Tussiparadies & Grenzgebiet

Eigentlich war unser Plan für den Sommer ein anderer:
Indien und Wandern im Himalaya.
Hochmotiviert hatten wir alles geplant, die Route zurecht gelegt, Wanderschuhe eingelaufen und aufgelistet, was man wohl alles so brauchen wird. Dann kam erst das Erdbeben und ein schier unloesbares Transportproblem von Delhi in den Norden Indiens.
Und so standen wir wenige Wochen vor unserer Abreise da und brauchen einen Plan B. Was kann man sonst noch so machen in Asien? Die Antwort war schnell gefunden: Südkorea. Für Natascha und mich beide ein BucketList Ziel, dass wir unbedingt sehen wollten. Unser 6,5h Flug war ein wahres Schnäppchen und schon war es beschlossene Sache. Seoul war unsere erste Station sein, in der Bahn kam die erste, etwas ueberraschende Erkenntnis: Südkorea sieht ziemlich genauso aus wie Deutschland. Und die Temperaturen sind auch ähnlich, nix mehr mit tropischer Hitze.  Graues, verregnetes Wetter macht wohl keine Stadt der Welt schöner,  trotzdem fühlten wir uns beide auf Anhieb wohl.
Seoul ist einfach. Auch wenn kaum jemand Englisch spricht, ist jeder wahnsinnig hilfsbereit und aufgeschlossen. Das U-Bahn Netz ist wohl das am besten organisierte und übersichtlichste, dass ich kenne (da könnte Paris sich mal ne dicke Scheibe von abschneiden). Alles ist sauber, obwohl nirgends Muelleimer zu finden sind und es ist ruhig. Eine riesige Grossstadt, voller Autos und Menschen und trotzdem ist es ruhig. Nicht langweilig oder ausgestorben sondern alles wirkt ruhig. Die Koreaner scheinen selten in Eile zu sein, jeder geht gemuetlich seines Weges ohne dabei eine Hektik auszustrahlen, wie man sie auf den Strassen New Yorks immer spuert.

In KL gibt es einige koreanische Bekleidungsgeschäfte, die wir gerne durchstöbern und von daher war unsere Neugier auf Mode, Kosmetik und Accessoires groß. Wir wurden nicht enttäuscht. Es gibt einfach eine Loesung fuer alles, selbst wenn es kein Problem gibt  – Poren kleiner,  Haut reiner, Wimpern länger, Brauen dunkler, Lippen voller, Augen größer. Stundenlang kann man von Drogerie zu Drogerie ziehen ohne dass es langweilig wird. Und sei es nur aus der Neugier heraus, warum grade Schneckenschleim als neues Wundermittel gefeiert wird. Wir sind also im Tussiparadies, wie Natascha es so schön ausdrückte. Obwohl wir sicher noch Tage in Seouls entzückenden Straßencafés und Fußgängerzonen hätten verbringen können, warteten noch viele andere spannende Dinge. Die Tour ins Nord-/Südkoreanische Grenzgebiet war für mich das Highlight,  ich hielt beide Daumen gedrückt dass wir die Fahrt tatsächlich antreten dürfen – in den letzten Wochen wurden alle Termine aus Angst vor MERS abgesagt , am Montag gab es eine kurzfristige Schließung weil ein nordkoreanisches Fischerboot an der südlichen Küste angespült wurde und die Insassen die Rückkehr in den Norden wünschten. Die Tickets sind rar, wer zuerst kommt mahlt zuerst. Natascha lag krank im Bett, also trat ich alleine mit circa 30 Mitreisenden die kleine Reise an.

Die ersten Stunden waren leider ziemlich langweilig – im Eiltempo zerrte eine voellig uebedrehte und uuuunglaublich gut gelaunte koreanische Reiseleiterin uns durch ein Museum, dann durch einen Park und die so beworbenen Aussichtsplattform mit Blick auf die Demillitarisierte Zone ist bei Nebel auch eher weniger spektakulär. Nach einem koreanischen BBQ Lunch wurde es dann interessant: wir näherten uns der JSA.
Eines der am strengsten beobachten Grenzgebiete der Welt.
Schluss mit Lustig: Sonnenbrillen und Kopfbedeckungen ab, Pass auf der ersten Seite aufschlagen, ab hier keine Fotos mehr.
Erste Kontrolle: ein Südkoreanischer Soldat.
Zweite Kontrolle: ein Soldat der US Army.
Dieser trägt den Namen eines ehemaligen, ermordeten US-Präsidenten und wird uns nicht mehr von der Seite weichten, bis wir das Gelände verlassen. Zuerst natürlich die Sicherheitseinweisung, wir befinden uns schließlich nicht irgendwo. Es gibt einige Signale zu beachten, bei einem plötzlichen Angriff ist dies und das zu tun. In erster Linie soll man sich nicht von der Gruppe entfernen und immer auf Kennedy hören.
Dann unterzeichnen wir alle ein Papier, dass wir bewusst Kriegsgebiet betreten und im Todesfall keine Versicherungsansprüche haben. Nun gut, wird schon schief gehen.
Mit dem Bus werden wir ueber das Gelaende gefahren, vorbei an Denkmälern, den Gotteshaeusern fast jeder Religion und an einem der „gefaehrlichsten Golfplaetze der Welt„.
Das Freedom-House ist die erste Station, nochmals die Erinnerung: „Fotos nur wenn es explizit erlaubt ist“. Ist ja schon gut, ich haette gerne mehr als nur die paar offiziell genehmigten Spots fotografiert, aber keine Chance. Da mit der Army in der Regel nicht zu Spaßen ist, gebe ich auf und folge zähneknirschend der Anweisung.
In Zweiereihen marschieren wir nach draußen, zu der Baracke in der sich die beiden Seiten zu Verhandlungen treffen. Der Raum kann von Norden und Süden betreten werden, die Mitte ist klar markiert und stimmt exakt mit der circa 50cm hohen Grenzlinie draussen überein.
Alle hinein, es ist nicht viel Zeit. Der Raum ist recht unspektakulär, ein paar Tische mit Fahnen und Mikrofonen, grelle Neonlampen und viele Fenster.
Und zwei Nordkoreanische Soldaten, die wie festgewachsen neben der Tür und dem Fenster stehen und Haltung bewahren.
Es wird uns erlaubt in den „nordkoreanischen Teil des Raumes“ überzutreten, auch Fotos sind nun erlaubt. Obwohl ich mich nur von der einen Ecke in die andere bewege, bin ich etwas nervös.
Es ist nordkoreanisches Hoheitsgebiet und sowohl die US- als auch die Suedkoreanischen Soldaten achten genau darauf, die Grenze nicht zu übertreten. Jedem in der Gruppe geht es so, alle sind ein wenig aufgeregt und schwanken zwischen Begeisterung und Unwohlsein.
10 Minuten, keine Sekunde länger.
Alle wieder raus, in Zweiereihen aufstellen.
Jetzt dürfen zwei Minuten Fotos geschossen werden, jedoch nur in Richtung Norden, auf keinen Fall von den Gebäuden im Sueden.
Ok, schnell noch ein Selfie und dann geht es zurück zum Bus, über das Gelände, zum Andenkenshop und zurück nach Seoul.

