Schlafmangel

Schlafmangel

27.06.2013

Tja, heute war es soweit. Das Durchmachen, die zu langen Parties, die nächtelangen Anime-Sessions und das permanente Skypen haben mich ziemlich müde gemacht. Heute Morgen kam ich eigentlich kaum aus dem Bett, wenn ich ehrlich bin. Alles fordert wohl seinen Tribut, früher oder später.

Trotzdem hieß es aufstehen und arbeiten. Ich habe mich mit meinen Schülerinnen getroffen und wir haben wieder zwei Stunden Unterricht gemacht. Anfangs dachte ich, dass ich gar nicht so viel Stoff zum Unterrichten habe, aber mit jeder Stunde fällt mir etwas Neues ein.

Ich weiß auch nicht, ob es eine gute oder ein schlechte Eigenschaft ist, die ich mir beim Unterrichten angewöhnt habe.Schließlich ist das so komplett untypisch von meinem Verhalten in anderen Bereichen des Alltags, wo ich dazu neige alles akribisch genau zu planen.

Stattdessen gehe ich komplett unvorbereitet in die Stunden und überlege mir meist fünf Minuten vorher: Na, was machen wir denn heute?

Mir ist klar, dass das nur für kleine Unterrichtsgruppen oder Nachhilfe geht und nicht für große Klassen, aber so kann ich ganz flexibel auf das eingehen, was die Schüler lernen wollen. Denn ich merke an den Rückfragen, in welche Richtung sie gerne ihr Wissen vertiefen möchten.

Naja, solange ich meine Aufgabe gut erledige und ich meine eigenen Ansprüche auch an mich erfülle, dann ist es ok, schätze ich.

Allerdings musste ich heute ablehnen, als die Schüler eine zweite Einheit am Nachmittag machen wollten. Sorry, aber heute ist mein freier Nachmittag.

Den habe ich nämlich mit Postkartenschreiben und danach mit einem langen Mittagsschläfchen zelebriert, auf den ein jeder Chinese stolz gewesen wäre 😉  Und das nachdem ich mich so lange versucht habe, mich NICHT an den Mittagsschlaf zu gewöhnen, da ich den iN Deutschland ja nicht mehr durchführen kann… 😉

Am Abend habe ich dann spontan Elena angeschrieben, ob wir zusammen essen gehen können und so haben wir uns ganz ungeplant zum Abendessen verabredet.

Ich habe mir auch vorgenommen noch so viel Zeit wie möglich mit ihr zu verbringen, bevor ich zurück nach Deutschland gehe, da mir ja mittlerweile kaum noch zwei Wochen bleiben…

Unglaublich.

Aber nachdem ich mich ja heute wieder gestärkt habe, kanns ja wieder bunt weitergehen 🙂

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Korrigier-Marathon

26.06.2013

Der heutige Tag entwickelte sich wirklich zu einem wahrlich anstrengenden, der irgendwie kein Ende nehmen wollte.

Angefangen hat alles in der siebten Klasse, wo heute wieder zwei Stunden Test dran waren, die wir beaufsichtigen mussten. Es kam mir wirklich komisch vor, dass dies das letzte Mal „Deutschunterricht“ in dieser Klasse sein soll.

Schließlich wurde mir gesagt, dass ich nachdem ich eben jene Prüfung fertig korrigiert habe, mit der Schule fertig bin.

Gut, ich muss am Samstag noch einmal Filme zeigen in allen vier Klassen, aber das hat ja nichts mehr mit unserem regulären Unterricht zu tun.

Kurz bevor ich aber mit Lisa und mit den Prüfungsblättern zur siebten Klasse gelaufen bin, hat Peter mich gefragt, ob ich nicht beim Korrigieren helfen könnte. Peter und Qiuer waren nämlich heute den ganzen Tag mit der mündlichen A2-Prüfung beschäftigt.

Mir kam das ganze eigentlich nicht so passend, da ich ja heute Nachmittag wieder die Deutschlandvorbereitung hatte. Trotzdem habe ich zugesagt und mal kurzerhand meine Mittagspause geopfert.

Letztendlich kam dann auch eine Mail von Sebastiana, dass 14 Uhr zu früh sei und wir vielleicht doch erst um 15 Uhr mit dem Unterricht beginnen könnten. So ging auch noch eine weitere Stunde mit Korrigieren drauf und danach war noch nichts von meiner eigentlichen Arbeit erledigt. Na sowas habe ich gerne.

Dann folgten die zwei Stunden Unterricht mit Marie und Sebastiana. Und direkt im Anschluss ging es zurück ins Büro, wo weitere Arbeitsblätter auf mich warteten. Peter und Qiuer waren allerdings schon weg oder zum Flughafen aufgebrochen. Schade, da konnte ich mich noch nicht einmal verabschieden…

Nachdem ich dann für heute endlich mit dem Korrigieren fertig war, ging es dann ohne Pause weiter zum Ticketbüro, wo ich endlich meine Flugtickets nach Shanghai kaufen musste. Vom 1. Juli bis zum 3. Juli findet nämlich dort ein Seminar statt, auf das ich und andere Freiwillige eingeladen worden sind. Die Gelegenheit für eine letzte Reise lasse ich mir doch nicht entgehen!  Aber im Flugbüro dauert es immer so lange, bis die alle Daten in den PC eingespeist haben. So war es schon fast soweit, dass ich und Gosia uns treffen würden. Wir beide hatten nämlich heute vor, dass wir zusammen zu Abend essen und danach eine Bootsfahrt auf dem Perlfluss machen.

