Gute Nacht, Samstag!

08.09.12

Ich habe am Abend versucht mit meiner Familie zu chatten, aber es hat nicht wirklich hingehauen. Deshalb wollte ich zu einem späteren Zeitpunkt nochmal anrufen und habe mir den Wecker auf 1:30 Uhr gestellt (Ortszeit Deutschland: 19:30) um mit meiner Familie zu reden. Leider war die Ton- und Internetqualität so schlecht, dass es keinen Sinn hatte. Außerdem musste ich ja um 7 Uhr aufstehen und hatte viel Arbeit vor mir und bin deshalb wieder ins Bett. Am nächsten Morgen bin ich also wieder aufgestanden und habe mich gerichtet, bevor ich dann zur Schule gegangen bin.  Vier Stunden Deutschunterricht an einem Stück, das ist wirklich viel und wirklich sehr anstrengend. Und vor allem sehr warm.

Die 7. Klassen sind in einem Schulgebäude, in dem es keine Klimaanlage, sondern nur Ventilatoren gibt. Das ist wirklich ätzend! Nur so alle 15 Sekunden kommt ein frischer Luftzug und ansonsten schwitzt man sich zu Tode. Ich könnte so nicht lernen…

Meine Aufgabe heute war es mit den Kindern ein Lied einzuüben. Und da Lisa es auch als Video hatte, musste ich es nicht einmal singen 🙂 Gott sei Dank. Ich weiß nicht, was die Kinder dann getan hätten! Vielleicht wären sie geflüchtet oder so.

Auf jeden Fall war das Lied „kleine Kinder, kleine Sorgen“ von Heintje und die kleinen chinesischen Kinder sind darauf voll abgefahren. Ich sollte mit ihnen folgende Strophen einstudieren:

Kleine Kinder, kleine Sorgen,

und ein Haus voll Sonnenschein.

Kleine Kinder, kleine Sorgen,

könnt es so für immer sein?

 

Doch so schnell vergehen die Jahre,

groß wird bald dein kleines Kind,

und die kleinen lieben Sorgen,

wo die dann geblieben sind.

 

Und das dann in beiden 7. Klassen. Nach der Stunde habe ich dann wieder eine kleine Autogramm-Session abgehalten. So langsam fühle ich mich richtig berühmt. Ich glaube auch, dass ein bunter Hund in China weniger auffällt als eine „große“ Blondine. Eigentlich bin ich ja nicht groß, aber das ist alles eine Sache der Relation. Im Vergleich bin ich nämlich schon sehr groß. Und halt auch noch blond. Ich muss einfach auffallen. Ich kriege oft Komplimente für meine Haare oder sie sagen, dass ich aussehe, wie ein Filmstar…

Ok. Das ist schon ziemlich seltsam. Und auf der Straße sprechen mich alle mit „Hi“ oder „Hello“ an. Beim Einkaufen werde ich angesprochen, woher ich den komme, weil als Ausländer fällt man hier einfach auf…

So geht es mir auch mit anderen Ausländern. Heute war in der 8. Klasse ein Engländer, der dort unterrichtet und schon seit 2005 in China ist. Er heißt Marco und wir haben natürlich beide sofort erkannt, dass wir keine Chinesen sind 🙂 Er war auch schon mal in Deutschland um dort zu arbeiten und um „Engineering“ zu unterrichten. Daraufhin sind wir ins Gespräch gekommen. Bis der Unterricht in den 8. Klassen losging. Also weiter geht’s mit der Arbeit.

Meine Aufgabe diesmal war es mit den Kindern die Aussprache und Phonetik von „z, ts und tz“ zu üben. Das läuft dann so ab, dass ich etwas sage und die es wiederholen und ich den Text dann so stückeln und wiederholen soll, damit sie es möglichst oft sagen und es sich einprägen. Den ganzen Text Stück für Stück. Und es funktioniert.

Aber es ist wirklich komisch, dass ich kein Lampenfieber vor der Klasse habe. Gut, ich schwitze eh schon genug bei der Hitze, aber ich bin nicht aufgeregt oder so, sondern eigentlich ziemlich gelassen. Auch wenn ich nur um die 5-7 Minuten vor der Klasse stehe.

Nach diesen vier Stunden Unterricht war ich aber wirklich kaputt… Ich wollte nur noch ins Bett. Und bin stattdessen einkaufen gegangen. Ich habe mir einen Becher für heiße Getränke, eine Reisschale, Stäbchen, Taschentücher, Wattestäbchen, Oreo-Kekse, KAFFEE, Milchtörtchen, Eis, ungefähr zwei Kilo Reis und noch einen Kleiderhaken gekauft. Dadurch dass meine Wäsche ewig trocknen muss, brauche ich Ausweichmöglichkeiten um Jacken usw. aufhängen zu können.

Außerdem habe ich ein kleines Toilettenproblem. Die Toiletten hier haben ein sehr empfindliches Abwassersystem. Mein Stehklo hat zum Beispiel auch keine Klospülung, sondern nur einen Eimer und einen Wasserhahn als „manuelle Spülung“. Doch die meisten Toiletten haben, wenn sie schon kein Klopapier haben, eine automatische Spülung. Dennoch glaube ich, dass auch diese Toiletten nicht mit Klopapier zurechtkommen. Meine zumindest nicht! Habe sie schon fast zweimal verstopft… Jetzt darf ich mein Klopapier nicht mehr runterspülen sondern extern sammeln…

Oh man, als wenn ein Stehklo nicht schon genug wäre!!

Außerdem wohnt hinter meiner Waschmaschine eine kleine Kakerlakenfamilie, wie ich nun feststellen durfte. Die sind aber glaube ich nachtaktiv, zumindest kommen sie nur raus, wenn ich abends Zähneputzen möchte… Ich denke ich werde mal zu den härteren Mittel greifen. Vllt lege ich Gift aus…

Gut, nach dem Einkaufen habe ich noch einen Becher heißes Wasser getrunken. Denn hier in China trinkt man zwar gerne Tee und so, aber das Getränk Nr. 1 ist einfach nur heißes Wasser. Es soll anscheinend gesund sein und auch antibakteriell wirken. Es ist aber eigentlich eine Gewöhnungssache. Um aber ab und zu mal etwas süßes zu mir zu nehmen, habe ich mir jetzt eine Flasche Sprite gekauft, die ich benutze um mein kaltes Trinkwasser aufzupeppen. Ein bisschen Geschmack muss doch sein! Aber auch Tee ist neben heißen Wasser sehr wichtig und beliebt. Bei dem Abendessen mit dem Konrektor gab es zum Beispiel Gänseblümchentee.

Was mich nur wirklich fertig macht, ist das Fehlen von Kaffee. Dafür kann man aber wenigstens Instant-Kaffeepulver kaufen, was für mich ein kleiner Lichtblick ist. Zweitens vermisse ich sehr stark Schokolade. Man kann die hier zwar durchaus kaufen, aber sie ist verdammt teuer und importiert. Eine Packung Dove-Schokolade (vllt 38g) kostet fast 3 Euro! Hallo?! Geht’s noch?

Ich habe aber sofort Oreo-Kekse gefunden und mich (zu früh) gefreut. Denn es ist wohl zu viel verlangt, dass man die normalen Geschmacksorten anbietet? Dafür gibt es Oreo mit grünem Tee, Erdbeer-Oreos, Mixed- Oreos mit Hagebutte und Waldbeer, Erdbeer-Grüner-Tee, Party-Oreos mit bunten Zuckerstreuseln… Ich fühl mich fast wie in Japan. Die machen auch alles mögliche!

Ein weiterer interessanter und gewöhnungsbedürftiger Punkt ist, dass die Männer hier oft bauchfrei rumlaufen, indem sie ihr T-Shirt bis unter die Achseln hochbinden oder nur die eine Seite hochstecken. Auf jeden Fall zeigen die chinesischen Männer hier allen Alters ihren Bauch. Auf der Straße, im Restaurant, in der U-Bahn, überall. Ich habe noch nicht rausgefunden, was das für ein Ritual sein soll, aber ich sag euch Bescheid, wenn ich es weiß!

