Hallo zusammen! Nach 10 Tagen Vorbereitungsseminar und meinen ersten Tagen in der Türkei wird es nun wohl langsam Zeit für meinen ersten Blogeintrag.
Wie ich schon erwähnt habe, habe ich zunächst 10 Tage mit 157 anderen kulturweit-Freiwilligen am wunderschönen Werbellinsee in der Nähe von Berlin verbracht. Es war toll, mal die Anderen kennenzulernen und eine gute Einstimmung auf die Zeit im Ausland. Und gerade als mir der Kopf vor lauter Nachhaltigkeit, fairem Berichten und Transkulturalität zu schwirren begann, war es auch schon wieder vorbei. Und das bedeutet jetzt geht’s erst richtig los! Denn nach knapp drei Stunden Flug und ca einer halben Stunde im Auto bin ich in Urla – etwas außerhalb von Izmir – bei meiner Gastfamilie angekommen. Urla ist zwar offiziell eine Stadt mit ungefähr 42.000 Einwohnern; diese verteilen sich aber auf viele verschiedene Ortsteile, die im Prinzip jeweils kleine Dörfer sind und meistens nicht wirklich zusammenhängen. Das hat zur Folge, dass meine Einsatzstelle zwar im gleichen Ort liegt, ich dorthin allerdings trotzdem etwa 30 Minuten im schuleigenen Fahrservice-Bus unterwegs bin. Dafür eine sehr ruhige Gegend.
Die Deutsche Schule Izmir, an der ich die nächsten knapp 6 Monate arbeiten werde, ist klein aber wunderschön. Ich bin sehr nett empfangen worden und fühle mich eigentlich recht wohl. Leider war meine Ansprechperson an meinen ersten beiden Tagen krankheitsbedingt nicht anwesend, sodass ich noch keinen konkreten Plan habe, wie meine Arbeit hier genau aussehen wird. Ein Schwerpunkt wird aber auf jeden Fall die Hausaufgabenbetreuung am Nachmittag sein. Außerdem soll ich an zwei bis drei Tagen im Kindergarten aushelfen und mich freitags um die Schulbibliothek kümmern.
Mittlerweile konnte ich auch schon ein bisschen was über die türkische Lebensweise erfahren. Ich möchte aber betonen, dass das Folgende mein persönlicher Eindruck ist, den man nicht verallgemeinern sollte.
Zunächst einmal habe ich schon gefühlt 10 Liter Tee getrunken, der einem hier bei jeder Gelegenheit angeboten wird. Ich bin mir auch nicht sicher, ob ich in meinem Leben schon einmal so regelmäßig und so viel Jogurt gegessen habe wie seit meiner Ankunft in der Türkei. Jogurt gibt es zu fast jedem Gericht, und irgendwie passt es da dann auch immer dazu. Überhaupt kann ich sagen, dass es sich mit der türkischen Küche durchaus gut leben lässt. Meine Gastfamilie war mit mir in einem traditionellen türkischen Restaurant, das zwar eine Mischung aus Zelt und Wellblechhütte war, mit einem fließenden Übergang von Küche zu Gastraum, in dem die Atmosphäre aber dennoch sehr angenehm und gemütlich und das Essen ziemlich gut war.
Nachdem ich bereits viel im Auto unterwegs war, habe ich den Eindruck, dass die Verkehrsregeln zwar wahrgenommen werden, man das Ganze aber vor allem Hinblick auf rote Ampeln nicht ganz so ernst nimmt. Außerdem wird leidenschaftlich gerne gehupt.
Das war jetzt mal so mein erster Eindruck und ein kleines Zwischenfazit.
Viele Grüße aus der Türkei!