Neue Bekanntschaft

29.04.2013

Mein Blog hat mir ja schon eine Menge neuer Bekanntschaften gebracht und das freut mich natürlich sehr. Schließlich kann ich mit meinem kulturweit-Blog möglichst viele von meinen Freunden und auch Interessierte an meinem Leben in China teilhaben lassen.

Das Ganze hat dazu geführt, dass mich Andy gefunden hat. Andy ist geschäftlich in Guangzhou unterwegs und hat die Canton Fair, die größte Messe Chinas (!) besucht, die noch bis zum Wochenende läuft.

Von der Messe hatte ich bisher nur das verstärkte Ausländeraufkommen und U-Bahn-Verstopfungen mitbekommen, besonders zu bestimmten Stoßzeiten. So ist es gerade fast unmöglich in „Kecun“ von Linie 3 in die Linie 8 umzusteigen und umgekehrt. Keine Chance!

Doch da Andy gerade und zum ersten Mal in Guangzhou ist, haben wir uns heute um 11 Uhr auf einen Kaffee getroffen und uns auch erst einmal kennengelernt.

Danach habe ich ihm den Park zu Füßen des IFCs gezeigt, von wo aus man einen tollen Blick auf den Fernsehturm hat und auch am Provinzmuseum, bei der Bibliothek, bei der Oper und so weiter vorbeikommt. Eigentlich ist dieser Tag nachts am schönsten, aber auch tagsüber kann er auch sehr beeindruckend sein.

Und zum Nachmittagstee sind wir zum Orchideenpark gefahren, um dort eine kleine Teezeremonie mitzumachen. Da es dann aber angefangen hat zu regnen, haben wir uns getrennt. Er ist zu seinem Hotel gefahren und ich bin in meine Wohnung gegangen, da ich ja schließlich ein bisschen Ordnung in den freien Tagen machen wollte. Zum Abendessen haben wir uns aber wieder verabredet. Um 20 Uhr haben ich, Lisa und er uns dann am Westtor der Universität getroffen, um gemeinsam in dem Campusrestaurant typisch kantonesisches Essen zu essen. Im Endeffekt haben wir uns wieder die Spezialitäten ausgesucht und das gleiche gegessen, wie letztes Mal als ich, Lisa und Mengmeng hier waren. Ist das wirklich schon zwei Wochen her?

Also wir hatten Hühnersuppe aus einer Kokosnuss, Garnelen süß-sauer (immer noch mein Favorit, daran wird sich auch nichts ändern), Xincai, glaube ich, das Qingcai leider aus war. Und auch das leckere Rindfleisch mit Nüssen. Beim Nachtisch haben wir uns heute aber für die grünen Reiskuchen entschieden, die mit Nüssen und Gemüse gefüllt sind, und eigentlich süß sind. Insgesamt aber sehr lecker und ich glaube ich habe mich schon wieder (!) überfressen. Ich sollte dringend was ändern… 😉

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"Kuchen"

„Kuchen“

Zu dritt haben wir dann noch den ganzen Abend über China, Japan, Korea, Syrien, USA, usw. diskutiert. Also das aktuelle Weltgeschehen und Politik. Während Korea immer weiter in den Hintergrund rückt (Nachrichten-technisch), flammt der Konflikt mit Japan um die Shikaku-Inseln wieder auf.

In diesem Zusammenhang hat Lisa auch ein bisschen was über die Geschichte von Taiwan erzählt und wie es zu diesem Konflikt heute gekommen ist.

Ich fand das ganze sehr interessant. Vor Allem hatte ich meine Sicht, die Sicht eines Mannes aus der Wirtschaft und die Sicht einer Chinesin. Wirklich sehr interessant!

Insgesamt ein schöner Tag, das muss ich schon sagen! 🙂

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Neuen Mut

28.04.2013

 

Nach sehr wenig Schlaf habe ich mich heute trotzdem in die Schule geschleppt, anders kann man das wohl kaum nennen. Allerdings nicht weil ich verkatert war oder sonst was, denn der Cocktail gestern war Alkoholfrei. Ich habe wegen dem ganzen inneren Stress kein Auge zu bekommen und bin halb gerädert aufgestanden.

In der Schule ging dann aber alles recht fix. Ich durfte die nächsten zwei Stunden halten von 10:30 bis 12 Uhr. Auch diese Einheit hat halb improvisiert gut funktioniert und es gab keine Probleme. Lediglich die eine siebte Klasse ist anstrengender und macht viel mehr Blödsinn als die anderen. Doch damit muss man auch klar kommen. Die nächste Unterrichtsstunde habe ich dann am Freitag nach den Feiertagen wieder und ich denke, dass ich spätestens Ende nächster Woche mit dieser Lektion fertig sein werde. Aber eigentlich macht es mir Spaß, auch wenn es anstrengend ist.

Nachdem das heute aber einwandfrei funktioniert hat, habe ich wieder ein bisschen Mut geschöpft.

Zusammen sind ich und Lisa dann noch Mittagessen gegangen, bevor wir beide in unseren wohlverdienten Feierabend gegangen sind. Wir waren wieder bei Enfei und es war wie immer lecker. Anschließend sind wir zu unseren Wohnungen gelaufen und haben beide ausgeruht.

Ich war auch völlig erschöpft. Mit einem guten Hörbuch bin ich dann eingeschlafen und habe mich endlich ein wenig entspannen können. Mir ging es schon viel besser als gestern.

Allerdings war das mit dem Ausruhen nicht ganz so einfach. Ich war eingeschlafen und irgendwann nahm ich ein Brummen wahr, das sich ziemlich nervig anhörte. Dann war es wieder weg. Später kam es wieder. Im Dämmerschlaf habe ich es nicht mitbekommen, aber es hat mich immer wieder davon abgehalten in eine tiefere Schlafphase zu fallen.

