zu dem Zeitpunkt hatten wir noch gedacht, dass wir uns nicht mehr wiedersehen würden, weil sie andere Pläne hatte als ich. Es kam dann aber doch wieder anders, sodass wir später wieder zusammen reisten und letzten Endes mit einigen Unterbrechungen einen ganzen Monat zusammen unterwegs waren:D Aber dazu später mehr…

In Kangding haben wir übrigens Adam getroffen, einen Amerikaner, der auch in Tagong war, dort aber die meiste Zeit nur krank im Zimmer lag. Mit ihm hatte ich einige echt interessante und aufschlussreiche Gespräche über die amerikanische Gesellschaft, über ihr Bildungssystem, aber auch über die gespaltene Bevölkerung von Demokraten und Republikanern. Wie viel man doch auf Reisen lernt!

Roy ist auch eine Nacht länger geblieben, sodass wir schließlich gemeinsam von Kangding nach Chengdu getrampt sind.

 

 

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Chinas wilder Westen -Teil 4 (Lijiang, Tigersprungschlucht und Shangri-la)

Nach Dali bin ich nach Lijiang gefahren, wo ich aber nur eine Nacht verbracht habe. Die beiden Städte sind sich nämlich doch recht ähnlich, sodass ich am darauffolgenden Tag gleich zur Tigersprungschlucht gefahren bin.

Die Tigersprungschlucht ist mit fast 4.000 m Höhenunterschied die tiefste Schlucht der Welt ( http://www.spiegel.de/reise/fernweh/tigersprungschlucht-in-chinas-provinz-yunnan-a-896129.html). Viel wusste ich nicht über die Schlucht, um ehrlich zu sein, nur dass sie atemberaubend schön sein soll. Und das war sie dann wirklich auch.

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Ich bin gemeinsam mit einem niederländischen Paar und einem anderen deutschen Mädchen gewandert. Es war anstrengend, aber einfach unglaublich schön!
Ich hatte noch nie so eine schöne Aussicht… Wahnsinn!

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Wir haben in einem Gasthaus übernachtet und am nächsten Tag habe ich mit dem Pärchen einen Bus nach Shangri-La genommen, einer kleinen tibetisch geprägten Stadt.

Auf dem Weg nach Shangri-La

Auf dem Weg nach Shangri-La

Dort ist leider letzten Winter ein Großteil der Altstadt bei einem Brand zerstört worden, sodass man nur noch wenig von der ursprünglichen Stadt sieht.

Blick aus unserem Hostel

Blick aus unserem Hostel

Ruinen

Ruinen

Es war aber schonmal ein guter Vorgeschmack auf tibetisch geprägte Gebiete, die wir in den darauffolgenden Tagen und Wochen besuchen sollten.

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In Shangri-La haben wir eine Fahrradtour gemacht – und die Stadt liegt glatt über 3000m. Die Höhe haben wir anfangs nicht so sehr gespürt, aber nach einer Weile ist uns wirklich die Puste ausgegangen, obwohl wir weder sonderlich weit noch schnell gefahren sind.

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Chinas wilder Westen – Teil 3 (Dali)

Danach ging’s für mich weiter nach Dali.

Dali ist eine kleine Stadt westlich von Kunming, die bekannt ist für (oh Wunder) ihre Altstadt, aber auch für ihren großen See und die angrenzenden Berge. Dali ist keine aufregende oder atemberaubende Stadt, aber auf eine ruhige und unglaublich entspannte Art wunderschön. Die Altstadt lädt mit ihren kleinen Gassen zum Bummeln und Verweilen ein, es gibt unzählige kleine Shops und Cafés. Die Menschen dort sind die ersten chinesischen Hippies, die ich je gesehen hab – mit Dreadlocks, langhaarigen Männern und weiten Plunderhosen strahlten sie die Gelassenheit aus, für die Dali so bekannt ist. Der See ist auch wunderschön, das Wasser hat Trinkwasserqualität und liegt in einer malerischen Szenerie zwischen traditionellen Häusern der Bai-Minderheit. Im Hintergrund ragen die hohen Berge in den Himmel.

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Aus zwei geplanten Tagen wurden 5, ich hätte auch länger bleiben können, aber irgendwann drängte dann doch die Zeit. Schade! Sogar das Klima war ideal, es waren konstant um die 25°.

Als ich am Morgen ankam (ich war mal wieder über Nacht gefahren), regnete es grade in Strömen. Da aber alles, was man in Dali machen kann, im Freien stattfindet (Altstadt, See und Berg), habe ich mich kurzer Hand einigen anderen Reisenden angeschlossen und habe an einem Kochkurs teilgenommen, in dem wir die bekanntesten chinesischen Gerichte nachgekocht haben.

Der Salat war so simpel, der Dressing dafür umso kniffliger. Unsere Kochlehrerin hat bei jedem einzeln probiert und noch Tipps gegeben.