Doch was mir am Samstagnachmittag besonders wichtig war, war einfach nur noch Schlafen! Ich bin dann todmüde ins Bett gefallen (13 Uhr) und bin um 19 Uhr wieder aufgewacht. Dann habe ich auf dem Laptop ferngesehen, Chinesisch gelernt, Wasser getrunken und viel geskyped. Um kurz vor 22 Uhr aber ruft Lisa mich an, ob ich nicht Lust hätte, morgen um 9 Uhr mit ihr frühstücken zu gehen. Sie wäre von Eltern einesSchülers zum Essen eingeladen worden und ich dürfte mitkommen.

Ein typisch kantonesisches Frühstück… Ich möchte nicht zu viel verraten, aber ich habe es innerlich schon bereut zugesagt zu haben…

Und irgendwann, ich glaube es war 2 Uhr, bin ich wieder ins Bett gegangen und habe bis um 7:30 Uhr geschlafen. Also ein ziemlich ereignisloser Tag.

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Mein zweiter Arbeitstag

07.09.2012

Heute durfte ich ein wenig länger schlafen, sollte nämlich erst um 8:30 Uhr in der Schule stehen. Dummerweise ist mein Biorhythmus gerade auf 6:30 Uhr eingestellt. Naja, so früh am morgen habe ich dann zum ersten Mal meine Klodusche ausprobiert, was eigentlich ganz gut geklappt hat. Wahrscheinlich gewöhne ich mich zu schnell an diese Dinge. Ich komm mit dem Wetter gut klar und ich vertrage das Essen hervorragend. Jedoch denke ich, dass es mich dafür später beuteln wird… Oder ich habe mich heute in den Sinnfluten erkältet, das kann natürlich auch sein! Aber dazu später mehr.

Unser erster Job ist es, dafür zu sorgen, dass die Schüler alle bei der Morgenzeremonie auf dem Sportplatz zum Morgenappell- und Sport sind. Alle stehen in Reih und Glied und tanzen eine eingeübte Choreographie, während im Hintergrund Musik und die Zahlen 1-8 als Metronom abgespielt werden. Ziemlich beeindruckend, so etwas einmal zu sehen. Aber als Schüler würde mir das keinen Spaß machen. Vor Allem, da es morgens ja schon fast 30°C hat. Aber ich muss ja nur zusehen 🙂

Der erste Unterricht fand heute in den 7. Klassen statt, die auf zwei Klassen verteilt ungefähr 97 Schüler und so um die 12 Jahre alt sind. Zwar ein klein wenig chaotisch, aber gut. Die sind aber völlig ausgerastet als ich ins Zimmer gekommen bin und haben sich unglaublich über mein Mitbringsel (Gummibärchen) gefreut. Ich glaube ich muss demnächst mal ein paar Gummibärchen importieren lassen 🙂

Das Beste kam aber zum Schluss, als ein Schüler ein Autogramm von mir wollte… Also habe ich mal meinen Namen in sein Heft geschrieben und eine kleine Katze dazu gemalt, die ein Schild mit der Aufschrift „Hallo“ hochhebt. Danach ist der Junge vor Freude fast durchgedreht und hat eine symbolisch-theatralische Ohnmacht gespielt. Und dann war alles vorbei. Sofort sind 20 Schüler auf mich gestürmt mit ihren Notizbüchern und Deutschbüchern, um ein AUTOGRAMM VON MIR zu bekommen. Ich habe auch ungefähr 8 verteilt und habe die anderen auf morgen vertrösten müssen. Schließlich muss ich ja noch was arbeiten. Dafür bin ich ja hier.

Doch der eigentliche Grund für den Abbruch war meine Mittagspause und ich hatte richtig Hunger! Eigentlich wollte ich zum Pizza Hut gehen, aber da war niemand, kein Gast, gar niemand, also bin ich wieder raus. Ich habe gelernt, dass es ein schlechtes Zeichen ist, wenn sonst niemand mehr in dem Restaurant ist. Also Plan B. Einfach mal loslaufen. Ich bin dann auf die andere Straßenseite gegangen und ich habe es auch überlebt. Der Verkehr hier in Guangzhou ist „human“ im Vergleich zu Peking. Zumindest hat die grüne Ampel nicht nur dekorativen Wert! Ich hab also die Straßenseite gewechselt und mir die Geschäfte angesehen. Darunter war ein Obstladen, ein Optiker, ein Ramschladen und sogar ein Bäcker. Nur weiß ich mittlerweile, dass ein Bäcker in Deutschland nicht mit einem Bäcker in China übereinstimmt und wenn man sich zum Beispiel ein Stück Kuchen kaufen möchte, kann es sein, dass man einen mit Bohnenfüllung bekommt. Na wem’s schmeckt, würd ich sagen. Ich bin noch nicht lange genug hier um richtig mutig zu sein.

Weiter bin ich aber nicht gekommen. Denn aus heiterem Himmel ist auf einmal ein Gewitter losgebrochen und es hat geschüttet als würde die Welt untergehen… Ich habe mich dann schnell in den nächsten Laden geflüchtet, welcher zufällig ein McDonalds war. Und ich saß fest. Ihr werdet’s euch schon denken können, was ich gemacht habe. Natürlich habe ich dort gegessen während draußen die Straße abgesoffen ist. Das ist echt kein Witz. Innerhalb von 3 Minuten stand auf der Straße das Wasser und die Autos hatten mit Aquaplaning zu kämpfen. Und was mich vollkommen irritiert hat, war, dass auch die Chinesen in Häuser geflüchtet sind. Und die werden wissen warum.

Also bin ich im McDonalds geblieben und habe ein BigMac-Menü gegessen. Es hat 18,5 Yuan gekostet! Das sind umgerechnet 2,3€. Schon ziemlich teuer, finde ich. Aber im Vergleich zu Deutschland immer noch sehr günstig, auch wenn dafür die Portionen kleiner sind, habe ich zumindest den Eindruck. Mein Aufenthalt dehnte sich aber aus, weil es einfach nicht aufhören wollte zu regen. Das Gewitter war direkt über uns für mindestens eine Viertelstunde und  ich habe mich einfach nicht rausgetraut. Um halb zwei bin ich dann aber im Regen zurück zur Schule, weil Weiterlaufen wollte ich nicht mehr und ansonsten wollte ich einfach nur ins Trockene.  Leider war am Lehrerzimmer niemand und ich habe noch keinen Schlüssel. Zum Glück hatte ich aber meinen Kindle dabei und ich konnte wenigstens die Zeit nutzen. Ich habe mich auf eine überdachte Treppe gesetzt und gewartet. Kurz darauf lief der Konrektor an mir vorbei und wollte sofort sämtliche Lehrer aus ihren Pausen hohlen, damit ich in das Lehrerzimmer kommen konnte. Ich habe ihn aber davon abgehalten und mich wieder auf die Treppe gesetzt. Dann keine fünf Minuten später kam dann der Schuldirektor selbst vorbei und blieb erstmal stehen. Er drehte sich rum und verschwand in einem Klassenzimmer und kehrte nach kurzer Zeit mit einem Stuhl zurück. Ich sollte mich nicht auf die Treppe setzen müssen. Das ist echte Gastfreundschaft! Ich habe selten so viel Höflichkeit auf einem Haufen erlebt wie hier…

Der Nachmittag war dann für die beiden achten Klassen vorgesehen und ich durfte mit ihnen die Körperteile und die Vokabeln einüben. Vorerst „Feierabend“ war um 17.30 Uhr und ich wollte einfach nur noch in mein Bett und mich etwas hinlegen. Doch dann wurden wir, also ich und Lisa, vom Konrektor zum Abendessen eingeladen. Und zwar um 18 Uhr. Wir hatten nicht mal Zeit in unsere Wohnungen zurück zu gehen. Es ging nahtlos weiter.