Später als es dann mit dem Schlafen definitiv nichts mehr wurde, habe ich festgestellt, dass Maurice mich in den letzten drei Stunden 16 Mal angerufen hat. 16 Mal! Das war also dieses nervige Brummen. Der Vibrationsalarm von meinem Handy…?!
Was ist bloß passiert? Ist jemand gestorben oder was kann so dringend sein?

Letztendlich stellte sich heraus, dass Maurice auf dem Weg nach Guangzhou war und für heute Abend eine Übernachtungsmöglichkeit wollte. Er wollte mit mir und Jeanne heute Abend feiern gehen, doch ich habe dankend abgelehnt.

Das war nicht das, was ich jetzt brauchen konnte. Ich war müde und erschöpft, nicht in Feierlaune und außerdem heute Abend mit meiner Familie zum Skypen verabredet, da meine Schwester ja ihre Konfirmation hatte. Da wollte ich das nicht auch noch verpassen, wenn ich schon nicht live in Deutschland dabei sein kann.

Und dieses Skypen hat mir auch wirklich wirklich gut getan und alles was mich gestern Abend aufgewühlt hat wieder geglättet und ausgeglichen.

Auch wenn die Zeit sehr kurz war und die Videoübertragung nicht so optimal war, war es dennoch schön zu sehen. Leider habe ich aber kein Stück Kuchen abbekommen 😉

 

 

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Reiß dich zusammen!

27.04.2013

Das ist meistens nicht so einfach. Es gibt manchmal echt Tage, wo man einfach nicht mehr kann und heute war so einer. Man hat das Gefühl, dass einem alles über den Kopf hinauswächst und man fühlt sich hilflos.

Ausgelöst kann das durch viele Kleinigkeiten werden. Ich denke, dass der Grund die Konfirmation meiner Schwester morgen war, da ich nicht zuhause bei meiner Familie sein konnte, um diesen Tag mit ihnen gemeinsam zu verbringen. In diesen Momentan wird man fast erdrückt von der Einsamkeit und man stellt alles infrage. Das sind die depressivsten Momente im Leben.

Eigentlich hatte der Tag nicht so schlecht gestartet, da ich ausschlafen konnte und dann ein Treffen mit einem Schüler hatte, der gerne sein Englisch verbessern möchte. Deshalb habe ich mich heute um 2 Uhr mit ihm verabredet und auf ihn am Treffpunkt gewartet. Als er um 14:15 Uhr noch nicht da war, habe ich ihn angerufen und festgestellt, dass er noch zuhause war, weil er dachte, dass das Treffen um 15 Uhr ist. Er komme so schnell wie möglich.

Ich habe gewartet und gewartet. Als er um 16 Uhr immer noch nicht da war, bin ich zurück zur Schule gefahren, da ich ja schließlich meinen Nachmittag mit Warten verbracht habe und definitiv versetzt worden bin. Schließlich kann man ja sich nicht mal mehr einreden, dass er es vergessen hat, da er ja am Telefon noch gesagt hat: „Jaja, ich komme!“

Und dann wars mir zu doof. Schließlich hatte ich ja in der Schule noch etwas zu arbeiten und habe mir extra die Zeit genommen…

In der Schule kam ich dann rechtzeitig zur Deutschecke an und habe mich gleich auf den Weg dorthin gemacht. Allerdings waren auch diese Eile und diese Mühe umsonst, da ich auch hier versetzt wurde. Es kam mal wieder keiner und ich saß zum DRITTEN MAL in dieser Woche alleine da. Ok, das hat mir echt den Rest gegeben. ´

Wie, bitte wie, kann so etwas funktionieren? Wie funktioniert dieses Land, wo sich fast niemand an Absprachen hält und wo Termine und Pläne einfach über den Haufen geschmissen werden? Ich weiß nicht, ob ich da „zu deutsch“ bin, und mit spontanen Planänderungen und den Nicht-Planbaren Ereignissen überfordert bin. Ich weiß es nicht. Aber heute hatte ich zum ersten Mal eine richtige Wut, da ich mich wie ein Depp gefühlt habe.

Mit gemischten Gefühlen bin ich dann nach Hause gegangen, um mal bei meiner Familie vorbeizuschauen, die sich mitten in den Vorbereitungen für morgen befand. Mit denen habe ich dann auch ein bisschen gechattet und mir wurde immer mehr bewusst, dass ich nicht dabei sein werde. Da habe ich mir wirklich gewünscht, dass ich so schnell wie möglich nach Hause fliegen kann.

Zu diesem Zeitpunkt lagen meine Nerven dann schon ziemlich blank, weil der Tag einfach zu emotional war. Den Rest hat es mir dann aber gegeben, als ich eine Spinne in meinem Bett gefunden habe, die gerade unter der Bettdecke hervorkroch.

Trotz anfänglicher Schockstarre, habe ich das Mistvieh doch getötet, doch dann wars für mich zu viel. Ich hatte einen Nervenzusammenbruch. Wenn man das ganze rational betrachtet, dann ist das alles kein Problem, aber in dem Moment hätte selbst der kleinste Tropfen gereicht, um das Fass zum Überlaufen zu bringen. Ich war völlig fertig und habe an meinem ganzen Körper gezittert. Nervlich also völlig am Ende, das ist klar.

Meine Eltern und mein Freund konnten mir leider auch nicht wirklich viel weiterhelfen, denn obwohl ich mich schon wieder beruhigt hatte und schon „geistig darüber hinweg war“, wollte mein Körper einfach nicht aufhören zu zittern.

