I am an English teacher :)

16.06.2013

Heute Vormittag gab es wieder Unterricht in Elenas Büro. Lernziel heute: Das „simple past“. Weil sie hat mich wegen einer Aufgabe im Buch gefragt, wo eine ganz komische Form vorkam, die sie sich nicht erklären konnte 😉

Wirklich süß!

Danach gab es ein gemeinsames Mittagessen und den Rest vom Nachmittag gab es dann ein gemütliches Beisammensein von allen Kollegen. Ich war wieder fleißig am Wörter mitschreiben, die ich neu gelernt hatte oder die einfach so im Gespräch auftauchen. Ansonsten vergesse ich sie wieder! Manchmal gibt es auch wirklich wichtige Wörter für die anderen, die ich dann auf Englisch übersetze, damit Elena oder ihre Kolleginnen sie lernen. Aber das passiert deutlich seltener.

Es ist aber echt erstaunlich, worüber ich mich jetzt schon unterhalten kann! Ich habe heute den ganzen Tag mit Chinesinnen verbracht und es war das normalste auf der Welt.

Wir gehen zusammen essen, wir sitzen zusammen, trinken Kaffee und diskutieren über die neueste Kaffeesorte. Manchmal gibt es ein paar spezielle Fragen, manchmal reden wir einfach nur über unseren Alltag.

Da aber auch Elenas Kollegen langsam merken, dass ich bald nach Hause zurückkehre, fragen sie mich viel über Deutschland und über meine Zukunftspläne aus. Und natürlich werde ich gefragt, wann ich den wieder nach China zurückkomme 🙂 Bald, so bald wie möglich, wenn auch für kürzere Zeit!

China birgt noch so viele Orte, die ich sehen möchte 🙂

Von meinem Besuch in Foshan habe ich Kekse, die dort eine lokale Spezialität sind, mitgebracht und dann hatten wir auch was zum Knabbern beim Kaffeekränzchen. Und innerhalb kürzester Zeit waren die Erdnuss-Sesam-Kekse leergegessen. Scheint wohl geschmeckt zu haben 😉

Zum Abendessen waren wir dann aber nur noch zu dritt. Ich, Elena und Yafang. Deswegen sind wir zu unserem Lieblingsnudelrestaurant gegangen, wo Yafang uns eingeladen hat. Es war wie immer sehr lecker und beim Wettessen habe ich leider gegen Elena verloren… Sie war schneller als ich 😉

Das Resultat war aber dasselbe: Wir waren beide so vollgegessen, dass wir einen Verdauungsspaziergang am Perlfluss entlang unternommen haben. Wir sind vom Büro aus zum Eröffnungsstadium gelaufen und von da aus dann mit der U-Bahn zum Fernsehturm auf der anderen Flussseite gefahren.

Beim 7Eleven (Ein Convenience-Store oder kombini, der 24 Stunden geöffnet hat) hat Elena mich dann noch auf ein Eis eingeladen, welches wir dann zu den Füßen des Fernsehturms gegessen haben. Es war auch richtig angenehm, nicht zu heiß und es ging auch viel Wind. Außerdem waren auch h viele Besucher hier, die die Aussicht, wie wir, genießen wollten.

Fast schon romantisch! Denn als ich das letzte Mal hier am Flussufer stand, war das zusammen mit meinem Freund und es war wirklich sehr schön. Als ich daran dachte, kamen mir fast die Tränen, deswegen habe ich versucht mich zu beherrschen. Aber der Fernsehturm ist einfach nur überwältigend!

Da uns beiden aber die Füße vom Laufen wehtaten, sind wir dann mit der Ubahn nach Hause gefahren, weil wir beide heute Morgen auch schon sehr früh aufgestanden sind. Weil sie in die andere Richtung fahren musste, haben wir uns in der Ubahn-Station voneinander verabschiedet und auch schon den nächsten Plan für morgen geschmiedet:

Wir gehen morgen ins Museum! 🙂

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Hausarbeit

15.06.2013

Der heutige Samstag war einer großen Aufräum-und Putzaktion gegönnt, die fast den ganzen Tag gedauert hat. Da ging es aber wirklich ums Aussortieren und schon einmal die ersten Packvorbereitungen zu treffen.

Ich habe leere Medikamtenschachteln weggeworfen oder meine Dokumente neu sortiert, erste Souvenirstapel gemacht und schon mal Entscheidungen getroffen, was wieder mit zurück nach Deutschland darf und welche Sachen hier in China bleiben werden. Das hat echt ziemlich lange gedauert! Dann natürlich auskehren und putzen, Müll rausbringen und durchwischen. Ich bin mir zwar nicht sicher, aber ich glaube auch, dass das erste Mal, wo ich keine tierische Begegnung hatte. Und irgendwie sind die Ratten im Erdgeschoss verschwunden. Das kann aber auch an den 15 Katzen liegen, die im Frühjahr hier geboren sind und seitdem hier das ganze nähere Areal unter ihre Kontrolle gebracht haben.

Zum Mittagessen bin ich dann heute alleine in das Campusrestaurant gegangen, weil ich mir nach der harten Arbeit was gönnen wollte. Dort habe ich aber erst Mal eine kleine Panick ausgelöst, weil da wohl selten Ausländer ALLEINE hingehen. Die Angestellten haben schon fast versucht einen englischen Dolmetscher aufzutreiben. Als sie dann aber gemerkt haben, dass ich Chinesisch spreche, ist denen merklich ein Stein vom Herzen gefallen.

Für mich gab es heute Garnelen süß-sauer und dazu mit Nüssen gefüllte Reisbällchen. Richtig lecker! (und ein teurer Spaß…)

Und der perfekte Ausklang des Tages war ein Anime-Marathon bestehend aus „Fairy Tail“ und „Naruto Shippuden“. Ich muss mich ja schließlich für die Animagic in Bonn dieses Jahr vorbereiten;)

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Wohl der vorletzte Arbeits-Freitag

14.06.2013

Wenn man sich das Ende vor Augen hält, dann ist es meistens nicht mehr so schlimm. Freitag ist wirklich immer der härteste Tag von Allen.

