Ein Kanadier, der die Welt verändern will

16.05.2013

 

Der schlimmste Tag meines Schnupfens bisher überhaupt… eigentlich wollte ich gar nicht aufstehen. Aber die Pflicht ruft!

Heute warteten zwei Stunden Deutschunterricht auf mich, da eine davon die Generalprobe für Montag werden sollte. Am Montag wird unsere Unterrichtsstunde getestet, genauso wie wir gestern die des neuen ausländischen Lehrers hospitieren dürfen. Der Unterschied ist, dass viele Lehrer Englisch können, aber keinen von denen Deutsch. Deshalb haben ich und Lisa uns überlegt, dass wir eine komplett mündliche Stunde machen, die die Schüler auf die mündliche Teilprüfung der A2-Prüfung vorbereiten soll. So kann KEINER nachvollziehen, ob wir einen Fehler machen oder nicht, weil die einzige, die es merken wird, wohl ich als Muttersprachlerin sein werde.

Unsere Generalprobe lief gut, d.h., dass wir für Montag gut vorbereitet sind!!

Danach bin ich direkt zum Mittagessen gegangen, da ich ziemlich erschöpft war und mein Kopf wehtat. Kopfschmerztabletten wollten nicht helfen, also muss wohl Erkältungsmedizin ran… Aber zuerst sollte eine ausreichende Mittagspause gut tun.

Doch daraus wurde nichts, denn ich habe auf der Straße einen Kanadier getroffen, der seine eigene Nachhaltigkeits-Organisation gegründet hat. Wir kamen ins Gespräch (Ausländer erkennen sich halt) und er hat mich kurzerhand in seine Arbeit eingeweiht. Im Moment ist er wegen einer Konferenz in Guangzhou und wohnt bei einem Schüler von mir zu Hause. Er hat den „3-finger-Wednesday“ eingeführt, wo man folgende Grundregeln beachten muss:

–          Smiley (Lachen macht einen selbst und andere glücklich)

–          Change (Man sollte eine Kleinigkeit verändern, z.B. Mittwochs nichts Süßes essen oder so)

–          Unplug (Stecker von elektronischen Geräten ziehen und auch einmal auf Computer und Handy verzichten)

Dieses „ Projekt“ möchte er nun in die Klassenzimmer bringen und verbreiten. Zu diesem Zweck wollte er ein Interview mit mir als (Assistenz-)Lehrerin machen und hat mich ganze 2 Stunden lang interviewt. Eigentlich hatte ich ja vor nach Hause zu gehen, aber irgendwie kamen ständig neue Fragen und ich konnte nicht weg. Und es war auch interessant einiges über dieses Projekt zu lernen.

Um 14 Uhr bin ich dann zurück in meine Wohnung, um ein wenig zu schlafen bevor ich zurück in die Deutschecke gehen musste. Aber auch die paar Stunden Ruhe waren nicht schlecht.

Für den Abend war ich wieder mit dem Kanadier verabredet, da er mir noch ein bisschen was über einen Film und andere Projekte erzählen wollte. Wir sind in das Nudelrestaurant in Zhujiang Newtown gegangen, wo er mich kurzerhand eingeladen hat. Dort saßen wir dann drei Stunden, bevor wir quasi rausgeschmissen wurden. Er redet sehr gerne und hatte auch wirklich einiges zu erzählen, da er zuvor in Kenia und Senegal war.

Nachdem das Nudelrestaurant geschlossen hatte, haben wir uns auf den Weg zur kanadischen Bar „The Brew“ gemacht, meine Stammkneipe mittlerweile. Ich warte ja schon auf den Tag, wo der Milchshake oder das Erdinger Bier schon auf dem Tisch steht 😀

Und dort ging das mehr oder weniger einseitige Gespräch weiter. Seine Ideen waren alle nicht schlecht, doch das Gespräch war deshalb einseitig, weil er einfach mehr zu erzählen hatte als ich 😉

Insgesamt aber ein sehr interessanter Tag und eine interessante Person, die mit vielen chinesischen Promis und Filmemachern sowie dem Avatar-Regisseur James Cameron befreundet ist. Nicht schlecht!

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Neue Freunde

15.05.2013

Ich bin krank und muss ständig niesen. Ich friere und schwitze abwechselnd, doch das hat nichts mit Fieber zu tun, sondern mit dem Wechsel zwischen klimatisierten und unkliamtisierten Räumen.

Das Klassenzimmer der siebten Klasse hat zum Beispiel KEINE Klimaanlage, sondern nur ein paar Ventilatoren. Auf der höchsten Stufe eingestellt, bekomme ich ungefähr alle 8 Sekunden einen Luftzug ab, während ich die restlichen sieben mich zu Tode schwitze.

Nicht gerade beruhigend sind die Aussichten, dass es in den nächsten vier Wochen NOCH HEISSER wird….

Irgendwie habe ich mich durch die zwei Stunden vormittags gekämpft und bin danach mit Lisa essen gegangen. Mittwoch ist jetzt unsere Italiener-Tag und wir essen unsere scharfen Spaghetti. (in ein paar Beiträgen vorher habe ich euch erklärt, wie diese Nudeln heißen bzw. wie sich ihr Name zusammen setzt).

Beim Essen habe ich noch einmal nachgeforscht, was es nun mit den deutschen Freiwilligen zu tun, die angeblich an unsere Schule kommen. Leider weiß irgendwie niemand wie viele, welches Geschlecht und welches Alter. Meine einzige Information war ein Freiwilliger aus Deutschland und ein Freiwilliger aus Indien. Mehr erfuhr ich nicht.

Also habe ich beschlossen, dass ich auf diese Veranstaltung gehe, egal ob ich etwas anderes zu tun habe oder nicht.

Und tada, ich durfte ein Unterrichtsstunde hospitieren, weil unsere Schule einen neuen ausländischen Teilzeitlehrer einstellen will. Und heute war die Probestunde dafür.