Deswegen habe ich mir vorgenommen, dass ich mir heute etwas Gutes tun muss und bin deshalb ein eine Pizzeria gefahren und habe mir dort eine richtige, aber teure Pizza gegönnt. Diese Pizzeria habe ich neu entdeckt und sie hat auch einen richtigen Pizzaofen. Also endlich mal eine Pizza, die nicht halb frittiert ist! Ich habe eine mit frischen Tomatenstückchen und Mozarellascheiben bekommen. Und danach einen Pina Colada. Es hat zwar gut getan sich das alles zu gönnen und auch meine Nerven haben sich dann auch beruhigt, aber trotzdem waren die Emotionen immer noch nicht ganz abgeklungen. Und die Nacht kam mir unendlich vor.

Um 1 Uhr bin ich mit dem Taxi dann nach Hause gefahren, doch an Schlaf war nicht wirklich zu denken. Und morgen Vormittag habe ich auch Unterricht, weshalb ich mich zusammenreißen musste, um endlich ein bisschen Ruhe zu finden. Heute habe ich zum ersten Mal gedacht, dass diese letzten 78 Tage sich wie eine halbe Ewigkeit anfühlen, obwohl das überhaupt nicht stimmt. Doch manchmal hat man wirklich das Gefühl. Manchmal hat man eben Momente, in denen es einem nicht so gut geht.

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A heavy Workload

26.04.2013

Oh, ich hasse Freitage! Ich fühle mich jedes Mal so als würde dieser Tag nie vorbeigehen und andererseits fühlen sich die Abstände zwischen den Freitagen immer kürzer an…

Heute sollte ich auch meine erste Stunde von „Das schmeckt gut“ halten und es hat auch ganz gut funktioniert. Die heutige Stunde bestand aber überwiegend aus dem Einführen der neuen Vokabeln, was das ganze recht einfach, aber auch anstrengend gemacht hat.

Und das anstrengendste von Allen: Zweimal hintereinander die gleiche Stunde zu halten.

In der Mittagspause habe ich mich dann wieder zu Enfei begeben, weil die Auswahl dort einfach riesig ist und insgesamt nicht so teuer. Außerdem ist das Restaurant mittlerweile sehr beliebt im Umkreis.

Im Büro nach der Mittagspause ging es dann direkt weiter mit Korrigieren und im Anschluss in den Unterricht in der achten Klasse. Hier durfte ich allerdings nur gegen Ende einspringen, um den Schülern zu erklären, was für Arten von Fernsehprogramm es in Deutschland gibt anhand von einem kurzen Auszug aus einer Fernsehzeitung. Natürlich waren da so hochgradige Fernsehserien wie „Das perfekte Promidinner“ und „Die Auswanderer“ dabei. Würde ich in einem Schulbuchen einen Auszug aus einer Fernsehzeitschrift abdrucken, hätte ich auf jeden Fall geschaut, dass zumindest die „Tagesschau“ abgebildet ist.

Die zweite Stunde in der achten Klasse konnte ich durch Korrigieren eintauschen und habe sie im Büro verbracht und gearbeitet bis es Zeit für die Deutschecke war. Und auch heute kam es wieder zur Enttäuschung des Tages: Keiner da. So langsam habe ich die Schnauze echt voll. Warum kommt keiner mehr? Was für einen Sinn hat das noch?

Auf dem Weg nach Hause erreichte mich aber wohl die erlösende Nachricht des Tages. Florian war nämlich in der Stadt, weil er seine ehemalige Gastfamilie besucht hat,  und er fragte, ob ich Lust habe mich mit ihm zu treffen. Ich glaube diese Ablenkung habe ich nach diesem stupiden Arbeitstag echt gebraucht.

Also haben wir uns in Zhujiang New Town getroffen und haben als erstes einen Kaffee zusammengetrunken. Schließlich hatten wir uns viel zu erzählen, da wir uns das letzte Mal Anfang Februar in Zhuhai gesehen haben. Nach dem Kaffee sind wir dann noch ein bisschen an der Promenade entlanggelaufen bis die Lichter langsam ausgeschaltet wurden. Zuerst die Beleuchtung außenherum und zum Schluss dann der Fernsehturm, dessen Schönheit wir vorher eine Weile bestaunt hatten.

Wir sind dann noch ungefähr eine halbe Stunde durch die Straßen gelaufen, bevor wir uns wieder voneinander verabschiedet haben, weil er sich auf den Weg zurück nach Foshan gemacht hat. Ich wollte mir eigentlich ein Taxi nach Hause nehmen, doch ich habe es mir dann doch anderes überlegt und habe mich in der Bar „The Brew“ (in dieser Bar war ich das letzte Mal mit Alex und Elena) und habe mir einen Bananenmilchshake gegönnt. Der war auch echt lecker und wohl genauso kalorienreich wie teuer. Aber egal. Den habe ich mir heute verdient!

Gegen 1 Uhr bin ich dann mit dem Taxi zurück zu meiner Wohnung gefahren. Wenigsten konnte ich morgen ein bisschen ausschlafen, deswegen war es egal, dass ich so spät noch unterwegs war. Allerdings muss ich morgen UND am Sonntag arbeiten, was mir jetzt schon die Stimmung verdirbt. Der einzige Lichtblick sind die drei freien Tage am Montag bis Mittwoch auch wenn ich noch nicht weiß, inwieweit ich in die Korrektur-Orgie der Aufnahmeprüfung (ca. 9000 Prüfungen) involviert bin.