Doch nur noch heute und nächsten Freitag und dann wird der Deutschunterricht eine kleine Pause einlegen.

Das motiviert einen wieder. Der Unterricht ist ja auch nicht schlecht, das möchte ich nicht sagen. Aber wenn man an einem Tag fünf Unterrichtsstunden hat und wirklich von 9 bis 19 Uhr im Büro oder im Klassenzimmer, bei über 30 Grad Außentemperatur sitzt, dann ist das auch nicht immer lustig.

Leider haben auch meine unterrichtsbezogenen Aufgaben gegen Ende jetzt sehr stark abgenommen, sodass ich mich eben in den Stunden etwas langweile. Dafür habe ich meistens im Büro umso mehr Arbeit.

Heute habe ich es zum Beispiel mir zur Aufgabe gemacht, die Deutschecken-Inventur abzuschließen und habe dabei gleich acht fehlende Bücher entdeckt. Da haben wohl ein paar Schüler vergessen, ihre Ausleihen zurückzubringen.

Ursprünglich hatte ich ja ein System, wo ich den Namen des Ausleihers und das Buch aufgeschrieben habe, aber die Schüler haben die Bücher entweder wieder selbstständig verräumt (ohne mir Bescheid zu sagen) oder sie haben sich selbstständig Bücher ausgeliehen (natürlich auch ohne mir Bescheid zu sagen). Doch da ich die komplette Liste mit allen Materialien habe, war das kein Problem rauszufinden was fehlt. Die harte Arbeit war nur die Liste abzugleichen!

Das war meine stundenlange Nachmittagsarbeit, die ich bis zur Deutschecke mir vorgenommen habe. Danach war ich echt müde und habe ich auf den Feierabend gefreut. Aber ich habe mir immer wieder gesagt: Nächsten Freitag hast du es geschafft 🙂

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Meine Post

13.06.2013

Argh, schon wieder Unterricht. Wieso gehen die freien Tage nur so schnell rum? 😉

Aber heute ist ja Donnerstag und deswegen gibt es ja nur eine Stunde Unterricht. Die ging auch relativ schnell vorbei. Da es heute aber auch keine Aufgabe für mich gab, bin ich nach Hause gegangen und habe dort ein wenig mich um meine eigenen Sachen gekümmert. Zum Beispiel Postkarten. Wenn die nämlich noch vor mir ankommen sollen, dann sollte ich sie bald abschicken.

Deswegen bin ich zur Post gegangen und wollte Briefmarken kaufen.

P: „Wie kann ich Ihnen helfen?“

Ich: „Ich möchte Briefmarken kaufen. Von hier nach China.

P: „Für was? Postkarten oder Briefe?“

Ich: „Für Postkarten.“

P: „Das macht 5 Kuai. Geben Sie mir am besten gleich die Postkarte.“

Ich: „Ähh… Die ist zu Hause. Außerdem möchte ich 20 Stück kaufen.

P: „WAS?! SO VIELE?

Ich: „Ich möchte meinen Freunden und Familie eine schicken.“

P: „Oh, ok. Leider habe ich nur 10 Stück hier.“

Ich: „Auch kein Problem.“

Das war unsere Unterhaltung. Allerdings hat er mich wirklich ziemlich merkwürdig angestarrt und wollte mir auch nur widerwillig seine letzten 5-Kuai-Briefmarken geben. Ich werde aber nie vergessen, mit welchem entgeisterten Gesichtsausdruck er mich angestarrt hat, als ich 20 Stück bestellt habe. Ist das so ungewöhnlich?

Den Nachmittag habe ich dann in meiner Wohnung und meiner Post verbracht, bevor ich um 17 Uhr in die Deutschecke gegangen bin.

Und am Abend ging es dann ins Kungfu-Training. Dort hat mich heute der Trainer persönlich trainiert. Leider hegt der die Ambitionen, dass ich eine Kungfu-Schule in Deutschland aufmache, merkt aber langsam, dass ihm die Zeit dafür nicht reicht, weil ich nach 6 Monaten nicht von mir behaupten kann, etwas gemeistert zu haben. Wäre ich ausschließlich zum Kungfu-Lernen hierhergekommen, dann wahrscheinlich schon 🙂

Haha. Natürlich ein Witz!

Ich bin ja schon froh, dass ich mich in den Trainingsstunden bisher noch nicht ernsthaft verletzt habe, denn dafür habe ich beim Sport echt ein Talent 😀

Sorry für die schlechte Quali. Das Bild hat eine Zuschauerin mit ihrem Handy aufgenommen.

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Ein ganz anderes Drachenbootfest

12.06.2013

Das Duanwujie (oder auch das Drachenbootfest genannt) wird jedes Jahr eigentlich mit einem Bootsrennen, Wein und traditionellen Speisen gefeiert.

Diese Seite wäre eigentlich auch ganz interessant gewesen, muss ich zugeben, aber mein Drachenbootfest sah ganz anders aus, doch das machte mir nichts aus.

Heute Morgen hieß es nämlich früh aufzustehen und nach „Dashi“ zu fahren, was so viel wie großer Stein heißt. Diese Ubahnstation liegt im Süden im Panyu-Bezirk und ich bin noch nie dort gewesen, denn in diese Richtung hat es mich noch nie gezogen.

