Córdoba ist Argentiniens zweitgrößte Stadt und außerdem DIE Studentenstadt des Landes. Ich habe sie nach zwei Besuchen zu meiner argentinischen Lieblingsstadt erkoren. Die Stadt ist im Vergleich zu Buenos Aires super sauber, wirkt sicher und hat natürlich auch viel weniger Verkehr. Das tollste ist aber das Ambiente mit den vielen jungen Leuten, der Altstadt mit Fußgängerzone und UNESCO-Weltkulturerbe- Gebäuden und den vielen tollen Läden.
Unser erstes Wochenende in Córdoba verbrachten Carola und ich couchsurfend (zu dieser Erfahrung an anderer Stelle noch mehr). Wir hatten das große Glück, dass eine andere Kulturweit- Freiwillige in Córdoba eine Bekannte, Rike, hatte, die sich günstigerweise auch noch in studentischen Kreisen bewegt und uns durch die Stadt führen konnte. Am Samstag besichtigten wir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten: das Jesuitenkloster, die historische Altstadt, die Universität und die Plaza San Martin. Den Nachmittag verbrachten wir als Freiwilligengruppe schlapp herumliegend im Parque Sarmiento, weil es so unglaublich heiß war und tranken Terreré.
Mein Highlight in Córdoba war der Hippie-Kunsthandwerkermarkt, den wir am Nachmittag besuchten und wo man für viele kleine Nettigkeiten, Schmuck, Antiquitäten, Kleider, Taschen etc. ganz schnell viel Geld liegen lassen kann:)
Abends konnten wir vor dem Paseo del Buen Pastor, einem ehemaligen Frauengefängnis, das zum Kulturzentrum umfunktioniert worden ist, ein kostenloses Konzert sehen und wurden danach noch von Rikes Freunden zum Asado, dem typisch argentinischen Grillen (viel Fleisch mit wenig Beilage), eingeladen. Die Stimmung in Córdoba ist selbst in der Siesta noch echt lebendig und eher europäisch. Als wir abends draußen bei Live-Musik zwischen Studenten saßen, kam ich mir eher vor wie in Spanien als in Argentinien.
Am nächsten Morgen versuchten Carola und ich ein zweites Mal vergeblich Fotos in den berühmten Kirchen zu machen (samstags war es die Siesta, sonntags dann der Gottesdienst, der uns daran hinderte). Nach einem Mittagessen mit unseren Couchsurfing-Gastgebern besuchten wir das Kunstmuseum Palacio Ferreyra, das mit komplett mit Kuhfell überzogenen Treppenstufen aufwarten kann und besuchten abends nochmal den Markt.
Die „Heimfahrt“ nach VGB entwickelte sich noch zu einem richtigen Abenteuer. Als wir am Busbahnhof ankamen begann es so heftig zu regnen, dass die Straßen komplett überschwemmt wurden (es gibt auch gar keine Gullis, wahrscheinlich, weil es so selten regnet). Die Strecke nach Villa General Belgrano ist schon an sich abenteuerlich (durch Sierras) und nicht für empfindliche Mägen zu empfehlen. Dazu kamen jetzt noch beschlagene Scheiben, sodass der arme Busfahrer irgendwann um etwas zum Abwischen für die Scheiben bat und Carolas Handtuch umfunktioniert werden musste. Die Fahrt durch Dunkelheit und sintflutartige Regenfälle habe ich zum Glück verschlafen.
Auch das nächste Wochenende verbrachten wir nochmal in Córdoba, weil wir alle so begeistert davon waren und von dort unsere große Reise starten sollte.
Freitagnachts erkundeten wir wieder mit Rike und anderen Freiwilligen das córdobensische Nachtleben. Am nächsten Tag gönnten wir uns noch ein Museum, etwas Shopping und noch einmal den Markt, bis wir abends unseren Bus nach San Juan- gemeinsam mit Sandra und Katharina nahmen und unsere Reise wirklich begann.























Liebe Sophie,
mit Spannung und mit Freuden verfolge ich die Beiträge. Leider z.T. auch mit Schwermut und Traurigkeit. Aber leider ist es mir nichts Neues, dass auf diesem wunderschönen Kontinent beide Extreme so nahe nebeneinander liegen. Ich wünsche weiterhin alles Gute und bedanke mich herzlioch dafür, die vielen Eindrücke (wenn auch „nur“ digital) teilen zu dürfen.
Liebe Grüße aus Tü
JG