Ich sollte dabei sein, um die Aussprache zu kontrollieren.

Haha!

Der Lehrer kommt aus England und wird an unserer Schule Englischunterricht geben. Und ich als Deutsche soll dessen Aussprache kontrollieren?

Das ist ja fast so als würde ein Chinese nach Deutschland kommen und meinen Deutschlehrern sagen, dass ihre deutsche Aussprache gut oder schlecht ist.

Besser als Muttersprachler geht doch nicht, oder?

Trotzdem war die Stunde ganz interessant.

Die Schüler durften vier Fragen an den Lehrer zum Kennenlernen stellen:

Die erste Frage war:

S: „Where are you from?”

T: “I am from the UK”

S: “How old are you?”

T: “I am 27 years old”

S: “Are you gay?”

T: (schmunzelt erst, weil er erstaunt ist über die Frage): „No, I am not gay.“

Und die letzte Frage war dann:

S: „If you could, would you kill Hittler?”

T: (nun wirklich erstaunt): “If I could turn back time, I would.”

 

Ok…. Was geht bei euch ab? Ich weiß nicht genau, was Schüler unter Fragen verstehen, um jemanden kennenzulernen, aber damit hätte ich niemals nicht gerechnet. Aber man wird immer wieder überrascht. Vor Allem, wenn die Schüler 13 Jahre alt sind…

Ich hab mich aber früher aus dem Unterricht rausgeschlichen und bin zum Dach unseres Schulgebäudes gegangen, weil dort die Präsentation der Freiwilligen stattfinden sollte. Und tatsächlich, dort gab es vier Leute. Die Bibliothekarin unserer Schule, ein Chinese namens Ty, eine Inderin und eine Deutsche! Ach, es war so schön jemanden aus der Heimat zu treffen!

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Das hat mich wirklich sehr sehr gefreut!

Sie haben einen Vortrag über Mülltrennung mit den Schülern gehalten und haben auch eine kleine kreative Aufgabe zum Thema Recycling gegeben. Eigentlich ein sehr interessanter und logischer Vortrag. Allerdings weiß ich nicht, ob die Schüler das nun wirklich umsetzten. Wenn ich ehrlich bin, dann trenne nicht einmal ich den Müll, weil wenn aus den getrennten Mülltonnen der Müll abgeholt wird, wird alles zusammen in die Müllkarren geschmissen, dann auf eine Müllhalde gefahren und dort wieder getrennt…

Also erst Trennung, dann wieder Mischen und danach wieder Trennung…

So sollte die Idee eigentlich nicht umgesetzt werden, oder?

Aber es ist ein Anfang…

Ich und Kathy haben uns danach noch richtig toll unterhalten und wir haben auch Handynummern ausgetauscht, damit wir mal etwas zusammen unternehmen können. Das wäre natürlich super 😉

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Da sie aber direkt zum nächsten Termin weitermussten, bin ich alleine in meinen Feierabend gegangen. Zuerst zu Costas Coffee, wo ich einen Double Chocolate Milchshake probiert habe und feststellen musste, dass mir davon wirklich wirklich schlecht wurde. Kann ein Zufall gewesen sein oder es lang an diesem unerträglich heißem Wetter, aber eigentlich denke ich, dass mein Schnupfen und meine Erschöpfung ihren Tribut forderten. Deswegen war ich froh nach Hause zu kommen und mich ins Bett zu legen!

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Eine Frage der Motivaton

14.05.2013

 

Der Tag heute war eigentlich ein wenig anders geplant. Da ich ja jeden Dienstag normalerweise Chinesischunterricht habe und mir sowieso frei nehme (es fällt kein Unterricht aus, sondern es wäre eh nur im Büro-hocken), wollte ich auch heute den Nachmittag frei nehmen. Ich habe nämlich auch mit Chenyi die Abmachung getroffen, dass wir jeden Dienstag direkt nach der Mittagspause Deutschecke machen, sodass ich theoretisch um 15 Uhr Feierabend machen kann.

Und genau das hatte ich auch vor.

Aber wenn man „the chinese way“ kennt, dann weiß man, dass es manchmal nicht so ist, wie man sich das gedacht hat.

Heute wurde zum Beispiel der Nachmittagsunterricht mit dem vom Mittwoch getauscht, was bedeutete, dass ich heute Unterricht hatte und nicht wie gedacht frei. Erfahren hab ich das auch erst in der Schule selbst.

Also habe ich ein klein wenig umdisponiert und meine Pläne geändert. Und vorerst auf morgen verschoben. Doch dann habe ich zufällig erfahren, dass morgen vielleicht eine deutsche Freiwillige an unsere Schule kommt, um einen Vortrag über Umweltschutz zu halten. Und wirklich nur durch puren Zufall habe ich diese Information bekommen. Warum soll man auch der deutschen kulturweit-Freiwilligen an der Schule erzählen, dass ein Landsmann oder eine Landsfrau vorbeikommt?

Ich hoffe mal, dass ich noch mehr herausfinden kann.

Für heute hieß es aber Arbeiten statt Ausruhen. Und das Wetter wurde auch immer ungemütlicher. Die Temperaturen und die Luftfeuchtigkeit steigen in die Höhe und man kann nachts nicht mehr ohne Klimaanlage schlafen.

Lustig ist, dass meine Klimaanlage seit dem letzten Säubern Wasser verliert und davon auch ziemlich viel. Wenn ich mich zurückerinnere, dann wurden mir nach der Säuberungsaktion zwei Teile in die Hand gedrückt, die ich entsorgen sollte, da sie komplett verschimmelt waren. Ich würde die auch nicht mehr brauchen.

