Wochenendausflug in die Stadt des ewigen Frühlings

Letzten Freitag ging es für uns drei Mädels schon wieder in den Flieger – auf nach Medellín! In Anbetracht dessen, dass Medellín doch etwas höher liegt als Cartagena, war der einstündige Flug etwas turbulent, aber wir und die beiden deutschen Männer, die wir am Flughafen getroffen hatten (gemeinsam waren wir die Reisegruppe Tortuga) sind schließlich sicher gelandet.

Das Hostel „casa kiwi“ hatten wir schon im Auge, weil es uns von vielen empfohlen wurde, aber noch nicht gebucht. Zum Glück hatten sie aber für die erste Nacht noch ein Dreierzimmer (mit 6 Betten…) frei, am nächsten Tag sollten wir dann ausziehen bezw. nochmal fragen. Nach unser überschwenglichen Euphorie so schnell ein so tolles Hostel gefunden zu haben kam dann doch recht schnell die depressive Phase: Wir fanden es so toll dort, dass wir auf keinen Fall unser Zimmer aufgeben wollten. Die Betten waren groß, das Hostel sauber und gemütlich mit einer hübschen Terrasse, das Personal unglaublich nett und die Lage perfekt – 5 Minuten vom Parque Lleras, wo alle Bars, Restaurants und Clubs sind. Und das Personal hört Dubstep… ich bin nahezu ausgerastet vor Freude… auch wenn ihr es mir nicht glaubt: Irgendwann ist auch gut mit Latinomukke. Freu mich jetzt schon wieder auf den Waagenbau 🙂 Die erste Nacht sind wir dann erstmal losgezogen in einen etwas weiter entfernteren Club, der vom lonely planet empfohlen wurde… in einem Industriegebiet… der Club war leer… auch noch nachdem wir 2 Stunden in einer Bar nebenan saßen. Also wieder zurück in unser barrio El Poblado und da was Nettes gesucht.

Am Samstag ging es dann für Sandra und mich endlich in die großen Einkaufszentren – SHOPPEN! Das geht in Cartagena nämlich eher suboptimal. Außerdem ist die ganze Stadt durchgedreht, weil kolumbianischer Valentinstag (dia del amor y de la amistad) war und man überall Aktionen machen konnte… ich habe an eine Wand geschrieben, was Liebe für mich ist (siehe Fotos). Kleid, Kette, Top, Kulturtäschen eingepackt und dann zurück ins Hostel. Nutella kostet im Supermarkt auch nur etwas mehr als 10 Euro, wie wir herausgefunden haben (falls jemand mich besucht, das war eine indirekte Bestellung). Ja, shoppen macht manchmal glücklich. Viel glücklicher waren wir aber noch über das Klima in Medellín. Die Stadt heißt aus gutem Grund „Stadt des ewigen Frühlings“ (auch wenn kolumbianscher Frühling eher mit deutschem Sommer zu vergleichen ist). Schlafen ohne Ventilator, duschen ohne, dass man danach sofort wieder duschen könnte, Haare die sitzen und Schminke, die nicht verläuft… ja, manchmal freut man sich auch über die kleinen Dinge im Leben. Die Hitze in Cartagena kann halt doch recht drückend sein. Wir wollten auch gar nicht wieder zurück.

Die Mädels sind dann abends noch ausgiebig feiern gegangen, aber ich habe mir mal eine Auszeit genommen und „Sex and the City“ auf Spanisch geguckt. Morgens musste ich dann natürlich dementsprechend lang auf die beiden warten, aber mit einem Kaffee von Juan Valdez bin ich dann mein Monsterprojekt – „Die Liebe in Zeiten der Colera“ auf Spanisch lesen – angegangen. Ich war tiefenentspannt, die anderen beiden eher nicht so, aber wir sind trotzdem zu unserem Kulturtag aufgebrochen. Zuerst sind wir mit der Seilbahn der Metro auf den Berg gefahren, über die ganzen armen Vororte… das war schon krass, weil ich sowas in Bogotá nie wirklich gesehen hatte. Der letzte Halt der Seilbahn war dann ein ökologischer Park (Parque Arví) mit einem Markt, wo es Früchte, Blumen, Essen und Schmuck gab – das haben wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Ich habe ganz tolle Ohrringe gekauft, in die eine Blume aus der Region eingefasst ist. Ziemlich cool zu sehen, dass es auch in Kolumbien Projekte gibt, die auf Ökologie, Nachhaltigkeit und Ähnliches achten. Zur Yogastunde im Park kamen wir aber leider zu spät 😉 Wieder vom Berg runter haben wir uns dann noch den Platz angesehen, auf dem viele Bronzefiguren von Botero ausgestellt sind (der kolumbianische Maler, der immer alles dick malt). Mehr war da aber nicht los und das Zentrum schien auch nicht sonderlich sicher oder schön, weshalb wir wieder zurückgefahren sind, um mal richtig gut kolumbianisch zu essen: Bohneneintopf mit Chorizo, Avocado, Tomaten, Kochbananen, Reis, Arepa etc… sehr zu empfehlen.

Am nächsteb Tag wollten wir dann eigentlich noch gar nicht wieder weg aus Medellín, aber die karibische Hitze Cartagenas und die Arbeit hatten uns dann doch recht schnell wieder. Aber der nächste Ausflug nach Bogota ist schon halbwegs geplant, auch wenn es dort größer und kälter als in Medellín ist… aber Medellín wird ja auch nicht so schnell weglaufen.

One response to “Wochenendausflug in die Stadt des ewigen Frühlings

  1. Katharina Deppisch

    Hallihallo Sassi!
    Bin grad zufällig beim Infos sammeln zu kulturweit auf deinen Blog gestoßen und muss grad schon die ganze Zeit über deine Einträge schmunzeln 🙂 Du erlebst wirklich tolle Sachen in Lateinamerika! Kannst du mir per mail mal schreiben, wie du dich bei kulturweit beworben hast, was genau deine Aufgaben sind und ob du vlt. Tipps hast für mich? Ich würde auch super gerne für 6 Monate nach Lateinamerika in ein spanischsprachiges Land, weiß aber noch nicht in welches und mit welcher Organisation.
    Wäre super lieb, wenn du dich bei mir meldest!
    Kathi

Zur Werkzeugleiste springen