Doch immer langsam. Mein erster kleine „Rückschlag“ war die Aussage, dass mein Flug am Montag um 7:30 Uhr abhebt… Das bedeutete für mich, dass ich ab 4:30 Uhr an der Bushaltestelle stehen muss…Welch grausame Fügung des Schicksals xD

Allerdings machte es mir gar nicht so viel aus, da ich ja noch einen anderen, aber dafür viel teureren Flug zur Auswahl hatte. Dieser wäre später geflogen, hätte aber meine Bargeldreserven schon ein wenig in die Enge gedrängt. Ich habe aber ein günstiges Angebot bekommen und werde am Montag in Pudong landen und von Hongqiao aus zurückliegen. Dafür musste ich aber 35 Minuten lang in diesem Büro sitzen…

Danach bin ich dann zur U-Bahn-Station, wo ich und Gosia uns treffen wollten. Sie wartete auch schon auf mich! Nachdem ich mich für meine Verspätung entschuldigt habe, sind wir erst einmal zu Enfei gegangen, um dort zu Abend zu essen. Wir hatten uns auch einiges zu erzählen, da wir uns ja zum letzten Mal am Samstag auf der Party gesehen hatten. Ah, es tat echt gut, mal endlich den Kopf vom Unterrichten freizubekommen und seine Freizeit mit einer Freundin zu verbringen. Mich heute mit Gosia zu verbareden war eine wirklich gute Idee!

Nach einem klassischen Enfei-Essen (Aubergine :D) sind wir dann über den Campus gelaufen, während die Sonne schon begann unterzugehen und die Dämmerung langsam über uns hereinbrach. Das war aber auch so beabsichtigt, denn eine Bootsfahrt bei Nacht ist viel schöner, meiner Meinung nach!

Leider wurde Gosia auf dem Weg zur Bootsanlegestelle von einer herabfallenden Mango getroffen… Ich kann das echt nicht verstehen. Mir ist das noch nie passiert, dabei laufe ich hier täglich mindestens sechsmal vorbei. Und dann kommt sie zum ersten Mal und wird fast von einer reifen Frucht erschlagen… Zum Glück hat sie es mit Humor genommen! 🙂

Auf dem Weg zum Fluss habe ich ihr dann den berühmten Campus der Sun Yat-sen Universität zeigen können und auch meine Wohnung, die Mensa und unser Ziel, das Nordtor (Beimen).

Vielleicht könnt ihr euch noch daran erinnern, schließlich war ich dort schon öfter und habe auch schon ein paar Mal Bilder davon gezeigt. Ich habe auch ein altes aus meinem Archiv hervorgekramt, da meine Kamera bei Dunkelheit schlechte Bilder macht.

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Auf dem Platz vor dem Beimen versammeln sich jeden Abend immer die lokalen Tanzgruppen und führen verschiedene Performances auf. Manchmal kann man auch einfach selbst mitmachen oder nur zusehen, wie sich mehrere hundert Menschen treffen, um zu tanzen. Und da ist es egal, ob der Breakdancer neben dem Paartanz übt, oder ob der indische Bauchtanz direkt neben einer Tai-Chi-Gruppe probt.

Mensch, das werde ich schon vermissen, denke ich. Denn auch wenn ich nie mitgetanzt habe (das wärs ja noch 😉 Ich mit meinen eleganten Bewegungen… :D), hat mich dieser Gemeinschaftssinn, der dort zu spüren war, immer sehr fasziniert. Das gleiche habe ich auch bei Gosia gemerkt, denn auch sie war fasziniert von der Vielfalt und der Atmosphäre.

Wirklich schön.

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Für 38 Yuan pro Person haben wir beide dann unsere Tickets gekauft und konnten auch sofort auf die nächste Fähre steigen, die gerade im „Hafen“ angelegt hatte. Zusammen mit den anderen haben wir uns dann auf die Plattform gequetscht und haben unsere Fotokameras gezückt. Die typischen Touristen eben 😉

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Insgesamt dauerte die Fahrt ungefähr eine Stunde, da wir zuerst in westliche Richtung nach Foshan und dann in östliche Richtung zum Fernsehturm gefahren sind. Letzterer war auch wie immer das absolute Highlight. Ich kann das verstehen, denn auch jetzt noch nach fast einem Jahr bin ich immer noch beeindruckt von diesem Gebilde. Dieser Turm ist so besonders, dass ich ihn stundenlang anschauen könnte.

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Doch heute war ich dann ziemlich ziemlich müde. Gosia war ebenfalls schon etwas erschöpft, da wir beide heute ja schon ziemlich viel gearbeitet hatten. Und da wir morgen beide wieder früh raus mussten, haben wir uns nach der Bootsfahrt noch ein bisschen die Tänze angeschaut, bevor wir uns wieder auf den Weg zur Ubahnstation gemacht haben.