Definitv ein spannender Tag und eine Tour die ich jedem empfehlen möchte.
An den staendigen Lobpreisungen der Suedkoreanischen Regierung durch die Reiseleitung habe ich mich gestört. Sie wurde nicht müde zu wiederholen, dass Suedkorea alles tun würde um die friedliche Vereinigung herbeizuführen. Nun, in der aktuellen politischen Situation ist es einfach Nord- und Süd in gut und böse einzuteilen, daran gibt es auch keine Zweifel. Aber ein ständiges Hochloben des eigenen Staates hat immer einen bitteren Beigeschmack.
Auch die angeblich kuerzlich aus Nordkorea geflohene Frau, die unsere Gruppe für die ersten zwei Stunden begleitete, rief bei mir einige Skepsis hervor.
Laut Reiseleitung haben sie und ihre 5jaehrige Tochter mit der Hilfe von Schmugglern die Grenze zu China überquert, seien von dort weiter nach Kambotscha und dann nach Südkorea  gekommen. Seit 6 Monaten sei sie in Südkorea, drei Monate musste sie in einer Art Untersuchungshaft verbringen und sei nun offizielle Bürgerin der Republik Korea. Vollends integriert mit falschen Fingernägeln, Heels bis zum Himmel und einem riesigen Smartphone auf dem sie gerne CandyCrush spielt.
Kurzum, die Situation schrie jetzt nicht nach Au­then­ti­zi­tät aber zumindest hat man sich große Mühe gegeben uns Touristen ein wenig zu bespassen.

 


 

Dreihundertundeins.

Eine von vielen schönen Erinnerungen - der Abiball.
Eine von vielen schönen Erinnerungen – der Abiball.
Die Eröffnungsfeier der SüdOstAsienSpiele. Wir begrüßten die deutschen Schulen aus Singapur, Jakarta, Bangkok, Manila und NeuDelhi (Quelle: Archiv DSKL)
Die Eröffnungsfeier der SüdOstAsienSpiele. Wir begrüßten die deutschen Schulen aus Singapur, Jakarta, Bangkok, Manila und NeuDelhi
(Quelle: Archiv DSKL)
4 Tage, ganz im Zeichen des Sports: Schwimmen, Volleyball, Leichtathletik und Fußball. Quelle: Archiv DSKL
4 Tage, ganz im Zeichen des Sports: Schwimmen, Volleyball, Leichtathletik und Fußball.
Quelle: Archiv DSKL
Schiedsrichter bei der Arbeit. Quelle: Archiv DSKL
Schiedsrichter bei der Arbeit.
Quelle: Archiv DSKL
Das Team der DSKL
Das Team der DSKL

Der letzte Schultag.
Er erschien mir immer so unendlich weit weg. Der letzte Schultag, pff, lächerlich. Das würde ja bedeuten dass es tatsächlich zuende geht. So ein Blödsinn, warum sollte es auch – es ist doch grad so schön, alles läuft rund.
Und doch, plötzlich war der 26. Juni und es hieß Abschied nehmen.
Schon wieder.  Na klasse.
Vier Stunden mit „meiner“ ersten Klasse, passenderweise waren wir vier, die sich verabschieden mussten. Ich kam zuerst an die Reihe, bekam lauter gute Wünsche mit auf den Weg und die Kinder überreichten mir ein ganz bezauberndes, selbstgemachtes Kochbuch – jede/jeder hatte eine eigene Seite mit Fotos und Briefen gestaltet und dazu ihr/sein Lieblingsrezept geklebt.  Unnötig zu erwähnen, dass folglich um 08.20 Uhr bereits die ersten Tränen rollten, besonders als sich Christina, die Klassenlehrerin, verabschiedete. Bei ihr habe ich in kurzer Zeit sehr viel gelernt, es war mein großes Glück mit ihr in ihrer Klasse arbeiten zu dürfen. Wir waren ein Team, dass auch ohne große Absprachen hervorragend funktioniert hat, so dass es jeden Morgen aufs neue Spaß gemacht hat. Drei Stunden mit Verabschiedungen in der Klasse folgten, nachdem die Zeugnisse vergeben waren kam es dann zum finalen Showdown auf dem Schulhof: wohin man nur schaute lagen sich Schüler, Lehrer und Eltern in den Armen, es sind viele Tränen geflossen. Die große Schattenseite dieses Lebens ist nunmal der alltägliche Abschied, es ist immer ein Kommen und Gehen und es gibt wenig Beständigkeit.
Die DSKL ist (eigentlich müsste es wohl „war“ heißen) der Dreh- und Angelpunkt meines Lebens hier, irgendwie spielt sie doch immer eine Rolle. Und obwohl dieser Punkt nun mehr oder weniger wegfällt, die meisten Abschiede gemeistert sind, habe ich noch nicht vollends realisiert dass mir nun nur noch wenige Wochen in Malaysia bleiben. Ganz im Gegenteil, es kommt mir vor als wäre es noch unendlich viel Zeit. Die Koffer packe ich noch nicht für den Weg nach Deutschland sondern erst einmal „nur“ für Südkorea. Die großen Erwartungen, die Neugier wie es dort wohl sein wird, ob es wirklich so ein anderes Asien ist, überdecken alle anderen Gefühle und so kann ich gut verdrängen, was viel schneller Realität sein wird als ich glauben möchte.