Der Salat war so simpel, der Dressing dafür umso kniffliger. Unsere Kochlehrerin hat bei jedem einzeln probiert und noch Tipps gegeben.

War gar nicht so schwer... Und lecker!

War gar nicht so schwer… Und lecker!

DSC_5947Beim Kochkurs habe ich übrigens zwei gleichaltrige Deutsche getroffen, die im Nordwesten Sichuans ein FSJ bei einer Schule gemacht haben und dort auch in Schulen mitgeholfen haben. Davon abgesehen hatten die aber ganz andere Erfahrungen gemacht als ich, weil sie in kleinen Städten bzw Dörfern lebten und beispielsweise ihre Wäsche per Hand waschen mussten und nur einige Stunden pro Tag warmes Wasser hatten.

Das Kochen hat super Spaß gemacht, auch weil wir eine tolle Gruppe waren und als wir nachmittags dann fertig waren, hatte es tatsächlich auch aufgehört zu regnen, sodass ich mit einem Briten noch eine kleine Fahrradtour entlang des Sees gemacht hab.

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Die Gegend um den See herum (im Hintergrund blau die Berge) ist noch stark von Landwirtschaft geprägt. Als wir gerade dort waren, war Erntesaison.

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Elizabeth, eine französische Grundschullehrerin, war meine Zimmernachbarin. Mit ihr habe ich größtenteils die Tage in Dali verbracht. Ihr Deutsch war wahnsinnig gut! Sie hat sich ein halbes Jahr freigenommen und reist jetzt durch Asien.

DSCN1711 DSCN1712In den folgenden Tagen mache ich noch mehrere Fahrradtouren, einfach, weil der See so groß ist (Umfang von fast 100km). DSCN1718 DSCN1723 DSCN1733 DSCN1736

An einem anderen Tag haben wir noch eine Tour um den See herum gemacht. Mit dem Auto natürlich, sonst hätten wir mehrere Tage gebraucht:D Der Tourguide war vom Volk der dortigen Bai-Minderheit. War interessant mit ihm zu reden und zu hören, was für Traditionen sein Volk hat (unterscheiden sich nämlich doch recht stark von dem der Han-Chinesen, also der Mehrheit).

Red Bull wurde übrigens erst im Frühjahr diesen Jahres offiziell in China in den Handel gebracht! EIn Schaufenster eines Supermarktes in einem Dorf am See

Red Bull wurde übrigens erst im Frühjahr diesen Jahres offiziell in China in den Handel gebracht! EIn Schaufenster eines Supermarktes in einem Dorf am See

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Pizza! Hab ich das erste Mal so in Dali gesehen.

Pizza! Hab ich das erste Mal so in Dali gesehen.

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Japp. Eine Riesenmelone. Cool ne?

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Ein Innenhof

Ein Innenhof

Dieser süße Opi hat uns getrockneten Käse geschenkt, eine Spezialität der Minderheit dort. Der Käse ist eigentlich ein sehr flacher Streifen, den die Menschen meist zum Überbacken benutzen. (Käse gibt es eigentlich nicht traditionell in China)

Dieser süße Opi hat uns getrockneten Käse geschenkt, eine Spezialität der Minderheit dort. Der Käse ist eigentlich ein sehr flacher Streifen, den die Menschen meist zum Überbacken benutzen. (Käse gibt es eigentlich nicht traditionell in China) Aber man beachte diesen winzigen Hocker, auf dem er sitzt. Solche gibt es überall in China.

Eine Batikfabrik, ebenfalls typisch Bai-Minderheit.

Eine Batikfabrik, ebenfalls typisch Bai-Minderheit.

Wir drei - Alicia (mittig) ist auch Deutsche, die ein FSJ in China gemacht hat. Rechts Elizabeth

Wir drei – Alicia (mittig) ist auch Deutsche, die ein FSJ in China gemacht hat. Rechts Elizabeth

Unser Tourguide mit einer Blume

Unser Tourguide mit einer Blume

Ein Haus, in dessen Wände Muscheln eingebaut wurden. Warum, habe ich auch nicht wirklich verstanden (Sprachbarriere, er spricht nur Chinesisch)... Aber sieht hübsch aus!

Ein Haus, in dessen Wände Muscheln eingebaut wurden. Warum, habe ich auch nicht wirklich verstanden (Sprachbarriere, er spricht nur Chinesisch)… Aber sieht hübsch aus!

Ein präserviertes Ei, das ganz OK schmeckte.

Ein präserviertes Ei, das ganz OK schmeckte.

Das hier nicht. Das war wirklich eklig! Intensiver Geschmack nach etwas Undefinierbarem.

Das hier nicht. Das war wirklich eklig! Intensiver Geschmack nach etwas Undefinierbarem.

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Eine wilde Hanfpflanze am Straßenrand

Eine wilde Hanfpflanze am Straßenrand

Örtliche Spezialitäten (waren jetzt aber nicht so der Hit)

Örtliche Spezialitäten (waren jetzt aber nicht so der Hit)

Im Prinzip nur etwas Mehl, Krabben und sehr viel Öl.