Seitdem verliert die Klimaanlage Flüssigkeit, die zufällig genau auf meine Steckdose in der Wand tropft. Genial. Ich würde ja sagen, da besteht ein Zusammenhang…

Ich habs auch schon weitergegeben, aber da wird sich wohl erst nächsten Monat jemand darum kümmern. Provisorisch habe ich mir jetzt eine Schüssel gekauft, die das Wasser wenigstens auffängt ohne meine Wohnung zu überfluten. Ich habe ja noch nicht genug Feuchtigkeit und Schimmel in meinen vier Wänden. Von den Tieren mal ganz abgesehen…

Den Nachmittag in der Schule habe ich erst mit Chenyi verbracht und dann nach einer Freistunde in der achten Klasse, die wir ja theoretisch erst mittwochs hätten.

Dafür bin ich dann direkt gegangen und habe eine kleine Einkaufstour zum Megastore gemacht. Da war ich jetzt schon echt eine Weile nicht mehr. Ich brauchte nämlich unbedingt wieder Essig und bei der Gelegenheit habe ich mir auch eine Flasche Olivenöl (verdammt teuer!!!!) und Tomaten und Zwiebeln gekauft. Ich freue mich nämlich schon darauf mal wieder einen Tomatensalat zu machen!

Auf dem Rückweg habe ich mir auch einen Frappucino bei McDonalds geholt, der eine gute Alternative bei dieser Hitze ist. Anders ist das ja unerträglich! Und wenn ich mir jedes Mal ein Eis kaufen würde, dann könnte ich meine Bemühungen um abzunehmen auch in den Wind schreiben 🙂

Zurück in meiner Wohnung habe ich dann endlich Feierabend gemacht und mit mir die Zeit ein wenig vertrieben, da ich ja unbedingt diese Woche jeden Tag joggen gehen wollte. Da das tagsüber nicht möglich ist, muss man bis spät in die Nacht warten bis es ein wenig abgekühlt ist (also 27°C).

Um 22:30 konnte ich dann endlich nach draußen gehen und habe meine Runde gedreht bis ich stolz und nassgeschwitzt wieder in meiner Wohnung angekommen bin. Und nach einer Dusche habe ich dann meinen wohlverdienten Tomatensalat gemacht.

Es ist wirklich nur eine Frage der Motivation  und ich habe jetzt in den letzten 9 Wochen schon den Ansporn etwas zu machen.
Aber nein, alle guten Vorhaben scheitern. Auch wenn ich jetzt am Montag und am Dienstag joggen war, wurden für Mittwoch meine Motivationen wieder gebremst. Und warum?

Als ich am Mittwochmorgen aufgewacht bin, durfte ich feststellen:

Ich bin krank. Scheiß Wetter, Scheiß Klimaanlage!

 

 

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Let’s talk English

13.05.2013

Es ist eine lustige Sache, dass alle, die mich sehen und als Ausländer identifizieren (ist ja auch nicht gerade schwer), denken, dass ich perfektes Englisch sprechen kann und sie wollen auch alle unbedingt von mir lernen. Gott sei dank ist mein Englisch nicht schlecht, so dass ich ihren Ansprüchen auch meistens genüge.

Doch zunächst einmal bin ich heute früh aufgestanden und habe mich sportlich betätigt. Ich bin Joggen gegangen! 🙂 Und danach habe ich mein Zimmer aufgeräumt, was auch ziemlich stark an sportliche Betätigung rankommt.

Um 14:30 Uhr war ich auch pünktlich im Büro und habe auf Lisa gewartet, so dass wir zusammen in den Unterricht gehen können. Allerdings fiel die erste Nachmittagsstunde heute aus und ich saß wie bestellt und nichgt abgeholt im Klassenzimmer. Zum Glück habe ich für solche Momente meinen Laptop dabei und kann mich mit mir selbst beschäftigen. Dennoch hat es mich wieder ein bisschen geärgert. Ich komm mit spontanen Planänderungen einfach immer noch nicht so klar.

Dafür war die nächste Stunde regulär und wir hatten Unterricht in Klasse acht. Ich habe mich wieder mit etwas anderem beschäftigt und Heines „Reisebilder“ weiterverfolgt.

„Ach Gott! Madame, wenn ich ein berühmter Schriftsteller werde, so hat das meiner armen Mutter genug Mühe gekostet!“

„Apfeltörtchen waren nämlich damals meine Passion- jetzt ist es Liebe, Wahrheit, Freiheit und Krebssuppe“.

=)

In der Deutschecke habe ich dann auf Chenyi gewartet und wurde in der Zeit von einem Eltfklässler angesprochen und gefragt, ob er mit mir ein bisschen reden könnte. Natürlich. Also habe ich mir die Zeit genommen und mich mit ihm ausgetauscht. Leider wirkte das Ganze ein bisschen verkrampft, da er ständig die Themen auf Wirtschaft, wie Regulationen und Mietpreise. Es fühlte sich fast so an als hätte er vorher den Themenwortschatz „Wohnen und Verkehr“ durchgenommen hätte. Aber wahrscheinlich wollte er nur für eine Prüfung üben. Ich hatte nichts dagegen- Im Gegenteil! Ich freue mich, wenn ich den Schülern helfen kann.

Einen weiteren „Schüler“, nämlich mein Freund und Trainingskollege He Hongkai, durfte ich heute Abend betreuen. Dieser schreibt nämlich am Samstag seine TOEFL-Prüfungen  und möchte unbedingt noch ein bisschen üben und besonders sein mündliches Englisch verbessern. Deswegen habe ich mich bereit erklärt mit im heute Abend ein bisschen zu üben.

Zuerst habe ich noch schnell ein paar Nudeln gegessen und bin dann zum Beimen gegangen, wo wir uns treffen wollten. Vom Nordtor (Beimen) unserer Universität ist es nämlich gar nicht so weit bis zum nächsten Starbucks und deshalb sind wir dort auf einen Kaffee vorbeigegangen.
Letztendlich haben wir 5 Stunden lang (!) Prüfungsaufgaben durchgenommen oder einfach nur über irgendetwas geredet, damit er sich an Englische Konversationen gewöhnt. Doch eigentlich wollte er auch wissen, wie ich Englisch gelernt habe. Ich habe keine Ahnung, warum ich so gut/schlecht Englisch spreche, wie ich es jetzt tue. Es passiert einfach.