Für den Dienstag habe ich aber ein besonderes Angebot bekommen. Die Englischschule, in der ich in den Frühlingsferien ausgeholfen habe, hat mich gefragt, ob ich am Dienstag Zeit und Lust hätte, auf einen Ausflug nach Zhongshan mitzukommen. Anscheinend sind die dort angestellten Englischlehrer teilweise verhindert. Der eine ist in Hongkong weil er sein Visum verlängern muss, die andere hat Unterricht in der Uni, der eine ist Vater seines zweiten Kindes geworden und der andere muss anderweitig arbeiten. Da sie nun einen gewissen Mangel an Aufsichtspersonen haben, haben sie sich an mich erinnert und mich auf dem Handy angerufen. Ich habe gebeten, dass sie mir Zeit zum Entscheiden geben, da ich ja doch ein bisschen überrascht von diesem unerwarteten Ausflug/ Auftrag war.

Warum nicht? Eigentlich spricht nichts dagegen…

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Schule und die Liebe

25.04.2013

 

Und ich dachte, dass die Regenzeit vorbei wäre…

Heute Morgen  hatten wir nur eine Stunde Unterricht und die haben wir auch irgendwie rumbekommen. Für mich gabs nichts zu tun, deswegen habe ich mir wieder ein paar Gedanken gemacht und gelesen.

Im Büro habe ich dann endlich mal alle Nachrichten und aktuelles Weltgeschehen nachgeholt, was in den letzten Tagen irgendwie an mir vorbeigegangen ist. Ich war nicht aufnahmefähig, doch jetzt war ich neugierig, was ich verpasst hatte.

In der Mittagspause sind ich und Lisa zum Koreaner gegangen und haben uns dort über ein aktuelles Problem unterhalten. Entgegen der Regeln der Schule gibt es in Lisas Klasse ein Liebespärchen, doch obwohl es die Pflicht der Lehrer ist, diese Pärchen „zu trennen“, die Eltern zu benachrichtigen und dem Schulleiter zu melden, hat Lisa das nicht getan. Und das fand ich eine sehr liberale Entscheidung.

Doch jetzt gibt es ein „Problem“. Der Junge und das Mädchen haben sich getrennt und er Junge hat ein neues Mädchen aus derselben Klasse. Ergo ist die Exfreundin nun sauer und deren Freundinnen auch und auch die Jungs sind auch nicht glücklich. Letztendlich wird das neue Liebespärchen „gemobbt“, obwohl ich das eher als kleine Zickerei und Ignorieren bezeichnen würde.

Dennoch hat Lisa jetzt die erste Konsequenz gezogen und die Eltern des Pärchens benachrichtigt, dass ihre Kinder zusammen sind. Doch zu meiner Überraschung sind die Eltern damit vollkommen einverstanden und haben nichts gegen die Beziehung einzuwenden.

Trotzdem hat Lisa es jetzt dem Schulleiter gemeldet und es wird jetzt auf jeden Fall Konsequenzen geben. Aber ich weiß noch nicht, wie das aussehen soll.

Lisa hat dafür in der Klasse angekündigt, dass von nun an Liebespärchen auch in ihrer Klasse verboten sind und die Schüler die nächsten Feiertage (29.April – 1.Mai) Zeit haben sich zu „entlieben“.

Ein weiterer Punkt, der mich ein bisschen aufregt ist, dass der Schulleiter diesbezüglich auf einer Schulversammlung betont hat, dass Liebesbeziehungen verboten sind. Obwohl selbst das Wort „Liebesbeziehung“ zu weit geht. In der achten Klasse bei uns geht meiner Meinung nach nichts über Händchenhalten hinaus…

Aber der Schulleiter hat um seine Argumente zu untermalen auch behauptet, dass in Deutschland das genauso verboten wäre. Schließlich hätte er die deutsche Freiwillige (ich schätze damit bin ich gemeint) gefragt und die hätte gesagt, dass Liebespärchen in deutschen Schulen Tabu sind.

Aha, das ist mir neu. Ich habe das nie gesagt und er hat mich das nie gefragt. Was will er also damit bezwecken?

Allerdings glaubt ihm nur 75% der Schule, da alle meine Schüler wissen, dass das nicht stimmt. Schließlich behaupte ich im Unterricht auch nichts anderes. Aber alle anderen Schüler gehen jetzt davon aus, dass Liebe verboten ist… Geschickt eingefädelt, muss ich schon sagen.

Ich weiß selber noch nicht genau, was ich davon halten soll…

 

Am Nachmittag habe ich im Büro gesessen und habe Diktate korrigiert, bevor ich mich in die Deutschecke begeben habe, die heute …. *trommelwirbel*….. wieder ausgefallen ist. Wieder 30 wertvolle Minuten meines Lebens verschwendet. Das sind 1/17520 meines  FSJs!!

Glücklich hat mich dafür aber die Mail von meinem Freund gemacht, die sagte, dass er gerade eben aus dem Krankenhaus entlassen wurde und heute Zeit zum Skypen hätte! Darauf habe ich mich echt gefreut.

Doch auch das sollte nicht sein.

Ab 17 Uhr ging nämlich buchstäblich die Welt unter, als es anfing zu gewittern. Das Gewitter war nicht schlimm, aber es dauerte über drei Stunden an. Aus diesem Grund fiel das Internet in meiner Wohnung aus und das Skypen war nicht mehr möglich… verdammt!

In meiner Not bin ich dann ins Kungfu gegangen und nach mehreren Stunden Regen, durfte ich auch halb im Wasser nach Hause laufen. Eigentlich war nichts überschwemmt, aber manche Pfützen sind tiefer als sie aussehen…

Ach man, irgendwie lief heute nichts so wie es eigentlich sollte! Ich hoffe, dass das morgen anders ist. Schließlich gebe ich morgen die erste Stunde der „Das schmeckt gut“ – Einheit in der siebten Klasse!