Im Prinzip nur etwas Mehl, Krabben und sehr viel Öl.

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Chinas wilder Westen – Teil 2 (Kunming, Yuanyang und Jianshui)

Von Chongqing aus bin ich mit dem Nachtzug 16h (glaube ich) nach Kunming gefahren, der Hauptstadt der Sichuan-Provinz (Punkt F).

Route Reise im Sommer

In Kunming bin ich gecouchsurft, was eine super Erfahrung war. Ich bin bei Michelle untergekommen, einer chinesischen Englischlehrerin. Sie war eine sehr freundliche und gesprächige Gastgeberin, die uns immer da geholfen hat, wo sie konnte. Wir, das waren der andere Couchsurfer, Peter (englisch ausgesprochen), und ich. Peter war zur selben Zeit bei Michelle, er ist dänischer Jurist und hat ein Jahr in Peking beim dänischen Konsulat gearbeitet. Mit ihm bin ich die nächsten zwei, drei Tage durch Kunming getourt, was wahnsinnig viel Spaß gemacht hat. Wir haben uns echt gut verstanden (er hat einen genialen Humor..:D) und am Ende war ich ein bisschen traurig, dass er schon so schnell weiter musste.

Das sind Fotos aus einer Tempelanlage im Nordwesten der Stadt, dem Green Lake Park. Aber er war wirklich schön!

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Peter hat später noch für ein paar Yuan die Glocke geläutet, was ihm Glück bringen sollte

Peter hat später noch für ein paar Yuan die Glocke geläutet, was ihm Glück bringen sollte

Danach waren wir noch in der Altstadt, was auch ganz nett war.

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Der schwarz bemalte Mann hat zu Techno-Musik getanzt... Etwas kurios:D

Der schwarz bemalte Mann hat zu Techno-Musik getanzt… Etwas kurios:D

过桥米线 (guo qiao mi xian) sind eine Spezialität Sichuans - man bekommt eine große Schüssel heiße Suppe, in die man die (meist) noch rohen Zutaten schüttet. Sehr zu empfehlen!

过桥米线 (guo qiao mi xian) sind eine Spezialität Sichuans – man bekommt eine große Schüssel heiße Suppe, in die man die (z.T. noch rohen) Zutaten schüttet. Sehr zu empfehlen!

Tanzfreudige Chinesen mal wieder :)

Tanzfreudige Chinesen mal wieder :)

DSCN1501Am nächsten Tag waren wir noch auf dem Westberg neben dem Dianchi See – sehr schön!

Auf dem Berg

Auf dem Berg

Wahnsinnsaussicht! Superschön

Wahnsinnsaussicht! Superschön

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Das Drachentor 龙门 (Long men)

Im Anschluss daran ist Peter schon weiter nach Lijiang gefahren, ich habe mir noch die Yuanyang Reisterrassen südlich von Kunming angeguckt (Punkt E). Die waren insg. etwa 7h entfernt. Da gerade Nebensaison war, war ich praktisch die einzige Touristin dort (Hochsaison ist erst im Winter, wenn die Bauern ihre Felder voll Wasser laufen lassen… Toll, da war ich im Winter in Guilin an Reisterrassen und da waren die alle gelb:D).

Ein junger Minivanfahrer hat sich dazu bereit erklärt, mich von Reisterrasse zu Reisterrasse zu fahren und hat mir so eine kleine Privattour gegeben. War sehr schön und interessant, sich mit einem der Einheimischen dort zu unterhalten, vor allem auch, weil er ein Angehöriger der dortigen Minderheit war.

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Sogar zu körperlicher Arbeit tragen die Frauen ihre traditionelle Kleidung. Hat mich aber auch gewundert, dass sie und nicht die Männer die schweren Lasten tragen. Naja, andere Provinzen, andere Sitten :)

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Mein Fahrer

Mein Fahrer

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Leider nur durch die Frontscheibe, deswegen die schlechte Qualität

Leider nur durch die Frontscheibe, deswegen die schlechte Qualität

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Eines meiner Lieblingsbilder... Die beiden saßen einfach da und haben sich leise unterhalten. Was für eine Idylle!

Eines meiner Lieblingsbilder… Die beiden saßen einfach da und haben sich leise unterhalten. Was für eine Idylle!

In dem kleinen Häuschen rechts ruhen sich die Menschen zwischendurch aus oder suchen Schutz vor Regen.

In dem kleinen Häuschen rechts ruhen sich die Menschen zwischendurch aus oder suchen Schutz vor Regen.

Und noch ein Klischeebild

Und noch ein Klischeebild

Danach war ich noch in Jianshui, was auf dem halben Weg zwischen Kunming und Yuanyang liegt und eine sehr schöne, ruhige Stadt mit sehr schöner Altstadt. Viel Zeit habe ich dort aber auch nicht verbracht, sondern mir die Schwalbengrotte namens 燕子洞 (yan zi dong) angesehen. Das ist eine große Grotte, in der mehrere hunderte Schwalben nisten und in die man auch gehen kann. Innen ist eine riesige Tropfsteinhöhle.