Auch habe ich erfahren, dass er (und wohl auch alle Chinesen, so wie ich das herausgehört habe) Probleme mit kreativeren Aufgabenstellungen haben, da es dafür mehrere Herangehensweisen gibt, die die Schüler verunsichert. Ob das stimmt, weiß ich nicht. Er hat aber ständig versucht herauszufinden, ob es ein bestimmtes Muster gibt, woran man sich orientiert und einfach nur ein paar Wörter austaucht, z.B. für das kreative Schreiben.

Scheinbar bereitet diese Aufgabenform einigen wohl doch ein paar Probleme.

Aber wir beide haben auch große Fortschritte gemacht und ich konnte ihm einige grammatikalische Erscheinung erklären. Ich denke, dass es einiges für uns gebracht hat!

Und auch wenn es jetzt schon ein wenig spät ist, finde ich, dass das ein angenehmer Abend war. Ich hoffe, dass ich helfen konnte und dass er am Samstag seine Prüfung meistert und zu seiner Freundin nach Harvard gehen kann!

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Ich und Elena

12.05.2013

Heute habe ich endlich mal wieder ausgeschlafen und ich habe es völlig ausgereizt. Schließlich hatte ich heute noch nichts vor. Doch Elena rief mich um 13 Uhr an und fragte, ob wird beide zusammen Kalligraphie üben wollen. Natürlich habe ich zugesagt und habe mich auf den Weg zu ihr gemacht hat.

Nach einem McDonalds-Frappucino bin ich dann in ihrem Büro angekommen, wo sie schon damit beschäftigt war, ihre Stelen abzuschreiben.

Während sie schon mit den kleinen Zeichen anfangen konnte, war ich noch mit den großen beschäftigt, aber das war ja auch erst die vierte Stunde Kalligraphie, die ich überhaupt hatte.

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Danach haben wir zusammen ein bisschen geredet und ich habe ihr geholfen das Büro zu putzen. Da wir beide aber zu faul zum runterlaufen waren, haben wir uns das Essen liefern lassen. Unser Lieblingsnudelrestaurant gibt’s nämlich auch als Lieferservice.

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Aus Übung hat sie mich anrufen lassen und ich habe meine erste telefonische Bestellung auf Chinesisch durchgegeben. Es hat auch alles geklappt und zwanzig Minute später konnten wir zu zweit essen. Youpoumian und Tofusalat, das schmeckt einfach nur geil!!

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Danach hat sie mich gebeten auf sie zu warten, während sie ein Gespräch mit einem neuen Schüler hat. Ich habe also in der Zeit gelesen und auf sie gewartet, bis sie zwei Stunden später fertig waren.

Ihr neuer Schüler ist ein Japaner, der gerne sein Chinesisch aufbessern möchte. Danach haben wir beide uns noch über das Englischlernen und über meinen Kindle unterhalten, der ihn sehr faszinierte.

Mich fasziniert ja eher, was auf dem Kindle drauf ist 😉

Bücher sind was Tolles! Meinen Favoriten im Moment „das Bildnis des Dorina Gray“ habe ich jetzt endlich fertig und auch meine Notizen dazu.

„I love acting. It is so much more real than life.”

“Perhaps one should never one’s worship into words.”

Und eins meiner Lieblingszitate von Dorian:

„I know what pleasure is, […]. It is to adore some one.”

 

Später sind ich und Elena dann zur U-Bahn gelaufen und haben uns bevor wir uns verabschiedet haben und in entgegengesetzte Richtungen gefahren sind, für das nächteWochenende verabredet. 🙂 Dann sehen wir uns wieder.

PS: Die Bilder von unserem Kalligraphie-Unterricht folgen noch 😉

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Mein chinesischer Name

11.05.2013

 

Hier folgt nun die „Fortsetzung“ meines gestrigen Artikels. Es wird das Geheimnis des Zettels gelüftet, der mir vom Eva’s Mann gegeben wurde.

Ich musste natürlich erst prüfen, dass alles stimmt und ich mich hier nicht lächerlich mache 🙂

Deswegen habe ich Lisa heute zwischen der ersten und zweiten Stunde in der „großen Pause“ gefragt, was die Schriftzeichen bedeuten, die darauf standen. Übrigens haben wir samstags eine große Pause, weil es dann keine Morgen-Gymnastik gibt und die 20 Minuten deshalb nur eine große Pause bilden.

Auf dem Zettel standen zwei Schriftzeichen: 婵娟 (chanjuan)

Er drückte mir den Zettel in die Hand und verkündete mir, dass das nun mein chinesischer Name sei. In China bekommen Ausländer manchmal einen chinesischen Namen „verliehen“, der am besten zu ihnen passt. Fast alle bekommen einen Namen, der sich an der Aussprache ihres richtigen Namens orientiert (Meiner war „Sangdela“), aber der „richtige“ Chinesische Name wird einem wie eine Art Spitzname verliehen. Dieser hat dann weniger mit der Aussprache, sondern mehr mit der Bedeutung zu tun.

Meinen Namen habe ich auf der Busfahrt des Schulausflugs vor zwei Wochen bekommen und gestern gab er mir die passenden Schriftzeichen dazu.

Heute habe ich Lisa gefragt, was das ganze bedeutet, weil ich muss ja irgendwie nachprüfen, dass ich nicht verarscht worden bin 😉

Der Name „Chanjuan“ bedeutet „schöne Frau“ und ist zudem der Name der Mondgöttin.

Der Mythologie nach gab es damals mehrere Sonnen und auf der Erde war es zu heiß zum überleben. Irgendwann gab es einen guten Schützen, der alle Sonnen bis auf eine abschoss und somit das Leben ermöglichte. Als Dankeschön bekam er eine Medizin, die ihn unsterblich machen würde.