Ich fand, dass das ein wirklich schöner und angenehmer Abschluss nach so einem langen Arbeitstag und Korrigiermarathon war. Schade, dass Gosia erst so spät nach Guangzhou gekommen ist und ich bald wieder nach Deutschland zurückkehre. Ich schätze, dass wir beide viel mehr miteinander hätten unternehmen können.

 

 

 

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Prüfung in der achten Klasse

25.06.2013

Auch heute Vormittag war ich wieder mit meinen zwei Schülerinnen, Marie und Sebastiana, beschäftigt. Für den Nachmittag war ich nämlich zur Prüfungsbeaufsichtigung eingeteilt und hatte deshalb nur vormittags Zeit.

Da die beiden aber ihre Zhongkao-Prüfung (Ende der 9. Klasse) hinter sich hatten, waren sie aber flexibler, da sie jetzt bis zum nächsten Schuljahr frei hatten, also keinen regulären Unterricht mehr.

Zum Mittagessen habe ich mich dann mit Lisa verabredet, wo sie mir auch offenbart hat, dass ich den letzten Unterrichtstag, den Samstag, alleine halten soll, da sie eine wichtige Prüfung hat.

Hätte ich diesen Unterricht nicht versprochen zu übernehmen, dann hätte sie die Prüfung ausfallen müssen. Aber ich habe natürlich zugesagt.

Außerdem ist es ja der letzte Unterrichtstag für Deutsch (das Schuljahr geht noch 2 Wochen), deswegen haben wir nur Filme schauen veranschlagt 😉

Und das kriege ich gerade noch so hin, auch wenn sich die Vorfreude auf Unterricht am Samstag  immer in Grenzen hält.

Am Nachmittag sollte ich dann zehn Achtklässler betreuen, die eine Prüfung ablegen mussten, während ihre Klassenkameraden die offizielle A2-Prüfung in Deutsch ablegten. Zwei Stockwerke unter uns mit Peter und seiner Assistentin.

In den 90 Minuten habe ich dann den Schülern beim Ausfüllen zugeschaut und mich ehrlich gesagt zu Tode gelangweilt. Aber Arbeit ist Arbeit. (Auch wenn sie langweilig ist…)

Außerdem gab es einen Schüler, der sich einen Mist um seine Arbeit/Note scherte und sich mit allerhand Blödsinn stattdessen beschäftigte. Ich habe meine Zeit und Aufmerksamkeit dann darauf verwandt, ihn ständig zu ermahnen.

Zum Schluss hat er angefangen Münzen zu werfen, um seine Antworten dem Zufall zu überlassen.

Der gleiche Schüler hat übrigens auch am nächsten Tag (Mittwoch, den 25.06.2013) im Büro einen richtigen Anschiss von der Chinesischlehrerin (seiner Klassenlehrerin) erhalten, weil er gesagt hat, dass wenn sie (die Klassenlehrerin) seine Mutter wär, dann würde er sie schlagen…

Mir blieb da nur der Mund offen stehen. Und der Junge ist 14 Jahre alt…

Auch alle anderen waren ziemlich geschockt und die Lehrerin war stinksauer. Verständlich, meiner Meinung nach. Normal ist das nämlich definitiv nicht! Ich habe mich aus der Diskussion rausehalten, weil ich ja eh nicht alles verstanden habe.

Für China ist das Verhalten des Schülers auch extrem unüblich und garantiert ein Einzelfall. Schließlich sind hier Eltern oder auch Lehrer Personen, denen man hier den höchsten Respekt entgegenbringt.

Aber zickende und rebellierende Teenager gibt es überall auf der Welt, auch in China.

 

Jetzt aber zurück zu Dienstag 😉

Nach der Prüfung sind ich und Lisa dann mal wieder in unsere Lieblingsrestaurant Malaxiangguo gegangen, wo wir heute auch gar nicht soo lange warten mussten. Eine halbe Stunde für den Platz und eine halbe Stunde bis das Essen dann kam.

Und es war mal wieder göttlich und richtig lecker!

Doch danach war ich einfach nur noch froh, dass ich nach Hause gehen konnte. Der heutige Tag war nämlich wieder sehr anstrengend…

Genauso wie die nächsten Tage…

 

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Der Deutschland-Crashkurs startet ;)

24.06.2013

Eine neue Aufgabe für mich hat sich jetzt in den letzten Tagen ergeben, die mich jetzt noch einmal von in Beschlag nehmen. Im Moment habe ich wohl mehr zu tun als in den letzten zwei Monaten an der Mittelschule. Da sich jetzt aber das Semester zu Ende neigt und der Schüleraustausch immer näher rückt, habe ich nun die Aufgabe meine Schüler ein wenig vorzubereiten.

Zuerst sollte ich eine Liste schreiben mit Dingen, die man in Deutschland beachten sollte.

Puhh. Das war schwer. Deutschland und China sind zwar schon sehr verschieden, aber es gibt eigentlich keine genauen Vorschriften, was man jetzt genau machen darf und was nicht.