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Chinas wilder Westen – Teil 1

In den letzten paar Wochen war ich ziemlich beschäftigt damit, meine weitere Zukunft zu regeln – Immatrikulation, Wohnheimplatz, Stipendienbewerbung, letzte Formalitäten für Kulturweit, BafÖg -, da bin ich leider nicht dazu gekommen, früher zu schreiben.

Naja, lange Rede, kurzer Sinn: Besser spät als nie, deswegen kommt hier der erste Teil meiner Reise nach Westchina. Die Route sieht folgenderweise aus:

Route Reise im Sommer

Bitte einmal klicken, dann wird das Ganze scharf

Erst auf dem Satellitenbild ist mir richtig klar geworden, dass das doch eine ganz schöne Strecke war, die ich so zurückgelegt hab:D

Insgesamt bin ich dabei 7h geflogen, 59h Zug gefahren, 58h Bus gefahren und 19h per Anhalter (letzteres immer in Begleitung von Freunden natürlich).

Begonnen hat alles in Chongqing, wo ich mit dem Flugzeug hingeflogen bin. Zuerst habe ich zwei Nächte in einem Hostel geschlafen, bin dann aber bei einer Couchsurferin untergekommen. Die hieß übrigens auch Lina und war 20 Jahre jung, kam aus Lithauen und unterrichtete Kinder in einem Montessori-Kindergarten. Es war sehr interessant bei ihr zu wohnen und sie kennen zu lernen, denn weil sie ihre Mutter früh verlor und mit dem Rest ihrer Familie keinen Kontakt mehr hat (warum, weiß ich nicht, ich hab nicht nachgefragt), lebt sie seit einigen Jahren nur auf sich allein gestellt. Sie wirkt auch älter als 20. In China ist sie seit etwa einem Jahr und fühlt sich eher so semi wohl – weil die Chinesen sie zu sehr anstarren (blonde Haare, blaue Augen und wenige Ausländer in Chongqing).
Chongqing wird übrigens manchmal zu Unrecht als die größte Stadt Chinas bezeichnet, zu Unrecht, weil viele Außenbezirke mitgezählt werden, die nicht mehr zur Stadt selbst gehören.

Dort habe ich mir Ciqikou 磁器口, die Altstadt, angeschaut, die sich doch relativ stark von den anderen unterscheidet, die ich bisher gesehen habe. Sie ist zwar touristisch aufgewertet, d.h. es gibt Touristenshops und Werbeartikel, aber sah von den Gebäuden her nicht so künstlich renoviert aus. Die Altstadt besteht aus vielen, engen Gassen und die Häuser sind oft sehr detailreich verziert gewesen.

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Und da gab’s auch super coole (und super teure) Zuckerwatte! (Umgerechnet ca 2,30€, dafür kann man Mittagessen gehen…)

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In der Stadt selbst habe ich zusammen mit einer Chinesin, die ich noch im Hostel getroffen hatte, ein bisschen Sightseeing machen, aber da war nichts wirklich Interessantes dabei. An einem Abend waren wir noch auf einem Berg auf der gegenüber liegenden Flussseite und haben uns die Skyline Chongqings nochmal angeguckt.

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Gondelfahrt dorthin

Diese Aussicht hat mich übrigens ganz stark an Hongkong erinnert, wo man auch auf einen Berg fährt und einen ähnlichen Blick hat

Diese Aussicht hat mich übrigens ganz stark an Hongkong erinnert, wo man auch auf einen Berg fährt und einen ähnlichen Blick hat

Dann habe ich noch einen Tagesausflug nach Wulong 武隆 gemacht, einer Karstlandschaft und einem Geopark, der übrigens auch UNESCO Weltkulturerbe ist.
Klingt beeindruckend und ist es auch:D Also wirklich, ich fand’s sehr schön… Solche Berge habe ich noch nie gesehen.

ich muss zugeben... das Ganze sieht hier idyllischer aus als es wirklich war. Es gab doch einige Touristengruppen, aber schön war's trotzdem

ich muss zugeben… das Ganze sieht hier idyllischer aus als es wirklich war. Es gab doch einige Touristengruppen, aber schön war’s trotzdem

Da wurde übrigens auch ein Film gedreht. Wer möchte, kann sich auch tragen lassen.

Da wurde übrigens auch ein Film gedreht. Wer möchte, kann sich auch tragen lassen.

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Es gab auch Wasserfälle! Yay!

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Ich merke grade, dass ich bereits vorher über Chongqing erzählt hatte, deswegen kommentiere ich jetzt mal nicht mehr so viel.

