Ausfallerscheinungen

Hallo zusammen! Keine Sorge, der Titel bezieht sich nicht auf mich, dafür aber auf die gesamte Türkei. Denn das Ereignis, dass in der letzten Woche die Menschen hier in Massen auf die Straßen geführt hat war nicht etwa eine sportliche oder politische Veranstaltung, sondern ein Stromausfall. Am Dienstag war fast im gesamten Land und damit auch in Izmir der Strom den halben Tag lang weg. Blöd, wenn man da eigentlich mit der Metro fahren wollte. Nun hat Izmir trotz seiner knapp 3 Millionen Einwohner schon nur eine S- und eine U-Bahnlinie, die auch immer rappelvoll sind. Wenn die dann zur Hauptverkehrszeit nicht fahren ….. ich habe noch nie so viele Menschen an einer Bushaltestelle gesehen! Ich war leider in diesem Moment zu gestresst, um Fotos zu machen, denn ich habe gedacht ich finde nie den richtigen Bus (Busfahrpläne gibt es hier nicht). Am MIttwoch gab’s dann bei mir zuhause und in der Nachbarschaft fast den ganzen Tag kein Wasser und abends war nochmal 10 Minuten Stromausfall. Die Gründe für all das sind (zumindest mir) noch unbekannt; die Spekulationen reichen von Hackerangriffen bis zu schlechtem Wetter in Bulgarien.

Finde den Fehler

Der Fehler bei dieser deutschen Flagge hat nichts mit dem Stromausfall zu tun. Vielmehr handelt es sich hierbei vermutlich um die mentale Ausfallerscheinung eines Menschen.

 

Insgesamt war es auch ansonsten eine ereignisreiche Woche für mich. Ich nehme derzeit zusammen mit zwei anderen Deutschen an einem Türkischkurs teil und merke nach der ersten Hälfte, dass ich zumindest schon viel mehr von dem verstehe, was um mich herum so gesagt wird. Die Sprachschule befindet sich in einer großen Fußgängerzone im sehr lebendigen Stadtviertel Alsancak. Auf den Fahrten dorthin habe ich nun schon ein paar Mal den Dolmuş genommen.  Dolmuşe sind Kleinbusse, die eine bestimmte Route abfahren, auf der man den Fahrer jederzeit zum Anhalten auffordern kann, um ein- oder auszusteigen. Das kann durchaus spannend werden, wenn man noch kein Türkisch spricht und sich in Izmir noch nicht so gut auskennt. Vormittags ist Unterricht, nachmittags wird die Stadt mit den anderen beiden näher erkundet – auch kulinarisch. So habe ich jetzt schon viele verschiedene typisch türkische Gerichte gegessen und einiges von Izmir gesehen. Von Alsancak aus sind wir beispielsweise mit der Fähre über die Bucht in das nördliche Viertel Karşıyaka gefahren und haben dort das Grab von Atatürks Mutter gesehen, das wie alles, was mit Atatürk zu tun hat, eine Nummer größer ist als normal. Wir sind durch den großen Bazar von Izmir im Stadtteil Kemeraltı gelaufen (zumindest zum Teil. Man könnte da wahrscheinlich einen ganzen Tag lang rumlaufen.)

Der Bazar in Kemeraltı

Der Bazar in Kemeraltı

und haben einen Spaziergang durch den Kültürpark (klingt komisch, heißt aber so 🙂 ) gemacht. Die beiden Highlights waren für mich aber Asansör und Kadifekale. Der Asansör ist ein Aufzug in einem Turm, der das höher gelegene Wohnviertel Halil Rifa Paşa mit dem ehemals jüdischen Viertel Karataş auf Meereshöhe verbindet. Oben angekommen, hat man einen eindrucksvollen Blick über Bucht und Stadt, weswegen jedes Brautpaar in Izmir diesen Ort als Kulisse für Hochzeitsfotos wählt. Kadifekale ist der Burgberg und die Akropolis des antiken Smyrna. Man hat von den Ruinen einen noch beeindruckenderen Rundumblick über ganz Izmir.

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Was die Amerikaner können, das können wir auch: Die türkische Version von Mount Rushmore 🙂

 

Abschließend kann ich also sagen, dass ich nun Izmir nicht mehr nur schön, sondern richtig wunderschön finde. Frohe Ostern und bis zum nächsten Mal!