Dort gibt es aber einen Park, den ich bisher noch nicht kannte. Er heißt Yuyinshanfang und ist ein altes Grundstück von einem Provinzverwalter, welches fast 150 Jahre alt ist. Das Anwesen hat man erhalten und heute kann man es besichtigen. Ich kann euch sagen, dass wohl einer der ältesten Orte war, die ich je hier in China gesehen habe. Denn wie ich euch schon oft erzählt habe, zählt die originale Bausubstanz nicht viel und wird deshalb ständig komplett ausgetauscht oder renoviert. Mit der Restauration, die wir in Deutschland für die Aufrechterhaltung von historischen Stätten betreiben, hat das nicht viel zu tun. Aber in China hat man dazu eine andere Auffassung. Ich weiß nicht, woran es liegt, aber ich denke, dass es vielleicht mit der Religion oder dem Weltbild zu tun hat. Schließlich gibt es in jedem Kulturkreis eine andere Ansicht von Vergänglichkeit. Meine persönliche Theorie ist, dass ich denke, dass hier der ideelle Wert den materiellen Wert überwiegt und sich am Ganzen nichts ändert, auch wenn man es komplett austauscht. Vielleicht? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht 🙂

Es ist nur süß, dass Elena gemeint hat, dass sie unbedingt die Hauswand anfassen will, da diese ja schon ziemlich alt ist. Als ich ihr dann erzählt habe, dass das Heidelberger Schloss um einiges älter ist, war sie ganz aufgeregt. Sie möchte nach Heidelberg gehen und etwas so Altes sehen, damit sie es glauben kann. 😉

Das alte Anwesen bestand aus vielen Räumen mit teilweise sehr alt, aber massiv aussehenden Holzmöbeln, die wahrscheinlich aus den besten Edelhölzern und ziemlich teuer waren. Schließlich war dieser Beamte von damals ein ziemlich hohes Tier, wenn ich das in meinem Audio-Guide richtig verstanden habe.

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Auf den ersten Blick hatte das ganze Gelände auch etwas von einer Tempelanlage, aber es war tatsächlich ein Wohnhaus, welches heute mit seinen vielen Zimmern als Museum für Stickkunst, Kalligraphie und Malerei dient.

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In der Mitte des Grundstücks gab es auch einen großen Teich, in dem es einen begehbaren Teepavillion gab und auch eine künstlich angelegte Felsformation mit einem Wasserfall.

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Auf die Felsen konnte man sogar hinaufsteigen und man hatte eine echt schöne Aussicht von dort oben. Die Bilder sind auch sehr schön, auch wenn es schon fast zu fantastisch, zu surreal aussieht, meiner Meinung nach. Irgendwie scheint es wie eine Photoshop-Montage, oder nicht?

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Aber das Anwesen war wirklich sehr schön. Ein paar Elemente könnte ich mir sogar in einem eigenen Haus später vorstellen 😉

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Da Elena aber am Nachmittag wieder Unterricht hatte, sind wir um halb 12 wieder zurück in die Stadt gefahren. Allerdings hatten wir dann aber auch alles gesehen, da man es in gut zwei Stunden gemütlich schaffen kann. Zuerst ging es mit dem Bus zur U-Bahnstation und dann mit der Linie 3 bis nach Zhujiang Newtown.

Mittlerweile war es schon fast 13 Uhr, sodass wir schnell was gegessen haben. Dazu sind wir zum Nudelrestaurant meines Vertrauens gegangen und haben dort Youpomian, Tofu-Salat, einen Rouchamo (eine Art Hamburger mit Hackfleischfüllung) und einen Caichamo (die vegetarische Variante mit Kartoffeln und anderem Gemüse) gegessen. Dieses Restaurant werde ich auf jeden Fall vermissen…!

Sie hatte heute später am Nachmittag zwar erst Unterricht, aber eine Kollegin hatte schon ab 13:30 Unterricht und sie musste als Chefin als erste im Büro sein, weil nur sie den Schlüssel hatte. So konnten wir beide uns aber noch lange unterhalten, die Bilder gemeinsam anschauen und uns kaputtlachen. Ich habe zum Beispiel heute Morgen statt „Simiao“ aus Versehen „Maozi“ gesagt. Das erste heißt dabei Tempel und das letztere Hut 😉 Naja, passiert 😀 Lustig wars allemal.

Später wollte ich mich dann mit Florian und seiner Freundin am Ostbahnhof treffen, da die beiden aus ihrer Foshan-Reise zurückgekommen sind und nun nach Shenzhen zurückfahren wollten. Das klappte aber bei mir nicht so ganz problemlos, da ich aufgrund des Feiertages buchstäblich in der Ubahn stecken blieb. Erst habe ich 4 (!) Wagen verpasst, da jedes Mal nur so 20-25 Neuzusteiger hineingingen. Beim 5. Mal war ich unter den „Glücklichen“ und steckte in der Menge fest. Die Leute in der Ubahn sind mittlerweile zu einer großen Masse geworden… und ich mittendrin.

Ich brauchte 20 Minuten länger als normal für diese drei lächerlichen Stationen. So war ich fast 45 Minuten für 5 Kilometer unterwegs.

Aber die beiden warteten schon mit meinem Lieblings-Starbucks-Frappucino auf mich 😉

Sie haben mir die Bilder von ihrem Ausflug gezeigt und wir haben über unsere Zukunfts- und Studienpläne unterhalten. So langsam wird mir immer mehr bewusst, dass die Zeit hier in China dem Ende zu geht…

Um halb 6 ging ihr Zug, deswegen haben wir uns verabschiedet, und ich bin zu meiner Wohnung zurückgefahren. Ich hatte wieder Kopfschmerzen und habe wohl heute zu wenig getrunken. Dabei war es heute ja gar nicht so heiß, sondern eigentlich perfektes Wetter für einen Ausflug.

Ich hatte eine knappe Stunde Zeit als ich zuhause ankam, bevor ich mich wieder fertig machte, um mich mit Gosia zu treffen. Das war das erste Mal seit unserer Abschiedsparty für Kathy! Wir trafen uns in Zhujiang Newtown an der Ubahnstation und ich habe sie zum Muslimen zum Essen mitgenommen. Dort war sie noch nie und ich dachte ihr, dass ich ihr mal ein bisschen was von meinen „Geheimtipps“ zeige.

Wir haben uns über den anstehenden Hongkong-Besuch von ihr unterhalten und ich habe ihr ein bisschen was über die chinesische Sprache erklärt, da sie gerade ihre erste Chinesischstunde hinter sich hatte.