Mal schauen, wie das wird…

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Rastlos

24.04.2013

 

So hatte ich mir meinen letzten freien Tag nicht vorgestellt. Aber nachdem ich gestern eine E-Mail bekommen habe, in der stand, dass mein Freund ins Krankenhaus eingeliefert wurde, war ich wie betäubt. Es sei zwar nicht schlimm und kein Grund zu Besorgnis, aber was mich da wirklich fertig gemacht hat, war die Tatsache, dass ich von hier aus nichts ausrichten konnte. Mir blieb nichts anderes übrig als hilflos zu warten. Wie besessen habe ich minütlich meine E-Mails gecheckt.

Aus diesem Grund habe ich heute auch wieder schlecht und sehr wenig geschlafen und zu allem Übel hat mir die Sorge auch auf den Magen geschlagen… Das ließ alle größeren Entfernungen von meiner Wohnung nicht zu.

Lediglich gegen 15 Uhr habe ich es geschafft mich aufzuraffen und etwas zu essen, damit ich nicht krank werde. Bei dem schwülen Wetter schwach zu werden ist glaube ich nicht gut.

Zum Glück habe ich es (zu meiner Überraschung) problemlos zu Enfei geschafft, wo ich mal wieder alleine im Restaurant saß. Das war mir allerdings völlig egal, meine Gedanken waren eh woanders. Einen kleinen Fauxpas habe ich mir aber mal wieder geleistet als ich zwei Schalen Reis und einen Bananenpfannkuchen zu  dem großen Schild „Casher“ (zur Kasse) getragen habe. Die Frau dort hielt mich für einen dummen Ausländer, der nicht wüsste, dass Bananenpfannkuchen süß sind. Dreimal hat sie mir erklärt, dass das eine ein Nachtisch und das andere nur Reis ist. Und dreimal habe ich ihr erklärt, dass ich das weiß und das genauso will. Kopfschüttelnd kassierte sie mich ab und rannte danach sofort zu ihren Kollegen, um ihr „Erlebnis“ zu berichten. Was habe ich falsch gemacht? Nur weil ich keine „Hauptspeise“ in dem Sinne ausgesucht habe? Vielleicht.

Nachdem ich meinen Reis und danach auch meinen Pfannkuchen gegessen hatte, bin ich ein bisschen durch die Straßen zur Buchhandlung gelaufen und habe mich mal so umgesehen, was es denn so gibt. Dort gibt es alles Mögliche und auch ziemlich viel europäische Bücher, die auf Chinesisch übersetzt worden sind. Ich habe mindestens vier Bücher gefunden, die aus Deutschland kommen und sogar noch das deutsche Titelbild haben. Allerdings steht da drinnen alles auf Chinesisch. Die größte Abteilung dort aber war die Wirtschaftsabteilung und die hat mich weniger interessiert. Ich wollte stattdessen nur stöbern. In der Fremdsprachenabteilung gab es auch ein paar interessante Bücher, zum Beispiel „ die Geschichte der Schweiz in Grundzügen“. Allerdings gab es jetzt nichts für mein Chinesischlevel. Es gab alles bis HSK3 und alles ab HSK5, doch für die Stufe 4 war nichts da. Vielleicht sollte ich mal in einer anderen Buchhandlung nachschauen.

Wirklich mit dem Gedanken gespielt etwas zu kaufen, habe ich aber nicht. Ich wollte nur mal schauen. Lediglich bei dem Buch „Chinesische Redewendung“ auf Englisch habe ich gezögert, aber dieses Buch ist fast so dick und schwer wie mein Oxford Dictionary zuhause in Deutschland und so viel Platz habe ich im Koffer definitiv nicht… 😉

Nach geschätzten 2 Stunden bin ich wieder zurück in meine Wohnung gegangen und habe mich versucht abzulenken. Immer noch keine Neuigkeiten. Verdammt! Mir blieb nichts anderes übrig als einen Serienmarathon zu starten. Und wie man es so will: Die Krankenhausserie Grey’s Anatomy. Egal wie sehr mir die Serie auf die Nerven geht, da da irgendwie jeder mit jedem und mit allen schläft, gibt sie wenigstens genug Folgen her, damit man möglichst viel Zeit totschlagen kann ohne viel nachzudenken.

Erst 24 Stunden nach der letzten E-Mail bekam ich dann um 19 Uhr endlich die Nachricht, dass alles in Ordnung ist und mein Freund morgen wieder entlassen wird. Da fiel mir echt ein Stein vom Herzen!!! Und schlagartig ging es mir wieder besser.

Jetzt konnte ich mich wieder auf die nächsten Tage konzentrieren! Und ich konnte meine Zeit wieder sinnvoller nutzen!

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8 Stunden mit Elena

23.04.2013

 

Ich bin nach dem Aufstehen und Duschen  nach Zhujiang New Town gefahren und habe mir dort heute bei Subway was geholt. Das hat wirklich gut getan, da es mal Abwechslung zu Nudeln und Reis war 😉

Danach habe ich zwei riesen Cookies gekauft und habe die mit zu Elena gebracht, damit wir wieder etwas zum Kaffee haben. Doch auch sie hatte etwas für mich besorgt. Einer ihrer Schüler war in Japan und hat auf der Rückreise eine Japanische Spezialität mitgebracht. Diese hat er dann ihr geschenkt. Und sie hat dann entschieden, dass sie diese mit mir teilt. Mochi sind in China äußerst teuer und schwer zu bekommen, deswegen gibt es diese Chance nicht oft.

