Gegen den Strom:)

Ein Rätsel ist gelöst:

Nachdem ich fünf Wochen lang mit meinem Ein-Gang-Rad lustig durch Nueva Helvecia gedüst bin und mich immer gefragt hab, ob ich die einzige bin, die weiß, dass in Uruguay Rechtsverkehr gilt, wurde ich gestern aufgeklärt:

Beim neu-helvetischen Verkehrsnetz handelt  es sich um ein ausgeklügeltes System von Einbahnstraßen, die ich stets ignoriert und munter entgegen-beradelt hab.

Ich hatte mich innerlich jedes Mal echauffiert, wenn mir mal wieder nachgehubt wurde oder  meine Kurven geschnitten wurden und hatte den Uruguayern schon vorgeworfen allesamt „Rechts-vor-Links“ zu missachten.

Selbst als mir eine Teilnehmerin meines Yogakurses vor Kurzem erzählt hat, sie hätte mich auf meinem Bici „como loca“ (also wie eine Verrückte) durch die Straßen fahren sehen, habe ich das eher als freundschaftliche Anspielung auf meine schnelle Fahrweise als auf krasses Verstoßen gegen die Straßenverkehrsordnung interpretiert.

Naja, irgendwie hat´s auch nie jemanden so wirklich gestört. Man nimmt´s wohl eher locker hier oder man hat mir einen Ausländer-Bonus gegeben.

Der Frau aus meiner Gymnastik-Gruppe, die mich gestern darauf hingewiesen hat, dass das, was ich da jedes Mal, wenn sie mich sieht, doch recht gefährlich ist, bin ich trotzdem recht dankbar.

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

3 Antworten zu Gegen den Strom:)

  1. Kathi sagt:

    Du bist hiermit qualifiziert und prädestiniert für ein weiteres Abenteuer in der Zukunft. Bestimmt willst du irgendwann mal eine Städtereise nach Rom machen (sehr zu empfehlen). Und da wartet dann auf dich:

    „Rom gegen den Strom
    Ein neuer Radweg führt am Tiber entlang. Er zeigt die laute Stadt von ihrer stillen Seite
    Glück ist in Rom eine Frage von Höhenmetern. Wer jemals seinen Blick von einem der sieben Hügel auf die stille Schönheit der Ewigen Stadt gerichtet hat, weiß, wovon die Rede ist. Doch nun liegt das Glück auch dort, wo die meisten es wohl noch immer nicht vermuten: unten, am Ufer des Tiber.

    Jahrzehntelang breiteten sich entlang des Flusses Müll, Unkraut und Gestrüpp aus, jetzt reihen sich sauber die für das römische Straßenbild typischen sanpietrini, kleine Pflastersteine, auf dem Uferweg aneinander. Das eigentliche Wunder aber leuchtet seit ein paar Monaten strahlend weiß wie eine Heftnaht auf einem grauen Kleid: Auf die Steine wurde die Markierung für einen Fahrradweg gepinselt. Am Tiber entlang mitten durch das Herz der Millionenmetropole radeln – diese größte anzunehmende Unwahrscheinlichkeit ist Realität geworden.“

  2. Marion sagt:

    🙂 Oh man, ich hab mich beim Lesen echt schief gelacht. Die ganze Sache hat mich auch ein bisschen an unserere polnische Umkleidenaktion erinnert 🙂

Kommentare sind geschlossen.