Komm, lieber Mai, und mache

Einige Wochen nach unserer sonntäglichen, sechsstündigen und nervenaufreibenden Reiseplanung war es bereits so weit: Nach der Arbeit, am Donnerstag, stiegen wir quasi umgehend ins Taxi zum Flughafen, dort weiter ins Flugzeug und nur eine knappe Stunde später landeten wir auf Langkawi.
So weit, so unkompliziert. Dankenswerter Weise blieb es in den folgenden vier Tagen genauso entpannt.
Statt 1.Mai-Demos und Maibäumen, nur Strand und gute Freunde. Wir tanzten zwar wie wild in den Mai und starteten daher etwas ruhiger in unsere Ferien,
Faulheit konnte man uns in diesem Urlaub trotzdem nicht vorwerfen. Nach Freitag packte uns (oder zumindest den männlichen Teil der Gruppe) die Abenteuerlust und in nur zwei Tagen legten wir 183km auf unseren Motorrollern zurück. Den höchsten Aussichtsturm Langkawis, höchst fragwürdige und eigentlich nicht freigegebene Straßen,  menschenverlassene Strandabschnitte, endlos-enge Serpentinen, einige herumflitzende Affen & gelangweilte Kühe am Straßenrand und ein verdammt gutes Schnitzel später erlangte ich zwei neue Erkenntnisse: Mit dem Roller kommt man überall lang und auch ohne Benzin den Berg ganz easy wieder herunter.
Nach so viel Abenteuer gibt es wohl nichts schöneres als den Tag mit Sundowner-Drinks am Strand ausklingen zu lassen. Erstaunlich schnell gingen so die vier Tage rum und am Montag Abend fanden wir uns wieder im alltäglichen Stau auf den Straßen von KL. Wie sollte es anders sein.

 

Das obligatorische Flugzeugselfie.

 

Whoop Whoop!

 

Cheers.

 

Das Yellow-Café.
Idyllisches Naturbild mit Motorroller im Vordergrund.

 

Fischers Fritz fischt frische Fische, frische Fische fischt Fischers Fritz. (Statt Fisch gab es besagtes Schnizel)
Erst so..

 

..dann so. Ganz ohne Photoshop.

Motorradgang. Berühmt und berüchtigt.

Überraschungen.

Liebe Menschen, auf Grund von unbeschreiblicher Faulheit lag dieser Text bereits seit zwei Wochen in der metaphorischen Schublade dieses Blogs und findet erst jetzt seinen Weg in die unendlichen Weiten des Internets. Der innere Schweinehund und ich bitten vielmals um Vergebung.


 

„Der Kern der Überraschung ist die Absicherung der Schnelligkeit mit Geheimhaltung.“

– Carl Philipp Gottfried von Clausewitz

An Überraschungen scheiden sich ja häufig die Geister. Entweder man liebt oder man hasst sie. Ich gehöre zu letzteren und lege keinen großen Wert darauf dass Dinge, welche mich betreffen (oder auch nicht), ohne mein Wissen geplant werden, habe dafür aber helle Freude daran eben diese zu planen und durchzuführen.
Und so stand ich pünktlich* zu Gründonnerstag (müde und nur mit Sandalen an den Füßen) im Schneeregen am Flughafen Berlin-Tegel. Und mit einem breiten Grinsen im Gesicht, denn ich war zum Überraschungsbesuch nach Berlin gereist.
Unter größter Anstrengungen hatten mein Vater und ich diesen Plan ausbaldowert und geheim gehalten. Es ist keine Übertreibung zu sagen dass daraus im Prinzip ein viertägiges Überraschungs-Fest gewesen ist.
Sowohl meine Schwestern, Mutter, Großmutter als auch viele Freunde sahen zunächst aus als hätten sie einen Geist gesehen, wenn ich bei Geburtstagspartys aufkreuzte oder einfach an der Haustür klingelte obwohl doch eigentlich zeitgleich ein Skype-Date angestande hätte. Glücklicherweise scheinen sich recht wenige Überraschungshasser in meinem Umfeld zu befinden, so dass wir meist alle erst in ein lautes Gekreische, dann in ein recht albernes auf-und-ab hüpfen und anschließen in Tränen ausgebrochen sind.

Im Hinblick auf die Nachhaltigkeit war Berlin wohl nicht das umweltfreundlichste Ziel, dennoch das erfrischenste das ich mir vorstellen könnte.