Nach dem Essen haben wir uns dann noch mit einem Bier an die Perfluss-Promenade und den dort liegenden Park gemacht, wo wir uns noch eine Weile unterhalten habe. Es war wirklich schön!

Der Höhepunkt war aber als Gosia vorschlug, dass wir ins IFC-Center gehen. Dort im 70. Stock ist das „Four Seasons Hotel“ und das war unser Ziel.

Also sind wir frech und dreist in die Lobby gegangen und mit dem Aufzug nach oben gefahren. Und die Aussicht war überwältigend! Einerseits war die Einrichtung dieses Hotel edler als edel und dann den beleuchtenden Fernsehturm zu sehen war einfach unglaublich! Mensch, wenn Geld keine Rolle spielt…

Nachdem die Security aber langsam argwöhnisch wurde haben wir uns schnell wieder auf den Weg nach unten gemacht. Schließlich wollten wir nicht nach unserem dreisten Auftritt dreist rausschmeißen lassen 😉

Aber es war toll! Was für ein Tag!

 

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Pause!

10.06.2013

Oh, ich bin kaputt. Ich bin wirklich müde und bin heute nach einem 13-stündigen Koma aufgewacht 😉 Der Vorteil war aber, dass ich keinerlei Muskelkater habe, auch wenn ich noch ein bisschen Probleme beim Treppensteigen habe. Aber das liegt wohl eher an den müden Beinen.

Dann habe ich mich in den Unterricht begeben und habe zwei Stunden lang mich selbst mit Lesen und Lernen beschäftigt. Ich schätze, dass ich jetzt auf die letzten Tage auch keine Aufgabe mehr bekommen werde. Wenigstens habe ich die Deutschecke mit Chenyi noch, wo ich ein bisschen was Sinnvolles schaffen kann. Heute haben wir nämlich „mein, dein, sein, ihr, .. usw.“ gelernt. Das ist denke ich ziemlich wichtig und sie hat die anderen schon fast eingeholt. Ein Jahr Deutschunterricht in 2 Monaten.

Doch wegen dem langen Schlafen habe ich das Frühstück ganz vergessen 😉 Deswegen musste das Abendessen dafür herhalten. Es gab Seafood-Nudeln, die wirklich gut schmeckten. Ich hätte nicht gedacht, dass ICH mal Seafood essen würde. Naja, China hat schon einiges geändert.

11.06.2013

Und ehe man sich versieht ist schon wieder Dienstag. Die letzten 5 Wochen scheinen mir unter den Fingern zu verrinnen und ich weiß nicht, woran das liegt. Die Zeit ging ja die letzten 10 Monate auch nicht so rasend schnell vorbei? Schon vergleichsweise schnell, wenn ich zurückblicke, aber trotzdem nicht so wie jetzt im Moment. Und sobald ich an den Tag meines Rückfluges denke, dann überkommen mich gemischte Gefühle. Natürlich freue ich mich darauf meinen Freund und meine Familie wiederzusehen. Aber mir wird auch immer schmerzlicher bewusst, dass dieser unglaubliche Abschnitt meines Lebens sich nun langsam dem Ende zuneigt. Und ich werde meine Freunde hier zurücklassen müssen, die mir so ans Herz gewachsen sind! Ach, das wird ein hochemotionales Finale, das spüre ich jetzt schon…!!

Doch bevor ich ganz emotional werde, höre ich hier lieber auf 😉

Das kommt noch früh genug 😉

Heute Vormittag war Unterricht und ich und Lisa haben wieder 2 Stunde rumgebracht, bevor wir in die Mittagspause gehen konnten. Da sind wir auch zusammen essen gegangen, damit wir uns ein wenig unterhalten können. Das kam gestern nämlich ein bisschen zu kurz. Außerdem hat sie das ganze Wochenende in der Schule verbringen müssen, um die „Abiturprüfung“ (Gaokao) zu betreuen.

Ich hab ihr deutlich angesehen, dass sie einen Tag frei brauchte! Und deswegen freute sie sich sehr auf morgen, da am Mittwoch Feiertag war und sie endlich ihr verpasstes Wochenende nachholen konnte!

Da bei mir der Tag aber schon vorbei war, sprich kein Nachmittagsunterricht und heute auch keine Deutschecke, habe ich mich auf den Weg nach Hause gemacht und meine aufkeimenden Kopfschmerzen kuriert. Sind das die ersten Anzeichen einer Erkältung, die ich mir möglicherweise am Sonntag geholt habe?

Aber das interessierte mich gerade eigentlich wenig.

Ich freute mich auf morgen, denn dann würden ich und Elena und Yanfang in einen Park im Panyu Bezirk fahren. 🙂

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Durch den Wasserfall hinauf zum Buddha- Der Weg ist das Ziel

09.06.2013

Das habe ich mir zumindest immer wieder auf dem Weg nach oben eingeredet …

Heute war recht früh aufstehen angesagt, denn um 10 Uhr wollten wir uns in Foshan treffen und von mir aus ist das sogar ein kleines Stückchen! Aber ich wollte auch nicht durch halb Guangzhou fahren, sondern habe mir eine super Verbindung herausgesucht. Zuerst mit der U-Bahn und von da aus weiter mit dem Bus, der mich über die Brücke zur Endstation der Guang-fo-Linie (Der Guangzhou-Foshan-Linie) bringen sollte.

Damit hatte ich eine gute halbe Stunde Fahrt gespart! Von Xilang ging es dann noch 40 Minuten wieder weiter mit der Ubahn zum Zumiao-Tempel, wo wir uns treffen wollten und den ich noch von meinem letzten Foshan-Besuch kannte. Der war Anfang Oktober letzten Jahres! Leider war ich eine Viertelstunde zu spät, aber das war ja noch im Rahmen. Die Ubahn wollte einfach nicht schneller fahren… Aber nach Foshan ist es ja auch wirklich ein Stückchen, auch wenn jetzt schon die Grenzen fließend verlaufen.

