Zwischen Sprachunterricht und Strand

Puh, die letzten zwei Wochen waren ganz schön anstregend, dafür, dass in Kolumbien die Arbeitsmoral ja eher etwas lässiger ist. Am 17. September fing die deutsche Woche an der Universidad Tecnolóciga de Bolivar an, die wir organisiert hatten. Das heißt im Klartext: Präsentation „10 Gründe warum man Deutsch lernen sollte“, Minisprachkurse, deutsche Filmnachmittage, Kartoffelsalat und Würstchen verkaufen (wo ich die deutsche Küche ja so liebe 😉 ) und letztendlich Promotion für unsere Kurse und natürlich das Konzert von Kraftklub – krönender Abschluss der Woche. Die Promotour lief so ab, dass wir in zwei nagelneuen VWs durch Cartagena gefahren wurden und T-Shirts und Flyer verteilt haben.

Naja, aber nach der eh schon anstrengenden Woche ging es dann ja erst richtig los: Die Band vom Flughafen abholen, Catering organisieren, Transporte begleiten – und einfach dafür sorgen, dass alles läuft und alle stets ein Lächeln auf den Lippen haben. Das kann ganz schön schlauchen und am Ende war ich auch echt groggy – aber irgendwie hat es doch verdammt Spaß gemacht und das Konzert, welches im kolonialen Innenhof des spanischen Kulturhauses schön mit Palmen und so stattfand, war der Oberhammer! Interessant wie ein Publikum abgehen kann, wenn es die Texte nicht versteht 😀

Belohnt wurde die Arbeitswoche dann mit einem Ausflug am Sonntag zum Playa Blanca, einem wundervollen karibischen Strand, der auf der Isla de Barú liegt und nur eine Stunde mit dem Boot von Cartagena entfernt ist. Cocktails aus Kokosnüssen, türkisfarbenes Wasser, lecker frischen Fisch und endlich mal ein wenig braun werden. Da wird man auch trotz 2 Stunden Schlaf nicht müde.

Diese Woche gingen dann die neuen Sprachkurse los und ich muss ab jetzt auch ran. Es ist sehr interessant seine Muttersprache anderen beizubringen. Man fühlt sich zwar etwas idiotisch weil man   d  i  e    g   a   n  z  e   Z   e  i   t    g  a  n  z   l  a  n  g  s  a  m   s  p  r  i  c  h  t, aber da man die deutsche Grammatik ja nie so gelernt oder hinterfragt hat, lernt man seine Muttersprache quasi neu und alle Wörter kommen einem plötzlich komisch vor. Wäre schön, wenn die Schüler meine Begeisterung teilen würden. Vielleicht tun sie das auch, aber deutsche Pünktlichkeit gibt es hier halt nicht, Hausaufgaben werden überbewertet und im Unterricht telefonieren ist auch normal. Alles nicht sooo das Ding, aber die wollen ja die Prüfung bestehen und dafür muss ich nunmal das Buch durchgehen… und natürlich mache ich mir dann wieder mehr Gedanken als andere, aber das pendelt sich auch schon ein. Jedenfalls macht Deutsch als Fremdspreche unterrichten mir mehr Spaß, als ich angenommen hatte. Besonders natürlich, wenn ein Schüler erwähnt, dass er ein aktuelles deutsches Lied kennt und man dann den Text von „Du“ von Cro durchsprechen kann und die Schüler plötzlich zu deutschen Rappern werden… naja, die sprechen jedes letzte Wort eines Verses aus…

So viel erstmal zu meinen letzten Wochen. Würde gern mal wieder im Waagenbau feiern gehen, n Fischbrötchen aufm Fischmarkt essen und den Ausblick von meine Balkon genießen – aber das alles läuft ja auch nicht weg.