Mochi sind feine Süßigkeiten aus Teig und Füllung und haben eine ganz besondere Konsistenz. In der Packung gab es zwei Sorten, die einen waren mit Matcha (japanischer Grüner Tee) gefüllt und die anderen mit Hongdou (rote Bohnen). Eigentlich hasse ich Bohnensüßgkeiten, aber sobald man mir sagt, dass sie aus Japan sind, dann schmeckt es plötzlich 🙂

Nach dem Kaffee habe ich ihr ganz viele Bilder aus Deutschland gezeigt, die wir zusammen im Internet gesucht haben. Von Berlin, München, Frankfurt, Heidelberg, usw. Auch das hat sie so begeistert, dass sie gesagt hat, dass sie mich unbedingt besuchen kommen will 🙂 Ich würde mich freuen, wenn das wirklich irgendwann einmal klappt.

Mit unserer Unterrichtsstunde hat es dann auch geklappt und wir haben fast drei Stunden gelernt. Und das äußerst effektiv!  Wir haben heute wieder verdammt viel geschafft.

Dann hat Elena mir eine Menge Fragen gestellt. Warum Englisch in England und in Amerika gesprochen wird und wo die Unterschiede sind. Und welche Sprachen man in Afrika spricht. Und so weiter. Und ich habe es ihr so gut wie möglich auf Chinesisch erklärt. Dafür hat sie mir gezeigt, wie die Schriftzeichen sich aus den ursprünglichen Bildzeichen entwickelt haben.

Am Abend sind wir beide auch noch in unser Lieblingsnudelrestaurant gegangen und haben möglichst viel ausprobiert. Eigentlich wollte ich danach weiter zur U-Bahn gehen, aber Elena hat mich noch gebeten ihr bei etwas zu helfen. Sie sucht nämlich einen neuen Namen und ein neues Logo für ihre Sprachschule und sie wollte von mir wissen, ob die Vorschläge die sie hat, gut oder schlecht sind. Sie hat mich sogar gebeten noch mehr Alternativen zu finden, da ihre jetzige Schule mehr oder weniger einen Arbeitstitel trägt, weil es damals bei der Firmengründung schnell gehen musste. Jetzt möchte sie aber endlich einen richtigen Schulnamen, ein Logo und einen Slogan haben und sie hat mich gefragt, ob ich ihr helfen kann. Dann haben wir an verschiedenen Vorschlägen gearbeitet und gefeilt und ehe wir uns versahen, war es schon 21 Uhr. Kaum zu glauben, dass ich heute Mittag um 13 Uhr angekommen bin! Und es hat heute wirklich wieder Spaß gemacht und wir beide haben viel gelernt.

Wir sind dann noch zusammen zur U-Bahn gelaufen und haben uns für Samstag schon wieder verabredet. Da freue ich mich auch schon wieder darauf!

Aber irgendwie geht mir gerade der Gedanke nicht aus dem Kopf, dass die letzten 83 Tage schneller vorbeigehen werden als ich dachte…

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Unerwarteter Urlaub

22.04.2013

Ein Montag wie jeder andere auch. Ausschlafen, Mittagessen als Frühstück und dann ab in die Schule. Heute wollte ich mal wieder Italienisch essen gehen, deswegen bin ich zu meinem „Buonos Pizza“ in der Nachbarschaft gegangen und habe mir Spaghetti gewünscht. Besonders angenehm ist es, wenn man in China NACH 13 Uhr essen geht. Und das hat einen ganz einfachen Grund. Dann gibt es keinen mehr! Mal angenommen, man geht um 12 Uhr oder um 12:30 Uhr essen, dann sind alle Restaurants voll und die Leute kloppen sich fast um Sitzplätze. Aber ab 13 Uhr sieht man eigentlich kaum noch einen und die Restaurants leeren sich. Es ist mir schon oft passiert, dass ich dachte, dass die Restaurants geschlossen haben, weil keine Leute mehr darin waren. Aber es liegt tatsächlich daran, dass die Hauptzeit der chinesischen Nahrungsaufnahme zwischen 12 und 13 Uhr ist. Ist ja auch nichts Ungewöhnliches.

Ungewöhnlich wird es dann, wenn man außerhalb dieser Zeit alleine mit den fünf (oder mehr) Angestellten dort sitzt und die einen beim Essen beobachten. Und dann noch den Ausländerbonus… Yeah….creepy.

Aber äußerst entspannend und was für mich besonders wichtig ist: leise!

Ich werde (und das weiß ich jetzt schon) mit einem Hörschaden nach Hause zurückkehren, weil hier einfach mal alles lauter ist. Mehr Leute machen mehr Lärm. Die Bekannten Rentner, die im Park ihre Taichi-Übungen machen sind zwar schön anzusehen und ein „Markenzeichen Chinas“, aber der tragbare Ghettoblaster auf voller Lautstärke ist nicht gut.

Die U-Bahn in Guangzhou ist ein Segen und es entspannt den Verkehr oberhalb ungemein, aber der Lärm dieser Bahn ist unglaublich laut. Wenn ich in der U-Bahn meinen MP3-Player anhabe und der auf Anschlag aufgedreht ist, höre ich trotz Ohrsteckern nichts! Wirklich nichts! Einerseits reden die Menschen, aber auch die Bahn selbst erzeugt beim Fahren einen nervtötenden Lärm.

Nächster Punkt sind die paar Chinesen, die ein zu starkes Mitteilungsbedürfnis haben. Bestes Beispiel am Telefon. Als erstes wird der Klingelton 2 Minuten ausgereizt, bevor man sich dann doch endlich entschließt abzunehmen. Meine Theorie ist ja, dass die Menschen die das tun folgendes denken: „ Yeah, schaut mal was ich für nen geilen Klingelton habe!“ – Auch wenn die Besitzer zwischen 15 und 80 Jahren alt sind.

Danach wird dann abgenommen und man schreit förmlich ins Telefon. WEEIIIII! NIHAO! NI ZAI NAR? NI ZHENGZAI ZUO SHENMENE? A, WO TING BU DONG!