Ein entspanntes Osterwochenende in Hessen war genau das richtige um einfach mal abzuschalten. Sogar das Spazierengehen habe ich für mich entdeckt – welch erfreuliche Abwechslung war es mal wieder frische Luft einzuatmen, etwas draußen zu laufen ohne in Schweiß auszubrechen und generell das Leben im Freien zu leben.
Wenn man das so liest glaubt man wohl dass es in Malaysia ja furchtbar sein muss – wenn sie kurz vor Ende ihres Jahres noch mal nach Deutschland kommt?
Alles Quatsch, ich neige ja zeitweise zu Übertreibungen, dies ist jedoch keine: ich freue mich sehr wieder zurück nach KL zu kommen, habe die Stadt, mein Zuhause, das Wetter, die Schule und in erster Linie meine Freunde während der letzten Tage vermisst. Warum dann Deutschland?
Einfach so. Weil es sich richtig angefühlt hat, weil es schön ist anderen eine solche Freude zu machen, weil es noch viele Dinge zu erledigen gab und ich im Sommer und auch danach voraussichtlich auch nicht mehr viel Zeit dort verbringen werde. Während ich diese Zeilen tippe sitze ich also im Flieger, auf dem Weg zurück und habe dieses besondere Kribbeln im Bauch, das nur Aufregung und Vorfreude auslösen. Es ist so schön-schlimm, dass ich mich weder auf das Boardprogramm noch auf Kanye West konzentrieren kann, obwohl er mir doch so schön über die Kopfhörer seine Lebensweisheiten ins Ohr brüllt. Da hilft es wohl nur noch sich die dicken Socken anzuziehen, sich in Decke und Pulli zu verkriechen, die Augen zu schließen und erst in KL wieder zu öffnen.

Kletterpartien und Inselwelten.

Mir ist aufgefallen, dass auf den letzten, recht negativen, Blogeintrag schon lange kein geschriebenes Wort von mir gefolgt ist. Schade und ich entschuldige mich bei denen daheim, die auf meine Einträge mehr oder weniger gespannt warten.
Diese erneute Funkstille ist keineswegs ein schlechtes, sondern – ganz im Gegenteil – ein hervorragendes Zeichen. Gefühlt bin ich rund um die Uhr unterwegs, bei der Arbeit, in der Stadt, auf Bergen (wen diese Information verwirrt, der möge bitte weiterlesen), auf Klassenfahrt oder an südostasiatischen Traumstränden.
Tatsächlich ist das noch besser als es klingt, lässt aber leider recht wenig Raum für diesen Blog.

Berge? Berge!
Der Plural mag dabei ein klitzekleines bisschen übertrieben sein, die Anzahl der von mir erklommenen Berge in den letzten 19 Jahren meines Lebens ist verschwindend gering, spontan erinnere ich mich auch nur an eben diesen einen.

Kürzlich ereignete sich also etwas ungewöhnliches, im sonst so beschaulichen Kuala Lumpur. Es war ein Sonntag, 04.00 Uhr in der Früh. Mit gepacktem Rucksack und festem Schuhwerk stand ich vor meinem Condo und wartete auf Sophie, Julian und Natascha.
Denen, die mich nun schon etwas länger kennen, stellt sich nun vermutlich die naheliegende Frage: „Warum?“.
Die ebenso naheliegende Antwort: wir waren Wandern.
Für einen eingefleischten Wandersmann ist diese Strecke vermutlich lachhaft und eher eine Aufwärmübung, für eine kniegeschädigte, ungeübte und bisweilen etwas übermütige Laiin wie mich, war es dann aber doch eine kleine Herausforderung.
Mitten in der Nacht, nach einer knappen Stunde Autofahrt, trafen wir also Gloria und Christoph am Fuße des BrogaHills. Mit Taschenlampen leuchteten wir uns, begleitet von ein paar Dutzend Einheimischen, in der folgenden Stunde unseren Aufstieg. Es hat viel Spaß gemacht, es war anstregend doch um die Uhrzeit war es für malaysische Verhältnisse fast kalt und der kräftige Wind an der Spitze des Gipfels sorgte dafür dass ich endlich einmal Gelegenheit hatte, einen meiner vielen Pullover (die ich in einer unüberlegten, Kofferpack-Panikreaktion einfach mal mit in die Tropen genommen habe und für die es logischerweise keinerlei Verwendung gibt..) tragen konnte. Der Sonnenaufgang war nicht so spektakulär wie erhofft, doch einige schöne Fotos konnten wir knipsen und lustig ist es als Gruppe sowieso immer und überall.

Nach den Strapazen unserer Bergbesteigung waren wir auch wieder Urlaubsreif. Glücklicherweise fiel das Chinesische Neujahr auf diesen Zeitraum und wir hatten einige Tage frei um das „Jahr der Ziege“ begrüßen zu können. Natascha und ich nutzten die Zeit um an unserer Bräune und Entspannung zu arbeiten, was ihr in beiden Punkten gelang, während ich mir den wohl schlimmsten Sonnenbrand meines Lebens zuzog. Während ich also im Schatten, am Rande des Dschungels, vor mich hin döste, hatte ich eine „Wildlife-Experience“.
Ein possierlicher, 2-Meter langer Leguan (vergleichbar mit diesem Exemplar), tapste nur wenige Schritte von mir entfernt aus dem Wald und kam mit Vollgas* auf mich zu. Eine Mischung aus Faszination und Panik hielt mich davon ab um meinen Schattenplatz zu kämpfen und/oder Fotos zu machen. Sein Besuch war auch nur von kurzer Dauer, erinnerte mich aber wieder einmal kurz daran dass ich in den Tropen lebe. Hin und wieder vergesse ich das noch immer.

*es war eher ein gemütliches Trotten, welches mir aber im ersten Moment unglaublich bedrohlich vorkam

Da es ohnehin unmöglich ist all die alltäglichen Freuden festzuhalten, fasse ich schnell die Highlights zusammen:
Onkel und Tante haben sich auf die weite Reise begeben und mir in meiner neuen Heimat einen Besuch abzustatten. Während ihrer Rundreise durch das schöne Malaysia legten sie also einen Wochenendsstop in Kuala Lumpur ein und wir konnten einige sehr schöne Tage miteinander genießen.
Kurz darauf ging es für die 3.+4. Klasse für drei Tage nach Port Dickson, wo  wir auf der Eagle Ranch nachts durch den Dschungel gewandert sind, Schätze gesucht haben und eine Straußenfarm besuchten. So erledigt wie nach diesen drei Tagen war ich lange nicht mehr, 24h Dauer-Verantwortung für 32 Halbwüchsige schlaucht, macht aber auch ziemlich viel Spaß.
Kaum zu fassen, dass am Freitag bereits die Osterferien losgehen – Samstag früh geht es für ein Wochenende mit Hannah nach Bangkok, ich bin gespannt. Vorher kommt für zwei Tage noch eine kulturweit-Mitfreiwillige zu Besuch und wir werden uns sicher viel zu erzählen haben.
FullSizeRender (54) FullSizeRender (56) Zwei Engel beim Grundschulfasching! BrogaHill Schild Good Morning, Broga Hill. Oh, du schönes Perhentian! FullSizeRender IMG_5219 Wild West - the Malaysian Way. Klassenfahrt! Onkel, Nichte, Tante <3 Chinese New Year Tradition

Zwanzigster Dezember zweitausendvierzehn.

