Archiv der Kategorie: Freiwillige
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Vorbereitungsseminar Projektdokumentation
Ich war zwar an dem Video nicht beteiligt, will es aber dennoch hier verbreiten, weil es gut zeigt, was wir so auf unserem Vorbereitungsseminar -unter anderem! -gemacht haben und was so die Idee hinter kulturweit ist.
Bis(s) zu Weihnachten
Leute, ich bin im Verzug. Hier folgt jetzt ein Eintrag nach dem anderen. Nicht jeder Artikel wird jedem gefallen, aber ich will ja auch so viel verschiedenes schreiben wie möglich.
Hallo, ich bin Stefan und ich hasse Abschiede
Als ich 5 Jahre alt war oder so, haben wir mit unserer Kindergartengruppe den ortsansässigen Pfarrer verabschiedet. Ich hatte diesen Pfarrer davor wahrscheinlich noch nie gesehen und selbst wenn ich ihn schon mal gesehen hätte, er wäre für mich uninteressant gewesen. Aber dann, dann standen wir da in einer Reihe, alle mit Winke-Taschentüchern in der Hand – und der kleine Stefan begann zu heulen. Dasselbe in der 2. Klasse Grundschule: der bei den Schülern unbeliebte Direktor, den der kleine Stefan wahrscheinlich auch noch nie bewusst gesehen hat, wurde verabschiedet – und der kleine Stefan begann zu heulen.
Einmal Weihnachten und zurück
Nicht ganz so tränenreich, aber dennoch emotional gestaltete sich der Abschied von den Austauschschülerinnen beim Austausch mit unserer Partnerschule in Schio, Italien in der 9. Klasse. Wir waren dort für eine Woche im September oder Oktober und alles vor Ort hat mich irgendwie an Weihnachten erinnert. Die Maroni, die es auf einem Markt gab, der Kamin, an dem wir unsre Schuhe wärmten, dieses berühmte erste Gemälde von Christi Geburt, die Bücher im Schrank, auf denen was von Weihnachten steht, das Warten, der familiäre Zusammenhalt. Im Nachhinein gesehen, nicht viel, was mich an Weihnachten denken ließ. Aber für mich War es wie eine Woche Weihnachten und wieder zurück. Und ein halbes Jahr später würde man sich wieder sehen.
’s ist alles anders… – Abschied mit einem Gesicht* voller Zufriedenheit
Dieses Mal hat sich der Abschied dagegen gar nicht wie ein Abschied angefühlt. Ich hatte eine kleine Abschiedsfeier gegeben. Für mich war es so, als würde man sich folgende Woche gleich wieder sehen. Nach nur einem Spot geht’s weiter, sozusagen. Außerdem kann man ja viel skypen.
Verabschiedet hat man sich dieses Mal bis Weihnachten, weil ich da für ca. 2 Wochen wieder nach Hause fahre. Dann würde alles wieder genau so sein wie früher.
…’s ist alles anders!
Dass aber nicht alles genau so wie bisher werden könnte, kam mir erst auf dem Vorbereitungsseminar in Berlin in den Sinn. Thema der „Homezone“ war da der Kulturschock. Der Auslandsaufenthalt beginnt der Theorie zufolge meist mit großer Euphorie, hat zwischendurch einen Stimmungseinbruch und normalisiert sich schließlich. Ähnlich ist es, wenn man nach dem Aufenthalt wieder zu Hause ankommt. Der Kulturschock findet sein Pendant im Rückkehrerschock (oder so). Dieser Schock kann verschiedenste Ursachen haben: fehlende Aufmerksamkeit, zu große Aufmerksamkeit, zu wenige Veränderungen, zu viele Veränderungen, …
Dass neues auch Veränderung bringt, dass Veränderungen zu so einem Jahr dazu gehören könnten, musste ich in der Zwischenzeit seit der Bewerbung vergessen haben. Ganz egal, wie die Welt in 6 Monaten auch ausschauen wird, jetzt ist sicher nicht alles wie immer. Denn das jetzt mache ich ja auch deswegen, weil eben nicht alles ist wie immer.
Und so beginne ich nun, wie immer mit der für mich (und auch für Polen) typischen Verspätung, mich innerlich zu verabschieden. Sicher, vieles wird bleiben. Ohne einiges altes werde ich mich hier nicht zu Hause fühlen können. Ich will nichts überstürzen. Aber wenn ich mich nicht von einigem altem (und vor allem von meinem Perfektionismus) verabschiede, wird nichts neues Platz finden.
PS: Ich möchte mich hiermit ganz offiziell für den schlimmen Kalauer in der Überschrift entschuldigen. Soll nicht mehr vorkommen.
PPS: Falls Kalauer der falsche Ausdruck ist, möchte ich mich auch dafür entschuldigen.
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*Man beachte die doppelte Wortbedeutung, die ich selbstverliebtes Genie hier verwendet habe.