Wochenendausflug in die Stadt des ewigen Frühlings

Letzten Freitag ging es für uns drei Mädels schon wieder in den Flieger – auf nach Medellín! In Anbetracht dessen, dass Medellín doch etwas höher liegt als Cartagena, war der einstündige Flug etwas turbulent, aber wir und die beiden deutschen Männer, die wir am Flughafen getroffen hatten (gemeinsam waren wir die Reisegruppe Tortuga) sind schließlich sicher gelandet.

Das Hostel „casa kiwi“ hatten wir schon im Auge, weil es uns von vielen empfohlen wurde, aber noch nicht gebucht. Zum Glück hatten sie aber für die erste Nacht noch ein Dreierzimmer (mit 6 Betten…) frei, am nächsten Tag sollten wir dann ausziehen bezw. nochmal fragen. Nach unser überschwenglichen Euphorie so schnell ein so tolles Hostel gefunden zu haben kam dann doch recht schnell die depressive Phase: Wir fanden es so toll dort, dass wir auf keinen Fall unser Zimmer aufgeben wollten. Die Betten waren groß, das Hostel sauber und gemütlich mit einer hübschen Terrasse, das Personal unglaublich nett und die Lage perfekt – 5 Minuten vom Parque Lleras, wo alle Bars, Restaurants und Clubs sind. Und das Personal hört Dubstep… ich bin nahezu ausgerastet vor Freude… auch wenn ihr es mir nicht glaubt: Irgendwann ist auch gut mit Latinomukke. Freu mich jetzt schon wieder auf den Waagenbau 🙂 Die erste Nacht sind wir dann erstmal losgezogen in einen etwas weiter entfernteren Club, der vom lonely planet empfohlen wurde… in einem Industriegebiet… der Club war leer… auch noch nachdem wir 2 Stunden in einer Bar nebenan saßen. Also wieder zurück in unser barrio El Poblado und da was Nettes gesucht.

Am Samstag ging es dann für Sandra und mich endlich in die großen Einkaufszentren – SHOPPEN! Das geht in Cartagena nämlich eher suboptimal. Außerdem ist die ganze Stadt durchgedreht, weil kolumbianischer Valentinstag (dia del amor y de la amistad) war und man überall Aktionen machen konnte… ich habe an eine Wand geschrieben, was Liebe für mich ist (siehe Fotos). Kleid, Kette, Top, Kulturtäschen eingepackt und dann zurück ins Hostel. Nutella kostet im Supermarkt auch nur etwas mehr als 10 Euro, wie wir herausgefunden haben (falls jemand mich besucht, das war eine indirekte Bestellung). Ja, shoppen macht manchmal glücklich. Viel glücklicher waren wir aber noch über das Klima in Medellín. Die Stadt heißt aus gutem Grund „Stadt des ewigen Frühlings“ (auch wenn kolumbianscher Frühling eher mit deutschem Sommer zu vergleichen ist). Schlafen ohne Ventilator, duschen ohne, dass man danach sofort wieder duschen könnte, Haare die sitzen und Schminke, die nicht verläuft… ja, manchmal freut man sich auch über die kleinen Dinge im Leben. Die Hitze in Cartagena kann halt doch recht drückend sein. Wir wollten auch gar nicht wieder zurück.