Noch vier Tage bis Weihnachten. Eine Vorstellung ad absurdum, schließlich liege ich nur mit Mangosaft und Buch bewaffnet in der Hängematte und genieße einen Blick wie aus dem Bilderbuch. Schief gewachsene Bäume wachsen über einen Sandstrand, hier und da liegt eine Kokosnuss, ein kleiner Junge spielt mit Hunden Fangen und weit draußen ragen dunkelgrün bewachsene Berge in den Himmel. Einige Boote ankern im Wasser, weit und breit ist jedoch niemand zu sehen zu dem sie gehören. Viele Menschen verirren sich nicht hierher und wenn doch, versucht niemand zwanghaft ein Gespräch zu beginnen sondern genießt diesen Ort für sich allein.
Einzig die kitschig überladene Weihnachtsdeko der Läden in El Nido erinnert daran, dass schon in vier Tagen Heiligabend ist. Am vierundzwanzigsten selbst reisen wir noch von Puerto Princesa nach Boracay, wo wir gemütlich die Feiertage verbringen werden. Bis dahin, Weihnachtsgrüße aus El Nido!

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Von Sehnsucht und unstillbarem Fernweh.

Um mir Gute-Laune und Vorfreude auf eine Reise und auf ein Land „anzulesen“ klicke ich mich immer wie wild durch das WorldWideWeb, lese Blogs und Reiseberichte, stoße dabei meistens auf noch 10000 neue Orte an die ich gerne reisen möchte und meine BucketList wird immer und immer länger.. In Vorbereitung auf unsere Philippinen-Reise bin ich auf „Snippets of a Traveler“ gestoßen und muss euch diesen Blog vor lauter Begeisterung ans Herz legen – die Bloggerin hat mit „kulturweit“ nichts zu tun, fühlt jedoch ganz offensichtlich ebenfalls den Drang zu reisen und die Welt zu entdecken. Dabei fasst sie eben diesen auch noch in wunderbare Worte, begleitet von detaillierten Berichten ihrer bisherigen Reisen. Liest sich wunderbar und macht Lust sofort den Rucksack zu packen, egal ob man grade erst am auspacken ist oder bei der Planung des nächsten Abenteuers ist.

Meine persönliche Reiseliste wird also Tag für Tag immer länger, mit fast jeder neuen Bekannschaft geht eine begeisterte Geschichte über ihr/sein Heimatland und zuvor bereiste Orte einher und löst bei mir jedesmal das dringende Verlangen aus, so schnell wie möglich all diese Orte zu entdecken und mich selbst von ihrer Existenz und Schönheit zu überzeugen..
Auch dass ich das Privileg genieße, mich 12-Monate im quasi-Dauerurlaub zu befinden (was ja nicht heißen soll, dass ich nicht arbeiten würde aber wie heißt es so schön? – Dort arbeiten wo andere Urlaub machen..) hat meine Abenteuerlust nicht verringert, ganz im Gegenteil, es ist eher schlimmer geworden.
Es gibt so viel zu entdecken, zu sehen, zu hören, zu spüren und zu erleben, dass ich gar nicht hinterher komme und mir ein Ort nicht genug ist. Ich habe so viel Energie, so viel Abenteuerlust und das Verlangen zu reisen, dass ich es nicht stoppen kann.

Es sind nunmehr nur noch wenige Tage bis wir uns aufmachen, in die wunderbare Welt der Philippinen. Tausende Inseln, von denen wir fünf bereisen werden. Ich kann kaum warten bis es soweit ist und hoffe dennoch, dass die Zeit nicht wieder wie im Flug vergeht und mir das Gefühl gibt, noch irgendwo zwischen Erleben und Verarbeiten festzustecken.
Ich bin voller Vorfreude und zähle die Tage, Stunden und Minuten bis es endlich losgeht! Kann es kaum erwarten, die Landschaft auf Cebu, die ChocolateHills auf Bohol, die Höhlen und den Untergrundfluss auf Palawan zu sehen, mir mal einen eigenen Eindruck von Manila zu verschafften und auf Boracay am Strand zu liegen, mal so richtig auszuspannen und ein sicherlich ungewöhnliches Weihnachts-/Geburtstagsfest zu feiern.

Damit verabschiede ich mich auch vorerst bis zum Neuen Jahr, ob ich zwischendrin die Möglichkeit zum bloggen haben werde weiß ich noch nicht – wir werden sehen. Passt auf euch auf, habt wunderbare Weihnachten, wo auch immer ihr feiern mögt!