Wir wurden mit dem Taxi des Direktors abgeholt und saßen am Ende zu fünft in dem Taxi. Der Direktor und seine Frau, der Konrektor, Lisa, Ich und noch eine Lehrerin. Der Schuldirektor ging aber mit seiner Frau in ein anderes Restaurant und wir waren dann nur mit dem Konrektor essen. Unsere kleine Gruppe war nämlich von drei Frauen, deren Kinder bei uns an der Schule sind, eingeladen worden.

Es war mal wieder (wie jedes chinesische Essen) sehr üppig. Das Problem bei chinesischen Essen ist aber, dass nur EINER bestellt. Also hatte ich keine Ahnung WAS da letztendlich auf dem Tisch stand. Doch zuerst gab es Ou-Suppe. Fragt mich bitte nicht, was Ou ist. Ich habe selber keine Ahnung, Es sah zumindest aus wie ein harter Schwamm in der Suppe. Mit einer braun-orangenen Farbe. Diese Brocken (es waren echt riesige Dinger!) waren bissfest wie ein frischer Kohlrabi, nur dass sie Fäden zogen, die sich wie lange Haare in der Suppe anfühlten. Also die Grundstruktur dieser Teile besteht aus Haarfäden. Doch diese Brocken sind sehr doof mit Stäbchen zu essen, doch dafür hat das Zeug Löcher, die das ganze leichter machen. Lisa sagt, dass es dieses „Gemüse“ in Deutschland nicht gibt, sondern nur in China und man  es deshalb nicht übersetzen kann. Na gut, es hat es hat nach nichts geschmeckt und war nur haarig.

Danach kamen unterschiedliche Gerichte auf den Tisch. Nochmal Ou, aber diesmal fritiert, Stinktofu, Reisringe (die waren sehr lecker!) mit scharfer Soße, Spinat mit Ingwer, kalte Nudeln mit einer Art Erdnuss-Soße, Nudeln mit Gemüse, heißes Rindfleisch in einer Eisenschale, Speckstreifen mit Süßkartoffeln, Schweinehackfleischbällchen in Reis, Bohnen und ein Fisch.

Ich habe es glaube ich mal erwähnt, dass die Chinesen, damit man weiß, was das ist, den Kopf mit auf den Teller legen. Diesmal war es der ganze Fisch. Mit Augen und so weiter…

Der Konrektor meinte zwar, dass das ein Süßwasserfisch sei, ich und Lisa denken, dass das ein Hai war. Von mir aus also ein Süßwasserhai! Aber er sah von den Augen und von der Schnauze wirklich aus wie ein Hai! Ich habe nicht probiert… dafür war ich zu angeekelt.

Die Frauen haben uns ja eingeladen und haben ca. 500 Yuan, das sind ungefähr 62,5 €, bezahlt. Das macht ungefähr 9€ pro Person. Mal ganz davon abgesehen, dass man noch locker 5 Leute mitversorgen hätte können! Dafür kann man in China alles was übrig ist mitnehmen. Man bekommt dann kleine Plastikboxen und die darf man sich füllen mit allem, was auf dem Tisch steht. Bei uns hat es noch für 5 Boxen gereicht!

Wir machten uns dann aber recht zügig auf den Heimweg, den wir aber zu Fuß zurücklegten und fast 30 Minuten gebraucht haben. Das war mir aber egal, denn bei 28°C nachts um 21 Uhr kann man ganz gut laufen. Wir kamen sogar an ein paar Geschäften vorbei, wo ich gerne mal reinschauen möchte. Vor Allem da ich unbedingt Schuhe brauche. Ich kann doch nicht den ganzen Tag in Turnschuhen rumlaufen ohne kaputt zu gehen! Und meine Flipflops darf ich in der Schule nicht anziehen. Und mehr Schuhe habe ich mal schlichtweg nicht dabei…

Aber ok. So habe ich die Stadt auch mal bei Nacht gesehen, was ziemlich geil aussieht, wenn man die Penthouse-Wohnungen beleuchtet über der Stadt schweben sieht. Oder wenn man nachts durch irgendeinen Campus läuft. Ich habe das Gefühl, dass Guangzhou eigentlich nur aus Universitäten, Schulen und Hochschulgeländen besteht. Und Hochhäusern, um das nicht zu vergessen. Schließlich wohnen hier fast 15 Millionen Menschen! 15 Millionen!!! Das macht ungefähr 1200 Menschen pro Einwohner meiner Heimatstadt… Das kann ich mir gar nicht vorstellen…

Als wir dann endlich zu Hause angekommen sind und unsere Laptops, die wir nicht mit ins Restaurant nehmen wollten, beim Sicherheitsdienst abgeholt hatten, sind Lisa und ich wahrscheinlich simultan ins Bett gefallen. Wir waren beide so müde. Es ist wirklich anstrengend. Erstens so viele Schüler zu betreuen (Es sind 188 Deutschlerner in der 7. Und 8. Klasse) und dann bei der Hitze. Dann muss ich mit der neuen Situation erstmal richtig klar kommen, was auch sehr anstrengend ist… Und außerdem hatte ich noch keine richtige Ruhe seit dem Beginn des FSJ. 10 Tage Berlin und immer was los. Dann der Flug, dann die Ausflüge in Peking, dann zwei Tage Didaktikeinführung, der Einzug in die neue Wohnung und anschließend direkt Unterricht. Ich glaube morgen, am Samstag werde ich nach der Schule erst einmal schlafen und ausruhen…

Ja, ihr habt richtig gelesen! Hier ist samstags Schule. Ich weiß nicht, ob das für alle chinesischen Schulen gilt, aber bei uns ist die Regelung folgendermaßen: Montag  bis Samstagvormittag ist Unterricht. Samstagnachmittag und Sonntag sind dafür frei. Das ist eine interessante Regelung, finde ich. Mal sehen, wie ich damit klarkomme.

Heute Abend, kurz nach dem Waschen der 2. Ladung, diesmal helle Wäsche, habe ich auch Kakerlake Nr. 2 hinter der Waschmaschine entdeckt. Ich hab ihr gesagt, dass sobald sie ihn meine Wohnung kommt, sei sie tot. Wenn sie hinter der Waschmaschine bleibt, lass ich sie am Leben! Ich hoffe, dass sie das verstanden hat.  Aber um zur Wäsche zurückzukommen… Ladung 1 und Ladung 2 sind beide sauber und unversehrt. Doch eine Ladung braucht etwas mehr als einen Tag um zu trocknen, was das ganze etwas schwierig gestaltet. Bügeln gibt es hier aber anscheinend nicht. Hier hängt jeder seine Sachen zum Trocknen raus, aber ein Bügeleisen- oder Bügelbrett habe ich noch nicht gefunden. Ich werde mal schauen, ob ich eins mal auftreiben kann, aber vorerst handhabe ich das genauso.

Außerdem habe ich noch kein Gas an meinem Gasherd, da da irgendwas kaputt ist. Ich denke mal, dass ich am Montag, wenn das repariert ist, mich mal an die ersten Kochversuche mache.

Aber ich merke jetzt schon, das wird wohl nix 🙂

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Die Sun-Yat-Sen Mittelschule auf dem Unicampus

06.09.2012

Das Schulgelände ist eigentlich sehr klein, aber es gehört zu dem großen Unikomplex und deswegen fällt das kaum auf. Hier auf dem Unicampus gibt es ALLES. Überwiegend Wohnhäuser für Schüler und Studenten, aber auch Restaurants, Supermarkt, Bank, Poststelle, Sportplätze, Bibliotheken, etc. Und vor Allem viele Menschen. Das Unigelände ist so groß, dass ich es bis jetzt gerade erst einmal vom Südtor bis zum Nordtor auf direktem Weg geschafft habe. Um diesen Weg herum sind so viele Parks und schöne Anlagen, die ich bisher nur ungefähr gesehen habe. Ich denke, dass am Wochenende mal ein großer Spaziergang stattfinden wird 🙂

Ich sollte um 8 Uhr im Lehrerzimmer erscheinen, weil Lisa schon früher hinwollte, um noch etwas für die erste Stunde vorzubereiten.

Also bin ich um dreiviertel 7 aufgestanden, habe meine Tasche gepackt und bin erst einmal in den Supermarkt gegangen um die Preise einschätzen zu können. Habe mir auch gleich grünen Tee gekauft und habe mich auf den Weg zur Schule gemacht. Keine fünf Minuten von meiner Wohnung entfernt!