Die Mädels sind dann abends noch ausgiebig feiern gegangen, aber ich habe mir mal eine Auszeit genommen und „Sex and the City“ auf Spanisch geguckt. Morgens musste ich dann natürlich dementsprechend lang auf die beiden warten, aber mit einem Kaffee von Juan Valdez bin ich dann mein Monsterprojekt – „Die Liebe in Zeiten der Colera“ auf Spanisch lesen – angegangen. Ich war tiefenentspannt, die anderen beiden eher nicht so, aber wir sind trotzdem zu unserem Kulturtag aufgebrochen. Zuerst sind wir mit der Seilbahn der Metro auf den Berg gefahren, über die ganzen armen Vororte… das war schon krass, weil ich sowas in Bogotá nie wirklich gesehen hatte. Der letzte Halt der Seilbahn war dann ein ökologischer Park (Parque Arví) mit einem Markt, wo es Früchte, Blumen, Essen und Schmuck gab – das haben wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Ich habe ganz tolle Ohrringe gekauft, in die eine Blume aus der Region eingefasst ist. Ziemlich cool zu sehen, dass es auch in Kolumbien Projekte gibt, die auf Ökologie, Nachhaltigkeit und Ähnliches achten. Zur Yogastunde im Park kamen wir aber leider zu spät 😉 Wieder vom Berg runter haben wir uns dann noch den Platz angesehen, auf dem viele Bronzefiguren von Botero ausgestellt sind (der kolumbianische Maler, der immer alles dick malt). Mehr war da aber nicht los und das Zentrum schien auch nicht sonderlich sicher oder schön, weshalb wir wieder zurückgefahren sind, um mal richtig gut kolumbianisch zu essen: Bohneneintopf mit Chorizo, Avocado, Tomaten, Kochbananen, Reis, Arepa etc… sehr zu empfehlen.

Am nächsteb Tag wollten wir dann eigentlich noch gar nicht wieder weg aus Medellín, aber die karibische Hitze Cartagenas und die Arbeit hatten uns dann doch recht schnell wieder. Aber der nächste Ausflug nach Bogota ist schon halbwegs geplant, auch wenn es dort größer und kälter als in Medellín ist… aber Medellín wird ja auch nicht so schnell weglaufen.

Wie man als Kolumbianer eine Europäerin verführt

Top 3 der Anmachsprüche in Cartagena

1. Flirten in direktem Kontakt: „Du hast so wunderschöne Augen!“
(Ja. Sie sind wirklich blau. Muss wohl eine Erbkrankheit sein.)

2. Flirten auf der Straße: Der Frau Worte wie „preciosa, hermosa, linda, beautiful, mona“ (Wunderschöne, Hübsche, Süße, Blondine) hinterher rufen.

3. Flirten auf der Straße: Denken, die Frau versteht kein Spanisch (oder zumindest so tun als würde man das denken) und Folgendes rufen: „Oh mein Gott, du bist so schön, dich würde ich sofort heiraten und zehn Kinder mit dir haben.“

Und das soll funktionieren?

Von allem und nichts

Eindrücke sind wohl mit das Wertvollste, das man bei einem Auslandsaufenthalt sammelt, deswegen bekommt ihr jetzt ein paar derselben. Wie es ja leider so ist, kann man nicht alles behalten oder festhalten, deshalb schreib ich einfach mal so drauf los.

Morgens durch Cartagena zur Arbeit zu laufen, ist ganz schön anstrengend. Die Hitze, enge Straßen UND (ihr wisst wie gern ich das mag) langsam gehende und stehenbleibende Menschen. Manchmal nervt mich das schon ein wenig, aber es ist eine gute Gelegenheit an meiner Gelassenheit zu arbeiten 😉 Naja, wenn man dann ein paar Stunden gearbeitet hat, gehts zum Mittagessen. Inzwischen ist Kolumbien (und gerade Cartagena) leider auch recht teuer geworden. Trotzdem kann man über das „almuerzo“ (Mittagsessen) oder „menu del dia“ nicht meckern. Generell bekommt man eine Suppe, ein Getränk und das Hauptgericht mit einer Fleisch- oder Fischsorte (je nachdem was grad im Angebot ist) und Reis, Kochbananen, Salat und Bohnen oder Ähnlichem für 6.000-9.000 pesos – das sind wie ich finde akzeptable 3-4,50 Euro. Dementsprechend oft nehmen wir das auch in Anspruch. Auch weil man in kolumbianischen Supermärkten unglaublich lange anstehen muss (jaja die Geduld). Kochen tun wir aber auch häufig – zum Beispiel für Kolumbianer unverständliche Kombinationen wie bollos (in Maisblättern gekochter Maisbrei mit Käsefüllung) mit Spiegelei und patacones (frittierte Kochbananenfladen).