Also um Viertel nach 10 waren wir dort und haben uns bei einem Bäcker was zum Frühstück gekauft. Ich habe das ganze ziemlich unterschätzt, denn ich habe mir einen Japanese Pancake und ein Sesambrötchen und ein „Cheese Bun“ gekauft.

Nach dem Japanischen Pfannkuchen war ich allerdings schon dermaßen voll, weil der mit Krokant und Erdnussbutter gefüllt war. Und so verdammt lecker, dass alleine der in Grund wäre um wieder nach Foshan zu fahren!!

Leider war der Bus, den wir vom Zumiao-Tempel aus nehmen mussten, nicht angeschrieben und wir mussten einfach warten und schauen was passiert. Aber es kam tatsächlich nach kurzer Zeit schon ein „Schnellbus“ nach Xiqiao-Mountain, in den wir einstiegen.

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Von da aus ging es nämlich nochmal eine Stunde mit dem Bus in östliche Richtung, in die Randbezirke von Foshan. Wir konnten aber unser Ziel schon längst vom Bus ausmachen, denn der Buddha, der auf dem Berg sitzt, war schon meilenweit zu sehen.

„Foshan“ heißt nämlich Buddha-Berg übersetzt, weil dort anscheinend mal ein Buddha erschienen ist. Und deshalb haben sie jetzt eine Buddhastatue darauf gesetzt, die 77 Meter hoch ist.

An der Haltestelle gingen wir noch in ein kleines Restaurant und aßen ein paar Teigtaschen zur Stärkung, denn der Aufstieg sollte kein leichter werden. Außerdem hatte es draußen fast 33°C Außentemperatur, obwohl es die meiste Zeit bewölkt war.

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Der Eingang des Parks lag in einer Seitenstraße von der Bushaltestelle und der Eintritt kostete 70 RMB pro Person. Man hatte noch die Möglichkeit für 20 Yuan extra sich in einer Art Golf-Kart nach oben fahren zu lassen, aber darauf verzichteten wir dankend.

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Denn besonders der Aufstieg sollte besonders schön werden. Aber wie jeder Weg, den ich bisher beschritten habe, gab es hier Treppen.

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Diese Treppen schlängelten sich an einem Stufenwassserfall entlang, der diese zum Teil sogar überspülte.  Ganz ungefährlich war das nicht, aber die Stufen waren gut und es war auch nicht zu viel Wasser.

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Wir mussten lediglich unsere Schuhe ausziehen.

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Es war aber eine wunderschöne Anlage und der Wasserfall war einfach atemberaubend. Vor Allem der höchste und letzte Abschnitt des Wasserfalls war 50 Meter hoch und die Treppen liefen außenherum. Doch schon nach kürzester Zeit waren wir durchnässt bis auf die Knochen, was aber bei den Außentemperaturen kein Problem war. Eher eine Erfrischung sogar!

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Wirklich wirklich schön!

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Nach dem Wasserfall machten wir unsere erste Pause und hatten auch schon den härtesten Teil zurückgelegt. Bei dieser Hitze Treppen zu steigen war wirklich nicht einfach. Ich war kaputt und brauchte eine Verschnaufpause. Auf dem Weg nach oben bin ich sowieso immer die Letzte 😉

Von da aus führte ein Weg auf eine Verkehrsstraße (wo wohl auch das Golf-Kart später langfuhr) und zu einem Stausee, aus dem der Wasserfall entsprang. Von der Stauseebrücke konnten wir auch schon den Tempel bzw. das Kloster sehen, welches vor dem Buddha liegt. Diesen konnte man aber von hier aus leider noch nicht sehen.

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Das buddhistische Kloster war aber auch sehr schön! Es lag direkt neben einem kleinen, aber heruntergekommenem Dorf auf dem Berg und erstreckte sich über mehrere Ebenen nach oben.

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Man konnte durch die einzelnen Altarhallen gehen und dann eine weitere Stufe zur nächsten Aufsteigen bis man schließlich auf der letzten Ebene vor einem großen, weißen Tor zum stehen kam.

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Und wenn man dieses passierte, dann konnte man den Buddha auf dem Hügel sitzen sehen. Wirklich beeindruckend! Ein riesiger Buddha und vor ihm noch einmal unzählige Treppen, die es zu erklimmen galt. Doch diese Treppen hier waren gleichmäßig und in regelmäßigen Abständen und nicht so steil, weshalb die letzten Schritte eine Leichtigkeit waren. Trotz des Platzregens, der sich dann plötzlich über uns ergoss und uns noch mehr durchweichte.

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Aber dafür wurden wir durch die Aussicht auf den Buddha und die Aussicht auf Foshan für alles entschädigt! Es war der reine Wahnsinn und durch den Regen klärte sich auch die Luft auf, sodass man fast die 70 Kilometer bis Guangzhou hätte sehen können. Es reichte zwar nur für den Perlfluss, der sich auch hier durchs Land zog, aber trotzdem nicht minder schön.

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Ich weiß gar nicht, mit wie vielen Superlativen ich mich überschlagen habe 🙂

Im Sockel des Buddhas selbst gab es ein kleines Museum und darüber eine kleine Halle mit Tischen und Stühlen, wo man Pause machen konnte. Dort haben wir dann unsere 2. Pause verbracht und gewartet, bis der Regen vollends aufhörte.

Leider fangen die Bilder auch nicht wirklich die Gefühle ein, die einen dort oben übermannen, aber ich empfand einfach nur eine tiefe Ehrfurcht, vor dem was ich sah. Den Buddha, die Tempelanlage und die Landschaft, so wie die Stadt, die sich zu meinen Füßen erstreckte. Unglaublich!