Allerdings wollte er sein sterbliches Leben mit seiner wunderschönen Freundin verbringen und verzichtete auf das ewige Leben und versteckte die Medizin. Doch eines Tages fand die Frau sie und nahm sie zu sich. Die Frau  war nun unsterblich, aber nicht auf der Erde, sondern im Himmel und wohnte von nun an auf dem Mond als dessen Göttin. Ganz alleine und ihre einzige Gesellschaft war ein Hase, der ebenfalls dort oben wohnte.

Nur einmal im Jahr, am Mondfest im September, ist es für die zwei Liebenden möglich miteinander in Verbindung zu treten, aber ihre Liebe währte ewig.

Aus der Mythologie werde ich nicht ganz schlau, aber ein Synonym für Chanjuan wäre „schöne Frau“.

Eine der Lehrerinnen der Englischschule meinte, dass ich sie an Sailor Moon erinnern würde und das hätte sie alle erst auf die Idee gebracht. Dieser Name würde super zu mir passen.

Na gut, ich fühle mich auf jeden Fall geehrt und nehme meinen Chinesischen Namen an 😉 Und nachdem ich mich bei Lisa und Elena rückversichert habe, dass dahinter keine Nebenbedeutung steckt, kann ich ihn auch beruhigt benutzen 😉

Apropos Elena! Die habe ich heute in ihrem Büro besucht, weil sie gestern Abend aus Sichuan zurückgekommen ist. Dort ist sie für zwei Wochen hingeflogen, um sich um ihren Papa zu kümmern, der wegen einer Operation im Krankenhaus war. Und gestern Abend ist sie am Flughafen angekommen! Deswegen musste ich sie gleich besuchen gehen.

In ihrem Büro war heute auch einiges los, denn vier ihrer Kollegen und ein Schüler waren dort, der sich gerade auf die HSK 5 Prüfung vorbereitete, die er morgen schreiben würde. Während Elena sich mit ihm ein bisschen beschäftigt hat, habe ich mit einer von Elenas Angestellten „Tiaoqi“ gespielt. Ich weiß leider nicht, wie das Spiel auf Deutsch heißt, aber ich kann mich erinnern, dass es dieses Spiel auch in Deutschland gibt. Es geht darum seine Kugeln in das gegenüberliegende Feld des Gegners zu bringen und wer zuerst komplett die Seiten gewechselt hat, hat gewonnen.

Gegen 5 Uhr sind wir alle dann, also ich, Elena, der japanische Schüler und zwei Kolleginnen nach Tiyu Xilu gefahren, weil es dort ein gutes Hunan-Restaurant gibt. Ich esse gerne Essen Gerichte aus der Hunan-Küche, weil diese für ihre Schärfe bekannt ist.

Wir haben Kartoffeln und Qingcai bestellt, sowie süß-saure Spare-Ribs, Lotus-Suppe und Fisch.  Und alles war wirklich lecker, auch wenn es nicht so scharf war, wie ich es mir vorgestellt hatte… Schade.

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Beim Essen haben wir alle dann noch ein Spiel gespielt. Eine Person schreibt Zettel mit Begriffen. Alle bekommen einen Zettel und alle haben das gleiche Wort draufstehen, nur eine Person hat einen anderen Begriff (ohne das zu wissen). Jeder sagt nun eine Definition zu dem Begriff und am Ende der ersten Runde wird geraten, welche Definition von den anderen abweicht. Es geht also darum herauszufinden, wer das andere Wort hat.

Der Verlierer musste dann eine Chilischote als „Bestrafung“ essen. Es war wirklich eine lustige Runde!

Knapp zwei Stunden später haben sich unsere Wege dann getrennt. Während die anderen Lehrerinnen nach Hause gegangen sind, habe ich Elena und den Japaner noch zur Beijinglu begleitet, wo wir zusammen nach einem Buch gesucht haben. Es war wirklich schön wieder ein bisschen Zeit mit Elena zu verbringen, da wir jetzt wirklich lange Zeit nichts voneinander gehört hatten.

Zu dritt haben wir uns dann noch ein Taxi zu ihrem Büro geteilt, weil es von dort aus leichter für mich und den Japaner war nach Hause zu kommen.

In Zhujiang New Town sind der Japaner und Ich dann in die U-Bahn gestiegen und in entgegengesetzte Richtungen gefahren. Ich habe ihm noch viel Erfolg für morgen bei seiner HSK-Prüfung gewünscht und dann haben sich unsere Wege getrennt.

Ich wollte schnell in meine Wohnung kommen, da ich mit meinem Freund zum Skypen verabredet war, doch leider fand ich nur eine E-Mail im Postfach, die besagte, dass es heute leider nicht klappt… Schade.

Also habe ich meinen Plan B angewandt. Es war ja schließlich Samstagabend und da kann man ja auch mal „weggehen“. Mich hats in meine „Stammkneipe“ verschlagen, wie man es mittlerweile nennen kann. „The Brew“ in Zhujiang Newtown hat einfach die besten Milchshakes 🙂

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Tag der 1200-Stufen

10.05.2013

Ein weiterer Grund, weshalb ich Freitage nicht leiden kann ist, dass sie für mich einfach nur der Tag der Treppe sind… Jeden Freitag lege ich mindestens 1000 Treppenstufen zurück!!

Der Tag hat ganz gut angefangen, schließlich hatte ich heute meine letzte Stunde in der ich die „Das schmeckt gut- Lektion“ unterrichten durfte und nehme nun wieder meinen Platz neben dem Pult ein. Den Abschluss der Lektion mit den Übungen im Arbeitsbuch übernimmt Lisa, weil sie die Aufgaben erklären muss, da die Schüler sonst nicht verstehen, was sie da machen müssen.

Leider ist die 7. Klasse im anderen Schulgebäude (Jiaoxuelou) im 4. Stock (im Deutschland wär es aber der 3. Stock, da in China das Erdgeschoss als 1. Stock bezeichnet wird) und dort hianuf führen 90 Treppenstufen.

