Wie ihr vielleicht mitbekommen habt, bin ich vor kurzem mal wieder umgezogen – das letzte Mal, wohlgemerkt. Ich wohne jetzt in einem Annex/Haus mit zwei Zimmern in Pellawatte, ca. einen Kilometer von meiner Arbeit entfernt. Es ist alles sehr sri lankisch eingerichtet – was das bedeutet seht ihr am besten selber, wenn ich bald ein paar Fotos nachliefere.
Dazu gehörte bis vor zwei Tagen noch eine stylische halbautomatische Waschmaschine aus den Anfängen der 80er – also ein klein wenig älter als ich… Da sie leider nicht mehr voll funktionsfähig ist, hatte meine Vermieterin mir gleich in der ersten Woche versprochen, dass sie eine neue Waschmaschine besorgen würde. Schlau wie ich bin, habe ich dann gleich noch am richtigen Punkt angebracht, dass eine vollautomatische Waschmaschine ja wirklich sehr praktisch wäre…
Da meine Vermieter ziemlich fantastisch sind – auf jeden Fall was die Ausstattung meines Annex‘ betrifft, und auch sonst sind sie sehr nett – kam dann zu meiner Überraschung prompt am Montag „meine“ brandneue vollautomatische Waschmaschine, mit Installateur, Anleitung und allem drum und dran. Natürlich habe ich mich sehr gefreut (und tue dies auch noch), denn nach dem Abenteuer mit der halbautomatischen, halbkaputten National-Waschmaschine in quietschgrün in der vergangenen Woche habe ich zum ersten Mal unsere supergenialen, vollautomatischen, rund-um-sorglos Waschmaschinen in Deutschland so richtig zu schätzen gelernt. Es war nämlich eher wie eine Handwäsche, nur dass ich nicht selber schrubben musste, mit mittelmäßigem Ergebnis…
Tja, so kam es nun dazu, dass ich heute – voller Freude und Wertschätzung für mein neues Wunder der Technik – zwei Ladungen Wäsche gewaschen habe. Toll! – denkt ihr jetzt wahrscheinlich – und was interessiert mich das?! Es wäre wirklich nicht erwähnenswert, wenn meine genialen Vermieter nicht gewesen wären. Die wollten nämlich wissen, ob die Maschine denn gut funktioniere und sich das neue Ding einmal anschauen. Ihr hättet das Gesicht meiner Vermieterin sehen sollen, als ich ihr den Kissenbezug in die Hand drückte, zum Fühlen wie trocken er nach dem Schleudern ist. Die totale Verwirrrung und Enttäuschung stand ihr da ins Gesicht geschrieben – es ist ja gar nicht trocken? Die vollautomatische Maschine soll die Wäsche doch schließlich voll getrocknet ausspucken! Mhmmm…
Ich habe dann versucht, zwischen den zwei Parteien – Vermieter und Waschmaschine, a.k.a. Wunder der Technik – zu vermitteln. Bin mir aber grad nicht so sicher, ob es mir gelungen ist… So ganz zufrieden mit dem Ergebnis des Schleuderns waren sie wohl dennoch nicht – ganz im Gegensatz zu mir, die das erste Mal richtig Spaß am Waschen und Wäscheaufhängen hatte. Es war ja schließlich alles so schön trocken und hat nicht mehr getropft wie letzte Woche nach meinem Auswringen von Hand. Und ich musste auhc nicht alle acht Minuten zur Maschine laufen und Wasser ein- oder ablassen…
Technik hat ja manchmal auch etwas Magisches. Schade nur, wenn man diese Magie, diesen Irrglauben dann ab und zu mal zerstören muss. Ich habe das Gefühl, es wird spannend bleiben, hier in meinem neuen Zuhause!