Ein wichtiger Reisehinweis, der mir auch als erstes eingefallen ist, war das Kaufen eines Adapters. Schließlich sind die chinesischen Steckdosen anders. Ich kann meinen Deutschen Stecker zwar benutzen, aber andersherum funktioniert das in Deutschland nicht.

Ansonsten ist mir noch die Pfandregelung eingefallen. Das gibt es nämlich in China auch noch nicht.

Was es in China auch nicht gibt und was ich schon fast vergessen habe, war das Trinkgeld. Meine Schüler wussten vorher nichts (oder nicht viel) darüber. Aber sie sollten ja vorbereitet sein.

Konkreter wurde meine Aufgabe dann, als mir zwei Neuntklässlerinnen zugeteilt wurden, die jetzt in diesem Sommer nach Deutschland fahren, aber schon seit einem Jahr keinen Deutschunterricht mehr hatten. Ich sollte nun ihr Wissen auffrischen, Reisetipps geben und die wichtigsten Phrasen (nochmal) beibringen. Das ist umfangreicher als ich dachte!!

Und aufwendiger!

Deshalb waren heute vier Stunden Unterricht eingeplant! Hui, da war ich wirklich beschäftigt.

Die zwei Mädchen sind aber auch sehr neugierig und haben viel nachgefragt. Zuerst haben wir uns heute mit einer Grundwiederholung von Zahlen, Monaten, Grundphrasen, usw. beschäftigt, weil das Alltagsvokabular ist. Die nächsten Stunden sollen dann themenorientiert werden.

Und obwohl es wirklich anstrengend ist, ist es auch wirklich ein richtig tolles Gefühl endlich mal komplett selbst (in Deutsch!) zu unterrichten. Das gleiche Gefühl habe ich, wenn ich Elena Englisch unterrichte. Endlich werden meine „Erwartungen“, die ich hatte, oder sagen wir die Ansprüche an mich selbst, erfüllt.

Auf eine derartige Aufgabe in der Schule habe ich jetzt schon länger gewartet.

Und es soll jetzt die komplette nächste Woche noch so sein! Ich freue mich 😉

n Nachmittag war ich nämlich zu

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Noch drei Wochen!!

23.06.2013

Als ich heute  Morgen (10 Uhr) aufgewacht bin, war das der erste Gedanke, der mir durch den Kopf gegangen ist. In drei Wochen werde ich meinen Koffer packen und das letzte Mal die Wohnung putzen und dann mich eigentlich schon darauf einstellen, dass ich die nächsten 24 Stunden in einem Flugzeug oder an einem Flughafen verbringen werde. Es ist unglaublich und es geht einfach nicht in meinen Kopf hinein, dass ich in drei Wochen diesen Tag erleben werde, denn ich mir seit der Zugfahrt nach Berlin am 20.08.2012 immer wieder ausgemalt habe…

Aber dann musste ich diesen Gedanken wieder verdrängen und mich auf den Unterricht bei Elena vorbereiten. Der startet nämlich am 13 Uhr und bis dahin musste ich noch Mittagessen, das Unterrichtsthema aussuchen (den Unterricht halte ich spontan, je nach Aktivität und Initiative des Schülers) und nach Zhujiang Newtown fahren. Achso, und anziehen und duschen vorher wäre auch nicht schlecht 😉

Mit ein paar Äpfeln im Gepäck habe ich mich dann auf den Weg zum Büro gemacht und zwei Stunden lang über das „present progressive“ geredet. Z.B. „I am learning English“ oder „You are drinking coffee“.

Nach dem Unterricht bin ich dann auch noch ein wenig länger geblieben, aber der gestrige Tag und die kurze Nacht forderten ihren Tribut und ließen mich immer müder werden.

Zuhause habe ich mich dann aber doch nochmal aufgerafft und ein paar Postkarten geschrieben. Ich weiß nicht, wie oft ich jetzt in letzter Zeit in der Post war, aber ich glaube die denken langsam, dass ich verrückt bin. Schließlich bringe ich jedes Mal einen ganzen Packen Karten mit 😉

Pflicht, wie jedes Wochenende eigentlich ist auch die Abarbeitung sämtlicher neu erschienen Anime-Folgen. Und da ich ja gerade mit „Fairy Tail“ angefangen habe, darf ich mich jetzt erst mal damit beschäftigen fast 200 Folgen nachzuholen.

Ach, es gibt doch nichts Schöneres als einen entspannten Sonntagnachmittag. Wenn ich jetzt noch meine renovierenden Nachbarn (ES IST SONNTAG!) irgendwie ruhig kriege, dann wäre das wirklich perfekt. Aber ich habe gleich gelernt, dass der Ruhesonntag, wie wir ihn kennen, hier in China nicht vorhanden ist. Natürlich gibt es Ruhetage, aber die sind glaube ich sehr individuell. Schließlich haben ja auch alle Geschäfte tagtäglich offen.

Es hat seine Vor- und Nachteile. Und wenn man es sich genau überlegt, dann ist ja der Ruhesonntag ein Bestandteil unserer Kultur. Also nicht in jedem Land selbstverständlich.