Wenn man Nahrungsmittel mit Hamburger Verhältnissen vergleicht, kommt man noch ganz gut dabei weg – anders sieht es beim Feiern gehen aus. Abgesehen von der jeden Mittwoch stattfindenen Party auf dem Dach des Hostels media luna, wo der Eintritt nur 2,50€ und das Bier 1,50€ kosten – ja, wie sind Stammgäste, muss man zum guten Feiern gehen doch nach dem Hamburger Standard gehen. Letzten Freitag waren wir im Fragma, was schon zu den nobleren Adressen gehört: 10€ Eintritt und mindestens 5€ fürn alkoholischen Drink. Dafür ist der Club aber auch direkt an der Küste bei den Festungsmauern, ist schön gemacht von innen und sie spielen gute Musik. Neben dem Latinosaal gibt es sogar einen Electroraum 😉 Im Quiebracanto, einer der bekanntesten Salsabars, waren wir auch schon. Auch in einer schönen Lage, aber keine Salsamusik, die uns gefiel. Das Einzige, was mich fasziniert hat, war, dass Fotos an der Wand bewiesen haben, dass Gabriel Garcia Marquez seinen Geburtstag mal dort gefeiert hat. Naja, der Gute ist inzwischen auch schon 85 und gefühlt die Hälfte der Barbesucher sind vermutlich mit ihm aufgewachsen.

Das erste Wochenende war auch super. Wir waren beide Abende feiern, halt in den beiden Clubs die ich oben beschrieben hab. Samstag hab ich mit Aline eine kleine Fototour durch die Stadt gemacht, weil Sandra Uni hatte, und Sonntag sind wir endlich mal an einen richtigen Strand gefahren. Nach La Boquilla, das liegt schon etwas außerhalb von Cartagena. Karibikstrand hab ich mir zwar etwas anders vorgestellt (keinen dunklen Sand und dunkles Wasser und keine Riesenhotels), aber schön war es trotzdem wie wir dort lagen und gelesen haben, bis die Sonne unterging.

Ansonsten gibt es gar nicht so viel Neues hier. Seit wir bei der Arbeit wieder Internet haben, geht alles doch ein bisschen zügiger voran und wir sind etwas im Stress, weil nächste Woche Deutsche Woche an der einen Uni ist und wir Filme zeigen und Minisprachkurse geben. Unter anderem fahren wir einen Tag mit von VW-gesponserten Bussen durch die Stadt und animieren Leute Deutsch zu lernen – mal schauen was da bei rauskommt. Das Highlight ist dann das Kraftklub Konzert, wo wir auch noch kräftig am planen sind, vor allem was die Pressekonferenz angeht. Und der Inselausflug mit den Jungs von Kraftklub muss natürlich auch geplant werden 🙂 Aber morgen geht es dann erstmal nach Medellín, ein Hostel suchen wir uns vor Ort, aber es wird sicher ganz schön sich bei 24 Grad mal etwas abzukühlen 😉 Wir haben schon rausgefunden, dass Samstag ein Konzert von Systema Solar ist, was wir uns auf jeden Fall nicht entgehen lassen wollen! Ich schick euch mal einen Link mit und hoffe, dass die GEMA mir keinen Strich durch die Rechnung macht und ihr mal reinhören könnt.

So viel erstmal zu dem Leben auf der anderen Seite des Teichs – langsam kehr der Alltag ein, was ja aber auch ein schönes Zeichen ist.

SO JETZT HÖRT EUCH MAL N BISSCHEN GUTE KOLUMBIANISCHE MUSIK AN:

Systema Solar – Sin oficio

 

Working á la Colombiana

So Freunde,

langsam wird es mal wieder Zeit für ein Lebenszeichen meinerseits. Erste Arbeitswoche und deswegen erste Berichte über meine Arbeit hier – bietet sich ja an, oder nicht? Meinen Weg zur Arbeit und von dort zum Mittagessen oder Abends wieder nach Hause finde ich schonmal. Ein gutes Zeichen. Zugegebenermaßen ist es aber auch schwer sich nach ein paar Tagen im Zentrum von Cartagena noch zu verlaufen, denn irgendwie kommt man immer irgendwo raus, wo mans kennt.