Vietnam im Schnellprogramm

Die ganze Woche über hatte ich das dringende Bedürfnis alles aufzuschreiben, so schnell es geht, damit ich bloß nichts vergesse und nun sitze ich hier, kann keinen klaren Gedanken fassen und bin noch immer völlig überwältigt von den Eindrücken der letzten Tage.
Gehen wir chronologisch vor:
Am letzten Samstag fand ich mich plötzlich im Flugzeug Richtung Hanoi wieder, dort angekommen stellte man mir ohne großes Gezeter ein „Visum on Arrival“ aus und draußen setzte ich mich in einen Shuttlebus der mich direkt zum den Mädels nach Hause bringen sollte. Theoretisch. Denn irgendwie schien der Fahrer nicht aufmerksam zugehört zu haben, fuhr kreuz und quer durch die fremde, dunkle Stadt und ließ nach und nach alle anderen Fahrgäste raus. Und drehte sich schließlich erstaunt zu mir um und fragte, wo ich eigentlich hin wolle. Nach einem Blick auf den Zettel fing er heftig an den Kopf zu schütteln, auf Vietnamesisch zu reden und immer wieder „Taxi Taxi“ rufen, was mich in einen leichten Panikzustand versetzte. Während der knapp einstündigen Fahrt durch die stockdustere Stadt hatte ich bereits feststellen müssen, dass meine Handy streikte und ich weder raustelefonieren noch Anrufe annehmen konnte. So sah ich mein baldiges Ende schon vor mir, doch plötzlich hielt der Bus und nach einem schnellen Blick aus dem Fenster sah ich auf einmal Maja und Luisa vor mir stehen, die,  ebenfalls etwas nervös, auf mich gewartet hatten. Die Erleichterung vermischte sich mit der Wiedersehensfreude und ließ diesen holprigen Start schnell vergessen. Wir quatschten noch ein wenig, vertagten längere Gespräche jedoch auf die folgenden Tage und fielen alle ins Bett. Am Sonntag (und auch die restliche Woche) nahm Maja mich unter ihre Fittiche, zeigte mir die Stadt, den absolut hammermäßigen Kaffee der mit Kokosnuss-Smoothie gemischt wird und am Nachmittag dösten wir an einem Hotelpool vor uns hin – mit einem tollen Blick auf den Westlake und Hanoi. Traditionell gab es eine Bun Cha Suppe zum Mittag, eingenommen auf circa 20 cm hohen Plastikhöckerchen mitten auf der Straße. Über diese recht unkomfortable Bestuhlung lässt sich streiten, die BunCha war es aber wert – wer hätte geahnt dass Nudelsuppe so gut schmecken kann!?
Da ich ja eine Woche Zeit hatte und die Mädels unter der Woche (und teils auch am Wochenden) arbeiten mussten, schloss ich mich einer Tour des BackpackerHostels an. Zu einer höchst unchristlichen Zeit ging es am Dienstag los zur HaLongBay. Zahlreiche Bus-/Bootsfahrten später landeten wir im Paradis.. Eine abgelegene Bucht, durch dreckig-graue, hohe Felsen von der Außenwelt abgeschottet, mit weißem Sandstrand und noch circa 60 weiteren Backpackern, die bereits in den Tagen zuvor angekommen waren. Freudig wurden wir von eben diesen begrüßt, aßen Mittag und machten uns auf zu einer Rundfahrt durch die HaLongBucht. Landschaftlich ist diese einfach unbeschreiblich, obwohl es die Attraktion Vietnams schlecht hin ist, sehr ruhig und wir begegeneten kaum einem anderen Schiff. Trotz brennender Sonne gab man sich an Bord begeistert dem Bier hin und dementsprechend schnell wuchs die Gruppe zusammen. Es folgten zwei wunderbare Tage die von vielen neuen Bekanntschaften, entspannenden Strandtagen, guten Büchern, langen Nächten und erneut viel Gelächter bestimmt waren.
Und von Plankton. Natürlich waren mir diese Mikroorganismen ein Begriff, dass diese jedoch meine bisher beeindruckenste Naturerfahrung sein würde (sagt das Ex-Waldorfkindergarten Kind!) hatte ich jedoch nicht erwartet. Und doch war es so, während wir auf dieser traumhaften Insel die Freude am Leben feierten, wo es bereits seit 18.00 Uhr stockdunkel war, zeigte sich im Wasser etwas, worauf wir alle gespannt gewartet hatten – sobald man im Wasser ist und sich bewegt, regt man das Plankton zu einem bläulichen Leuchten an. Zu einem wirklich hellen, klaren Leuchten. Bewegt man seinen Fuß, sieht man diesen auf einmal im Wasser scheinen, während man außen nicht einmal die Hand vor Augen erkennen kann. Ein Phänomen, welches ich zuvor noch nie beobachten konnte und das sich wohl mit keiner Kamera einfangen lässt. Leider und auch Gott sei Dank, denn so bleibt es (vorerst?) eine einzigartige Vietnam Erfahrung und wird zu keiner verblassenden Foto-Erinnerung, die dem Moment ohnehin nicht gerecht werden kann.
Es blieb also bei der Konzentration auf das Wesentliche und auf den Moment. Das könnte eine der wichtigsten Lektionen aus diesem Jahr werden.

Wie ist eigentlich Hanoi?

Ein Smart fährt durch die Straßen und erinnert mich daran, wie sehr ich das Autofahren vermisse.
Vietnam ist ein Kaffee-Paradis