Und ich war auch ein bisschen stolz auf mich, da ich es geschafft habe, lebendig den Berg hochzukommen. Wenn das einer meiner ehemaligen Sportlehrer sehen würde, dann würde er/sie nur ungläubig den Kopf schütteln 😉 Ich kann es ja selber kaum glauben. Vor einem Jahr wäre ich noch beim Aussteigen aus dem Bus vor Erschöpfung zusammengebrochen… naja fast. 😉

Der Abstieg war aber deutlich leichter und auch schneller. Deswegen haben wir uns ein bisschen Zeit genommen und sind durch das Dorf am Kloster geschlendert, welches wirklich noch zum Teil bewohnt war, obwohl es dort auch ein paar Ruinen zu sehen gab. Aber irgendwie strahlte das ganze Dorf eine angenehme Friedlichkeit und Genügsamkeit aus, dass man sich dort wirklich ein Leben in Abgeschiedenheit vorstellen könnte. Auch wenn ich nicht jeden Tag auf den Berg steigen wollen würde… Aber die meisten hatten auch Autos vor den Häusern stehen.

Der Rückweg führte uns diesmal auf der anderen Seite um den Stausee herum und von hier aus hatte man die perfekte Sicht auf das Kloster und den Buddha, der sich im Hintergrund darüber erhebt. Ein schönes Bild!!

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Und auch der Abstieg durch den Wasserfall war etwas Besonderes.

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Allerdings hatte es ja oben geregnet und deswegen war jetzt ein wenig mehr Wasser auf den Stufen als vorher, aber das gestaltete sich nicht als Problem. Nass wurde man so oder so.DSC00639

Zum Problem wurde das erst im klimatisierten Bus, der geschätzt auf 16 Grad runtergekühlt worden war und mit nassen Klamotten war die Fahrt nicht so angenehm. Die Fahrt dauerte auch etwas über eine Stunde in die Innenstadt zurück und wir beide waren nur am Frieren. Ich sehe jetzt schon die nächste Erkältung im Hochsommer auf mich zukommen.

Gott sei Dank, hat meine Mama mich damals mit einer perfekten und ausreichenden Reiseapotheke ausgestattet, die auch die Erkältungsmedizin nicht vergessen hat! Darüber sollte man sich vielleicht auch Gedanken machen, obwohl man in die (Sub)Tropen fliegt…! Auch bei 35°C kriegt man eine Erkältung!

Wieder beim Zumiao-Tempel angekommen, haben wir beide erst einmal eine heiße Schale Shuangpinai (Milchpudding) gegessen, die uns wieder aufgewärmt hat. Und danach ging es zum Geschenke kaufen in das Spezialitätengeschäft. Dort habe ich eine Packung Kekse, die besonders für Foshan sind, für Elena gekauft, die ich ihr in einer schönen Geschenkbox mitbringen werde.

Als nächstes führte Florian mich in die „Altstadt“ von Foshan oder eher ein altes Viertel, wo man demnächst all die alten Häuser abreisen wird und dann irgendwelche Markenläden dort unterzubringen. Dabei war das ganze Viertel trotz seines Verfalls ein Teil der Geschichte und bestimmt über hundert Jahre alt. Kann man das wirklich einfach so abreisen lassen?

Anscheinend schon. Denn die meisten Eingänge waren schon längst zubetoniert und versiegelt, damit dort niemand mehr einziehen kann.

Schade um das Stück Geschichte, was dort noch zu sehen ist.

Mittlerweile begann es schon dunkel zu werden und ich und Florian gingen noch gemeinsam zum Muslimen, um dort zu Abend zu essen. Denn danach mussten wir noch eine Stunde mit dem Bus fahren, um zu ihm bzw. in die Nähe der nächsten Ubahnstation zu gelangen. Heute Abend sollte ich nämlich von Jiaokou abfahren, der Endstation von Linie 5, und nicht wie heute Morgen über die Guangfo-Linie. Ich bin also schon fast mit dem Bus durch Foshan gefahren, um an der Grenze zu Guangzhou in die Ubahn einzusteigen. Was ich heute für Strecken zurückgelegt habe, ist echt verrückt!

An der Ubahn haben ich und Florian uns dann verabschiedet und ich war einfach nur noch müde und völlig erschöpft.

45 Minuten später kam ich in meiner Wohnung an und wollte einfach nur noch schlafen… Aber der Tag war all seine Anstrengungen und Bemühungen wert, denn es war einer der schönsten Ausflüge, die ich bisher gemacht habe.

Vielleicht komme ich das nächste Mal mit meinem Freund wieder?

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Florian in Guangzhou

08.06.2013

Nach einer gehörigen Entspannung der Füße, nämlich durch Schlafen und Extrem-Couching, habe ich mich mit Elena und Yanfang zum Mittagessen im Büro getroffen. Da bei Jialeyuan heute so viel los war, haben wir unser Essen einfach zum Mitnehmen bestellt und im Büro gegessen. Es ist immer lustig im Jialeyuan, weil die Angestellten sich immer darum prügeln, wer denn die Ausländerin bedienen darf. Ok, das ist jetzt übertrieben, aber anscheinend läuft bei denen eine Art Wette, dass derjenige gewinnt, der mir das Essen auf den Teller legen darf. Ach, wie süß 🙂

Als wir dann fertig gegessen hatten, habe ich frische Wassermelonenstückchen ausgepackt, die ich den beiden versprochen hatte und das Wetter dafür war heute einfach ideal! So gut gestärkt lief die Englischstunde fast von ganz alleine ab. Trotzdem ist es komisch, dass die Schülerin jetzt zur Lehrerin wird – und umgekehrt 😉 Aber Elena ist eine tolle Schülerin!

Später am Nachmittag kam Florian aus Shenzhen auf einen Besuch vorbei und wir beide haben uns am Ostbahnhof getroffen. Unser erster Stopp war Gongyuanqian, wo wir uns erst einmal Sushi und Starbucks-Kaffee bestellt haben, um ein bisschen zu reden.

Außerdem wollten wir ja unseren Nachmittag planen. Mein Vorschlag war der gestern von mir „entdeckte“ Liuhua-Park, denn den kannte Florian noch nicht.

