Klein Sassi in ihrem Element

Tja, es wird nicht besser mit dem regelmäßig Blog schreiben. Dieses Mal habe ich es auf ganze zwei Monate ohne Update gebracht. Und was war in den zwei Monaten? Ich hatte Ferien. Ja, das war. Weihnachten, Silvester, Besuch von Lusl, Urlaub in Peru – kein Wunder, dass man da nicht zum Schreiben kommt! Eigentlich werte ich das aber als ein gutes Zeichen. Nämlich das Zeichen, dass ich hier angekommen bin, dass ich mich wohl fühle, dass ich rausgehe und eben deshalb keine Zeit hab Romane für meinen Blog zu verfassen. Vielleicht hätte ich es von Anfang an immer so machen sollen ein kleines Update jeden Tag zu geben, aber da ich keine Frau der wenigen Worte bin, hab ich das verbockt. Ich hoffe ihr verzeiht mir 😉 Fotos aus der Zeit „Sassi verschollen in Lateinamerika“ müsst ihr euch dann eben zu Gemüte führen, wenn ich in zwei Wochen (boah…) wieder da bin.

Obwohl hier in Cartagena gerade die Post abgeht, hab ich doch ein paar Minuten, um euch von diesem großartigen Ereignis zu berichten, welches sich hier gerade zuträgt: Es ist Hay Festival! Was heißt das? Das heißt Literatur und Kultur pur für 4 Tage, viele reiche unangenehme Menschen (RCN macht das Ganze mehr zu einem Konsum- als Kulturfestival), genau so viele beeindruckende Autoren und Künstler und unter diesen Herta Müller! Als ich davon vor einigen Monaten erfahren hab, war ich baff. Ich mein, ich hab Texte dieser großartigen Frau in der Uni gelesen. Und jetzt kommt sie her. Und wir als deutsches Kulturinstitut stecken da natürlich auch in gewisser Weise mit drin. Das habe ich dann mal als Anlass genommen mein kulturweit-Projekt an einem Zitat von ihr auszurichten: „Heimat ist, was man nicht ertragen kann, wenn man dort ist, und nicht loslassen kann, wenn man weg ist.“ Die Idee ist, dass Leute bei uns künstlerische Beiträge einreichen, wir eine Collage aus den Beiträgen machen und der beste Beitrag einen Deutschkurs bei uns gewinnt. Dank Kevin und Lusl hab ich das beste Plakat von Welt dafür!

Gestern war dann die Gesprächsrunde mit Herta Müller in dem wundervollen Teatro Adolfo Mejia. Was für eine Frau! Sehr sympathisch (vor allem ihr Humor spricht mich sehr an… „Is ja klar, dass man in ner Diktatur irgendwann plemplem wird“), sehr intelligent und wie sie Sprache sieht und beschreibt, schlägt sich eindeutig in ihren Büchern wieder. Nachts haben meine Chefin und ich Frau Müller und die Angereisten aus Bogotá dann noch zum Hotel begleitet und unsere Hilfe für die nächsten Tage angeboten. Ich kann nichts anderes als Bewunderung für diese Frau aussprechen. Wie kann ein Mensch so geniale Texte schreiben und gleichzeitig so menschlich und natürlich sein? Äußerst beeindruckend.

Heute und morgen werde ich dann dank des Ausweises vom Goethe Institut noch zu weiteren Vorträgen von großartigen Menschen gehen: Mario Vargas Llosa, Mario Mendoza, Giaconda Belli… Ich habe vor hier so viel mitzunehmen, wie es nur geht! In solchen Tagen wird deutlich, wie viel Charme und Platz gerade Cartagena für Kultur bietet. Denn nebenbei gibt es zu dem leider sehr kommerziellen Hay Festival natürlich auch ein alternatives Festival, was von meinem Lieblingskulturzentrum mit der großartigsten Pizza der Welt, der Ciudad Movil, veranstaltet wird. Im Rahmen dieses Festivals „La Otra“ zeigen wir Dienstag auch einen deutschen Dokufilm aus dem Bereich zeitgenössische Kunst: Berlin Calling. Auch da war ich schon bei der Eröffnung mit einem Champeta Konzert (eine Musikrichtung aus Cartagena, schaut mal: http://www.youtube.com/watch?v=FEQUg0__euQ) und einer gleichnamigen Ausstellung. Auch Zona Norte, eine Hip Hop Gruppe und Freunde meiner Chefin, geben dort Workshops und Konzerte und werden großartiger Weise nächste Woche bei unserer Eröffnungsfeier des renovierten Instituts auftreten und haben angeboten sogar einen Track zum Thema Heimat für mein Projekt zu schreiben.

Wie ihr seht geht in Cartagena gerade jetzt kulturmäßig ordentlich die Post ab – egal ob eher kommerziell oder alternativ! Da werde ich fast etwas wehmütig in zwei Wochen schon wieder abzureisen…

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Neues von der Küste

„Saskia Carolin Schmidt – zuletzt aktiv vor 4 Wochen“ – so wurde ich gerade von meinem Blog empfangen. Wow, damit hatte ich nicht gerechnet. Ich war aber auch wirklich viel unterwegs. Sorry, aber ich versuche dann jetzt mal die letzten (anscheinend) 4 Wochen möglichst spektakulär aber nicht zu ausufernd darzulegen.