Die letzten Tage waren ziemlich heiß, bestimmt um die 33°. Auf dem Weg ins Museum bin ich in einer Unterführung einigen Gruppen begegnet, die aufgrund der Hitze ihr Training (sei es Kung Fu, Fächertanz oder Tai Chi) einfach einen Stockwerk tiefer gelegt haben. DSCN1416

Gegenüber vom Museum gab es noch einen Volksplatz, der eigentlich auch ganz schön war. Besonders viel Zeit habe ich dort aber nicht verbracht, weil es einfach zu heiß war…

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Dann war ich noch in einem Tempel, der mitten in der Stadt umgeben von Hochhäusern steht. So ein Kontrast!DSCN1459

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Eines der wenigen Fotos, die ich innerhalb eines Tempels gemacht habe. Normalerweise verbieten sie es, aber dort habe ich keine Schilder gesehen.

 

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Soweit erstmal zu Chongqing – ich habe übrigens den ersten Eintrag über die Stadt aktualisiert und einige Fotos hinzugefügt. Wer möchte, darf gerne nochmal vorbeischauen!

 

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wieder im Lande!

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Weil ich nicht wusste, wie ich diesen Eintrag beginnen sollte, habe ich erstmal ein Foto hochgeladen:D

Der Flug von Shanghai nach Frankfurt und dann weiter nach Hannover war ziemlich lang, aber so hatte ich genug Zeit, mich (so gut es ging) mental auf Deutschland vorzubereiten. Es war ungewohnt, plötzlich von so vielen westlichen Menschen umgeben zu sein und fast keine Chinesen zu sehen (bzw. ist es immer noch). Als ich auf meinen Anschlussflug wartete, hat mich eine Flugbegleiterin der Lufthansa übrigens für eine allein reisende Minderjährige gehalten und wollte mich zusammen mit ein paar Halbwüchsigen als erstes ins Flugzeug bringen. Pffff…

Zurück zu kommen, ist genauso, wie mir meine Freunde in China vorhergesagt haben – es ist schön, alle wieder zu sehen, aber so richtig nachvollziehen, was man erlebt hat, können die wenigsten. Meine Freunde, die das bereits erlebt haben, das sind konkret einmal Fairley, die ja zwei Jahre in China gelebt hat und letztes Jahr, nach ihrem ersten, für einige Zeit zurück in die USA gegangen ist. Und dann noch Cayleigh, die Schottin vom Reisen, die in den letzten 8 Jahren mehr im Ausland war als zu Hause in UK – sie hat in Spanien, Argentinien, Peru (oder doch Chile?), Thailand und einige Monate in Vietnam gelebt und dort mal in Hostels gearbeitet, mal als selbstständige Journalistin Texte geschrieben.

Freunde wieder zu sehen war schön (wobei die eine Hälfte noch im Urlaub ist), weil man sich endlich wieder richtig austauschen kann und hören kann, wie es dem anderen geht. Aber letzten Endes habe ich mich oft dabei erwischt, wie ich mehr Fragen gestellt habe als umgekehrt, einfach weil das Interesse der meisten nicht weit über „und, wie ist es so, zurück zu kommen?“ hinausreicht – und wie soll ich das in zwei kurzen Sätzen erklären?
Sie interessieren sich zwar schon dafür, aber eher halbherzig, einfach, weil ihnen die eigene Erfahrung dafür fehlt und sie viele Dinge nicht nachvollziehen können. Ich schätze, sowas muss man erlebt haben, um es zu verstehen. Denn sobald ich anfange, ausführlicher über etwas zu reden, frage ich mich, ob ich mein Gegenüber langweile. Dabei hätte ich soviel zu erzählen – zum Beispiel:

Was ich an China zu schätzen gelernt habe
Das Lebensgefühl. Ich mag die Lebendigkeit auf der Straße – Omas und Opas, die nachmittags ihre Enkel von der Schule nach Hause bringen und sie dabei auf dem gepolsterten Rücksitz auf dem Fahrrad transportieren, der sich anstelle eines Gepäckträgers befindet. Dann: Ein paar Herren, die in alten Sesseln und Liegestühlen am Straßenrand sitzen, Mahjongg spielen, plaudern oder einfach die Menschen beobachten und dabei Tee trinken.

Rechts Männer, die da immer zusammen mit dem Wachmann rumsitzen und klönen. Weiter hinten noch eine Gruppe

Rechts Männer, die da immer zusammen mit dem Wachmann rumsitzen und klönen. Weiter hinten noch eine Gruppe

Dieser Mann repariert Schuhe und sitzt jeden Nachmittag dort

Dieser Mann repariert Schuhe und sitzt jeden Nachmittag dort

Und noch einige fahrbare Straßenstände, die eigentlich nur große Fahrradanhänger sind und Lebensmittel wie Obst oder Fisch verkaufen.
Und das ist auch etwas, was ich an China mag: Die Gelassenheit. Es muss nicht alles perfekt sein oder supertoll aussehen. Solange etwas funktioniert, ist es gut genug – diese Einstellung macht viele Dinge einfacher (wenn auch zu einfach manchmal; siehe Bild vom Kind, das unter meinem Zugsitz schläft).