Es ist eine Stadt die atmet, eine Stadt die lebt. Im Vergleich zu KL ist es klein, die Häuser sind nicht einmal halb so hoch, alles ist so viel belebter. Man bemerkt den Kommunismus, der nach wie vor das Land bestimmt: Läden bieten nur ein bestimmtes Produkt an, bunte Pfeile weisen auf Shops mit „Propaganda Plakaten“ hin, Hồ Chí Minh wird auch 45 Jahre nach seinem Tod noch vereehrt und ist auf/in jedem öffentlichen Gebäude abgebildet.
Es rauschen tausende Menschen an einem vorbei, ohne dabei die gestresste Genervtheit auszustrahlen wie sie normalerweise bei Großstädtern zu finden ist. Und das ist der Punkt, in Hanoi spürt man den Großstadtcharakter nicht, es gibt viele kleine Parks und Seen, die alles entschleunigen. Gefühlt entschleunigen, nicht in der Realität, denn die 100000000 Motorräder schlängeln sich stets durch die Straßen, weichen mit stoischer Ruhe Fußgängern und vorallem den anderen Motorradfahrern aus und hupen dabei ununterbrochen. Was viele sicherlich als anstrengend wahrnehmen würden, hat mich begeistert. Hier habe ich endlich die Authentizität gefunden die mir in KL so sehr fehlt. Fast alles ist hier zu Fuß zu erreichen und man kann sich auch nachts ohne Bedenken durch die Straßen bewegen.
Neben den vielen optischen und akustischen Reizen bot diese Woche auch die Gelegenheit zumindest drei der anderen kulturweitler wiederzusehen, lange Gespräche über den Wahnsinn und das Wechselbad der vergangenen Wochen zu führen. Wieder ist da die Gewissheit, bei Frunden zu sein, ungeachtet der Tatsache dass wir uns eigentlich erst zwei Monate kennen und bis dato nur wenige Tage miteinander verbracht haben. Aber mit den Menschen, entwickeln sich auch Freundschaften im Ausland schneller und ich freue mich jetzt schon sehr auf das Wiedersehen in KL. Drei Wochen sind es noch bis zum Zwischenseminar und mich beschleicht die Ahnung, dass auch diese Zeit noch schneller rumgeht als die letzte Woche.

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Plankton – National Geographic http://images.nationalgeographic.com/wpf/media-live/photos/000/501/overrides/glowing-waves-bioluminescent-ocean-life-explained-close-up_50149_600x450.jpg
HaLongBay
Der normale Wahnsinn.
Es geht schlimmer
Willkommen in Vietnam.

Foto 2

Wer mehr aus und über Vietnam lesen möchte, darf sich den Blog von Maja übrigens nicht entgehen lassen! (https://kulturweit.blog/majainvietnam/)

Überfällig.

Meine Damen und Herren, es folgen nun die neusten Nachrichten.
Während einer zweiwöchigen Schreibblockade meinerseits, überstürzten sich die Ereignisse im beschaulichen Malaysia nahezu. Ganz nach dem Motto „der frühe Vogel fängt den Wurm“ begannen engagierte ElterInnen, LehrerInnen und die Assistentinnen (hier ist tatsächlich nur die weibliche Form nötig, da der einzige männliche Assistent sich gedrückt hat) der deutschen Schule bereits am letzen Septemberwochenende mit den Bastelarbeiten für den Charity-Weihnachtsmarkt der Deutschen Community. Bei brütender Hitze wurden Plastiktannenzweige geschnitten und Adventskränze geflochten. Auf das Abspielen von Weihnachtsmusik wurde aus naheliegenden Gründen bisher verzichtet. Mein dröhnender Schädel, eine Folge eines lustigen Abends im Nachtleben von KL, war mehr als dankbar dafür.
Zusätzlich zu den normalen Ereignissen des Alltags, wurden für die Grundschüler der DSKL Projekttage abgehalten – inhaltlich wurde die Transkultualität vermittelt, angepriesen wurden sie  unter dem knackigen Titel: „Our earth is home for all“.
Mit großer Begeisterung malten die fünf bis zehnjährigen mit Fingerfarben, bastelten Weltkugeln, sangen das „Lied vom Frieden“ und exkusierten am Donnerstag, den 2.10, ins Batikmuseum Kuala Lumpur. Nicht nur 70 strahlende Kinder schwangen hochkonzentriert die Pinsel, auch Mitglieder des Kollegiums batikten Eulen, Katzen und Fische als Dekoration für ihre jeweiligen Klassen. Nicht ganz ohne Stolz sei hier mein eigener künstlerischer Durchbruch erwähnt, ein Fotobeweis ist am Schluss dieses Posts zu sehen!
Ein durchaus erquickender Tag, der angesichts der geballten Grundschüler-Energie jedoch mit einem frühen Zubettgehen und tiefem Schlaf endete.
Am 3. Oktober, Deutschlands höchstem Feiertag, wurde die Vereinigung von Ost- und West nicht nur mit den Schülern der Klassen fünf bis zwölf sowohl in Projektgruppen, als auch auf dem Pausenhof thematisiert, sondern am späteren Abend auch in einer gewissen Wohngemeinschaft am Stadtrand.
Da am darauffolgenden Sonntag mal wieder ein Feiertag gefeiert wurde, kamen auch SchülerInnen und LehrerInnen der Deutschen Schule in den Genuss eines langen Wochenendes. Es zog vier (aber irgendwie auch sechs) wanderwütige Seelen in die nahe, weite Ferne. Nahe der Stadt Ipoh, welche aufmerksamen Lesern bereits ein Begriff sein dürfte, liegen die Cameron Highlands, welche mit zu den kühlsten Orte Malaysias zählen. Und die Temperaturen fielen merklich mit jedem Höhenmeter. Die Schönheit des Regenwaldes, gepaart mit der Begeisterung über kleine Obst-/Baskstände am Straßenrand der Serpentinen löste bei der Besatzung des, nicht klimatisierten, Jeeps Begeisterung aus und boten den Auftakt für ein erholsames und schönes Wochenende. Die Teeplantagen, Erdbeerfelder (!), Waldwege und auch ein überaus gemütlich eingerichteter Starbucks boten ein abwechslungsreiches, jedoch nicht überforderndes Program. Zudem trafen wir noch unsere Kollegin Sophie mit ihrem Freund. Durch ungewöhnlich starke Regenfälle und nahezu arktischen Temperaturen von nur 18 bis 24 Grad war die Couch eines gemütlichen Hostels für die Abende der Place-to-be der Gegend und der örtliche Kamillentee das It-Getränk schlechthin.
Auf jedes Wochenende folgt bekanntlich eine Arbeitswoche, welche nicht weiter auffällig verlief. Am Donnerstag um 15.15 Uhr öffneten sich die Türen der Aula für die allererste Aufführung der Tanz-AG – ein kurzer Tanz auf „Hier kommt die Maus“ von Stefan Raab. Nicht nur die tanzenden SchülerInnen waren stolz wie Oskar, auch ich war gerührt vom Anblick „meiner Kleinen“ dort oben, wie sie strahlten und sich bemühten jede Bewegung im Takt auszuführen. Erstaunlich, wie sehr die Schüler einem in kurzer Zeit ans Herz wachsen können, ich möchte mir gar nicht ausmalen wie dies am Ende des Schuljahres sein wird.
Auch das zweite Wochenende war stressig, jedoch auf die bestmögliche Art: den Freitag ließ ich gemeinsam mit einigen Kollegen gemütlich beim Essen in Bangsar ausklingen, am Samstag zerrte Nadia mich in „Annabelle“, wir shoppten (endlich mal wieder) auf den CentralMarket und in ChinaTown und am Abend lud Sophie (Lehrerin) zum BurgerEssen ein. Ein Abend voller Gelächter, der in den frühen Morgenstunden im „The Roof“ endete – ein recht eleganter Club, dessen aufgetakelten Besuchern man mit einer Portion Humor begegnen sollte. Jedes Coctailkleid in Ehren, aber in meinen Augen sind einige Kleider dann doch etwas too much.
Am Sonntag regnete es gefühlt den gesamten Tag durch und ich entschied mich gegen jede Aktivität, für einen kleinen Stapel DVDs und meinen Reiseführer. Denn am Freitag beginnen bereits die Herbstferien und am Samstag mache ich mich auf nach Hanoi, wo ich Louisa, Maja und Sylvia einen Besuch abstatten werde. Ich freue mich schon sehr darauf und kann es kaum abwarten endlich in den Flieger zusteigen!
Trotz ohnehin bereits chronischem Schlafmangel – 7 Stunden Schlaf sind hier nicht das gleiche und fühlen sich an wie 5 1/2 – liege ich nun im Bett und tippe diese Zeilen. Absenden werde ich sie morgen, da ich nach wie vor kein WLAN in der Wohnung habe. Es darf aber damit gerechnet werden, dass dies in den nächsten 6 Wochen noch eingerichtet wird. Derweil übe ich mich in Verzicht – es heißt ja nicht umsonst „In der Ruhe liegt die Kraft.“