Ich durfte auch bis vor zum Lehrerzimmer, wo auch schon ein Schreibtisch für mich bereitgestellt war. Momentan befinden sich in dem Lehrerzimmer der Englischlehrer, Lisa (Deutschlehrerin), Luo, die Japanischlehrerin, Ich und die Chinesischlehrerin. Also zu fünft in „Teacher’s Office 4“.

Eigentlich dachte ich ja, dass ich in den Unterricht mitgehen würde. Dafür sind wir aber erst einmal zum Schuldirektor persönlich gegangen, um MICH vorzustellen. Ich kann natürlich null chinesisch, aber Lisa hat toll gedolmetscht. Er hat mich an der Schule willkommen geheißen, und mir viel Spaß und viele Erfahrungen gewünscht. Und dass ich auf mich aufpassen soll. Das war echt total lieb.

Direkt darauf ging es zum Vize-Schuldirektor, der mich in einem perfekten Englisch begrüßte und diesmal kein Dolmetschen notwendig war. Auch er hieß mich herzlich willkommen. Also nach so einem Empfang ist alles viel viel leichter!

Erst kurz vorher hat Lisa mir gesagt, dass die Schüler nicht wissen, dass ich komme. Aber mein Besuch hat ganz schön in der 8. Klasse eingeschlagen. Ich durfte auch heute schon ein kleines bisschen Co-Teaching mitmachen und wurde in meine Arbeitszeiten unterwiesen. Ich soll mithilfe von sämtlichem, unsortierten Material eine Deutschecke in der Bibliothek einrichten. Also erstmal aussortieren und strukturieren und mir dann ein Konzept für die Deutschecke überlegen. Die soll ich montags bis freitags dann eine Stunde lang betreuen und Spiele spielen, Ausspracheübungen machen, usw. Daneben soll (und will ich auch) in den Unterrichtsstunden assistieren, vllt auch mal eine Stunde selbst halten irgendwann.  Das freut mich!

Heute Mittag habe ich dann Lisa zum Essen eingeladen. Ich habe heute Pasta Bolognese gegessen und dazu eine Latte Macchiato. Aber als Nachtisch habe ich mir arme Ritter mit Karamellsoße bestellt… oh das war megalecker!

Danach wollte Lisa eigentlich mit mir auf die Polizeistation gehen, weil Ausländer sich aus Visumsgründen usw. bei Ortswechsel dort melden müssen. Aber Lisa hatte keine Zeit, da sie noch etwas vorbereiten musste. Also bin ich mit der Japanischlehrerin dorthin gegangen. Dadurch dass ich Japanisch sprechen kann, aber kein Chinesisch, sie dafür nur Japanisch und Chinesisch, hat sie mir bei den amtlichen und offiziellen und bürokratischen Dingen geholfen. Und es hat alles funktioniert! Ich habe sie sehr gut verstanden und sie mich auch. Also ist mein Japanisch auf einer sehr guten Kommunikationsebene angekommen! 🙂

Weil hier in China auch meine Simkarte nicht funktioniert und es auch blödsinnig wäre diese hier zu benutzen, brauchte ich noch eine chinesische Simkarte und Nummer. War alles auch ganz problemlos mit meinen Japanischkenntnissen und ihrem Dolmetschen. Ich habe jetzt also eine chinesische Nummer für Inlandstelefonate, die mich nur 59 Yuan gekostet hat, das sind ca. 7€ Aber ich muss dazu sagen, dass ich eine sehr schlechte Nummer gewählt habe. In China gilt die 4 nämlich als Pechzahl, weil sie so ähnlich klingt wie „sterben“ im Chinesischen. Dafür ist die 8 eine pure Glückszahl. Der Preis staffelte sich also nach Anzahl der 4er und 8er. Je mehr 4er, desto günstiger. Je mehr 8er, desto teurer. Aber meine Güte, ich bin nicht abergläubisch und ich zahle deshalb  nicht das fünffache (mindestens!).

Es hat also alles geklappt. Lisa war dann auch fertig mit ihren Aufgaben und wir konnten gemeinsam den Unterricht  für morgen vorbereiten. Thema morgen: Körperteile. Und ich darf wieder fleißig assistieren. Aber nur unter der Voraussetzung, dass ich morgen nicht mit einem zu weit ausgeschnittenem Oberteil und geschlossenen Schuhen in die Schule komme…

Sie hat es mir ganz beiläufig und peinlich berührt gesagt. Anscheinend habe ich das erste Fettnäpfchen mit Schwung genommen. Und ich dachte noch, dass eine elegante Bluse das richtige ist…

Für heute Abend war ich dann noch im lokalen Supermarkt einkaufen und hab mich erstmal grundausgestattet. Ich habe jetzt einen Mülleimer, Müllbeutel, Allesreiniger, Waschmittel, einen Putzbesen zum Feuchtwischen, einen Kleiderhaken, Kleiderbügel, Chips, Eis, Trinken, Putzlappen und TOILLETENPAPIER! Hier gibt es nirgends Toilettenpapier. Auch nicht in der Schule, das muss man sich nämlich selbst mitbringen. Gut zu wissen! Aber jetzt bin ich gerüstet und werde in Zukunft nicht mehr ohne Toilettenpapier aus dem Haus gehen 😉

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Zàijiàn Beijing und ní hăo Gangzhou

05.09.2012

Heute Morgen hieß es früh aufstehen, denn unsere Taxis waren für halb 9 bestellt. Also haben wir unseren Koffer fertig gepackt und haben kontrolliert, ob wir alles dabei haben. Ich habe meine gebackene Banane gefrühstückt. (Ein purer Genuss für mich! Also das ist mein absoluter Favourite!)

Doch das Problem war… von vier bestellte Taxis kamen nur zwei… Pro Taxi mit dem ganzen Gepäck und so, passen nur 2 Personen rein, wir waren aber acht Leute! Also die ersten vier haben wir weggeschickt, weil deren Flug schon um 11:30 ging. Wir anderen vier machten uns in Richtung Hauptstraße, in der Hoffnung ein Taxi aufgabeln zu können. Unterwegs fanden wir auch eins, welches ich und Fanny nahmen. Unser Flug ging um 12 Uhr, und es war schon kurz vor 9 Uhr! Das war echt knapp! Ihr fragt euch jetzt bestimmt warum, aber der Flughafen ist ungefähr eine Stunde von unserem Hotel entfernt und unser Gate macht 40 Minuten vor Abflug zu. Wir waren also leicht panisch 😉 Nee, wir waren ganz gechillt, aber es war schon etwas Risiko dabei unseren Flug zu verpassen.

Das zweite Problem war, dass auf unserem Ticket steht, dass nur 20 kg erlaubt sind!!!!!! Deswegen habe ich gestern 8kg per Post losgeschickt, um auf das erlaubte Gewicht zu kommen.

Aber ich war mir sicher, dass ich immer noch drüber liege…

Am Flughafen angekommen, haben wir die anderen nicht gefunden. Dabei sind wir doch als drittes Pärchen losgefahren… Die Fahrt hat übrigens 120 Yuan gekostet, das sind ungefähr 15 € für eine einstündige Taxifahrt… Überlegt euch das mal!

Doch beim Check-In haben wir die anderen dann wiedergetroffen. Dann kam der Moment der Wahrheit. Ich habe meinen Koffer auf die Waage und es waren… 26kg!

Verdammt! Ich wollte schon gerade anfangen, Panik zu schieben, als die nette Frau am Check-In einfach einen Kleber dranmachte und kommentarlos entgegennahm. Nix draufzahlen. Nix umpacken und so.

Ich habe aber auch eine Frau gesehen, die vier Katzenkäfige zum Einchecken brachte und in den Frachtraum bringen ließ…  Die armen Katzen… Und dann noch nach Guangzhou. Wo neben Hund auch Katze zum Speiseplan gehören… oh je.