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Ein weiterer Punkt ist die Urigkeit (gibt es dieses Wort überhaupt?). Es ist praktisch das Produkt aus Gelassenheit und Improvisationsfreudigkeit, die so typisch sind für China. Zum Beispiel die zwei Männer, die in Lanzhou außen vor ihren Häusern saßen. Vor ihnen alte Zuggleise, die scheinbar seit Jahren nicht mehr in Gebrauch sind und schon etwas überwuchert sind; hinter ihnen die einfachen Lehmwände und unter ihnen einfach ein längliches Stück Schaumstoff, das ihnen als Sofa diente. So saßen sie in der Abendsonne und schauten dem bunten Gewusel auf dem Bahnübergang zu.

Oder: In Chengdu auf der Straße. Ein älterer Herr um die 70, in den hinteren Hosentaschen ein Rückenkratzer und ein Fächer, links in der Hand eine Plastiktüte mit Gemüse vom Markt und rechts ein kleiner, zusammenklappbarer Hocker. Er trägt ein schlichtes, weißes Unterhemd und eine kurze Hose, an den Füßen sieht man Badelatschen. Neben ihm geht sein etwa gleichaltriger Freund, mit dem er sich angeregt unterhält (und dieser trägt eine kleine Glastrinkflasche gefüllt mit Tee). So richtig urig eben. Ich kann mir meinen eigenen Großvater vorstellen, wie er früher zwischen den anderen Männern stand und über Dinge diskutierte oder vielleicht in einer Gruppe mit 10, 15 Leuten zwei anderen beim Mahjongg spielen zusah.

Ich mag auch die Unkompliziertheit, die manche an den Tag legen. Zum Beispiel auf der Zugfahrt von Lanzhou nach Zhangye war ein jüngerer Mann, der sämtliche Fahrgäste angesprochen und gefragt hat, ob sie nicht mit ihm Karten spielen wollen. Letzten Endes hat er nicht nur zwei weitere Mitspieler gefunden, sondern auch fast jede Partie gewonnen.

Ich mag auch die Familienverbundenheit in China. Familie bedeutet so viel mehr als in Deutschland; erwachsene Kinder leben mit ihren Eltern zusammen und versorgen sie; Großeltern kümmern sich um ihre Enkel und wenn mal irgendwo Not am Mann ist, findet sich immer jemand, der einspringen kann.

Ich mag die Märkte, auf denen von Lebensmitteln über Gebrauchtwaren bis hin zu lebenden Tieren alles verkauft wird. Und natürlich die Straßenstände, die in unglaublicher Geschwindigkeit günstiges und leckeres Essen zubereiten.

Was mir in China gefehlt hat

Ganz klar: Die Natur. Eines der ersten Dinge, die ich hier tun wollte, war in der Masch um die Ecke spazieren gehen:D Wenn mir das jemand vor einem Jahr erzählt hätte, hätte ich es selbst nicht geglaubt, aber Fakt ist einfach, dass unberührte Natur viel seltener ist in China, vor allem in den Städten. Es gibt zwar Parks, aber die sind alle zurechtgemacht und nicht wirklich ein Ort zum Erholen.

Aber auch die Sprachbarriere war lästig. Klar, mit der Zeit wurden die Dinge einfacher, aber als ich z.B. in Chengdu feststeckte, weil es einen Monsun gab und keine Busse Richtung Norden fuhren, hab ich auch nicht auf Anhieb verstanden, warum. Und dann wurde ich gerne mal wie jemand behandelt, der schwer von Begriff war… Es ist wirklich  nicht so einfach, wenn man die Landessprache nicht perfekt beherrscht. Da verstehe ich Ausländer in Deutschland inzwischen auch besser, wenn sie Probleme haben, Dinge zu verstehen.

Manchmal hat mich auch die Unverblümtheit der Menschen gestört. Wenn im Zug zum Beispiel eine Mutter ihr Kind in eine Plastiktüte sein großes Geschäft machen lässt, statt es zur Toilette zu bringen. Oder die Tatsache, dass Ausländer (z.T. selbst in Shanghai) angegafft und anders behandelt werden.

Was ich an Deutschland zu schätzen gelernt habe

Den generell höheren Lebensstandard. Auch wenn Shanghai zu den modernsten Städten des Landes gehört, gibt es noch Unterschiede (von kleineren Städten und dem Land mal ganz zu schweigen). Zum Beispiel, dass es 1. weniger Bettler gibt und die 2. auch nicht annähernd so schlimm zugerichtet aussehen wie in China. Oder die Sanitäranlagen: Ich werde mich nie wieder über eine öffentliche Toilette in Deutschland beschweren, denn ich habe die ekligsten Plumsklos überhaupt gesehen (und dann postwendend kehr gemacht und mich tausendmal lieber hinter einem Busch entleert). Selbst in Shanghai, wo die Toiletten zwar neu sind, aber selten regelmäßig gereinigt werden. Und eines habe ich nie verstanden, unzwar warum es in China nicht selbstverständlich ist, auf öffentlichen Toiletten zu spülen. Warum ?!
In Deutschland gibt es auch immer Klopapier, in China hatte ich grundsätzlich Taschentücher oder, später auf Reisen, eine eigene Klopapierrolle dabei. Es gibt übrigens Klopapierrollen ohne Loch in der Mitte in China. So innovativ!