Also als erstes: die Unabhängigkeitsfeiern in Cartagena. Ein Wort beschreibt dieses totale Chaos ganz gut – GRAUSAM. Ich hatte Besuch von Maria, die den Freiwilligendienst in Bogotá macht, und Katja, die DAAD-Sprachassistenz in Caracas macht. Den Donnerstag haben wir uns dann mal an die Avenida Santander getraut, auf der die erste Parade der Schhönheitsköniginnen stattfand. Wir kamen auch an, nachdem wir uns durch Unmengen von Schaum gekämpft hatten, der auf uns gesprüht wurde. Vornehmlich auf mich – blonder Ausländernachteil. Die anderen haben dafür blaue Farbe ins Gesicht bekommen. Auf jeden Fall reichte uns das an Chaos und wir sind erstmal 2 Tage auf die Insel an den schönen Playa Blanca geflüchtet. Die Parade der Dragqueens haben wir uns dann noch am Samstag angeschaut, aber nur weil meine Freundin Martha direkt an der Avenida Venezuela wohnt und wir mit nem Glas Wein und Chips ganz ruhig alles vom Fenster aus beobachten konnten. Mit Schaum bedeckt wurde ich eh schon vorher auf dem Weg. Also: Auch wenn die Kolumbianer gern mal übertreiben – was das Chaos an den fiestas angeht, ist alles die pure Wahrheit und schlimmer. Böller, Schaum und Menschen, die dich erpressen indem sie dir einen Topf Teer vors Gesicht halten, den du im Gesicht hättest, wenn du ihnen keine Münzen gibst. Wir hatten dann echt keinen Bock mehr auf Cartagena an den Tagen.

Danach ging es dann für Maria und mich weiter nach Palomino zum kulturweit-Zwischenseminar. Die Woche war dann im Gegenteil zu den Tagen davor pure Erholung: eine tolle Finca, entspannte Atmosphäre, unglaublich gutes Essen, toller Strand und ganz viele liebe kulturweit-Menschen. Im Seminar haben wir viel über persönliche Erfahrungen und Probleme an der Einsatzstelle gesprochen, was ich sehr interessant und hilfreich fand. Abends haben wir entspannt zusammengesessen und uns weiter ausgetauscht. Es war einfach ein richtig schönes Seminar. Als Highlight sind wir auf Schläuchen einen Fluss runtergetrieben – eine Stunde durch die Sierra Nevada, Kolumbiens Natur fasziniert mich immer wieder. Wir wollten dann irgendwie alle noch gar nicht wirklich wieder gehen.

Mussten einige von uns zum Glück auch nicht wirklich. Ich hatte zwei Tage Urlaub rangehängt, um mit den von weit her Angereisten (ich musste ja nur Bus fahren und nicht in ein anderes Land fliegen) ein bisschen die Karibikküste zu erkunden. Die erste Nacht haben wir in einem Hostel außerhalb des Nationalparks Tayrona geschlafen und ich habe zum ersten Mal in Kolumbien das gesehen wovor ich immer Angst hatte: Eine wirklich eklige und große Spinne! Aber da ich inzwischen auch Kakerlaken mit dem Flipflop töte, habe ich sogar ein Foto gemacht – trotzdem von weit weg. Wir sind dann am nächsten Tag im Parque Tayrona gewandert, haben eine Nacht dort geschlafen und dann ging es wieder Richtung Cartagena. Begleitet wurde ich von Ferenc, der in Peru seinen Freiwilligendienst macht und noch zwei Tage Zeit bis zum Rückflug hatte. Cartagena muss man natürlich gesehen haben. Und ich bin selbstverständlich eine ausgezeichnete Reiseführerin 😉 Einen Abend Altstadt und dann hat es auch uns wieder auf die Insel an den Playa Blanca gezogen – dieser Ausflug lohnt sich einfach jedes Mal wieder. Bevor Ferenc dann wieder gefahren ist, waren wir noch bei Crepes & Waffles essen, einer kolumbianischen sehr leckeren Kette, die sich auch sozial sehr engagiert. Und langsam bekommt auch das entfernte Europa davon was mit:

http://www.welt.de/politik/ausland/article110063024/Das-Fast-Food-Imperium-der-alleinerziehenden-Muetter.html

Dann war auch Ferenc irgendwann weg und ich wieder ohne kulturweit-Freunde an der kolumbianischen Küste. War schon echt eine schöne Zeit auf dem Seminar und danach. Aber zum Glück bleibt die Arbeit ja nicht aus und inzwischen ist meine neue Chefin zur Einarbeitung angekommen. Wir verstehen uns jetzt schon großartig und sie weiß so unglaublich viel über Kultur und alles was dazu gehört, vor allem auch von der in der Karibik. Sowas interessiert und beeindruckt mich natürlich. Ich kenne jetzt schon wieder ganze tolle neue Orte, Künstler und Cafes in Cartagena, die ich alle genaustens auskundschaften muss. Dementsprechend will sie natürlich auch die Kulturabteilung bei uns nach vorn bringen, die in letzter Zeit etwas steckengeblien war. Wir machen jetzt schon ganz viele Sachen: Infostand auf dem Kulturmarkt, einen Vortrag, mehr beim Kinoabend – ich bin richtig motiviert bei der Sache. Auch für mein kulturweit-Projekt haben wir eine tolle konkrete Idee entwickelt, aber darüber berichte ich dann nach der Durchführung. So viel: Es bezieht sich ein wenig auf das Literaturfestival im Januar in Cartagena. Wofür ich unbedingt bald Karten für einige Vorträge kaufen muss, es kommen nämlich Herta Müller und Mario Vargas Llosa zum Beispiel – so ein kulturelles Highlight darf und will ich nicht verpassen.