Außerdem musste ich beim Sicherheitscheck wieder einmal alles geben. Sehe ich denn so verdächtig aus??? Ich wurde abgetastet, abgescannt, Metalldetektor, ich musste meine Münzen aus dem Geldbeutel leeren, ich musste meinen Koffer öffnen und der wurde inspiziert. Waren ja aber nur Flipflops, Kissen, Unterwäsche (!), externe Festplatte und ein paar Kabel für Laptop und Kamera drinnen… Und mal wieder nur ich als einzige! Na toll!

Haben aber mal wieder nix Verdächtiges  gefunden 🙂

Unser Flug mit Air China verlief problemlos, aber nicht turbulenzenfrei. Ich muss sagen, dass ich den Luxus von Qatar Airways gewohnt bin. Sowohl vom Essen als auch vom Komfort her.

Naja, waren ja nur 2,5 Stunden Flug. Auch hier verlief alles super. Die Ankunft klappte gut. Unsere Koffer waren auch sehr schnell da und so konnten wir uns endlich unseren Einsatzstellen-Kontaktpersonen stellen 🙂

Lisa und Fannys Kontaktperson haben auch schon ganz freudig auf uns gewartet.  Das war echt total lieb. Lisa kam auch gleich mit dem Taxifahrer zu mir und der hat sich um mein komplettes Gepäck gekümmert. Er hat es in ein sehr großes Auto eingeladen, was von innen sehr sehr edel ausgesehen hat. Wie ich erfahren habe, war das das Auto und der Chauffeur des Schuldirektors!

Nach ca. einer Stunde Autofahrt sind wir dann auch endlich auf dem Campusgelände angekommen und wir sind zu meiner Wohnung gefahren. Der nette Taxifahrer hat mein Gepäck auch in den 3. Stock getragen 🙂 Sehr lieb.

Der erste Eindruck von meinem Zimmer war net so der Hammer. Aber es ist im Vergleich zu chinesischen Verhältnissen unglaublich groß und großzügig eingerichtet. Mein Zimmer hat ungefähr 18m² und eine Toilette, Küche und Waschküche ausgelagert in einem anderen Raum vor meiner Haustür. Der große Raum ist durch einen Raumteiler getrennt. Dahinter habe ich ein großes, aber steinhartes Bett, mit einer unglaublichen 3cm starken Matratze. Ich habe mich heute Nacht aus Versehen auf mein Handy gedreht und darauf geschlafen. Aber es war auf jeden Fall weicher als das Bett! Naja egal, ich schlafe eh ohne Bettdecke und benutze diese jetzt als „Matratze“.

Unser erster Schritt war dann aber erstmal Zimmer putzen und Lisa hat mir dabei sehr viel geholfen. Gemeinsam haben wir innerhalb von drei Stunden das Zimmer auf Vordermann gebracht. Hinter dem Raumteiler, gegenüber von meinem Bett steht ein Kleiderschrank, ein Spiegel und ein Schreibtisch, den ich als Regal und Ablageplatz benutze 🙂 Aber ich habe jetzt beide Bilder von meinem Freund und von meiner Familie dort aufgestellt und die passen da sehr gut hin. Im vorderen Teil der Wohnung bzw. des Zimmers steht ein 30 cm hoher Tisch mit 35 cm hohen Stühlen (fragt mich nicht, was das soll…), aber auch ein Kühlschrank mit integriertem Gefrierschrank, eine Mikrowelle, ein Reiskocher, ein Wasserspender. Und was ganz wichtig ist – ein (WLAN-)Router!

 

Wenn man aus meiner Haustür herausgeht und auf den Balkon und Flur (alles in einem ;-))  tritt, steht man direkt gegenüber vor einer weiteren Metalltür. Dies ist mein Bad/meine Küche. Dieser Raum ist ungefähr 4m² groß und zweigeteilt. Dort steht eine Waschmaschine (bei der man aber nur viel oder wenig Wäsche und die gewünschte Wassermenge, also 16-32 Liter oder so, angeben kann- SO VIEL ZUM THEMA KOCHWÄSCHE, BUNTWÄSCHE UND CO). Gerade eben läuft auch mein erster Versuch, da bin ich echt mal gespannt, was dabei herauskommt. Und wenn nicht, weiß ich immerhin, dass es auf diese Weise falsch gewesen sein muss 🙂

Neben der Waschmaschine steht ein Steinwaschbecken und daneben ein Gasherd, der mich sehr stark an Camping erinnert. In der zweiten Hälfte des Raumes ist ein Stehklo und darüber ein Brausekopf. Also eine Stehklodusche, wenn man so will. Mit manueller Spülung. Sprich einem Wassereimer xD

Aber ihr seht es am besten auf den Bildern 🙂 Jetzt wo es sauber und eingerichtet ist, sieht es auch echt gemütlich aus. Ich habe auch gestern gleich nach Hause geskyped und mich mit Familie und Freunden unterhalten. Doch dann kam das Grauen…

Ich hatte gerade aufgelegt und wollte noch einmal Mails checken… Da kroch doch tatsächlich eine Kakerlake unter der Tür durch und in mein Zimmer. Scheiße sind die Viecher groß… und eklig… und was am schlimmsten ist: schnell. Das Mistvieh war zu schnell für mich. Zunächst.

Dann habe ich sie eiskalt gekillt und auf die Schaufel aufgekehrt. Die tote Kakerlake habe ich dann auch luftbestattet und aus dem 3. Stock vom Balkon geworfen. Die sollen zu meinen Nachbarn gehen, dann haben die wenigstens was zu essen! Hier in Kanton ist man nämlich alles! Von Katze bis Schlange, Frösche und Hunde, etc. Auch Insekten am Spieß. Na lecker.

Ich hab mal gelesen, dass die Kantonesen alles essen, was fliegt, schwimmt und vier Beine hat, außer Flugzeuge, U-Boote und Tische.

Das sagt doch alles, oder?

Apropos Essen. Ich war gestern Abend mit Lisa beim Koreaner essen und sie hat mich sogar eingeladen. Während ich mir scharfes Schweinefleisch mit Reis gegessen hat, hat sie eine kalte Fischsuppe mit Glasnudeln und Ei gegessen. Nicht ganz so mein Geschmack. Vor allem sehen die Glasnudeln in Suppenwasser aus wie kleine Würmer. Und die sind auch voll glitschig-eklig. Aber man kann sie essen. Ich habe es probiert. Und nochmal: Ich habe eine Fischsuppe gegessen… oder zumindest probiert! Wer hätte das gedacht?

Was aber auch noch ganz typisch Guangzhou ist, dass mindestens einmal am Tag die Welt untergeht, und das in gewaltigen Regen- und Gewittermassen. Bei konstanten 30°C Außentemperatur. Auch nachts. Das ist der Wahnsinn. Ohne Klimaanlage (und Gott seid Dank habe ich eine!) würde man sofort zerfließen.

Gut, als ich dann bis um 2 Uhr mit allem fertig war und auch mir die aktuelle Tagesschau angesehen habe, bin ich dann auch auf meine „Steinpritsche“ geklettert und habe mich hingelegt. Ich habe gut geschlafen, bis auf die Tatsache, dass meine Klimaanlage alle halbe Stunde Lärm macht, um sich selbst zu kühlen.  Doch trotz allem bin ich heute Morgen fit und ausgeruht gewesen. Und auch zu meiner Verwunderung ohne Verspannungen und Rückenschmerzen.

Mein Zimmer gefällt mir und ich freue mich auf meinen ersten „richtigen“ Arbeitstag.

 

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Sonnenlicht in Peking – Peking liegt in den Bergen??