Vorher wollte er mir aber die Moschee zeigen, die es hier in der Nähe gab und wir machten uns auf die Suche. Da wir den Weg aber nicht kannten, mussten wir uns durchfragen und fanden einen netten Kantonesen, der uns durch die Gassen vom Yuexiu-Distrikt führte und vor der Moschee zum Stehen kam. Allerdings war die gerade im Umbau bzw. in der Restauration, sodass der Tempel nicht zugänglich war. Dafür zeigte er uns den Wuxianguan, den ich gestern schon besucht hatte, aber auch diesmal war der Tempel schon zu. Wieder zu spät.

Doch das machte nichts. Wir liefen zum Bus weiter und fuhren zum Liuhua-Park, wo wir beide um den See schlenderten. Irgendwann erreichten wir beide einen Steg, auf den wir uns setzten und noch eine Ewigkeit redeten. Das tat wirklich gut, da man selten jemanden hier in China hat, mit dem man sich so austauschen kann. Jemand, der die gleichen Erfahrungen macht, wie man selbst.

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Selbst nachdem es dunkel geworden war, saßen wir noch dort und sahen den anderen zu, die joggten oder die Füße ins Wasser hängen ließen.

Bevor es aber zu spät wurde machten wir uns auf den Weg zur nächsten Ubahnstation und liefen deshalb zum Hauptbahnhof, wo sich Linie 2 und Linie 5 schnitten. Da Florian die Linie 5 in Richtung Foshan nehmen musste und ich in die 2 (und danach in die 8) wechseln musste, verabschiedeten wir uns dort. Aber wir hatten uns beide schon für morgen früh verabredet.

Morgen würden wir uns in Foshan treffen und ja…. Mal wieder auf einen Berg steigen!

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Erkundungstour durch Tianhe und Yuexiu

07.06.2013

Heute war Freitag und somit der erste Tag der Gaokao-Prüfung. Und wegen des „chinesischen Abiturs“ hatte ich heute frei. Deswegen habe ich mich entschlossen, dass ich mich heute mal an den Orten umsehen würde, wo ich noch nicht war.

Mein Plan sah so aus, dass ich die Tempel der Stadt besuchen wollte. Von denen habe ich nämlich noch nicht viel gesehen. Ich habe wahrscheinlich von allen anderen Städten Chinas, die ich schon besucht habe, mehr gesehen als von Guangzhou. Aber es ist auch immer etwas anderes, weil man in der Stadt, in der man lebt ganz andere Ambitionen und Schwerpunkte hat. Hier habe ich die Arbeit an der Schule, die meine Wochengestaltung übernimmt.

Zuerst wollte ich aber meine Lieblingsnudeln in Zhujiang Newtown essen gehen. Dorthin führte mein erster Weg.

Nach dieser Stärkung ging es los. Von dort aus zog ich durch die Straßen und lief einfach mal in östliche Richtung. Vorbei an Wuyangcun und ab in die Gassen des Tianhe-Bezirks.

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Vorbei an Hochhäusern und Geschäften und Schulen gelangte ich irgendwann in die Wohnviertel. Alle Gebiete waren unterschiedlich alt, das konnte man an den verschiedenen Architekturstilen erkennen, aber datieren konnte ich sie leider nicht.

Zufällig fand ich aber eine kleine Kirche, die ich erst auf den zweiten Blick erkannt habe, weil ich damit gar nicht gerechnet hatte.

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Ganz in der Nähe war auch eine Mittelschule, die aber auch heute wegen den Abschlussprüfungen geschlossen war. Durch den Zaun, der was Gelände umgab, konnte ich die typischen roten Banner sehen, die überall hier in China als Spruchbänder zu sehen sind. An unserer Schule hingen auch je nach Anlass verschiedene rote Bänder. Momentan hing dort ein Band, welches den Schülern viel Erfolg bei der Prüfung wünschte.

Hier an dieser Schule hingen ähnliche Banner. Eins davon aber erregte meine Aufmerksamkeit besonders: „Win or go home“. Na wenn das nicht motivierend ist…?!

Da fiel mir wieder ein, dass am Donnerstag nach der Morgengymnastik an unserer Schule die Zwölftklässler an der Brüstung ihrer Klassenzimmer standen und hinuntersahen, weil sie diesmal von der Morgengymnastik befreit waren. Die anderen Schüler (ungefähr 1300) drehten sich dann um und riefen ihren Mitschülern dreimal „Jiayou“ zu, was wörtlich so viel wie „Gib Gas“ heißt und so viel wie „Gebt euer Bestes“ bedeutet. Diesen Moment fand ich wirklich sehr bewegend und man spürte wirklich, dass da eine Gemeinschaft besteht, die ich mit nichts vergleichen kann, was ich bisher erlebt habe. DAS war wirklich motivierend.

Nach ungefähr einer Stunde kam ich an einer Ubahnstation an und fuhr damit nach Ximenkou, wo es den ersten Tempel zu sehen gab.

Der Guangxiao-Tempel ist ein kleines Kloster, welches von wunderschönen Banyan-Bäumen gesäumt wurde. Und der Tempel war richtig schön. Zwar nicht so prächtig und prunkvoll, sondern eher schlicht, aber die sind mir meistens fast lieber. Außerdem schien die Sonne wunderschön herab und warf alles in ein tolles Licht.

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Und es gab sogar eine Tempelkatze 🙂

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Überall sah man die Mönche, die verschiedene Arbeiten erledigten, fegten oder beteten. Tempel sind wirklich meine Lieblingsmotive hier! Wunderschön!

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Irgendwo in der Nähe dieses Tempels sollte auch noch ein anderer zu finden sein, der Liurongci. Nach ungefähr 10 Minuten hatte ich diesen auch gefunden. Der war zwar deutlich kleiner, aber dafür hatte dieser eine hohe Pagode.