Kolumbien, die Karibikküste und auch Cartagena allein haben kulturell echt eine Menge zu bieten – und hoffentlich bald noch mehr von der Casa Cultural Colombo Alemana! Ich bin sehr froh hier zu sein und die Möglichkeit zu haben so viel zu erleben und selber zu gestalten.

Was Kolumbianer machen, wenn sie nicht arbeiten…

FEIERN natürlich!

Hab mir schon n ganz gutes Land hier ausgesucht: Kolumbien ist das weltweit das Land mit den zweitmeisten Feiertagen. 18 Stück immerhin, in Deutschland haben wir 8 (die für das ganze Bundesgebiet gelten). Nicht, dass ich mich darüber beschweren würde.

Also, nächster Montag ist frei, der Montag danach auch. Nächste Woche wird aber ausserdem die Unabhängigkeit Cartagenas gefeiert. Und zwar WIRKLICH gefeiert (wurde mir zumindest gesagt). Die Krönung ist dann die Krönung der Miss Colombia am 11. November (haha Wortwitz). Was passiert also? Eine Woche Ferien, lohnt sich nicht in der Woche das Institut aufzumachen, kommt eh niemand. Auch das soll mir Recht sein.

Habe ein wenig Angst vor den Feiereien nächste Woche. Das ist auch nicht verwunderlich, wenn man sowas hört wie „Zieh nur alte Klamotten an“, „Unbedingt geschlossene Schuhe, wegen den Böllern aufm Boden“, „Die schmieren dir schwarze Farbe ins Gesicht die nicht abgeht“, „Keine Wertsachen, keine Kameras, kannst ja mal kurz gucken gehen, aber dann würde ich auch wieder abhauen“. Für alle ausser die Cartageneros (Menschen die von hier kommen) ist die Woche DAS Highlight, alle kommen her… und die Cartageneros gehen weg. Machen zum Beispiel Urlaub in Panamá.

Naja, ich bleibe hier und lasse dieses Chaos mal auf mich zukommen. Und berichte dann. Ohne Fotos, die Kamera darf ich nächste Woche ja nicht ausführen 😉

Jeden Tag eine neue Herausforderung

Langsam verstehe ich, warum der Beruf des Schriftstellers oder Autors ein Beruf ist – man muss sich Zeit dafür nehmen. Und wenn man, wie ich hier im entfernten Kolumbien, arbeitet oder viel reist, ist diese Zeit nicht da. Deshalb habt ihr auch so lange nichts mehr von mir gehört. Um so mehr gibt es natürlich zu berichten. Ich bin mir sicher, dass ich die letzten drei Wochen nicht detailgetreu wiedergeben kann und dass dadurch eine ganze Menge meines Lebensgefühls hier verloren geht, aber so ist das nunmal. Einen Eindruck möchte ich euch natürlich trotzdem geben.

Inzwischen hat mein Anfängerkurs Deutsch begonnen. Acht Kolumbianern, die von Deutsch ungefähr so viel wissen wie ich von Thai, wollen meine Muttersprache lernen – na Prost Mahlzeit! Das muss man erstmal machen… irgendwie geht das schon, aber mehr als denen zu sagen, dass ein ö halt wie ein ö ausgesprochen wird und das es zwischen den Worten „leben“ und „wohnen“ keinen essentiellen Unterschied gibt, kann ich auch nicht. Und nein, auch wenn sie fragen, werde ich ihnen den Genitiv jetzt noch nicht beibringen. Spaß macht es trotzdem, weil man in einem Anfängerkurs deutlich die Fortschritte merkt. Natürlich bin ich manchmal unsicher, weil ich keine DAF-Ausbildung habe, aber die lässt sich ja daheim noch machen. Dann habe ich auch ein bisschen mehr Ahnung von der deutschen Lingusitik 😉