Gerade der letzte Punkt klingt überspitzt, aber glaubt mir, es ist wirklich so. Vor Allem in der U-Bahn, in Restaurants oder im Zug nervig.

Am schlimmsten aber sind die Taxis und Busse. Da ich mittlerweile davon ausgehe, dass es keinen TÜV in China gibt, kann ich mir erklären, dass im Durchschnitt ALLE Bremsen kaputt sind. Ich kann nämlich jeden Bus im Umkreis von 4 Kilometern hören, der an der Haltestelle hält, weil die Bremsen ihren schrillen Aufschrei durch den ganzen Bezirk Haizhu schicken!

Deswegen und wirklich genau deswegen freue ich mich auf Deutschland. Und genau deshalb genieße ich es manchmal in China mehr oder weniger allein zu sein. Nicht zu verwechseln mit einsam, ok?!

Übrigens habe ich etwas „Lustiges“ herausgefunden. Das chinesische Wort für einsam ist  孤独 (gūdú). Im Japanischen gibt es dieses Wort auch nur da wird es „kodoku“ ausgesprochen. Das letzte Zeichen ist dann „doku“ und genau dieses Zeichen heißt für sich allein im Japanischen „Deutschland“. Also ist es wohl völlig normal für mich, dass ich mich hier ein wenig einsam fühle 😉

Aber ich schweife mal wieder ab, zurück zu meinem Tagesablauf 😉

Nach dem Essen bin ich dann ins Büro gegangen und habe ein wenig meinen Schreibtisch aufgeräumt. Lisa kam dann gegen 14:20 Uhr aus der Mittagspause, aber zu meiner Überraschung hat sie sich nicht für den Unterricht um halb drei fertig gemacht. Erst dann habe ich erfahren, dass heute Prüfungen sind und aus diesem Grund der Unterricht ausfällt. Und das ist auch morgen und Mittwoch so. Also habe ich jetzt mit heute drei Tage frei und bin völlig umsonst im Büro…

Außerdem wurde mein Auftritt für den ersten Mai gecancelled, weil der Schulleiter beschlossen hat, dass es keinen Tag der offenen Tür gibt und stattdessen nur die Aufnahmeprüfungen für die neuen Siebtklässler. Nächste Woche werden also 3000 (!) Schüler an unserer Schule eine Prüfung in Englisch, Mathe und Chinesisch ablegen und die Besten 300 werden dann genommen…

Bestes Beispiel für den Leistungsdruck, oder? Nur 10% der Bewerber werden genommen!

Da ich aber für heute nichts mehr zu tun hatte, bin ich nach Hause zurück und habe mich einfach wieder ins Bett gelegt und habe Hörspiel gehört. Allerdings bin ich recht bald eingeschlafen und gegen 21 Uhr wieder aufgewacht. Aus diesem Grund konnte ich aber heute die halbe Nacht nicht einschlafen und habe erst um 6 Uhr morgens meine Ruhe gefunden.

Zum Glück habe ich ja meinen unerwarteten Urlaub und kann ausschlafen!

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Ein Tag mit meiner Freundin

21.04.2013

Sonntage sind zum Ausschlafen gedacht. Denn das ist der einzige Tag in der Woche, an dem ich nicht an Schule denken muss. Deswegen liebe ich diesen Tag 😀

Heute wollte ich mich mit Elena treffen, doch vorher habe ich mir noch schnell einen kleinen Snack (Mittagessen/Frühstück) im Supermarkt gegönnt und mir in der Drogerieabteilung des Kaufhauses neue Haargummis gekauft. Irgendwie komme ich mit meinen jetztigen langen Haaren nicht so klar 😉 Ich bin Langhaarfrisuren einfach nicht gewöhnt!

Auf dem Weg zum Büro habe ich der Bäckerei einen Besuch abgesattet und für mich und für Elena zwei Schokokuchen gekauft, damit wir etwas zum Kaffee trinken haben.

Darüber hat sich Elena auch wirklich sehr gefreut. Zusammen mit Kaffee und Tee haben wir diese Brownies uns wirklich schmecken lassen! Ich habe ihr auch ein Buch über Deutschland geschenkt, weil sie immer so viele Fragen an mich hat. Sie interessiert sich nun wirklich sehr für dieses Land und war deshalb äußerst begeistert als ich ihr dieses Buch auf Chinesisch geschenkt habe. Dann habe ich ihr ein paar wichtige Tatsachen über Deutschland erklärt. Unsere Bundesländer, Goethe, Bach und Beethoven, den ersten und zweiten Weltkrieg und die Wiedervereinigung.

Als Dankeschön hat sie mich heute zum Shabushabu essen eingeladen. Nein, das hat nichts mit Schaben zu tun, keine Angst. Shabushabu ist japanischer Hotpot, der sich leicht von der chinesischen Variante unterscheidet. Dafür sind wir mit der U-Bahn zum Ostbahnhof gefahren, denn neben dem Bahnhof gibt es ein großes Kaufhaus, wo auch dieses Restaurant ist. Ich war auch schonmal dort, doch das ist jetzt schon 7 Monate her. Ich, Maurice, Fanny und Florian haben nach unserem ersten Besuch in Wuhan dort im Restaurant gegenüber gegessen. Und jetzt waren ich und Elena dort und haben in dem Hotpotrestaurant uns erst einmal angemeldet. Vor uns waren nämlich 5 weitere Gruppen. Die  Prozesse in den beliebtesten Restaurants Chinas laufen genauso ab wie es im chinesischen Konsulat bei der Visumsbeantragung damals war. Nummer ziehen, warten.

