Endlich Wochenende!

Wochenende! Und wozu ist das da? Richtig, um zu entspannen, die neue Stadt besser kennenzulernen und mal ein paar coole Sachen zu erleben. Von solchen coolen Sachen handelt dieser Blogeintrag.

Fangen wir mit letztem Sonntag an: Wir waren bei einem Vulkan (Volcan del Totumo) der keine Lava sondern Schlamm ausspuckt. Darin kann man baden. Und man schwebt quasi auf dieser Schlammcreme. Also nichts mit ertrinken im Schlamm. Das fühlt sich echt gut an und soll natürlich gaaaaanz toll für die Haut sein. Man kann sogar Plastikflaschen gefüllt mit dem Schlamm kaufen. Danach wäscht man sich in der Lagune nebenan. Der Ausblick dort ist echt toll. Abends war das Abschiedsessen meiner Chefin, da sie im Oktober im Urlaub ist und eine meiner Mitbewohnerinnen danach wieder in Deutschland ist und die beiden sich nicht mehr sehen. Mein „Gastvater“ ist Franzose und kocht unglaublich gut: Als Vorspeise gab es Guacamole und Ceviche (Fischcocktail mit Zwieblen, Tomaten etc.) und als Hauptspeise Ziege. Dachte ich auch nicht, dass ich das mal essen würde, aber es war echt superlecker. Gekocht wie Gulasch, in Curry, mit Mango und Kokosreis – ein Gedicht 🙂

Die Arbeitswoche ist dann zum Glück schnell verflogen (Spanischunterricht und Arbeit füllen den Tag ganz gut), so dass schon wieder Wochenende war. Freitag waren wir auf einem klassischen Konzert in einem Theater, da an der Künstleruniversität ein Kongress war und in dem Rahmen das Orchester aufgetreten ist. Das war echt schön und ziemlich beeindruckend.
Gestern, am Samstag, waren wir dann Nachmittags auf einem Markt, der einem Labyrinth gleicht und wo man ALLES kaufen kann. Ist auch besser da nur mit Menschen hin zu gehen, die sich auskennen und nicht unbedingt Ausländer sind… Dort haben wir uns dann zu unglaublich günstigen Preisen mit Gemüse und exotischen Früchten aller Art eingedeckt. Und ich habe mir endlich eine Hängematte gekauft!!! Und sogar letzte Nacht darin geschlafen 🙂 Also zwei Betten habe ich jetzt schon mal, falls ich mal Besuch aus der Hauptstadt bekomme!

Ja. Und heute an diesem Sonntag liege ich halt in der Hängematte.

Zwischen Sprachunterricht und Strand

Puh, die letzten zwei Wochen waren ganz schön anstregend, dafür, dass in Kolumbien die Arbeitsmoral ja eher etwas lässiger ist. Am 17. September fing die deutsche Woche an der Universidad Tecnolóciga de Bolivar an, die wir organisiert hatten. Das heißt im Klartext: Präsentation „10 Gründe warum man Deutsch lernen sollte“, Minisprachkurse, deutsche Filmnachmittage, Kartoffelsalat und Würstchen verkaufen (wo ich die deutsche Küche ja so liebe 😉 ) und letztendlich Promotion für unsere Kurse und natürlich das Konzert von Kraftklub – krönender Abschluss der Woche. Die Promotour lief so ab, dass wir in zwei nagelneuen VWs durch Cartagena gefahren wurden und T-Shirts und Flyer verteilt haben.

Naja, aber nach der eh schon anstrengenden Woche ging es dann ja erst richtig los: Die Band vom Flughafen abholen, Catering organisieren, Transporte begleiten – und einfach dafür sorgen, dass alles läuft und alle stets ein Lächeln auf den Lippen haben. Das kann ganz schön schlauchen und am Ende war ich auch echt groggy – aber irgendwie hat es doch verdammt Spaß gemacht und das Konzert, welches im kolonialen Innenhof des spanischen Kulturhauses schön mit Palmen und so stattfand, war der Oberhammer! Interessant wie ein Publikum abgehen kann, wenn es die Texte nicht versteht 😀

Belohnt wurde die Arbeitswoche dann mit einem Ausflug am Sonntag zum Playa Blanca, einem wundervollen karibischen Strand, der auf der Isla de Barú liegt und nur eine Stunde mit dem Boot von Cartagena entfernt ist. Cocktails aus Kokosnüssen, türkisfarbenes Wasser, lecker frischen Fisch und endlich mal ein wenig braun werden. Da wird man auch trotz 2 Stunden Schlaf nicht müde.

Diese Woche gingen dann die neuen Sprachkurse los und ich muss ab jetzt auch ran. Es ist sehr interessant seine Muttersprache anderen beizubringen. Man fühlt sich zwar etwas idiotisch weil man   d  i  e    g   a   n  z  e   Z   e  i   t    g  a  n  z   l  a  n  g  s  a  m   s  p  r  i  c  h  t, aber da man die deutsche Grammatik ja nie so gelernt oder hinterfragt hat, lernt man seine Muttersprache quasi neu und alle Wörter kommen einem plötzlich komisch vor. Wäre schön, wenn die Schüler meine Begeisterung teilen würden. Vielleicht tun sie das auch, aber deutsche Pünktlichkeit gibt es hier halt nicht, Hausaufgaben werden überbewertet und im Unterricht telefonieren ist auch normal. Alles nicht sooo das Ding, aber die wollen ja die Prüfung bestehen und dafür muss ich nunmal das Buch durchgehen… und natürlich mache ich mir dann wieder mehr Gedanken als andere, aber das pendelt sich auch schon ein. Jedenfalls macht Deutsch als Fremdspreche unterrichten mir mehr Spaß, als ich angenommen hatte. Besonders natürlich, wenn ein Schüler erwähnt, dass er ein aktuelles deutsches Lied kennt und man dann den Text von „Du“ von Cro durchsprechen kann und die Schüler plötzlich zu deutschen Rappern werden… naja, die sprechen jedes letzte Wort eines Verses aus…

So viel erstmal zu meinen letzten Wochen. Würde gern mal wieder im Waagenbau feiern gehen, n Fischbrötchen aufm Fischmarkt essen und den Ausblick von meine Balkon genießen – aber das alles läuft ja auch nicht weg.

Zur Werkzeugleiste springen