Urlaub war trotzdem dann auch mal an der Reihe. Der 15. Oktober war Feiertag, weshalb ich das lange Wochenende genutzt habe und mit Freunden aus dem Spanischkurs nach La Guajira gefahren bin, das ist das nördlichste Bundesland Kolumbiens und hat dementsprechend auch den nördlichsten Punkt Südamerikas. Die Natur dort ist spektakulär! Es ist heiß und trocken, weshalb ein großer Teil quasi eine waschechte Wüste ist. La Guajira hat aber auch Küste, sprich: Die Wüste mündet im Meer. Dünen, die zum Strand werden und im karibischen Meer münden – findet das man anderswo. Ohne Führer diese Tour zu machen, empfiehlt sich auch nicht wirklich, da es kaum richtige Straßen gibt (dementsprechend anstrengend ist der Trip in einem wackeligen Jeep). La Guajira ist gleichzeitig die Hochburg der kolumbianischen Indigenen, da dort die Wayuu, das größte indigene Volk Kolumbiens, leben. Genau das Richtige für mich! Habe mich natürlich auch eingehend mit Angelo, unserem Wayuu-Reiseführer, unterhalten. Das leben dort ist wirklich komplett anders, aber faszinierend und die Landschaften sind einmalig! Nebenbei gibt es natürlich auch extrem guten Fisch und Meeresfrüchte – habe den ersten Hummer meines Lebens gegessen, für 7 Euro. Fotos findet ihr unten, obwohl dieses Fleckchen Erde weder mit Fotos noch mit Worten festgehalten werden kann.

Zurück in Cartagena. Zwei Tage arbeiten, dann Geburtstag. Haben bei uns zuhause reingefeiert, mit Torte, Aguardiente, Partyhütchen und allem drum und dran – meine Mitbewohnerinnen sind wirklich goldig! Mit entsprechend wenig Schlaf sind wir dann am Donnerstag ins Flugzeug gestiegen: Auf nach Bogota!!! Meinen Geburtstag dort zu verbingen, war wirklich schön. Endlich konnte ich meine liebe Mitfreiwillige Maria besuchen und auch meine Bogota-Mädels wiedertreffen. Tourikram, Shoppen, gutes Essen – so lassen sich unsere Tage dort eigentlich zusammenfassen. Und ja, shoppen musste sein, da Sandra und ich die alten Küstenhasen natürlich keine warmen Klamotten für das frische Bogota hatten. Das Highlight war eine Halloweenparty (bisschen früh aber das is hier so) am Freitag, wo meine Freundin Maria Camila uns Freikarten für besorgt hat. Die Party war nämlich etwas teuer, da dort Chocquib Town und Systema Solar aufgetreten sind – meine kolumbianischen Lieblingsgruppen, könnte man seinen Geburtstag besser feiern? Wir hatten wirklich eine tolle Zeit. Auch davon gibt es natürlich fotogtaphische Eindrücke.

Kaum wieder in Cartagena, ging es wieder ans Arbeiten: Europäische Kulturwoche. Das heißt Vorträge, Konzerte, Filmabende, Festivals in Kooperation mit den Kulturinstitutionen Frankreichs und Spaniens. Leider kann ich zu den Aktivitäten kaum hingehen, da ich ja Abends immer Kurs gebe, aber Vorbereitungstreffen und Werbung machen sind natürlich trotzdem Pflicht. Immerhin konnte ich meinen Sprachkurs zu dem deutschen Filmabend mitnehmen, ich habe nämlich als Film „Soul Kitchen“ organisiert und natürlich gleich Heimweh bekommen. Hamburg – da geht einfach nichts drüber, schon gar nicht wenn es von Fatih Akin so insziniert wird und er alle Plätze (sogar mein Wohnhaus), an denen ich mich normalerweise aufhalte, zeigt. Auch wenns bei euch schon arschkalt ist – fürn paar Momente wäre ich manchmal trotzdem gern da! Freitag ist dann in Kooperation mit den internationalen Restuarants hier das Gastronomiefestival. Ziemlich cool, da kommen einige der besten Restaurants Cartagenas und verkaufen Essen, aber zu einem normalen Preis. Ich weiß jetzt schon, dass ich viel Essen werde, vor allem weil ich schon weiß, was es so gibt. Aber bei meiner momentanen emotionalen Heimweh-Lage, wird der Markus vom schweizer Restuarant vermutlich eine Portion Spätzle an mich abtreten müssen – das siegt dann doch über Paella.

Drei Wochen in 800 Wörtern – das muss erstmal reichen. Haut rein, bye bye, hasta luego oder was auch immer!

Endlich Wochenende!

Wochenende! Und wozu ist das da? Richtig, um zu entspannen, die neue Stadt besser kennenzulernen und mal ein paar coole Sachen zu erleben. Von solchen coolen Sachen handelt dieser Blogeintrag.

Fangen wir mit letztem Sonntag an: Wir waren bei einem Vulkan (Volcan del Totumo) der keine Lava sondern Schlamm ausspuckt. Darin kann man baden. Und man schwebt quasi auf dieser Schlammcreme. Also nichts mit ertrinken im Schlamm. Das fühlt sich echt gut an und soll natürlich gaaaaanz toll für die Haut sein. Man kann sogar Plastikflaschen gefüllt mit dem Schlamm kaufen. Danach wäscht man sich in der Lagune nebenan. Der Ausblick dort ist echt toll. Abends war das Abschiedsessen meiner Chefin, da sie im Oktober im Urlaub ist und eine meiner Mitbewohnerinnen danach wieder in Deutschland ist und die beiden sich nicht mehr sehen. Mein „Gastvater“ ist Franzose und kocht unglaublich gut: Als Vorspeise gab es Guacamole und Ceviche (Fischcocktail mit Zwieblen, Tomaten etc.) und als Hauptspeise Ziege. Dachte ich auch nicht, dass ich das mal essen würde, aber es war echt superlecker. Gekocht wie Gulasch, in Curry, mit Mango und Kokosreis – ein Gedicht 🙂