Als ich dieses Foto schoss, meinte der Brite, den wir in Xiahe getroffen haben: "Man merkt, dass du bald nach Hause gehst. Du fotografierst die banalsten Sachen".

Als ich dieses Foto schoss, meinte der Brite, den wir in Xiahe getroffen haben: „Man merkt, dass du bald nach Hause gehst. Du fotografierst die banalsten Sachen“.

Oder die Sicherheit, die man in Deutschland hat – bei Lebensmitteln, aber auch im Straßenverkehr. Als ich das erste Mal wieder Fahrrad gefahren bin und dabei einen Zebrastreifen überquert habe, hat das Auto für mich gehalten. Wow! Ich war ehrlich positiv überrascht! In China hatte ich nie Vorfahrt, egal ob auf dem Rad oder zu Fuß.

Und dass Straßen in Deutschland so gut in Schuss sind: Selbst alte Straßen sind weder groß beschädigt noch verschmutzt. In China sind die Straßen entweder neu und sauber (oder eben renoviert und sauber), oder aber alt, kaputt und schmutzig.

Bahnfahren ist auch soviel angenehmer hier. Endlich wieder Menschen, die das Prinzip von „erst aussteigen lassen“ oder auf Chinesisch „先下后上“ (xian xia hou shang) nicht nur rein theoretisch verstehen, sondern auch in die Tat umsetzen.

Und die Luft! Der Wahnsinn! So frisch und klar! Als ich im Flugzeug nach Hannover saß, habe ich erstmal über diese wunderschönen Wolken vor dem blauen Himmel gestaunt (und dann, ganz der Tourist, ein paar Fotos gemacht. Hehe). Irgendwie habe ich in China selten so weit und so gestochen scharf sehen können..

vielleicht ein wenig uninteressant für die meisten unter euch aber... es war ein Highlight für mich:D so schön!

vielleicht ein wenig uninteressant für die meisten unter euch aber… es war ein Highlight für mich:D so schön!

Ich könnte jetzt ewig weiter machen und zu jedem Punkt noch mehr aufzählen, aber meine Mutter ruft schon wieder, dass ich zum Abendessen kommen soll (sie behandelt mich übrigens wieder wie 10 manchmal. Vielleicht, weil sie sich das letzte Jahr nicht um mich und mein Wohl kümmern konnte und das jetzt wieder aufholen möchte oder so. Dass ich mich ein Jahr lang in China ziemlich gut allein durchgeschlagen habe, ist unwichtig). Es kommt aber noch ein weiterer Beitrag, wo ich über China und mein Jahr reflektieren möchte (hehe) und natürlich noch über meine Reise, aber das wird wohl eher eine ganze Reihe statt nur einem Beitrag.

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Ich packe (schon wieder…) meinen Koffer und nehme mit: Klamotten, Kamera, eine Menge Geschenke und unendlich viele Erlebnisse.

Uff… Wenn ich jetzt auf die ersten ein, zwei Wochen meiner Reise zurückblicke, kommt es mir vor, als wäre das schon eine halbe Ewigkeit her. Am Anfang wusste ich noch nicht wirklich, wie das Backpacken funktioniert und was für einen „Reisestil“ ich eigentlich wollte. Aber nach dieser Anfangszeit hatte ich schnell den Dreh raus und habe das Reisen in vollen Zügen genossen. Ich hatte wohl auch Glück mit den Leuten, die ich getroffen habe – mit Cayleigh-May, einer Schottin, bin ich mit kleinen Unterbrechungen einen Monat gereist. Sie ist zu einer richtigen Freundin geworden, mit der das Reisen viel Spaß gemacht hat. Und auch sonst bin ich manchen Leuten mehrmals begegnet, was manchmal zu lustigen Situationen geführt hat. Zum Beispiel habe ich in Tagong, tibetisches Dorf in Westsichuan, Grasland, einen Deutschen und einen Niederländer getroffen. Als ich nach Chengdu gefahren bin, sind die beiden in ein Dorf einige Autostunden weiter gefahren, weil dort ein bekanntes Kloster ist. Dort sind sie einige Tage geblieben und haben in dem Kloster gewohnt. Weil ich aber wegen der gesperrten Straßen in den Norden länger als geplant in Chengdu bleiben musste, bin ich ihnen eines Tages auf der Straße über den Weg gelaufen. Es war ein bisschen wie im Film; zuerst habe ich nur zwei Ausländer von hinten gesehen und dann gedacht, Moment, irgendwie sieht der rechte aus wie Dominik! Genau in dem Moment hat sich der andere umgedreht und mich gesehen:D

Ich werde noch ausführlicher über meine Reise berichten, schließlich ist viel passiert und ich hab auch noch einige Fotos, die ich euch zeigen will. Insgesamt betrachtet ist diese Reise eines meiner Highlights meines Jahres – so eine tolle Zeit! Ich bin selbst ganz baff, wenn ich mir überlege, was ich alles erlebt habe. Und China ist so schön! Ich muss unbedingt nochmal in den Westen kommen und die Dinge machen, zu denen ich keine Zeit hatte.

