Noch knapp 4 Wochen – dann beginnt endlich mein sechsmonatiger Freiwilligendienst im Norden des Balkangebirges, genauer in Veliko Tarnovo! Obwohl ich weiß, dass das eine unglaublich kurze Zeit ist, fällt es mir tatsächlich schwer zu begreifen, wofür ich mich konkret entschieden habe.
Veliko Tarnovo ist eine kleine Stadt, die nicht nur nahezu der Inbegriff für eine sehr bewegende und ereignisreiche Geschichte ist, sondern auch heute noch zu den kulturellen Zentren Bulgariens gehört. Nicht zu vergessen ist ihre wunderschöne Lage.
Wie ihr sicherlich erahnen könnt, sind die Reaktionen auf die Äußerung: „Ich leiste bald ein FSJ in Bulgarien ab!“ in überwiegender Zahl eher argwöhnisch. Obwohl man die Vorfreude ja heraushören müsste! Anders als viele zunächst annehmen, wollte ich a priori mit kulturweit nach Osteuropa. Die Gründe hierfür sind in erster Linie politischer Natur. Aber begeisterungsfähig wie ich bin, ist das natürlich umso mehr eine Motivation für mich, die gängigste Assoziationen Bulgariens „Armut“ durch zahlreiche weitere und vor allem positivere bereichern zu wollen. Ich freue mich sehr, an kulturweit teilnehmen zu dürfen. Es bietet mir die Chance, Erfahrungen eines Auslandsaufenthalts durch die Arbeit am Fremdsprachengymnasium „Prof. Dr. Assen Zlatarov“ mit einer ganz besonderen sozialen Note zu verbinden. Ich wünsche mir Eindrücke, die mich aufgrund der momentanen Situation in Bulgarien nicht nur ein tiefgründiges Verständnis über die bulgarische Kultur lehren, sondern auch politisches Wissen. Und somit sicherlich die ein oder andere Veränderung in meiner ganz persönlichen Lebensweise, meinem Bewusstsein und meinen politschen Haltungen bewirken werden. Aber gerade deshalb begleiten auch teilweise (sinnfreie?) Zweifel die Gedanken an die nächsten sieben Monate. Wobei es doch auch merkwürdig wäre, wenn ich keinerlei Ungewissheit spüren würde.
Primär dient der Blog dazu, möglichst vielen abenteuerlustigen, mutigen jungen Menschen einen Einblick in die Arbeit als Freiwilliger im Bildungsbereich zu ermöglichen. Und sie zu ermutigen, diesen Weg zu gehen. Denn mir haben die zahlreichen, tollen kulturweit-Blogs wirklich geholfen, als es darum ging, zu entscheiden, ob ich an kulturweit teilnehmen möchte. Andrerseits soll der Blog auch dazu dienen, das Erlebte in gewisser Hinsicht für mich selbst zu bündeln und es zu verarbeiten, indem ich es strukturiert wiedergebe.
Ich werde euch auf dem Laufenden halten und regelmäßig von meinen Eindrücken berichten.
Aber ihr wisst ja, ein unmittelbarer Eindruck ist im Wahrsten Sinne des Wortes nicht mittelbar. Also versteht das als zukünftige „Einladung“, besucht mich und lasst uns mit eigenen Sinnen wahrnehmen, was Bulgarien wirklich ausmacht. 🙂
Bis zum nächsten Eintrag,
Sonem