Die Arbeitswoche ist dann zum Glück schnell verflogen (Spanischunterricht und Arbeit füllen den Tag ganz gut), so dass schon wieder Wochenende war. Freitag waren wir auf einem klassischen Konzert in einem Theater, da an der Künstleruniversität ein Kongress war und in dem Rahmen das Orchester aufgetreten ist. Das war echt schön und ziemlich beeindruckend.
Gestern, am Samstag, waren wir dann Nachmittags auf einem Markt, der einem Labyrinth gleicht und wo man ALLES kaufen kann. Ist auch besser da nur mit Menschen hin zu gehen, die sich auskennen und nicht unbedingt Ausländer sind… Dort haben wir uns dann zu unglaublich günstigen Preisen mit Gemüse und exotischen Früchten aller Art eingedeckt. Und ich habe mir endlich eine Hängematte gekauft!!! Und sogar letzte Nacht darin geschlafen 🙂 Also zwei Betten habe ich jetzt schon mal, falls ich mal Besuch aus der Hauptstadt bekomme!

Ja. Und heute an diesem Sonntag liege ich halt in der Hängematte.

Zwischen Sprachunterricht und Strand

Puh, die letzten zwei Wochen waren ganz schön anstregend, dafür, dass in Kolumbien die Arbeitsmoral ja eher etwas lässiger ist. Am 17. September fing die deutsche Woche an der Universidad Tecnolóciga de Bolivar an, die wir organisiert hatten. Das heißt im Klartext: Präsentation „10 Gründe warum man Deutsch lernen sollte“, Minisprachkurse, deutsche Filmnachmittage, Kartoffelsalat und Würstchen verkaufen (wo ich die deutsche Küche ja so liebe 😉 ) und letztendlich Promotion für unsere Kurse und natürlich das Konzert von Kraftklub – krönender Abschluss der Woche. Die Promotour lief so ab, dass wir in zwei nagelneuen VWs durch Cartagena gefahren wurden und T-Shirts und Flyer verteilt haben.

Naja, aber nach der eh schon anstrengenden Woche ging es dann ja erst richtig los: Die Band vom Flughafen abholen, Catering organisieren, Transporte begleiten – und einfach dafür sorgen, dass alles läuft und alle stets ein Lächeln auf den Lippen haben. Das kann ganz schön schlauchen und am Ende war ich auch echt groggy – aber irgendwie hat es doch verdammt Spaß gemacht und das Konzert, welches im kolonialen Innenhof des spanischen Kulturhauses schön mit Palmen und so stattfand, war der Oberhammer! Interessant wie ein Publikum abgehen kann, wenn es die Texte nicht versteht 😀

Belohnt wurde die Arbeitswoche dann mit einem Ausflug am Sonntag zum Playa Blanca, einem wundervollen karibischen Strand, der auf der Isla de Barú liegt und nur eine Stunde mit dem Boot von Cartagena entfernt ist. Cocktails aus Kokosnüssen, türkisfarbenes Wasser, lecker frischen Fisch und endlich mal ein wenig braun werden. Da wird man auch trotz 2 Stunden Schlaf nicht müde.

Diese Woche gingen dann die neuen Sprachkurse los und ich muss ab jetzt auch ran. Es ist sehr interessant seine Muttersprache anderen beizubringen. Man fühlt sich zwar etwas idiotisch weil man   d  i  e    g   a   n  z  e   Z   e  i   t    g  a  n  z   l  a  n  g  s  a  m   s  p  r  i  c  h  t, aber da man die deutsche Grammatik ja nie so gelernt oder hinterfragt hat, lernt man seine Muttersprache quasi neu und alle Wörter kommen einem plötzlich komisch vor. Wäre schön, wenn die Schüler meine Begeisterung teilen würden. Vielleicht tun sie das auch, aber deutsche Pünktlichkeit gibt es hier halt nicht, Hausaufgaben werden überbewertet und im Unterricht telefonieren ist auch normal. Alles nicht sooo das Ding, aber die wollen ja die Prüfung bestehen und dafür muss ich nunmal das Buch durchgehen… und natürlich mache ich mir dann wieder mehr Gedanken als andere, aber das pendelt sich auch schon ein. Jedenfalls macht Deutsch als Fremdspreche unterrichten mir mehr Spaß, als ich angenommen hatte. Besonders natürlich, wenn ein Schüler erwähnt, dass er ein aktuelles deutsches Lied kennt und man dann den Text von „Du“ von Cro durchsprechen kann und die Schüler plötzlich zu deutschen Rappern werden… naja, die sprechen jedes letzte Wort eines Verses aus…

So viel erstmal zu meinen letzten Wochen. Würde gern mal wieder im Waagenbau feiern gehen, n Fischbrötchen aufm Fischmarkt essen und den Ausblick von meine Balkon genießen – aber das alles läuft ja auch nicht weg.

Wochenendausflug in die Stadt des ewigen Frühlings

Letzten Freitag ging es für uns drei Mädels schon wieder in den Flieger – auf nach Medellín! In Anbetracht dessen, dass Medellín doch etwas höher liegt als Cartagena, war der einstündige Flug etwas turbulent, aber wir und die beiden deutschen Männer, die wir am Flughafen getroffen hatten (gemeinsam waren wir die Reisegruppe Tortuga) sind schließlich sicher gelandet.