Die Arbeitsatmosphäre bei uns ist super, alle sind locker und wir lachen viel zusammen – wie sollte das auch anders sein bei 5-6 Frauen, die zusammenarbeiten?! 😉 Was die Kulturarbeit betrifft, stehen bei uns viele interssante Projekte an. Momentan sind wir gerade dabei die Deutsch-Woche zu organisieren, die am 17. September an der Universidad Tecnológica de Cartagena anfängt und als Highlight mit dem Konzert von Kraftklub abgerundet wird. Naja, in der Woche zeigen wir deutsche Filme, geben Minisprachkurse und bereiten das Konzert vor. Dafür muss natürlich eine Menge gemacht werden – Pressevertreter anschreiben, Treffen mit den Verantwortlichen, Plakate gestalten etc… Im Wege steht uns dabei ein bisschen, dass wir seit letztem Freitag kein Internet haben. Aber wie das in Kolumbien halt so ist: Man kriegt es auch so irgendwie hin. Spaß macht es auf jeden Fall. Im Oktober stehen dann das Oktoberfest und die europäische Woche an, wo wir jetzt auch langsam anfangen zu planen und Treffen zu haben. Morgen gehe ich mit meiner Chefin zu zwei reuniones und bin schon gespannt, wie das hier so abläuft. Vor allem weil ich für die Veranstaltungen im Oktober selbst verantwortlich sein werde, da sie verreist.

Den deutschen Filmabend, den wir jeden Dienstag in dem Kulturhaus gegenüber von unserem Wohnhaus veranstalten, habe ich diese Woche auch schon mitgemacht. Auch wenn immer die selben Verdächtigen dort auftauchen, ist es sehr nett. Sowieso hat das Kulturhaus super Veranstaltungen. Dort trainieren viele Künstler, zum Beispiel Akrobatik oder Hip Hop. Die Leute sind gut drauf und die Bar/Pizzeria im Hinterhof ist immer noch sehr zu empfehlen.

Sprachkurse habe ich bis jetzt noch keine selbst gegeben, aber schonmal zugeschaut und morgen übernehme ich für meine Chefin eine Privatstunde. Aber sobald Ende September die neuen Kurse anfangen, werde ich auch Kurse geben und bis dahin daran arbeiten meine pädagogischen Fähigkeiten etwas auszubauen 😉

Eine meiner deutschen Mitbewohnerinnen hatte gestern Geburtstag und wir haben bei uns im patio ein bisschen gefeiert und sind dann noch weiter auf die Dachterrasse eines Hostels um die Ecke gezogen, weil dort Mittwochs immer Party ist. Die hat mir echt gut gefallen und auch bei uns im Haus war es schön, da ich endlich mal richtig viel mit meinen kolumbianischen Mitbewohnern geschnackt habe. Und es freut mich immer noch sehr, wenn sie mir sagen, dass ich gut spreche und einen Bogotá-Akzent habe 🙂 Meine Beine sind langsam von Mückenstichen zerfressen, aber man kann hier recht wenig dagegen machen. Erstens sieht man die Mücken nicht und zweitens hören sie eh nicht auf. Zum Glück ist es kein Malariagebiet. Am 14. fliege ich mit meinen beiden deutschen Mitbewohnerinnen nach Medellín, die Stadt wollen wir uns schon gern mal ein Wochenende anschauen. Und da ich noch nie dort war, freue ich mich jetzt schon drauf. Aber dieses Wochenende soll es erstmal zu einem Vulkan zum Schlammbaden gehen – auch interessant!