 

 

 

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Kaffeelisten, Handarbeit-AGs und Ententanz.

Hallo zusammen,

nun ist die erste Woche rum (an dieser Stelle bitte das obligatorische „die Zeit verging ja echt wie im Flug“ einfügen).
Nach dem Feiertag am Montag hatte ich am Dienstag eine Art „Probelauf“ – Schule aber ohne Schüler, am „Pädagogischen Tag“. Es war eine großartige Gelegenheit das ganze Kollegium kennenzulernen aber auch ein anspruchvolles Programm für den ersten Tag. Organisationstreffen für die Projekttage, Vorbereitung auf den Besuch der Prüfstelle für Auslandsschulen (?),
Differenzierungsdiskussionen und einem außerordentlich unterhaltsamen Lehrer-Impro-Slowmotion-Theaterkurs. Nach den acht Stunden fiel ich zuhause direkt ins Bett und stand nur für ein kurzes Abendessen wieder auf.
Einigermaßen erholt fand ich mich wenige Stunden später in der Ersten Klasse wieder (wie übrigens jeden Tag in den ersten beiden Stunden). Ungefähr 20 supersüße, hoch motivierte und, auch bereits am frühen Morgen sehr aktive, Kinder mit denen wir im Sitzkreis das Wochenende besprachen, das Schreiben übten und frühstückten.
Nach so viel Action brauchte ich erstmal einen Kaffee, da in der Wohnung (noch) keine Kaffeemaschine steht und der Coffeeshop zwischen Apartment und Schule erst um 10 Uhr öffnet. Nur woher nehmen? Nach verzweifelten Suchen klärte eine hilfsbereite Kollegin mich auf und trug mich auch in die Kaffee-Verbrauchsliste ein (wo ich schon jetzt ganz weit vorne liege).
Wer mich kennt, wird wohl nicht überrascht sein dass sich mit dem Zugang zur Kaffeemaschine mein Wohlfühlfaktor an der Schule gleich noch verzehntfacht hat. Als mir zudem noch die allmächtige Schlüsselkarte überreicht wurde fühlte ich mich endgültig als Teil der DSKL akzeptiert. Gemeinsam mit einer Mutter betreuue ich Mittwochsnachmittags die Handarbeits-AG, die sich großer Beliebtheit erfreutund an der sehr lernbereite Kinder teilnehmen, die alles ganz genau wissen wollen. So lobenswert das auch ist, bringt es jemanden ohne jegliche Talentierung für Stricken, Häckeln oder – Gott hilf – Weben doch in eine gewisse Zwickmühle. Einige Kinder belegen die AG im zweiten Jahr und können die Neulinge, also auch mich, über sämtliche Techniken in Kenntniss setzen. Svenja, eine Praktikantin an der DSKL, und ich hoffen auf ein ähnliches Wunder für unsere wöchentliche Tanz-AG, ebenfalls nicht unser Spezialgebiet. Aber im Notfall kann man ja immernoch Macarena tanzen. Oder halt den Ententanz.

Wie bereits angedeutet, sind die restlichen drei Tage wie im Flug vergangen, gefüllt mit vielen neuen Gesichtern, unglaublich netten Leuten und langen Gesprächen mit den Mitbewohnern. **
Es bleibt, nach den leisen Zweifeln der ersten Tagen, das Gefühl dass ich mich hier sehr wohl fühlen werde.
Bis bald!

** Fast vergessen zu berichten: Mittwochabend stand, plötzlich und unverhofft, eine völlig Fremde in der Küche und auf meine Frage, was sie denn da mache, erwiederte sie fröhlich sie würde jetzt hier wohnen. Nun sind wir in unserer halb-WG also um eine australische Köchin und Patisserie Azubine reicher und vorerst komplett.