Naja, wie gesagt. Noch drei Wochen. Am letzten Sonntag ist mir alles andere herum wohl eh egal, schätze ich. Da werde ich mit anderen Emotionen beschäftigt sein…

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Kultur und Party

22.06.2013

Ja wer sagt denn, dass sich das nicht verbinden lässt? Na gut, direkt hat das heute nicht geklappt, aber ich habe beides gemacht 🙂

Zuerst scheiterte mein Versuch auszuschlafen, da jetzt auch die Nachbarn über mir ausziehen und ihr ganzes Mobiliar nach draußen schaffen. Dabei machen sie aber im Treppenhaus dermaßen viel Dreck und Lärm, dass man es kaum ertragen kann.

Aber was kann ich ändern? Ich kann verstehen, dass sie hier aus dem Haus ausziehen wollen 🙂 Ist auch ihr gutes Recht. Allerdings weiß ich nicht, was die Nachbarn UNTER mir noch machen, aber jeden Tag wird gebohrt. Also entweder bauen die immer noch ihr Zeugs zusammen oder ich habe einen Hobby-Handwerker zum Nachbar bekommen…

Wie hilft man sich, wenn man es zu Hause nicht mehr aushält? Man geht raus.

Zuerst ein Frühstück bei Enfei und dann ein vergeblicher Versuch neue Schuhe zu kaufen. Meine Schuhe sind nämlich kaputt. Das vierte Paar in China! Ich weiß nicht woran es liegt, aber bei mir heben meine Schuhe jahrelang! Und jetzt habe ich es geschafft vier Paar innerhalb von 10 Monaten zu schrotten. Ich schiebs mal auf das viele Wasser hier wenn es regnet.

Nichtsdestotrotz brauchte ich neue Schuhe, da ich mit meinen aktuellen und kaputten Flipflops laufen konnte. Ich hatte sie zwar mit mehreren Lagen Klebeband umwickelt, um die gespaltene Sohle zusammenzuhalten. Wirklich stylisch, sag ich euch… 😛

Immer wenn ich irgendwie nachdenken will, dann startet mein Weg von Zhujiang Newtown aus. Irgendwie ist das mein zweites Zuhause 🙂

Und da habe ich mich heute als erstes für einen Starbucks-Kaffee entschieden und habe mich dann auf den Weg zum Provinzmuseum gemacht, da dieser Versuch am Montag mit Elena ja gescheitert war.

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Samstagnachmittags waren dafür umso mehr Menschen dort, aber es ging eigentlich ganz gut. Der größte Andrang war in dem angeschlossenen Restaurant 😉

Das Museum war kleiner als ich es mir vorgestellt hatte, aber trotzdem recht nett. Alle Ausstellungen sind wirklich sehr liebevoll gestaltet und es gibt auch fast überall die englische Übersetzung zu den Tafeln.

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Ich habe mir eine Kalligraphie-Ausstellung und eine über die Geschichte der Provinz Guangdong. Außerdem gab es viele Vasen, Fächer und Kunstgegenstände, die alle sehr schön waren. Besonders toll fand ich aber die Holzschnitte und Holzarbeiten. Die sind wirklich mehr als beeindruckend gewesen.

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Dafür hat mich die Kräuterausstellung der TCM (traditionellen chinesischen Medizin) kaum interessiert.

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Und wie es natürlich auch kommen musste, wurde ich ebenfalls zu einem Ausstellungsstück und stand wieder mit vielen Chinesinnen und Chinesen für ein Foto bereit. Irgendwie freue ich mich darauf, endlich wieder in der breiten Masse unterzugehen und nicht wie ein bunter Hund zwischen den Chinesen aufzutauchen 😉 Aber ich habe auch nichts dagegen für ein Foto zu posieren, wenn ich lieb gefragt werde.

 

Nach fast zwei Stunden gemütlichen Schlenderns war ich dann durch und habe mich draußen auf eine Bank gesetzt. Da habe ich dann mal einfach so eine Mail an Elena geschrieben und gefragt, was sie macht und ob sie im Büro ist. Prompt kam die Antwort, dass sie sich über einen Besuch freut, da sie gerade Zeit hat 🙂

Schön!

Also haben wir uns getroffen und noch eine Weile in ihrem Büro gequatscht. Von Yafang habe ich dann auch eine neue Grammatiklektion bekommen und Elena hat danach noch ein neues Spiel zum Chinesischlernen, welches sie neu gekauft hat, an mir ausgetestet. Ich werde jetzt nämlich immer öfter als Probeschülerin benutzt, um neue Lehrer oder Bücher zu testen! Da habe ich nichts dagegen, da schließlich beide Seiten davon profititeren!

Nach dem gemeinsamen Abendessen hat Elena mir dann eröffnet, dass sie gerne einkaufen gehen möchte und hat mich gefragt, ob ich mitkommen kann, weil sie eine Beraterin braucht. Ich habe ihr dann sofort zugesagt, da ja auch ich auf der Suche nach neuen Schuhen war.

„Sandra, du bist so süß!“ hat sie dann gesagt, als ich ihr meinen provisorisch geklebten Schuh gezeigt habe. Naja, süß bin ich deshalb wohl nicht, aber ich weiß mir zu helfen 😉

Unser erstes Ziel war Tiyu Xilu, wo es ein großes Kaufhaus für Bücher und kleinere Geschäfte gibt. Dort war ich auch am Montag mit ihr, um die ganzen Bücher für sie und für mich zu kaufen.