03.09.2012

Das war sozusagen meine erste Reaktion, als ich am nächsten Tag im Goethe Institut angekommen bin. Dort hatten wir unsere ersten zwei „Arbeitstage“, in denen wir in unsere zukünftige Arbeit an den Einsatzstellen besprochen haben. Das Goethe Institut hat sein Büro im 17. Stock des Cyber-Towers und von dort aus hat man einen tollen Blick über die Stadt. Und man sieht… Berge? Dadurch dass es in den letzten Tagen sehr stark geregnet hat, hat es den ganzen Smog weggespült und man konnte zum ersten Mal sehen, was so um einen herum ist. Neben unserem Hotel steht ein Hochhaus! Das habe ich erst am Montag, am 3. Tag erfahren. Und in den Randgebieten Pekings sieht man hohe und schöne Berge. Normalerweise sieht man die durch den Smog gar nicht. Auch die Sonne scheint in Peking! Das war mir neu. Aber dadurch wird es auch richtig heiß…

Aber an unserem ersten offiziellen Tag (am 03.09.12) sollten wir eigentlich schon in unseren Einsatzstellen sein, denn das Vorseminar in Peking ist eine Ausnahme… oder eher ein Privileg!) So waren wir nämlich im Goethe-Institut und haben uns eine Einführung über das Goethe-Institut angehört und sind über die PASCH-Initiative informiert worden. Schließlich sind wir an den sogenannten PASCH-Schulen (Schulen für die Zukunft) eingesetzt. Am Nachmittag haben wir uns nochmal stark mit Interkultureller Kompetenz auseinandergesetzt, denn schließlich sind wir ja alle „ein kleines Goethe-Institut“. Wir haben aber auch Konfliktsituationen besprochen und chinaspezifische Fragen geklärt, z.B. Visumsverlängerung und so weiter…

In der Mittagspause waren wir mit Anne essen und am Abend haben wir uns dann einmal alleine durch die Straßen geschlagen und ein Restaurant gesucht. Manchmal ist es glaub ich besser, wenn man die Küche nicht sieht… Und noch etwas: Wer in China den Tisch sauber hinterlässt, macht etwas falsch. Hier ist kleckern und Getränke umwerfen erlaubt 🙂

Aber jetzt erst einmal zum Essen selbst. Es ist wirklich super super lecker!! Und spottbillig. Ich habe allein heute fürs Mittagessen 12 Yuan und fürs Abendessen 13 Yuan bezahlt. Und ich bin wirklich satt. Das sind 25 Yuan, also ungefähr 3€. Also wirklich billig ohne Ende!! Und so geht das schon die ganze Zeit. Ich habe glaube ich noch nicht mal 30€ ausgegeben. Was hier nur extrem teuer ist, ist Schokolade, Kaffee und Kosmetika. Alles Importprodukte und teurer als in Deutschland.

Ich habe auch am Abend mit meiner Familie geskyped und ein wunderschönes Ständchen gesungen bekommen, das war wirklich sehr lieb! Hab mich ganz doll gefreut, euch zu sehen!

04.09.12

Der nächste Tag war wieder im Goethe-Institut, aber so langsam ziehen die Smogwolken wieder auf…

Dafür war heute Didaktik als großes Thema dran. Wir haben Unterrichtsstunden geplant und uns Beispiele angeschaut und analysiert. Das Tun an sich fand ich nicht so interessant, aber ich fands super, dass wir Beispiele für Fremdsprachenunterricht auf verschiedenen Niveaus gesehen haben.

Außerdem haben wir viele wichtige Fragen geklärt und uns Tipps im Umgang mit dem Lehrer und den Schülern geben lassen. Erst jetzt fühle ich mich bereit für den Unterricht an einer chinesischen Schule! Und ich freue mich schon darauf!

Und am Nachmittag haben wir noch Einblicke in die Lern- und Lehrmittel des Goethe-Instituts für PASCH-Schulen bekommen, damit wir selbst dort die Bücher beurteilen können oder vllt auch neue nachbeordern können.

Da dies aber der letzte Abend in Peking und viel wichtiger, der letzte Abend mit allen zusammen war, sind wir und Anne essen gegangen und zwar auf dem Campus-Restaurant und wir haben es uns richtig gut gehen lassen. Wir haben ungefähr 3,5€ pro Person bezahlt und waren mehr als satt. Vor allem habe ich zum ersten Mal meine heißgeliebte gebackene Banane gegessen, die ich mir gleich doppelt und für den Heimweg zum mitnehmen bestellt habe. Die Bananen sind mit flüßigem Zucker übergossen und verdammt heiß. Doch innerhalb kürzester Zeit wird der Zucker steinhart wie glasierte Äpfel und es ist einfach nur lecker. Die Reste habe ich heute Morgen zum Frühstück gegessen…

Was uns aber einen kleinen Schock bereitet hat war folgendes Gericht in der Speisekarte:

Aber keine Angst, das hier ist nicht wie beschrieben ein Eichhörnchen, sodnern angeblich Fisch…

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Tagebuch von Zebra und Bär I

Ich habe meine Reise natürlich nicht alleine angetreten, sondern ich werde von meinem Zebra Streifchen und von dem Bär, den ich von meinem Freund bekommen habe, begleitet, da beide einmal China entdecken wollten. Doch sie haben schon viel zu zweit gesehen bisher…

Am Werbellinsee

Letzte Nacht in Berlin

Kurz vor Abflug

Beim Boarding

Im Flugzeug

Wir sind in einem Chinesischem Hotel!

Und unsere Reise geht weiter…

 

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Vielen Dank

03.09.2012

Vielen Vielen Dank an alle, die mir zu meinem 19. Geburtstag gratuliert haben, an mich gedacht haben oder mit mir gefeiert haben!

Es war echt schön, auch wenn ich diesmal nicht bei meinen Liebsten, also meiner Familie, sein konnte…

Dafür werden wir meinen 20. Geburtstag wieder alle zusammen feiern.

Ich hätte vor einem Jahr mir niemals träumen lassen, das ich heute in Peking sein werde… Aber es fühlt sich vollkommen richtig an.

Und wenn man es genau nimmt, sind es jetzt fast nur noch 11 Monate bis ich wieder zu euch zurückkomme.

Nochmal einen ganz lieben Gruß an alle! Ich denke an euch!

 

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Die chinesische Mauer

02.09.2012

Vor einem Jahr hätte ich mir nicht träumen lassen, dass ich noch in meinem 19. Lebensjahr auf der großen chinesischen Mauer stehen würde. Doch heute ist es tatsächlich dazu gekommen. Einen Tag vor meinem 19. Geburtstag um 10 Uhr sind wir vor dem Hotel losgefahren. Zunächst habe ich die Entfernung unterschätzt, doch am Ende waren wir doch 2,5 h unterwegs bis wir an der großen Mauer angekommen sind. Ich habe unterwegs ein klein wenig geschlafen bis mich die Landschaft in ihren Bann gezogen hat. Die Straße führt mitten durch ein Tal aus ganz vielen kleineren und größeren Bergen und ab und zu fand man dazwischen ein Dörfchen. Vor Allem war es noch neblig (wirklich neblig, ausnahmsweise kein Smog) und man konnte teilweise die Gipfel nicht erkennen.

Was mir ein bisschen Sorgen bereitete, war der Aufstieg auf die große Mauer. Die führt ja schließlich über die Gipfelkette. Wir starteten aber am Fuße des Jinshanling-Passes. Dieser Pass ist weniger frequentiert von Touristen und somit angenehmer und ruhiger zu laufen. Geführt wurden wir nicht von unserem Guide Berry, sondern von zwei mongolischen Bauerinnen, die dies als Nebenjob ausführen. Aber eigentlich wollten wir diese Führung gar nicht. Unser Reiseführer überließ uns ihnen und stieg einen anderen Pass hoch. Warum weiß keiner.

 

Also sind wir zur großen Mauer aufgebrochen. Man sieht sie von unten eigentlich kaum, weil alles so grün bewachsen ist, dass man gar nicht hochschauen kann. Man sieht sie lediglich aus der Ferne. Außerdem muss man ein ganzes Stückchen laufen, um zu den Treppen zu kommen. Die Stufen sind sehr schmal und unglaublich hoch. Eine Stufe hatte ungefähr 25-30cm Höhe und die Treppe war insgesamt sehr steil. Auch war es immer ein kurzer Treppenabschnitt (ca. 5 Stufen) gefolgt von einem langen ebenen Stück. Doch so legt man sehr schnell Höhenmeter zurück. Es war (für mich) sehr anstrengend, aber ich hab mich durchgebissen. Es war ja letztendlich „nur“ Treppensteigen. Dafür ist die Belohnung, wenn man oben angekommen ist, umso größer. Man kann kilometerweit sehen und den Weg der Mauer über die Gipfel verfolgen. Überall ist es grün und schön und die Luft ist super angenehm und sauber. Das einzige Problem war, dass es regnete und die Stufen AUF der Großen Mauer sehr sehr glatt und rutschig waren. Und auch hier waren die Stufen so hoch wie schon beim Aufstieg. Aber das seht ihr am besten auf den Bildern, die ich gemacht habe. Die können mehr erzählen, als ich es schreiben kann.