Das wars dann erstmal wieder von meiner Seite aus!

Ich hoffe euch allen geht es so gut wie mir 🙂

Erster Tag – Erster Blogeintrag

Hallihallo ihr Lieben,

nach überwundenen Kleinkrisen, wie Übergepäck und verpasster Flug in Bogotá, bin ich gut angekommen. Es ist unglaublich warm und unglaublich schön. Ich lebe ja in dem Haus von einer der Sprachlehrerin mit noch zwei deutschen Mädels und ein paar Kolumbianern, die alle ganz nett sind. Mein Zimmer und das ganze Haus sind auch wunderbar und zentral (habe das heute zu Fuß schon abgecheckt). Das Coole an dem Viertel Getsemaní ist, dass es direkt neben der Altstadt ist und hier hauptsächlich ganze normale Leute leben, die ganzen Reichen wohnen in Bocagrande, wo auch NUR Hochhäuser stehen. Da gefallen mir die Altstadt und Getsemaní mit dem kolonialen Kolumbiencharme doch viel besser. Und ich denke man kommt auch viel besser in das richtig typische Leben rein.

Gestern Abend war nicht mehr viel los, ich war noch mit Aline und Sandra etwas essen, ein Bier trinken in dem Kulturzentrum gegenüber und auf dem plaza, wo man sich halt Abends so trifft. In dem Kulturzentrum findet auch der Filmeabend statt, den ich mitorganisiere. Auch Sport kann man dort machen hahaha aber hinten im Hof ist dann noch eine kleine Bar und Pizzeria unter Bäumen und mit richtigem Schanzenfeeling (nur das es etwas wärmer ist). Dort treten auch lokale Künstler auf… habe das Gefühl, dass man mich dort öfters antreffen wird.

Heute habe ich dafür um so mehr gemacht. Nach Auspacken und Organisieren wollte ich endlich eine SIM-Karte und was zum Essen – nur wo findet man am schnellsten einen Supermarkt in einer Stadt, von der man bis jetzt nur seine eigene Straße kennt? Ganz einfach: Man trifft auf der Straße einen der Barkeeper aus dem Kulturzentrum, der einen zu Supermarkt begleitet und einem erklärt, welche Früchte oder welches Brot man am besten kauft. Über diese Offenheit war ich schonmal froh und bin nun auch endlich mobil nicht mehr von der Außenwelt abgeschnitten. Die Altstadt habe ich dann allein mit meiner Kamera erkundet, bin aber nicht lange allein geblieben: Auf der alten Festungsmauer an der Küste habe ich einen ebenfalls mit Kamera bewaffneten Holländer getroffen, der hier lebt. Nach einem netten Gespräch auf der Mauer hat er mir dann noch den wirklich schönen Teil der Altstadt gezeigt, weil ich natürlich erstmal in die falsche Richtung gelaufen war. Dabei sind auch schon ein paar erste schöne Eindrücke entstanden.

Die Stadt ist wirklich ganz wundervoll, genau so wie das Essen, die Menschen und die gesamte Atmosphäre – aber was wäre von Kolumbien auch anderes zu erwarten gewesen. Es ist natürlich viel kleiner als z.B. Bogotá, weshalb ich jetzt schon von vielen gehört habe, dass es hier zugeht, wie in einem Dorf und man schnell seinen Ruf weghaben kann und auch ordentlich getratscht wird.

Morgen ist dann meine erster Arbeitstag. Laut den Mädels macht es Spaß mit den ganzen Leuten zu arbeiten und die Deutschkurse bekomme ich wohl auch hin, ich bin einfach mal gespannt was alles so auf mich zukommt und freue mich. Habe schon erfahren, dass Kraftclub Ende September für ein Konzert zu uns nach Cartagena kommen und wir die ganze Organisation übernehmen – das ist doch mal ein interessanter Start!

Ich lasse wieder von mir hören und hoffe euch allen es auch gut!

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