Das Hostel „casa kiwi“ hatten wir schon im Auge, weil es uns von vielen empfohlen wurde, aber noch nicht gebucht. Zum Glück hatten sie aber für die erste Nacht noch ein Dreierzimmer (mit 6 Betten…) frei, am nächsten Tag sollten wir dann ausziehen bezw. nochmal fragen. Nach unser überschwenglichen Euphorie so schnell ein so tolles Hostel gefunden zu haben kam dann doch recht schnell die depressive Phase: Wir fanden es so toll dort, dass wir auf keinen Fall unser Zimmer aufgeben wollten. Die Betten waren groß, das Hostel sauber und gemütlich mit einer hübschen Terrasse, das Personal unglaublich nett und die Lage perfekt – 5 Minuten vom Parque Lleras, wo alle Bars, Restaurants und Clubs sind. Und das Personal hört Dubstep… ich bin nahezu ausgerastet vor Freude… auch wenn ihr es mir nicht glaubt: Irgendwann ist auch gut mit Latinomukke. Freu mich jetzt schon wieder auf den Waagenbau 🙂 Die erste Nacht sind wir dann erstmal losgezogen in einen etwas weiter entfernteren Club, der vom lonely planet empfohlen wurde… in einem Industriegebiet… der Club war leer… auch noch nachdem wir 2 Stunden in einer Bar nebenan saßen. Also wieder zurück in unser barrio El Poblado und da was Nettes gesucht.

Am Samstag ging es dann für Sandra und mich endlich in die großen Einkaufszentren – SHOPPEN! Das geht in Cartagena nämlich eher suboptimal. Außerdem ist die ganze Stadt durchgedreht, weil kolumbianischer Valentinstag (dia del amor y de la amistad) war und man überall Aktionen machen konnte… ich habe an eine Wand geschrieben, was Liebe für mich ist (siehe Fotos). Kleid, Kette, Top, Kulturtäschen eingepackt und dann zurück ins Hostel. Nutella kostet im Supermarkt auch nur etwas mehr als 10 Euro, wie wir herausgefunden haben (falls jemand mich besucht, das war eine indirekte Bestellung). Ja, shoppen macht manchmal glücklich. Viel glücklicher waren wir aber noch über das Klima in Medellín. Die Stadt heißt aus gutem Grund „Stadt des ewigen Frühlings“ (auch wenn kolumbianscher Frühling eher mit deutschem Sommer zu vergleichen ist). Schlafen ohne Ventilator, duschen ohne, dass man danach sofort wieder duschen könnte, Haare die sitzen und Schminke, die nicht verläuft… ja, manchmal freut man sich auch über die kleinen Dinge im Leben. Die Hitze in Cartagena kann halt doch recht drückend sein. Wir wollten auch gar nicht wieder zurück.

Die Mädels sind dann abends noch ausgiebig feiern gegangen, aber ich habe mir mal eine Auszeit genommen und „Sex and the City“ auf Spanisch geguckt. Morgens musste ich dann natürlich dementsprechend lang auf die beiden warten, aber mit einem Kaffee von Juan Valdez bin ich dann mein Monsterprojekt – „Die Liebe in Zeiten der Colera“ auf Spanisch lesen – angegangen. Ich war tiefenentspannt, die anderen beiden eher nicht so, aber wir sind trotzdem zu unserem Kulturtag aufgebrochen. Zuerst sind wir mit der Seilbahn der Metro auf den Berg gefahren, über die ganzen armen Vororte… das war schon krass, weil ich sowas in Bogotá nie wirklich gesehen hatte. Der letzte Halt der Seilbahn war dann ein ökologischer Park (Parque Arví) mit einem Markt, wo es Früchte, Blumen, Essen und Schmuck gab – das haben wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Ich habe ganz tolle Ohrringe gekauft, in die eine Blume aus der Region eingefasst ist. Ziemlich cool zu sehen, dass es auch in Kolumbien Projekte gibt, die auf Ökologie, Nachhaltigkeit und Ähnliches achten. Zur Yogastunde im Park kamen wir aber leider zu spät 😉 Wieder vom Berg runter haben wir uns dann noch den Platz angesehen, auf dem viele Bronzefiguren von Botero ausgestellt sind (der kolumbianische Maler, der immer alles dick malt). Mehr war da aber nicht los und das Zentrum schien auch nicht sonderlich sicher oder schön, weshalb wir wieder zurückgefahren sind, um mal richtig gut kolumbianisch zu essen: Bohneneintopf mit Chorizo, Avocado, Tomaten, Kochbananen, Reis, Arepa etc… sehr zu empfehlen.

Am nächsteb Tag wollten wir dann eigentlich noch gar nicht wieder weg aus Medellín, aber die karibische Hitze Cartagenas und die Arbeit hatten uns dann doch recht schnell wieder. Aber der nächste Ausflug nach Bogota ist schon halbwegs geplant, auch wenn es dort größer und kälter als in Medellín ist… aber Medellín wird ja auch nicht so schnell weglaufen.

