Am Montag, den 02.01. kamen Marion und ich nach insgesamt 31 Stunden Reise in Salta an. Salta liegt ganz im andinen Nordwesten Argentiniens zwischen grünen Hügeln. Es ist neben der beeindruckenden Natur des Umlands vor allem für die Kolonialbauten und die Mumien vom Llullaillaco bekannt. Das sind die 500 Jahre alten Mumien dreier Inca- Kinder, die den Göttern geopfert wurden und nun perfekt erhalten im archäologischen Museum ausgestellt werden.
Salta lebt vom Tourismus. Man hat das Gefühl, bei den Läden handelt es sich abwechselnd um Reiseagenturen, die Exkursionen zu den Naturwundern der Region anbieten, oder Souvenirläden. In diesen werden Ponchos, bunter Schmuck und Stoffe, Mützen mit Lamamotiven und Pullover aus Alpacawolle verkauft. Eben alles, was man als Tourist eben so von den Anden erwartet.
Wie man eine Stadt wahrnimmt, hat viel mit den Erwartungen daran zu tun. Salta wird auch „La Linda“ (Die Schöne) genannt und ich hatte bisher nur Schwärmen darüber gehört. Deshalb war ich wahrscheinlich eher etwas enttäuscht.
Salta war nach Córdoba und Valparaíso nicht die schönste Stadt, die ich bisher gesehen habe, sicher aber die „südamerikanischste“. Was ich auf unserer Reise bisher bemerkt habe, ist, dass es „südamerikanisches“ Aussehen eigentlich nicht gibt. Die Unterschiede zwischen Buenos Aires und Nueva Helvecia, Mendoza, Salta und Santiago sind sowohl was Stadtbild, Landschaften als auch Menschen betrifft einfach viel zu groß- und doch ist alles Südamerika.
Salta erfüllt aber am ehesten das Cliché-Bild einer südamerikanischen Stadt: laut, voll, lebhaft, viel Verkehr und den Einwohnern sieht man ihre indigene Abstammung an.
Für mich war der Aufenthalt in Salta anstrengend. Wegen der Menschenmassen in der Innenstadt, aber vor allem, weil es kaum Fußgängerüberwege gibt. Da die Zebrastreifen (wie meistens in Argentinien) von den Autofahrern ignoriert werden und es kaum Ampeln gibt (nicht dass die immer respektiert werden, aber doch öfter:) ), muss man sich bei jeder Straßenüberquerung in den Verkehr werfen oder eben warten . Ich wundere mich, dass nicht viel öfter Unfälle passieren, auch weil viele der männlichen Salteños auch noch außergewöhnlich oft durch Nachgaffen und Hinterherknutschen abgelenkt sind.
Doch die regionalen Besonderheiten sind auch das Tolle an der Region Salta:
Im Patio de Empanadas konnten wir zwischen Großfamilien für günstiges Geld die regionalen Spezialitäten probieren. Die bekanntesten sind Humitas, Tamales und Locro.
Bei den beiden ersten handelt es sich um mit Gemüse oder Fleisch gefüllte Taschen aus Maisblättern. Locro ist ein typisches Gauchogericht, eine Mischung aus Suppe und Fleischeintopf.
Die Abende verbringt man in Salta in Peñas. Das sind Bars oder Restaurants, in denen Folkloremusik gespielt und dazu getanzt wird. In den touristischen Penas sind Tänzer zur Unterhaltung angestellt. Auf den Tipp unseres Hostelbesitzers hin (die Einheimischen werden ihn wahrscheinlcih verfluchen) fanden wir an einem Abend aber eine „echte“ Peña, in der in jedem Raum, Menschen an ihren Tischen Gitarre gespielt und gesungen haben.