 

Insgesamt war es schon ziemlich beeindrucken dort oben zu stehen oder dem Pass zu folgen. Diese Mauer wurde vor so vielen Jahren von Menschenhand gebaut und das nur, um ein großes Kaiserreich zu beschützen. Und dann diese unglaubliche Länge. Das ist für mich, die schon oben drauf stand, immer noch unfassbar.

 

 

Beim Abstieg haben wir dann auch Barry wieder getroffen. Mittlerweile waren wir alle echt hungrig und meine Muskeln waren völlig überanstrengt. Meine Füße waren weich und haben gezittert von der Überbelastung. Deswegen war ich froh, dass wir uns entschieden haben, etwas zu essen. Und auch auf der Rückfahrt habe ich mich dann ausgeruht.

Um halb 9 wollten wir dann losziehen, um etwas zu essen und um in meinen Geburtstag reinzufeiern. Mit der U-Bahn sind wir dann nach Wudaokou  gefahren, einem Szene- und Clubviertel. Unsere erste Anlaufstelle war aber die Bar „Helen’s“, weil wir alle schon wieder hungrig waren. Das Positive an Helen’s ist, dass es einer westlichen Bar nachempfunden ist und man Cheeseburger, Salate oder Pizza essen konnte. Ich habe mir natürlich eine Pepperoni-Pizza gegönnt und auch gleich mal die Tabasco-Sauce an unserem Tisch leer gemacht. 🙂

Danach haben wir uns noch ein paar Cocktails getrunken bis Li Yingchen, eine Praktikantin des Goethe-Instituts, die mich auch vom Flughafen abgeholt hatte, zu uns gestoßen ist. Gemeinsam haben wir noch viel gequatscht und gefeiert. Schließlich haben wir durch puren Zufall in der Bar deutsche Studenten getroffen! Die Welt ist klein!

Wir standen so für die Toilette an und der Mann hinter uns fragte: „Where are you from?“ – „We are from Germany“ – „Hey, I’m from Germany, too – äh… Hallo!“

War wirklich ziemlich lustig. Kurz vor Mitternacht ist Anne dann verschwunden und kam erst um 23:45 wieder. Da wurde ich schon misstrauisch. Als dann um 0:00 die Musik ausging und die ganze Bar „Happy Birthday“ angestimmt hat, war das richtig richtig toll. Und dadurch, dass so viele Deutsche und generell Ausländer in der Bar waren, haben alle fleißig mitgegröllt! Es war echt sehr bewegend und auch lustig! Dann haben wir mit Sekt angestoßen und ich habe mein Geburtstagstörtchen bekommen 🙂 Und als Geschenk einen echt süßen und super nachhaltigen Becher! Ganz im Zeichen der BnE, Bildung für nachhaltige Entwicklung, die sich uns in 10 Tagen Berlin eingebrannt hat! Es war wirklich ein schöner 19. Geburtstag!

Doch das war noch nicht das Ende. Danach sind wir durch die Clubs von Peking gezogen und haben fleißig mit den Chinesen getanzt. In dieser Hinsicht sind keine kulturellen Unterschiede zu Deutschland zu erkennen 🙂

Um halb 3 haben wir dann auch das ganze Hotel aufgeweckt, bevor wir selbst ins Bett gefallen sind. Schließlich wussten wir nicht mehr in welchem Zimmer die anderen waren um haben vorsichtshalber mal an alle Türen geklopft 😉

Es war ein wirklich schöner Abend mit ganz tollen Leuten! Auch wenn ich mir am liebsten noch meine Familie und meinen Freund herbeigesehnt habe… auch jetzt noch, damit sie bei mir sein konnten. Der erste Geburtstag ohne Familie.

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Der Platz des himmlischen Friedens und der Kaiserpalast und der Beihai Park

01.09.2012

Unsere erste chinesische Nacht in dem Hotel war ganz angenehm. Es ist zwar drückend und schwül, weil wir zunächst nicht wussten, wie die Klimaanlage funktioniert  😉 Bzw. haben wir die Fernbedienung nicht wirklich lesen können.

Aber es hat auch so geklappt. Am Morgen war um 10 Uhr Abfahrt in die Innenstadt, also sind wir rechtzeitig aufgestanden. Das Frühstück war die erste Herausforderung für mich, aber ich frühstücke ja eigentlich nicht.

Der Kaffee ist schon fertig in der Kanne angerichtet mit Milch und Zucker und sieht zunächst aus wie Eiskaffee. Er schmeckt wie Instant-Kaffee (Was er wahrscheinlich auch ist), aber besser als nichts. Es gibt ja genug Tee, der hier verdammt lecker ist! Außerdem gibt es gekochte Eier und warme Nudeln. Gemüße-„Knödel“ oder auch buns (also eine Art Brötchen), es gibt auch Meat-buns und so eine Art gefüllte Krautwickel. Auch Fleisch zum Frühstück. Aber der Fan von warmen Frühstück bin ich eher weniger. Dafür gab es Wassermelonen und Tomaten, Toast mit Butter und österreichischer Import-Marmelade mit der Aufschrift „Erdbeeren“. Darüber habe ich mich echt gefreut! Ein kleines Stückchen (fast) „Heimat“ . Danach holte uns unser Tourguide Barry ab. Wir haben im Foyer gewartet und Barry kam auf mich zu und sagte: „You’re gonna be famous tonight. A lot of people want to take fotos of you!“ Als ich fragte warum, antwortetet er, dass ich aussehe wie ein Rockstar und viele mich fotografieren wollen.  Hab mir zunächst nichts dabei gedacht. War ja schließlich nicht die einige blondhaarige von uns Freiwilligen.

Unser Bus war klein und ganz lustig, auch wenn ich immer noch erschrecke, wenn uns ein Fahrradfahrer überholt, der auf eine 25cm breiten Spur neben uns fährt…

Die Stadt selbst aber scheint nie aus ihrem Smog-Nebel aufzuwachen. Man hat ständig das Gefühl in der Morgendämmerung unterwegs zu sein, weil es an einen Nebeldunst nach dem Tau erinnert. Als wir dann ganz in der Nähe des Tian‘anmen waren, zeigte Barry uns vorher ein berühmtes Teehaus und lud uns ein. Es gab eine große Schale Tee für 2 Jiao. Umgerechnet ist das weniger als ein Cent! Mit gratis Nachfüllen. Also in Deutschland gibt es meiner Erinnerung nach Nichts, was unter 25 Cent kostet. Und das ist schon billig…

Das Teehaus war auch gar nicht so weit weg vom Tian’anmen, obwohl wir schon beim Teetrinken von 3 Chinesen fotografiert wurden. Teetrinkende Ausländer! Na sowas 😉

Der Platz des himmlischen Friedens 天安门 ist riesig groß und bei ihm liegt das National Museum und natürlich das wohl berühmteste Tor Chinas mit dem großen Mao-Bild in der Mitte. Auch hier wurden wir alle fleißig fotografiert und machten selbst Fotos.

Schließlich folgte uns eine große Gruppe Mädchen, die mich schüchtern ansprachen. Sie wollten alle ein Foto mit mir allein! 20 Mädels! Ich hab mich gefühlt wie ein erkannter Prominenter. Die waren alle auch voll happy, wenn man sich mit denen ablichten ließ. Und so ging es weiter. Ich hoffe, dass dieses merkwürdige Gefühl bald nachlässt. Wenn man sich daran gewöhnt hat, die ganze Zeit angestarrt zu werden!