Wie man als Kolumbianer eine Europäerin verführt

Top 3 der Anmachsprüche in Cartagena

1. Flirten in direktem Kontakt: „Du hast so wunderschöne Augen!“
(Ja. Sie sind wirklich blau. Muss wohl eine Erbkrankheit sein.)

2. Flirten auf der Straße: Der Frau Worte wie „preciosa, hermosa, linda, beautiful, mona“ (Wunderschöne, Hübsche, Süße, Blondine) hinterher rufen.

3. Flirten auf der Straße: Denken, die Frau versteht kein Spanisch (oder zumindest so tun als würde man das denken) und Folgendes rufen: „Oh mein Gott, du bist so schön, dich würde ich sofort heiraten und zehn Kinder mit dir haben.“

Und das soll funktionieren?

Von allem und nichts

Eindrücke sind wohl mit das Wertvollste, das man bei einem Auslandsaufenthalt sammelt, deswegen bekommt ihr jetzt ein paar derselben. Wie es ja leider so ist, kann man nicht alles behalten oder festhalten, deshalb schreib ich einfach mal so drauf los.

Morgens durch Cartagena zur Arbeit zu laufen, ist ganz schön anstrengend. Die Hitze, enge Straßen UND (ihr wisst wie gern ich das mag) langsam gehende und stehenbleibende Menschen. Manchmal nervt mich das schon ein wenig, aber es ist eine gute Gelegenheit an meiner Gelassenheit zu arbeiten 😉 Naja, wenn man dann ein paar Stunden gearbeitet hat, gehts zum Mittagessen. Inzwischen ist Kolumbien (und gerade Cartagena) leider auch recht teuer geworden. Trotzdem kann man über das „almuerzo“ (Mittagsessen) oder „menu del dia“ nicht meckern. Generell bekommt man eine Suppe, ein Getränk und das Hauptgericht mit einer Fleisch- oder Fischsorte (je nachdem was grad im Angebot ist) und Reis, Kochbananen, Salat und Bohnen oder Ähnlichem für 6.000-9.000 pesos – das sind wie ich finde akzeptable 3-4,50 Euro. Dementsprechend oft nehmen wir das auch in Anspruch. Auch weil man in kolumbianischen Supermärkten unglaublich lange anstehen muss (jaja die Geduld). Kochen tun wir aber auch häufig – zum Beispiel für Kolumbianer unverständliche Kombinationen wie bollos (in Maisblättern gekochter Maisbrei mit Käsefüllung) mit Spiegelei und patacones (frittierte Kochbananenfladen).

Wenn man Nahrungsmittel mit Hamburger Verhältnissen vergleicht, kommt man noch ganz gut dabei weg – anders sieht es beim Feiern gehen aus. Abgesehen von der jeden Mittwoch stattfindenen Party auf dem Dach des Hostels media luna, wo der Eintritt nur 2,50€ und das Bier 1,50€ kosten – ja, wie sind Stammgäste, muss man zum guten Feiern gehen doch nach dem Hamburger Standard gehen. Letzten Freitag waren wir im Fragma, was schon zu den nobleren Adressen gehört: 10€ Eintritt und mindestens 5€ fürn alkoholischen Drink. Dafür ist der Club aber auch direkt an der Küste bei den Festungsmauern, ist schön gemacht von innen und sie spielen gute Musik. Neben dem Latinosaal gibt es sogar einen Electroraum 😉 Im Quiebracanto, einer der bekanntesten Salsabars, waren wir auch schon. Auch in einer schönen Lage, aber keine Salsamusik, die uns gefiel. Das Einzige, was mich fasziniert hat, war, dass Fotos an der Wand bewiesen haben, dass Gabriel Garcia Marquez seinen Geburtstag mal dort gefeiert hat. Naja, der Gute ist inzwischen auch schon 85 und gefühlt die Hälfte der Barbesucher sind vermutlich mit ihm aufgewachsen.

Das erste Wochenende war auch super. Wir waren beide Abende feiern, halt in den beiden Clubs die ich oben beschrieben hab. Samstag hab ich mit Aline eine kleine Fototour durch die Stadt gemacht, weil Sandra Uni hatte, und Sonntag sind wir endlich mal an einen richtigen Strand gefahren. Nach La Boquilla, das liegt schon etwas außerhalb von Cartagena. Karibikstrand hab ich mir zwar etwas anders vorgestellt (keinen dunklen Sand und dunkles Wasser und keine Riesenhotels), aber schön war es trotzdem wie wir dort lagen und gelesen haben, bis die Sonne unterging.