Jetzt habe ich aber von 9:40-10:20 und um 11:20 – 12:00 dort Unterricht. Und unser Büro ist im dritten Stock eines anderen Gebäudes (genannt Zonghelou):

Rauf ins Büro: 40 Stufen

Runter: 40 Stufen

Rauf in den 4. Stock des Jiaoxuelou: 90

Eine Stunde Unterricht in der ersten 7. Klasse.

Runter: 90

Rauf ins Büro (Zonghelou): 40

Runter: 40

Rauf in den 4. Stock des Jiaoxuelou: 90

Eine Stunde Unterricht in der zweiten 7. Klasse.

Runter: 90

Rauf ins Büro: 40 Stufen

Runter: 40 Stufen

Und dann ist Mittagspause!

Für alle, die mitgezählt haben, sind das jetzt schon 600 Stufen vor dem Mittagessen!!! Und aus meiner Wohnung musste ich ja heute auch noch irgendwie rauskommen… Also 640!

 

In der Mittagspause sind Lisa und ich (wie so oft) zu Enfei gegangen, doch diesmal waren wir sehr enttäuscht. Wir waren nämlich ein bisschen spät dran (12:35 Uhr) und es war ALLES leergegessen. Kann man sich das vorstellen?

Lisa hat dann den letzten Teller mit Gemüse genommen und ich habe eine Schale Reis, Gurken mit Chilisauce und gekochten Salat mit Knoblauch abgreifen können.

Dafür haben wir aber einen guten Platz bekommen und konnten endlich zu Mittagessen. Allerdings war unsere Ausbeute nicht ganz so befriedigend.

Lisas Essen zum Beispiel sah klasse aus, schmeckte aber schrecklich. Es war gebratenes Gemüse mit Fisch, aber der Geschmack erinnerte eher an gammligen Tintenfisch. Also wirklich nicht sehr angenehm kann ich euch sagen.

Hinzu kommt, dass vor dem Restaurant auch noch 25 Treppenstufen sind, was weiter 50 zu unserer Liste dazu addiert. (Stand: 690)

Für die faulen Leute, so wie mich, kommen dann nochmal ein paar Stufen dazu, weil ich in der Mittagspause meistens nach Hause gehe. Zu meiner Wohnung muss ich aber auch nochmal 40 Stufen zurücklegen (eigentlich 43, aber sind wir mal nicht so kleinlich).

Und runter will ich ja auch wieder… Um 14:30 Uhr muss ich dann auch schon wieder im Büro erscheinen und wieder die beliebten 40 Stufen rauf. (aktueller Stand: 810 (80 Wohnung, 40 Büro)

Für den Nachmittagsunterricht in der achten Klasse müssen wir nur ins Erdgeschoss laufen, weil diese Klassen im gleichen Gebäude wie wir untergebracht sind. (880)

An den Unterricht kann ich mich jetzt schon gar nicht mehr erinnern, weil ich nicht aufgepasst habe. Ich weiß nur, dass es gerade ums Streiten geht und meine Schüler gerade die richtig schlimmen Schimpfwörter wie „Geh weg!“ Und „Mist“ gelernt haben 😉

Außerdem ist die Toilette auch in einem anderen Stockwerk, was mit jedem Toilettengang weitere 40 Stufen bedeutet… Ihr merkt schon, dass so ein Freitag zu einem richtig krassen Work-out werden kann 😉

Die Deutschecke findet jeden Tag in der Bibliothek statt, die im zweiten Stock unseres Gebäudes (zonghelou) untergebracht ist. Trotzdem sind das wieder 20 Stufen hoch und runter. (920).

Ich habe Cheny, meiner Privatschülerin aus Harbin, heute die Zahlen von 1-12 beigebracht und auch den Unterschied zwischen „Freund“ und Freundin“. Im Deutschen gibt es ja bekanntlich eine weibliche und eine männliche Form von Bezeichnungen (Lehrer(in), Arzt/Ärztin, usw.). Die Frage ist nur, wie man das einem chinesischen Schüler beibringt. So etwas gibt es im Englischen ja auch nicht.

Endlich hatte ich dann Feierabend und konnte mich auf mein Bett in meiner Wohnung und aufs Fernsehen und aufs Ausruhen freuen. Und ich wollte mit meinem Freund Skypen! 🙂

Also habe ich meine Sachen zusammengepackt und bin nach Hause gegangen. Das letzte Mal die 40 Stufen nach unten auf den Schulhof und die letzten 40 Stufen hinauf zu meiner Wohnung, wo mich mein gekühltes Zimmer erwartete. (1000)

In den letzten Tagen ist es nämlich unerträglich geworden. Wir steigen jetzt tagsüber wieder permanent über 30°C, was erstens die Kleidungsauswahl sehr schwer und auch das Überleben ohne Klimaanlage unmöglich macht. Und vor lauter Schweiß ekelt man sich auch mittlerweile vor sich selbst. Und zu allem Überfluss kommt diese doofe Luftfeuchtigkeit noch hinzu, die die gefühlte Temperatur nochmal erhöht.

Ich weiß zwar nicht, ob die Regenzeit jetzt vorbei ist, aber ich kann mit Sicherheit sagen, dass der Sommer jetzt in Guangzhou angekommen ist…

In meinem Zimmer erreichte mich dann eine SMS von Eva, der Chefin der Englischschule, deren Ausflug ich vor zwei Wochen begleitet habe. Sie meinte, dass unsere Gruppenfotos fertig seien und sie mir gerne eins als Dankeschön und als Andenken schenken möchte. Ich sollte doch, wenn es geht, in ihr Büro kommen und es abholen.

Da ich sowieso Feierabend hatte, hab ich mir gedacht, dass ich das sofort erledigen könnte.