Die Wege, die man aber in Peking zurücklegt sind mit keiner anderen Stadt zu vergleichen. Ich dachte ja, dass die Strecke, die wir in Berlin gelaufen sind, weit war. Aber das war noch nicht mal die Hälfte!

Wir sind also durch das Tor zur verbotenen Stadt gegangen und haben uns die einzelnen Paläste angeschaut. Die Dimensionen innerhalb sind unbeschreiblich groß. Überall merkt man in der Architektur, durch die einzelnen Stufen und durch Vorsprünge, die nur bestimmten Beamten zugänglich waren, ein starkes Hierachiegefälle. Außerdem ist das Steinpflaster am Boden 8-lagig! So war die verbotene Stadt auch vor Angriffen von unten gewappnet. Natürlich wird die ganze Anlage auch von unzähligen Drachen bewacht, die sich in Verzierungen, Relief und Gemälden wiederfinden. Beeindruckend. Schlichtweg beeindruckend. Ich habe einige Bilder gemacht.

Nachdem wir durch die ganze Anlage gelaufen waren, haben wir uns auf zum Beihai-Park gemacht, was zwar durch den Regen etwas ungemütlich war, der aber trotzdem wunderschöne Einblicke zu bieten hatte. So auch die weiße, mongolische Pagode.

Es ist echt schön durch die Anlagen zu laufen und letztendlich bis hoch zu der White Dagoba zu steigen. An Treppen sollte man sich in China gewöhnen übrigens 😉 Ich habe schon viele in diesen zwei Tagen bestiegen!

Danach sind wir endlich an einem Geldautomat vorbeigekommen, wo ich mein erstes chinesisches Geld mit meiner Kreditkarte abgehoben habe  🙂 500 Yuan, also ungefähr 65 Euro. Dann sind wir gleich mal essen gegangen. Ich habe gebackene Aubergine auf Reis mit einer ganz leckeren Soße gegessen. Hat auch nur 16 Yuan gekostet, also 2 € für ein ergiebiges und leckeres Mittagsessen.

Für den Nachmittag sind wir durch eine ganz süße kleine Straße gelaufen, wo überall Läden in den alten Häusern waren. Aber angeblich sind diese Häuser noch recht „neu“. Man merkte aber deutlich an den Preisen, dass man nun im Touristenviertel war. Für einen Karamell-Macchiato 35 元 verlangen, ist  eine ganz schöne Frechheit. Schon teurer als bei Starbucks, mit über 4 €.

Aber was soll’s? In China gibt es so viel Armut, da dürfen wir uns eigentlich nicht beschweren… Das grenzt schon fast an Dekadenz…

Die Straßen sind aber echt sehr schön, aber auch recht eng gewesen. Für den Heimweg haben wir dann aber die U-Bahn genommen, mit der man für 0,25€ ÜBERALL hinfahren konnte. Egal wie kurz oder lang die Strecke ist. Trotzdem ist die U-Bahn-Haltestelle noch ca. 1km von unserem Hotel entfernt. Und da wir eigentlich gleich wieder essen gehen wollten, waren wir ziemlich im Stress 🙂

Für den Abend war mongolisch angesagt bzw. islamisches Essen (also kein Schweinefleisch). Das war glaube ich das erste Mal, dass ich Schaf und Ziege probiert habe! War aber gar nicht so schlecht. Was mir noch ein bisschen beim chinesischen Essen fehlt ist die „Schärfe“. Ich habe noch nichts gefunden, was mich zu weinen gebracht hat. Bin ja aber auch erst zwei Tage da. Mir wird ja der Feuertopf empfohlen. Mal sehen, was der kann 😉

Nach dem üppigen Essen waren wir aber recht bald sehr müde. Deshalb sind wir zurück zum Hotel und ich habe erstmal das Internet zum Skypen ausprobiert! Es hat geklappt! Wenn jetzt noch das W-Lan in Deutschland bei mir zuhause funktioniert hätte, wäre es perfekt gewesen!

Habe trotzdem bis halb 3 probiert und Blog geschrieben. Extra für euch!

 

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Ankunft in China, in 北京 (Beijing)

 

Ankunft in China, in 北京 (Beijing)

31.08.2012

Was mich bei der Landung enttäuscht hat, war, dass man über China nichts gesehen hat, weil die Wolkendecke viel zu dicht war. Selbst 400m über dem Boden sieht man immer noch nichts. Zuerst dachte ich, es wäre neblig (bei Ankunft 14 Uhr Ortszeit). Schließlich musste ich feststellen, dass es reiner Smog ist, der ganz Peking überzieht und man kaum weiter als 500m sehen kann…

Der Flughafen in Beijing ist aber auch unglaublich groß. Ich war ewig unterwegs bis zu meinem Gepäck. Zunächst jedoch aber zu der Einwanderungsbehörde. Hat alles geklappt. Als ich dann auch noch meinen Koffer bekommen habe, war ich echt glücklich. Das war wirklich meine größte Angst. Auch die Abholung am Flughafen hat super geklappt, auch wenn wir noch auf eine Freiwillige warten mussten. Dann gings mit dem Taxi eine Stunde lang quer durch die Innenstadt. 2 RMB pro Kilometer. Umgerechnet haben wir für eine Stunde Fahrt 12 € bezahlt!!!

Doch der Verkehr in Peking ist die Hölle! Teilweise fünfspurige Straßen je Richtung. Streng nach der Devise der stärkere gewinnt, ergo sind Fußgänger ganz weit unten. Oder derjenige der am lautesten hupt, hat Vorfahrt. So scheint es mir. Auch die „Fußgängerzonen“ und „Gehwege“ sind Ausweichstraßen und Parkplätze. Man sollte sich also nicht wundern, wenn man in der Fußgängerzone ganz vielen Autos begegnet.

Unser Hotel ist sehr schön und wirkt auf den ersten Blick klein, ist aber sehr stark verwinkelt und größer als man denkt! Auch die anderen GIPASCH (Goethe-Institut-Partnerschulen)- Freiwilligen sind hier, insgesamt sind wir also zu acht! Worauf ich mich am meisten gefreut habe, war aber eine richtige Dusche! Unser Hotelzimmer ist wirklich schön und sauber mit Fernseher und Klimaanlage. Letzteres ist unabdinglich! Hier hat es eine ziemlich hohe Luftfeuchtigkeit und Temperaturen um die 30 Grad, auch wenn man das Sonnenlicht kaum sieht.

Lange waren wir aber nicht im Hotel. Wir sind dann was essen gegangen und das war ein echtes Highlight! Ein super Restaurant, ca. 2km von unserem Hotel entfernt, in einer Seitenstraße. Dort waren auch ganz viele Chinesen, was ein Zeichen für gutes Essen ist. Je mehr chinesische Gäste, desto besser das Essen. Und das war es auch! Ca. 12 verschiedene Gerichte, von süß bis scharf, Salate, Reis, Tofu, Schweinefleisch, Mais, Kartoffeln, Glasnudelsalat, Chinakohl, Suppe, Hühnchen… usw. Es war richtig lecker und sehr sehr viel! Wir haben grad mal ein Drittel geschafft! Gekostet hat das ganze ungefähr 40€ für 10 Personen! Diese Preise stehen in keinem Verhältnis zu Deutschland. Jedoch sind sie Straßen in Deutschland deutlich sauberer! Aber die Straßen sind besser, als ich es mir vorgestellt hatte! Trotzdem sieht man auch die Bilder, die man aus den Medien kennt.

Ab und zu sieht man verkrüpppelte Obdachlose und Bettler, die ich versuche zu meiden. Es sind einfach zu viele und vllt gehören sie auch einer Organisation an? Ich weiß es nicht! Es ist auf jeden Fall tragisch…

Wir sind dann noch etwas durch die Straßen Pekings gelaufen und haben erstmal Bier besorgt. Aber nur wir Freiwilligen alleine. Wir sind dann aber auch bald ins Bett, weil für den nächsten Tag fit sein mussten. Und bis auf den Punkt, dass die Betten sehr hart sind, habe ich auch ganz gut geschlafen!

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