Erstes Mal Ephesus

Hallo zusammen! Wieder eine Woche vorbei und wieder ist einiges passiert. Zunächst einmal habe ich die zweite Hälfte meines Sprachkurses absolviert und bin jetzt zumindest in der Lage, mit viel Konzentration einfache Sätze zu bilden. Um richtig Türkisch sprechen zu können haben 30 Stunden Unterricht natürlich nicht gereicht, dafür ist das Türkische einfach zu kompliziert und dem Deutschen zu weit entfernt. Ich habe jetzt aber mal ein kleines Fundament, auf dem ich hoffentlich in meinen restlichen fünf Monaten in Izmir aufbauen kann. Außerdem ist es schonmal was wert, wenn man fragen kann, ob man im richtigen Bus sitzt.

Das Wetter war die ganze Woche über sehr bescheiden. Viel Regen, Wind und recht kühl (zum Glück kann man bei so einem Wetter auf einmal an jeder Straßenecke in Izmir einen Regenschirm kaufen 🙂 ) . Angeblich war das dieses Jahr nicht nur der kälteste Winter, sondern auch schon jetzt der kälteste April, den Izmir je erlebt hat. Es soll sogar letzte Woche mancherorts in der Umgebung nochmal geschneit haben. Ob man sich da dann auf einmal überall Schneeschaufeln kaufen kann? Ich weiß es nicht.

Am Samstag war es dann aber richitg schön und deshalb habe ich die angenehmen Temperaturen bei strahlendem Sonnenschein dazu genutzt das antike Ephesus zu besichtigen. Wow! Ich habe den Titel dieses Blogeintrags bewusst so gewählt, weil ich nicht denke, dass das mein einziger Ephesusbesuch war. Dieser Ort sieht mich bestimmt wieder. Die Eintrittspreise sind zwar leider wohl die höchsten der Türkei, damit aber trotzdem nicht höher, als sie in Deutschland wären. Und die Sache ist ihr Geld allemal wert. Von Izmir aus bin ich erstmal mit dem Zug nach Selçuk gefahren, ein schönes kleines Städtchen, dass wahrscheinlich den Großteil seiner Einnahmen durch Ephesus-Touristen erzielt. Von dort aus bin ich zur ca. 3 km entfernten Ausgrabungsstätte gelaufen, um unterwegs einen kleinen Abstecher zum Artemision, einem der sieben Weltwunder der Antike, zu machen. Davon ist allerdings außer ein paar Steinen leider nicht mehr viel übrig geblieben.

DSC00644

Die traurigen Überreste des Artemisions

Ephesus selbst ist einfach nur beeindruckend und hochinteressant. Wenn man durch die Straßen läuft und um sich herum die Ruinen sieht, kann man sich richtig gut vorstellen, wie es hier früher einmal ausgesehen hat und wie beeindruckend die gesamte Stadt auf die Menschen jener Zeit gewirkt haben muss. Ob es die großen öffentlichen Bauten wie das monumentale Theater und die berühmte wieder aufgerichtete Fassade der Celsus-Bibliothek sind, oder aber die kleineren am Hang errichteten Privathäuser, in denen man einen tollen Einblick in das private Alltagsleben erhält, es gibt unglaublich viel zu erfahren und zu entdecken. So habe ich letztendlich viele Dinge, die ich mir eigentlich noch ansehen wollte, wie das Haus der Maria oder die Grotte der Sieben Schläfer (nein, das ist kein Rechtschreibfehler), aus zeitlichen Gründen gar nicht mehr besichtigen können. Auch das Ephesus-Museum und die Johannesbasilika in Selçuk stehen noch auf meiner Liste. Nach meiner ausführlichen Besichtigung ging es dann mit dem Dolmuş (auch der ist hier etwas teurer als anderswo) zurück nach Selçuk und mit dem Zug wieder nach Izmir, sodass ich rechtzeitig zum vierten Viertel des Pokalhalbfinales Bamberg – Berlin wieder zu Hause war. Der perfekte Abschluss!

DSC00671

Das Theater von Ephesus

DSC00699

Die Celsus-Bibliothek

DSC00715

Einen guten Rutsch!

DSC00822

Das ist der Wegweiser zu einem Bordell. Hinein durfte nur, wessen Fuß groß genug war, um den eingeritzten Abdruck zu verdecken. So funktionierte Jugendschutz in der Antike!

Viele Grüße aus der Türkei!