Ansonsten gibt es gar nicht so viel Neues hier. Seit wir bei der Arbeit wieder Internet haben, geht alles doch ein bisschen zügiger voran und wir sind etwas im Stress, weil nächste Woche Deutsche Woche an der einen Uni ist und wir Filme zeigen und Minisprachkurse geben. Unter anderem fahren wir einen Tag mit von VW-gesponserten Bussen durch die Stadt und animieren Leute Deutsch zu lernen – mal schauen was da bei rauskommt. Das Highlight ist dann das Kraftklub Konzert, wo wir auch noch kräftig am planen sind, vor allem was die Pressekonferenz angeht. Und der Inselausflug mit den Jungs von Kraftklub muss natürlich auch geplant werden 🙂 Aber morgen geht es dann erstmal nach Medellín, ein Hostel suchen wir uns vor Ort, aber es wird sicher ganz schön sich bei 24 Grad mal etwas abzukühlen 😉 Wir haben schon rausgefunden, dass Samstag ein Konzert von Systema Solar ist, was wir uns auf jeden Fall nicht entgehen lassen wollen! Ich schick euch mal einen Link mit und hoffe, dass die GEMA mir keinen Strich durch die Rechnung macht und ihr mal reinhören könnt.

So viel erstmal zu dem Leben auf der anderen Seite des Teichs – langsam kehr der Alltag ein, was ja aber auch ein schönes Zeichen ist.

SO JETZT HÖRT EUCH MAL N BISSCHEN GUTE KOLUMBIANISCHE MUSIK AN:

Systema Solar – Sin oficio

 

Working á la Colombiana

So Freunde,

langsam wird es mal wieder Zeit für ein Lebenszeichen meinerseits. Erste Arbeitswoche und deswegen erste Berichte über meine Arbeit hier – bietet sich ja an, oder nicht? Meinen Weg zur Arbeit und von dort zum Mittagessen oder Abends wieder nach Hause finde ich schonmal. Ein gutes Zeichen. Zugegebenermaßen ist es aber auch schwer sich nach ein paar Tagen im Zentrum von Cartagena noch zu verlaufen, denn irgendwie kommt man immer irgendwo raus, wo mans kennt.

Die Arbeitsatmosphäre bei uns ist super, alle sind locker und wir lachen viel zusammen – wie sollte das auch anders sein bei 5-6 Frauen, die zusammenarbeiten?! 😉 Was die Kulturarbeit betrifft, stehen bei uns viele interssante Projekte an. Momentan sind wir gerade dabei die Deutsch-Woche zu organisieren, die am 17. September an der Universidad Tecnológica de Cartagena anfängt und als Highlight mit dem Konzert von Kraftklub abgerundet wird. Naja, in der Woche zeigen wir deutsche Filme, geben Minisprachkurse und bereiten das Konzert vor. Dafür muss natürlich eine Menge gemacht werden – Pressevertreter anschreiben, Treffen mit den Verantwortlichen, Plakate gestalten etc… Im Wege steht uns dabei ein bisschen, dass wir seit letztem Freitag kein Internet haben. Aber wie das in Kolumbien halt so ist: Man kriegt es auch so irgendwie hin. Spaß macht es auf jeden Fall. Im Oktober stehen dann das Oktoberfest und die europäische Woche an, wo wir jetzt auch langsam anfangen zu planen und Treffen zu haben. Morgen gehe ich mit meiner Chefin zu zwei reuniones und bin schon gespannt, wie das hier so abläuft. Vor allem weil ich für die Veranstaltungen im Oktober selbst verantwortlich sein werde, da sie verreist.

Den deutschen Filmabend, den wir jeden Dienstag in dem Kulturhaus gegenüber von unserem Wohnhaus veranstalten, habe ich diese Woche auch schon mitgemacht. Auch wenn immer die selben Verdächtigen dort auftauchen, ist es sehr nett. Sowieso hat das Kulturhaus super Veranstaltungen. Dort trainieren viele Künstler, zum Beispiel Akrobatik oder Hip Hop. Die Leute sind gut drauf und die Bar/Pizzeria im Hinterhof ist immer noch sehr zu empfehlen.

Sprachkurse habe ich bis jetzt noch keine selbst gegeben, aber schonmal zugeschaut und morgen übernehme ich für meine Chefin eine Privatstunde. Aber sobald Ende September die neuen Kurse anfangen, werde ich auch Kurse geben und bis dahin daran arbeiten meine pädagogischen Fähigkeiten etwas auszubauen 😉

Eine meiner deutschen Mitbewohnerinnen hatte gestern Geburtstag und wir haben bei uns im patio ein bisschen gefeiert und sind dann noch weiter auf die Dachterrasse eines Hostels um die Ecke gezogen, weil dort Mittwochs immer Party ist. Die hat mir echt gut gefallen und auch bei uns im Haus war es schön, da ich endlich mal richtig viel mit meinen kolumbianischen Mitbewohnern geschnackt habe. Und es freut mich immer noch sehr, wenn sie mir sagen, dass ich gut spreche und einen Bogotá-Akzent habe 🙂 Meine Beine sind langsam von Mückenstichen zerfressen, aber man kann hier recht wenig dagegen machen. Erstens sieht man die Mücken nicht und zweitens hören sie eh nicht auf. Zum Glück ist es kein Malariagebiet. Am 14. fliege ich mit meinen beiden deutschen Mitbewohnerinnen nach Medellín, die Stadt wollen wir uns schon gern mal ein Wochenende anschauen. Und da ich noch nie dort war, freue ich mich jetzt schon drauf. Aber dieses Wochenende soll es erstmal zu einem Vulkan zum Schlammbaden gehen – auch interessant!

Das wars dann erstmal wieder von meiner Seite aus!

Ich hoffe euch allen geht es so gut wie mir 🙂

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