Also bin ich wieder nach unten gelaufen (1040) und habe mich auf den Weg zu Eva’s Büro gemacht. Für den Weg dorthin braucht man ungefähr 20 Minuten zu Fuß und man muss dazu über den Markt laufen, wo ich mir gleich ein paar Bananen und eine Drachenfrucht gekauft habe. Mein Abendessen 🙂

Zu ihrem Büro kommen aber nochmal 60 Treppenstufen hinzu, was dafür sorgte, dass ich leicht verschwitzt dort oben angekommen bin. (1100) Denn auch nachts hat es hier so hohe Temperaturen, dass es einem bei der kleinsten Bewegung den Schweiß aus den Poren treibt. Aber wer wollte denn nach Guangzhou in die Subtropen gehen? Na also. Also darf ich mich nicht beschweren 😉

Dafür wurde ich sehr lieb empfangen und mir wurde ein einmelliertes DIN-A4 – Foto übergeben, wo die ganze Meute an Kindern, sowie ich als einziger Blondschopf und die anderen Begleitpersonen darauf zu sehen waren. Ein süßes Bild. Vor Allem, weil eines der Kinder gerade voll in die Kamera gähnt. 😀

Richtig richtig süß.

Bevor ich mich dann aber verabschieden wollte, drückte der Mann der Chefin, der uns als Fotograf auf der Fahrt begleitet hatte noch einen Zettel in die Hand.

Was es damit aber auf sich hat, erzähle ich euch im nächsten Post, da ich erst ein paar Sachen verifizieren muss und auf Nummer sicher gehen, dass auch alles stimmt 🙂 Keine Angst, es ist nichts Schlimmes! 😉

Also bin ich wieder nach unten gelaufen (1160), über den Markt und dann endlich an meiner Wohnung angekommen. Diesmal bin ich wirklich das letzte Mal Treppen für heute gestiegen. Das nächste Mal würde ich diese letzten 40 Stufen erst wieder morgen früh runterlaufen, wenn es wieder zum Unterricht geht.

 

Insgesamt kommen wir also auf ein Ergebnis von 1200 Stufen, die ich heute zurückgelegt habe und wenn ich ehrlich bin, dann tun mir die Füße doch ganz schön weh. Und ich gebe ja zu, dass die letzten 200 Stufen als Ausnahme zählen, sind 1000-Stufen auch nicht unbedingt zu vernachlässigen. Ich hoffe ja, dass das ganze wenigstens als gutes Po-Workout eine positive Seite hat 😀

 

 

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Mein Versprechen

Als Dankeschön für die 50.000 gibt es hier das versprochene Video der Morgengymnastik.

Momentaufnahme 1 (10.05.2013 19-47)

Leider ist die Qualität sehr schlecht, weil ich wegen der beschränkten Upload-Größe nachhelfen musste.

Aber man kann trotzdem die Menge an Schülern erkennen und wie sie sich bewegen.

Besonders eindrucksvoll ist es, wenn alle in die Hände klatschen…

Die Lieder sind:

„What makes you beautiful“ von One Direction

„Baby“ von Justin Bieber

„Gangnam Style“ von PSY
Morgengymnastik

 

Viel Spaß!

 

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Vorbereitungen

09.05.2013

Wie ich mir schon gestern prognostizieren konnte: Heute hab ich schlechte Laune wegen zu wenig Schlaf. Und ich bin völlig verstochen. Verdammt!

Trotzdem hat das nichts daran geändert, dass der Tag ziemlich entspannt war 🙂

Eine Stunde in der achten Klasse und danach war die Arbeit des Tages erledigt. Ich habe in der Stunde heute wieder gelesen, weil es die gleiche wie gestern in der anderen achten Klasse war.

Danach habe ich im Büro eine Reise durch www.spiegel.de gemacht und so viele Artikel wie noch nie gelesen 😉 Ich bin ja doch recht regelmäßig dort unterwegs, aber so viel Zeit wie heute habe ich noch nie dafür investiert.

Aber wenn man ansonsten keine Arbeit hat, dann ist das eine sinnvolle Beschäftigung.

In der Mittagspause wollten wir eigentlich mit der Chinesischlehrerin Frau Jiang in das Campusrestaurant gehen, aber dort waren alle Plätze ausnahmslos belegt und so gab es für uns keine Chance und keinen Sitzplatz. Und während die Chinesischlehrerin sich dann für die Mensa entschieden hat (Igitt!), haben ich und Lisa uns auf den Weg zum Koreaner gemacht. Dort habe ich mir Sushi bestellt und Lisa hat sich eine Schale kalter Nudeln gewünscht. Und zusammen haben wir beide uns noch eine Schale mit Chaoniangao geteilt. Das sind Reiskuchen-Röllchen und Zwiebel, Omelette, Paprika, Chili, Karotte in Kimchi-Soße. Sehr gut.

Doch nach dem Sushi war ich schon so erstaunlich satt, dass ich mir den Rest des Reiskuchens für das Abendessen habe einpacken lassen. So habe ich nichts verschwendet und habe auch für heute Abend schon vorgesorgt.

Und in der Mittagspause habe ich dann geschlafen. So fest und so tief, dass ich fast verschlafen hätte.

Um eine glaubhafte Ausrede zu generieren, bin ich zu McDonalds gegangen und habe zwei Eiskaffee zum Mitnehmen bestellt und dann zum Büro gebracht, wo Lisa schon auf mich wartete.

Dann haben wir beide uns ein paar Gedanken gemacht, wie wir den Unterricht in 1 ½ Wochen gestalten, denn dann werden wieder sämtliche Lehrer kommen, um unsere Stunde zu „hospitieren“ (ich hasse dieses Wort mittlerweile, denn es kann hier jeden Tag angewendet werden). Das ist dann so eine Art Probestunde, wo unser Unterricht beurteilt wird und die anderen Lehrer einen Einblick in unterschiedliche Herangehensweisen bekommen.

Alles in Allem ist es aber nur ein großer Mehraufwand für uns. Die nötigen Vorbereitungen haben wir aber heute schon besprochen und können uns nun gezielt an die Arbeit machen.

Später am Nachmittag habe ich dann noch wieder eine Stunde Privatunterricht für Cheny gegeben, damit sie ihre Klassenkameraden einholen kann.