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In dem Tempel wurde ich von einem Asiaten angesprochen: „Hey, sprichst du Englisch? Ich suche jemanden, der von mir ein Foto mit dem Tempel macht, aber mich versteht hier keiner und ich spreche kein Chinesisch.“ Der Mann war Koreaner und in Guangzhou um einen Freund zu besuchen. Dieser kam aber wegen einer Dienstreise erst heute Abend an und deswegen wollte „Linkin“, das war sein Name, sich ein wenig die Stadt auf eigene Faust ansehen. Doch das gestaltete sich wegen der Sprachbarriere als schwerer als gedacht. Also zogen wir zu zweit los und machten einen Zwischenstopp bei Starbucks um unsere weitere Rute zu planen.

Wir beschlossen uns den „Wuxianguang“ anzusehen und danach zum Liuhua-Park zu fahren.

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Leider war der Wuxianguang schon geschlossen als wir dort ankamen, aber wir ließen uns nicht entmutigen und fuhren zum Liuhua-Park. Dieser war mir noch völlig unbekannt, aber er sah auf der Karte interessant aus und deswegen beschlossen wir dort hinzufahren. Er war gar nicht so weit vom Orchideengarten entfernt, im Grunde sogar dieselbe Haltestelle, aber es ging in die andere Richtung. Man kam an sehr teuren Hotels vorbei, bevor man endlich den „Seegarten“ erreichte, denn letztendlich bestand der Liuhua-Park aus sehr vielen Seen, die ineinander verschmolzen.

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Man konnte über viele Brücken und Wege außenherumlaufen und dort waren sehr viele Menschen, die einfach nur dort saßen, tanzten, Sport machten oder spazieren gingen, so wie wir. Ich und Linkin liefen einmal außen herum und machten begeistert Fotos von dem schönen Park.

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Es dauerte auch eine Weile und bestimmt auch ein paar Kilometer bis wir wieder am Ausgang ankamen.

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Mittlerweile schmerzten mir die Füße, da ich heute schon einiges gelaufen bin und ich war froh, mich auf den Weg nach Hause machen zu können. Linkin fuhr mit der U-Bahn zurück ins Hotel und bedankte sich noch einmal für meine Dienste als „Reiseführerin“. Er meinte, dass er diese Orte ohne mich niemals gesehen und wohl einiges verpasst hätte.

Und ich freute mich, dass ich endlich etwas zurückgeben kann. Denn ganz am Anfang ging es mir ja genauso wie ihm!

Morgen sollte ein etwa ruhigerer Tag werden und morgen Abend würden ich und Florian uns treffen, um wieder ein wenig zu reden und uns die Stadt anzusehen. Das heißt, dass ich morgen auch wieder unterwegs sein würde.

Aber jetzt taten mir erst einmal die Füße weh 😉

 

 

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Eine Verbesserung :)

06.06.2013

Der Tag heute versprach wieder ein wenig besser zu werden, auch wenn nicht so viel passieren sollte. Im Unterricht (heute gab es wegen einer Änderung im Stundenplan sogar 2 Stunden) war es genauso wie immer. Lisa macht Unterricht. Ich schau zu.

Doch schon in der Mittagspause ging es zu Elena und wir gingen gemeinsam zum Mittagessen bei Jialeyuan. Danach konnten wir beide noch ein wenig ausruhen und zu Mittagessen.

Da fällt mir ein, dass ich euch ja gar nicht erzählt habe, dass am Samstag Kindertag war, oder? Vielleicht ja doch. Allerdings zähle ich hier trotz meiner fast 20 Jahren noch als Kind. Auch wenn ein chinesisches Mädchen offiziell mit 20 heiraten darf, die Jungs erst mit 22.

Wirklich als „Frau“ gilt man aber wirklich erst, wenn man verheiratet ist. Nach dieser Logik sind Lisa, Ich und Elena alle noch Kinder…

Am Kindertag habe ich sogar einen Fächer geschenkt bekommen! Mit einem Disney’s-Prinzessinnen- Motiv. Ich kann mir nicht helfen, aber auch wenn mich die Geste gefreut hat, wirklich ernst nehmen konnte ich das nicht…

Elena hat mir aber auch ein Geschenk gemacht, wie es sich ja schließlich so gehört für mich als „Kind“ und ich habe einen Schlüsselanhänger bekommen. Jetzt haben wir beide denselben! 😉

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Das fiel mir in dem Moment wieder ein, als Elena mit ihrem Schlüssel die Bürotür aufschloss.

Nach zwei Stunden Unterricht quatschten wir, Ich, Elena und ihre Assistentin noch ewig und ich vergas alles. Irgendwann wurde mir bewusst, dass ich die Deutschecke verpasst hatte und nun kurz davor war, meine Kungfu-Stunde zu verpassen.

Also machte ich mich auf den Weg zurück zur Universität, zog mich um und wollte zum Training gehen. Aber dann hielt ich inne und griff zur Schere. Diese Hose war zu lang! Mit ein paar Schnitten wurde aus der langen Jogginghose eine knielange Sporthose. Es sah zwar ehrlich blöd aus, aber es diente seinem Zweck und die Hose sollte eh nicht wieder zurück nach Deutschland mitkommen.

Im Training war heute auch (trotz der Hitze) einiges los und ich durfte als einzige Frau (wie immer) mit sieben Männern zusammen trainieren. Das Training war nicht hart, aber trotzdem anstrengend wegen der Hitze und wir schwitzten um unser Leben. Der Frauen-Vorteil war, dass ich beim Ventilator stehen durfte 🙂

Den Abschluss bildete dann aber das „Men’s practice“, was letztendlich nur eine Übung war, in der man die Unterarme aneinanderschlägt. Der einzige Sinn, den diese Übung hat, ist, dass man lernt Schmerz zu ertragen- und glaubt mir – nach einer Weile tut das ziemlich weh!

Und umso mehr freut man sich dann auf eine eiskalte Dusche und auf sein klimatisiertes Zimmer. Weniger freute ich mich auf meine Unterarme, die morgen blau sein würden…

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