Um jetzt wieder den Bogen zum Titel zu machen: Ich bin gesten Abend nach Hause gekommen und habe heute morgen angefangen zu packen. Mein Handgepäck hat jetzt schon dank sämtlicher Bücher das Maximalgewicht von 10 kg erreicht, dafür sieht mein großer Koffer noch ganz leer aus. Ich bin mal gespannt, wie gut ich alles hineinbekomme:D
Gleich muss ich los in die Stadt, um mein HSK Zertifikat abzuholen (vom Chinesischtest; ich hatte kurz vor dem Abflug Level 4 gemacht, weil Level 5 doch ein bisschen zu viel lernen bedeutet hätte). Danach geh ich noch ein letztes Mal shoppen, Sportschuhe kaufen, weil die hier günstiger sind und dann treffe ich mich abends mit einer Freundin aus Shenzhen, Südchina, die hier grad einige Tage Urlaub macht.
Sonntagnacht geht mein Flug nach Deutschland, aber weil am Sonntag schon die Nachmieter einziehen, muss ich morgens schon raus. Was genau ich den ganzen Tag mache, weiß ich auch noch nicht, weil der Großteil meiner Freunde schon nicht mehr in Shanghai ist.

Es fühlt sich komisch an, zu gehen und dieses Jahr damit endgültig abzuschließen, aber ich freue mich allmählich doch auf Deutschland und meine Familie und Freunde, darauf, das Studium zu beginnen und mich irgendwo wieder niederzulassen (und nicht ständig Koffer zu packen:D). Ich freu mich auf die sauberen Straßen, das gute Brot, die Öffis ohne Gedrängel und die frische Luft. Ich freu mich darauf, wieder in die Natur zu können, die nur fünf Minuten von unserem Haus liegt und dort ne Runde spazieren zu gehen. Oder an die Teiche zu fahren und da mit Freunden zu picknicken, zu grillen und schwimmen zu gehen. Aus der Distanz betrachtet wirkt Deutschland idyllisch, so ruhig und angenehm. Ich glaube, wir mäkeln wirklich zu viel rum und sind oft zu unzufrieden. In Deutschland ist es so schön, man weiß es meist nur nicht zu schätzen!

Ich bin traurig, dass es das jetzt war und dass ich Shanghai und China verlassen muss, weil ich hier die verrücktesten und schönsten Dinge erlebt habe, aber man soll ja bekanntlich aufhören, wenn’s am schönsten ist:)

Mal sehen, wann ich das nächste Mal schreibe, vielleicht sitze ich dann schon wieder auf der anderen Seite der Erde und vermisse das chaotische schöne China. Aber: Man sieht sich ja immer zwei Mal im Leben! (und das nehme ich jetzt nicht wörtlich, weil das hier schon mein zweites Mal ist:D)

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auszug aus einer mail an meine Vorgängerin, zu der ich noch Kontakt habe manchmal

Nicht so viel Zeit, aber ich denke, das sagt genug:)

„Ich bin gerade noch in Xiahe, Gansu und fliege am 06.08. Nach Shanghai und am 10. Nach Deutschland.
Ja, ich bin schon ziemlich zufrieden mit dem Jahr. Vor allem in persönlicher Hinsicht habe ich viel gelernt. Von den Einsatzstellen bin ich doch eher enttäuscht, was aber auch damit zu tun hat, dass mir das Lehren nicht so lag. Höhen und Tiefen gabs natürlich, aber ich glaube, immer etwas daraus gelernt zu haben. Ich bin in dem Jahr wirklich über mich selbst hinausgewachsen und das freut mich:)
Ob ich mich freue, ist schwer zu sagen… Ich merke, dass ich langsam zurück will, weil ich wieder ein „normales“ Leben haben will und etwas richtiges machen will (ich vermisse das Lernen übrigens auch o.O), und auch weil ich bisschen genug von China hab manchmal… Und ich freu mich auf die Uni, und natürlich Freunde und Familie, aber es fühlt sich noch sehr unwirklich an. Ich habe noch genau eine Woche – so krass! Ich werd China bestimmt vermissen und Deutschland wird vielleicht etwas langweilig manchmal, aber es ist Zeit zu gehen. Ob ich mich freue, kann ich trotzdem nicht sagen, nur, dass es das richtige ist. Ich komme doch eh wieder;)

Ich werd Wirtschaftspsychologie und Politikwissenschaften in Lüneburg studieren, zusammen mit einem Freund von mir. Da freu ich mich auch schon drauf:)“

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