Heute habe ich ihr die Artikel beigebracht und wir haben über Unterrichtsfächer gesprochen. Das ganze läuft im Schnelldurchgang ab und ich bin mal gespannt, wie das Endergebnis aussehen wird…

Nach meinem Feierabend hatte ich dann auch noch eine Stunde Zeit, bevor mein Kungfu-Training anfangen sollte, doch genau als ich loslaufen wollte, brach hier ein Gewitter aus und man hatte das Gefühl, dass die Welt untergeht (mal ganz davon abgesehen, dass es eh den ganzen Tag geregnet hat!). Auf jeden Fall habe ich ein wenig warten müssen und kam natürlich zu spät zum Training.

Mein Partner He Hongkai war aber schon da und er hat mir heute die zweite von drei Formen gezeigt, nämlich die „Chum Kiu“, was so viel wie „die Brücke suchen“ bedeuten soll.

Momentaufnahme 2 (10.05.2013 19-20)

Diese Form gefällt mir persönlich auch viel besser als die Siu Nim Tao (1. Form), weil es hier um die Kombination von Arm und Fußtechniken geht. Und auch das Training hat heute viel Spaß gemacht, weil ich endlich wieder etwas Neues gelernt habe. Ich kann Stillstand einfach nicht ausstehen…

Am Abend habe ich dann noch mit meinem Freund und meiner Familie geskyped und ich habe noch ewig lang ferngesehen. Denn irgendwann heute Mittag hatte ich meinen müden Punkt überwunden und wollte gar nicht mehr schlafen.

Erst gegen drei Uhr konnte ich mich dann doch dazu überreden endlich schlafen zu gehen…

Und morgen ist wirklich schon wieder Freitag??

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Geraubter Schlaf

08.05.2013

Was macht einen fertig? Wenn man nicht den Schlaf kriegt, den man braucht. Auch wenn ich von mir aus mit wenig Schlaf auskomme, werde ich trotzdem unerträglich, wenn ich noch weniger als wenig schlafe…

Doch heute Morgen ging es mir eigentlich ziemlich gut. Trotz des Kaffee am Abend konnte ich ganz gut schlafen, auch wenn die Schwüle mir langsam die Nächte zur Hölle macht. Ich weiß nicht, wie ich mit den tropischen Nächten klarkommen soll, wenn es noch „zu kalt“ für die Klimaanlage bei Nacht ist und trotzdem zu heiß um mit Decke zu schlafen…

Aber wie gesagt, mir ging es gut. Zum Frühstück gabs Melone und von 10:30 bis 12 Uhr habe ich wieder die Kinder in der siebten Klasse bespaßt. Mit meiner Lektion bin ich jetzt fast fertig, die einzige Aufgabe die mir jetzt noch bleibt, ist es am Freitag verschiedene Obst und Gemüsesorten beizubringen, die nicht zum Pflichtteil gehören.

Und dann ist mein Auftrag erledigt 🙂

In der Mittagspause gab es dann wieder ein Essen bei Enfei mit Nudeln und gekochtem Salat und fürs Abendessen habe ich mir ein Sandwich einpacken lassen.

Und damit war eigentlich mein Tag auch schon vorbei. Den Rest habe ich mit Fernsehserien und Planung verbracht, aber der Nachmittag war völlig entspannt.

Die letzte Stunde haben wir aber in der achten Klasse gehabt, wo wir über „Zusammenleben“ gesprochen haben. In der Stunde ging es dann um WGs und Familien und auch um Urlaub.

Als Lisa dann aber auf der PPT erklärt hat, dass die Deutschen gerne FKK-Urlaub machen, bin ich fast von meinem Hocker gefallen… So entstehen Vorurteile, nehme ich an. Wie kann man das nur so verallgemeinern? Für den Rest der Stunde hatte ich dann den Eindruck, dass die Schüler immer wieder neugierig zu mir rüberschauten. Sie haben sich garantiert gefragt, wie oft ich als Deutsche schon im FKK-Urlaub war…

Nach Feierabend bin ich dann nach Hause gegangen und habe mich auf die Faule Haut gelegt, weil ich einfach keine Lust mehr hatte, mein Zimmer zu verlassen. Ich hatte keine schlechte Laune oder so, sondern ich war einfach irgendwie… faul 😀

Bis zum vierten Staffelfinale von Grey’s Anatomy habe ich dann ferngesehen und danach meine neue Bigbang-Theory-Folge verfolgt.

Und bis mein Freund dann online kam, habe ich mich mit „Elementary“ und dem „Modernen“ Sherlock Holmes befasst.

Nach dem Skypen bin ich dann ins Bett gegangen und wollte einfach nur schlafen, doch das war mir heute vergönnt.

Erst konnte ich nicht einschlafen, weil es heute wirklich schwül draußen war. Und dann bin ich gegen ein Uhr endlich eingeschlafen, bis ich zehn Minuten später von einem sirrenden Moskito aufgeweckt wurde. Der hat es geschafft, mich in kürzester Zeit vollkommen zu verstechen.

Das war der Moment, in dem ich ihm den Krieg erklärt habe. Ich habe mich im Bett aufgesetzt und mich auf Moskito-Jagd begeben. Sein Fehler ist nämlich wirklich sein Summen, welches ihn überall verrät und mich sogar aufgeweckt hat.

Trotzdem hat es bis drei Uhr gedauert, bis ich ihn erwischt und getötet hatte. Die Viecher sind nämlich auch ziemlich flink und ich war immer noch schlaftrunken.

Doch nachdem ich das Tier eigenhändig beseitigt habe, konnte ich endlich schlafen.

Theoretisch.

Davon haben mich aber die Stiche dann abgehalten.

Also habe ich mich am ganzen Körper erst einmal um meine Mückenstiche kümmern dürfen, bevor ich endlich Schlaf gefunden habe.

Ohje… Wehe dem, der mich morgen früh aushalten muss. Das wird nicht lustig, Leute!

 

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