Im obersten Stock des Gebäudes gab es dann einen Optiker (Glasses Gotook). Elena wollte nämlich ein neues Gestell kaufen, da ihres schon recht alt war. Aber sie konnte sie nicht entscheiden und deswegen bin ich dann als Beratern in Frage gekommen. Zusammen haben wir mindestens 60 verschieden Brillen aufgesetzt, um einen guten Stil zu finden.

Letztendlich sind wir dann auch tatsächlich fündig geworden. Wir haben uns für eine schwarze, randlose Brille mit einer Silbernen Fassung für die Bügelgelenke entschieden. Wirklich sehr schön und auch gut für ihre Business-Kleidung, die sie oft trägt. 190 RMB und die neue Fassung gehört ihnen 😉 Allerdings weiß ich nicht, was die Brillengläser gekostet haben.

Mittlerweile war es schon kurz vor 9 Uhr und Elena war froh endlich eine neue Brillenfassung zu haben. Morgen würde sie sie schon abholen können. Aus Dankbarkeit hat sie mich dann auf einen Kuchen eingeladen, den wir in einem kleinen Cafe gekauft haben. Ich fand den Käsekuchen nicht schlecht, aber bisher habe ich noch keinen Kuchen gefunden, der die von zuhause schlägt 🙂 Zuhause schmeckts halt doch am Besten! 😉

Nächster Stopp war dann Tiyu Zhongxin, wo es eine kleine Unterirdische Shoppingmall gibt. Dort kann man sehr günstig einkaufen gehen, wie wir beide festgestellt haben. Allerdings hatten wir mehr Spaß damit, uns irgendwelche komischen Hüte anzuziehen oder anderen Blödsinn zu machen 😉

Erst kurz vor Ladenschluss haben wir endlich ein Paar Schuhe für mich gefunden. Schwarze Flipflops. Manchmal ist es in China schwerer was Banales zu finden. Hätte ich welche mit Schleife oder in Pink gewollt, dann wäre ich schon längst fündig geworden. Oder wie viele Pumps hatte ich anprobiert. Haben auch alle gepasst, aber einen Ersatz für meine Flipflops wären es nicht gewesen.

Ich konnte sie dann auch gleich anziehen und meine alten Schuhe direkt dort lassen. Eigentlich fiel es mir ein bisschen schwer, da ich in diesen Schuhen schon viel erlebt habe hier. Wie viele Kakerlaken wir schon gemeinsam getötet haben… Aber Abschied muss manchmal sein…

Im Laden nebenan haben wir dann auch ein Kleid für Elena gefunden, was unsere Einkaufsliste komplettiert hat. Damit waren alle Dinge, die gebraucht wurden, gekauft 😉 Brille, Kleid und Schuhe. Und das 5 Minuten nach Ladenschluss! So macht Einkaufen ausnahmsweise Spaß!

Es war aber auch schon recht spät und wir mussten uns beeilen, damit wir die letzte Ubahn nach Hause bekommen, die fährt nämlich maximal bis Mitternacht und wir hatten schon 23:05! Wir haben uns dann verabschiedet und sie ist in die andere Richtung gefahren.

Gegen 23:40 Uhr kam ich dann zuhause an und habe mich erschöpft aufs Bett gesetzt. Was für ein langer Tag!

Aber auch noch lange nicht vorbei 😉

Denn jetzt ging es erst richtig los. Umziehen, Tasche packen und dann auf nach draußen. Mit dem Taxi bin ich dann nach Liede gefahren, wo ich mich mit Gosia, Tanja und tausend neuen Leuten getroffen habe, die ich jetzt erst kennenlernen sollte.

Liede ist nämlich bekannt für seine Bar- und Clubstraße und genau da gingen wir heute hin. Einer der Clubs sah auch echt gut aus und es kostetet nur 100 RMB Eintritt (12 Euro) und danach waren alle Getränke frei. Also ein gutes Geschäft für Partylöwen 😉

Wir sind also alle rein und haben uns gleich mal an die Cocktails gewagt. Die Musik war auch klasse und die Stimmung wurde immer besser. Es war richtig richtig cool! Und wir feierten zusammen mit zwei Mexikanern, einer Brasilianerin, drei Chinesen, einem Russen, einem Amerikaner, zwei Deutschen und mit mir natürlich 😉

Die Party war wirklich genial und eine der geilsten seit längerem!

Und die Leute waren alle auch super, deswegen machte das doppelt Spaß.

Um drei Uhr waren wir aber alle so kaputt, dass wir nur noch hinten saßen und uns vom Tanzen ausruhten. Die anderen haben sich dann eine Shisha bestellt und ein bisschen Wasserpfeife geraucht, während ich mich auf den Obstteller gestürzt habe 😉

Allerdings endete die Party dann recht schnell, weil irgendjemand die Shisha umgeworfen hat und die brennende Kohle auf Gosia gefallen ist. Diese fing natürlich an zu schreien und wir Mädels sind sofort aufgesprungen, um Eis für sie zu holen.