Für dieses Restaurant hat es sich aber gelohnt eine Dreiviertelstunde zu warten, denn dieser Hotpot war wirklich lecker. Die japanischen sind meistens auch richtige Suppen. In unserem Topf schwamm eine halbe Kuh herum, also eine echte Rinderbrühe! Hört sich eklig an, aber es war wirklich lecker. Dazu gab es Rindfleischstreifen, Tintenfischbällchen, Kartoffeln, Gurke, Bambus, Pilze in allen Sorten und  Reis. Außerdem durfte sich jeder an einem riesigen Buffett seine eigene Sauce zusammenstellen. Ich habe zwei gemacht. Eine Schale voll Essig, Frühlingszwiebeln, Knoblauch und Zucker und danach eine mit Chilischoten, Essig, Sesam und Öl. Beides war richtig richtig lecker und ein genialer Dip! Jetzt beim Schreiben könnte ich schon gleich wieder dorthin essen gehen!

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Wir beide haben uns echt viel Zeit gelassen beim Essen und haben viel geredet. Nach dem Essen sind wir beide noch in dem Kaufhaus herumgelaufen und wir haben zu zweit einen neuen Schlafanzug für ihren Freund ausgesucht. Außerdem haben wir eine neue Handtasche für sie gekauft, weil ihre alte langsam den Geist aufgibt. Das hat wirklich Spaß gemacht!

Zum Abschluss hat sie mich noch auf einen mit Vanillie-Creme gefüllten Windbeutel eingeladen, der der geilste Windbeutel überhaupt war. Dagegen sind alle Windbeutel in Deutschland nichts!! WOW! Ich bin ehrlich und gebe zu, dass ich das nicht erwartet hatte. 😉

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Ich und Elena wir hatten heute einen richtig schönen Tag und ich freue mich schon darauf das öfter zu wiederholen. Sie ist meine beste Freundin hier geworden und ich freue mich jedes Mal darauf Zeit mit ihr zu verbringen. Dank ihr ist mein Chinesisch so schnell so gut geworden und sie nimmt sich immer Zeit für mich, wenn ich ein Problem habe.

Wenn ich irgendjemanden am 15.7. am Flughafen dabeihaben möchte, dann ist das sie!

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Zu viel von Allem

20.04.2013

Nach fast zwei Stunden Schlaf durfte ich um 7 Uhr schon wieder aufstehen. Heute sollte ich nämlich die erste Stunde der neuen Einheit halten und wollte nicht total verwuselt in der Schule ankommen.

Leider hat sich doch alles irgendwie ein bisschen anders entwickelt als ich es erwartet hatte. Mein USB-Stick ist nämlich kurz vorher gecrasht und deswegen konnte ich meine PPT nicht öffnen. Wir hätten irgendwie improvisieren können, aber da wir dann die nächste Woche erst wieder am Freitag in der 7. Klasse Unterricht haben, haben wir den Start einfach bis dahin verschoben. So gab es heute wieder keine Aufgabe für mich.

Natürlich war ich froh, dass ich jetzt endlich eine Aufgabe haben durfte und dann funktioniert dieser doofe USB nicht. In Deutschland hätte ich noch mehr Backup-Plans gehabt, aber mit nur einem USB-Stick war das nicht möglich… Mist!

Vier Stunden später war ich dann mehr als froh endlich aus der Schule raus zu kommen und ich bin wieder an meinem Lieblingsort gefahren: Zhujiang New Town. Da fahre ich in der Woche mittlerweile schon 3-4 Mal hin 😉

Aussicht von meinem Nudelrestaurant aus

Aussicht von meinem Nudelrestaurant aus

Dort habe ich mir einen Starbucks Frappucino gegönnt, hab diesen dann zu Nudeln gegessen, die nur ein Viertel von dem Kaffee gekostet haben und bin danach zu Costas und habe lange gelernt. Wieder zwei Lektionen und ein paar Vokabeln und der Beginn von „Das Bildnis des Dorian Gray“ (Oscar Wilde).

„There is only one thing worse than being talked about, and that is not being talked about.”

Irgendwann überkam mich eine richtig heftige Müdigkeit, fast schon Erschöpfung, die ich nach fast einem Liter Kaffee nicht nachvollziehen konnte. Aber ich habe mich trotzdem dazu entschieden nach Hause zu gehen und mich am besten ins Bett zu legen. Schließlich sind meine Samstagnachmittage die einzige freie Zeit, die mir noch in dieser Stadt bleibt. Was hätte Oscar Wilde wohl zur Schnelllebigkeit heute gesagt? Ich denke, dass er davon ausgegagen wäre, dass wir mit unserer Schnelllebigkeit den Moment und die Schönheit nicht mehr erkennen können. Besonders letzteres hätte ihn stark getroffen. Allerdings hätte ihn die Schnelllebigkeit wohl auch gereizt, könnte ich mir vorstellen.

Zurück in meiner Wohnung bin ich erst einmal in einen Tiefschlaf verfallen, den ich nicht vermeiden konnte. Vielleicht brüte ich etwas aus und entwickle wie alle Chinesen gerade eine kleine Frühjahrsgrippe. Oder ich hatte einfach nur eine harte Woche, beides ist möglich.

Nach ca. drei Stunden war ich wieder wach und konnte mit meinen Eltern skypen und ich hatte noch ein bisschen Zeit mir die nächsten Greys Anatomy Folge anzusehen.

Insgesamt habe ich heute in der Schule wieder nicht viel machen können (diesmal wegen dem doofen USB) und danach habe ich wenigstens drei Stunden lang intensiv gelernt.

Trotzdem glaube ich, dass der Tag heute ein bisschen viel war. Schade nur, dass mein Wochenende schon wieder halb vorbei ist.

Dafür freue ich mich umso mehr auf morgen, weil da treffe ich mich mit Elena 😉

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