Der Verursacher hat sich in der Zeit sofort aus dem Staub gemacht und sich flirtend an ein Mädchen gehängt, um „Beschäftigt“ zu sein.

Gosia wollte dann natürlich erst einmal gehen und wir alle konnten das verstehen.

Deshalb sind wir zu Fernandas (Brasilianerin) Wohnung gegangen, die ein paar Straßen weiterwohnte. Diese wohnte im 27. Stock und dort gab es eine Dusche, wo Gosia sich erst einmal versorgen konnte.

Wir anderen Mädels machten es uns auf der Couch gemütlich und aßen Chips. Die anderen tranken dann noch Vodka, aber ich verzichtete. Schließlich hatte ich um 13 Uhr wieder Unterricht bei Elena und da wollte ich nicht halb tot auftauchen 😉

Ein Russe hat uns begleitet, weil er nicht wollte, dass wir Mädchen nachts alleine durch die Partystraße laufen.

Und er hat sich dann auch bereit erklärt, für uns zu kochen. Also stellte er sich frech in die fremde Küche und zauberte uns Garnelen-Omeletts. Wir anderen waren in der Zeit wirklich mit Gosia beschäftigt, die mittlerweile ein paar üble Brandblasen an den Beinen und ihren Füßen hatte. So sollte eine Party nicht enden! Trotzdem ist sie dann früher nach Hause, um sich ihren Verletzungen zu widmen und auch ich bin nach dem Essen dann nach Hause gegangen. Mittlerweile war die 5 Uhr Marke schon überschritten und ich habe mir ein Taxi geschnappt und bin zur Sun Yat-sen Universität zurückgefahren.

Und wieder einmal kam ich direkt zum Sonnenaufgang dort an! Sehr schön, sehr schön! Ich habe es ja schon nach der letzten Party gesagt, dass das das schönste Finale ist 😉

Trotzdem war auch ich nun mittlerweile ziemlich müde. Nach einer schnellen Dusche bin ich dann ins Bett gegangen und hatte einen echt tollen Tag hinter mir!!

 

 

 

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Zwei langweilige Tage

20.06.2013

Was sich gestern als ereignislos herausgestellt hat, wurde heute noch getoppt. Es ist nichts passiert. Gut, es ab Unterricht in Klasse 8, aber da saß ich wieder nur drinnen und hatte nicht viel davon. Nach dem Unterricht bin ich dann ins Büro gegangen, um auf Lisa zu warten, aber sie kam nicht.

Wie es sich herausstellte gab es wieder eine Stundenplanänderung, die mich nicht erreicht hat.

Stattdessen hat mich aber der Vize-Schulleiter im Büro gefunden und wir haben uns ein wenig unterhalten. Er hat mich gesucht, um mich und meine Kollegen zum Essen einzuladen bevor ich nach Deutschland zurückkehre. Den Termin würden wir dann vor meine Abreise legen (logischerweise ;)), aber ich soll ihm jetzt erst einmal eine Gästeliste geben, mit den Leuten, die ich gerne beim „Letzten Abendmahl“ dabei haben möchte 😉

Der Vize-Schulleiter ist wirklich sehr nett und er hat mir außerdem gesagt, dass er sich sehr freut, dass ich an die Schule gekommen bin und dass er meine Fortschritte in der chinesischen Sprache sehr bewundert.

Ein chinesisches Sprichwort besagt:

好好学习,天天向上。

Haohaoxuexi, tiantianxiangshang.

Lerne fleißig und du wirst mit jedem Tag besser. (sehr grob übersetzt)

Diesen Spruch hat er mir mit auf den Weg gegeben, bevor er wieder an seine Arbeit gegangen ist.

 

Meine Arbeit war allerdings getan und deshalb habe ich mich auf den Weg in den Buchladen gemacht um ein wenig zu stöbern. Dabei habe ich mir gleich eine Landkarte von China und eine von Guangzhou gekauft. Und auf dem Weg nach Hause habe ich noch beim Italiener gestoppt 😉

Die Mittagspause habe ich dann eigentlich mit ausruhen und mit planen verbracht, da so langsam die letzten Tage in China anbrechen und mir bald nur noch drei Wochen bleiben. Schließlich will ich die so gut wie möglich nutzen. Aber es muss auch noch ein bisschen Arbeit getan werden.

Dazu zählt auch die Deutschecke. Heute haben wir es geschafft das erste Buch abzuschließen und jetzt fehlt uns noch eine einzige Einheit in dem neuen Buch, bevor wir unsere Aufgabe als erledigt ansehen können. Wir haben es tatsächlich fast geschafft alle neun Einheiten in zwei Monaten durchzubekommen!

21.06.2013

Die erste Stunde meines letzten Arbeitsfreitags konnte ich irgendwie nicht so genießen, wie ich es mir vorgenommen hatte.

Schon nach der ersten Stunde war es mir zu warm und ich hatte irgendwie das Bedürfnis etwas zu tun und nicht tatenlos rumzusitzen. Also habe ich kurzerhand das Büro aufgeräumt und Sachen sortiert und auch meinen Schreibtisch in Ordnung gebracht, den ich ja schließlich bald verlassen werde.

Und als Lisa dann zurückkam sind wir beide zum Koreaner gegangen. Auch hier wurde mir wieder bewusst, wie die Zeit vergeht.

Mein erstes Essen in Guangzhou habe ich in diesem Restaurant gegessen. Es ist wirklich unglaublich, dass das schon fast 10 Monate zurückliegt!

Ich habe mich von Anfang an gefragt, wie es sich wohl anfühle würde, in die Endphase des FSJs zu gehen. Und wenn ich ehrlich bin, dann kann ich das gar nicht richtig beschreiben. Das einzige Wort, welches mir in den Sinn kommt ist: Surreal.

Ich kann es einfach nicht glauben, dass dieses Abenteuer bald für mich vorbei sein soll…?!

 

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Oh these summer nights

19.06.2013

 

Eigentlich hatte ich heute geplant in den Zoo zu gehen, aber das konnte ich heute wirklich nicht. Die Nacht war nämlich schon wieder eine ziemlich anstrengende. Es war viel zu heiß!
Und die Klimaanlage hilft da auch nicht wirklich viel. Heute Morgen zeigte sich aber wirklich die pure Erschöpfung, weil ich es nicht schaffte aufzustehen. Die Nacht forderte ihren Tribut.

Und meine Nachbarn legten es wirklich auf Streit an. Ich war einerseits so fertig, dass ich fast auf der Stelle eingeschlafen wäre und andererseits hielten mich der Akkuschrauber und der Durchschlagshammer ein Stockwerk unter mir wach.

Das ganze Spiel wurde zu einem Teufelskreis. Jedes Mal wenn ich eingeschlafen war, weckte mich wieder ein Geräusch auf.

Irgendwann war es genug und ich gab den Versuch auf.

Mithilfe von Kopfhörern und einem Fairy-Tail-Serienmarathon schafte ich es mich bis zur Mittagsruhe zu hangeln. Erst jetzt eröffnete sich für mich die Gelegenheit zu schlafen. Während alle Arbeiter ihre Pause einlegten, konnte ich einschlafen.

Nach zwei Stunden Mittagsruhe, die heute den ersten Erfolg darstellte, kontte ich auch endlich etwas mit mir anfangen. Zuerst habe ich mir etwas zu Essen besorgt, welches ich mir im Supermarkt gekauft habe. Allerdings war es draußen so heiß, dass ich froh bin, nicht auf einen Ausflug gegangen zu sein. Ich wäre garantiert kollabiert. Mir waren ja die paar hundert Meter bis zum C-Store schon zu viel!

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Und später schaffte ich es dann auch mich richtiger Arbeit zu widmen. Ich habe heute fast alle Postkarten geschrieben. Jetzt sind nur noch sechs Stück übrig, die ich diese Woche noch fertig machen will.

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Spätestens aber als die Arbeiter wieder mit ihrem Baulärm angefangen hatten, waren alle guten Vorsätze vorbei.

Warum nur? Und hoffentlich seid ihr bald fertig!

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Frust-Singen

18.06.2013

Ich dachte ich dreh durch! Ich war wirklich kurz davor jemanden zusammenzuschlagen. Fangen die doch tatsächlich um 7 Uhr an, im Zimmer unter mir die Wand durchzubrechen. Deswegen gab es in einer Tour Presslufthammer, Hämmern, Klopfen, Schlagen und das Geräusch von einbrechenden Wänden.

Meine Güte, war ich sauer.

Natürlich ist es deren gutes Recht ihre Wohnung umzubauen, aber um 7 UHR!?

Dann sind es auch gerade meine freien Tage. Wenn ich morgens in der Schule bin, ist es mir scheiß egal. Außerdem kann sowas ja auch sehr schnell gehen (Hah, falsch gedacht…!)

Auf jeden Fall erlebte ich die Hölle auf Erden in meinem Zimmer und meine Laune war fast schlimmer!

Um 13 Uhr haben ich und Lisa uns dann vor dem Haus getroffen. Lisa war genauso so sauer, weil sie heue ausnahmsweise ausschlafen hätte können, da sie zum ersten Mal seit 2 Wochen nicht arbeiten musste.

Leider können wir nichts ändern.

Deswegen freuten wir uns möglichst viel Abstand zwischen uns und dem Haus zu bringen.

Zuerst sind wir zum Italiener gegangen und haben dort gegessen und uns unterhalten. Es gibt nämlich eine neue Freiwillige, also eine Nachfolgerin für mich! Die ist zwar schon in Kontakt mit mir getreten und wir haben schon alles Wichtige via E-Mail erklärt, bis ich heute erfahren habe, dass sie abgesagt hat.

Dafür gibt es jetzt eine neue Bewerberin, was bedeutet, dass ich wirklich einen Nachfolger bekomme 🙂 Ein interessantes Gefühl, zu den alten Hasen zu gehören 😉

Danach sind wir in den Yuexiu-Bezirk gefahren, wo wir im Kaufhaus rumgeschlendert sind. Lisa wollte noch ein paar Geschenke für Deutschland kaufen und da habe ich mich dann begeistert angeschlossen! Shopping!

Unser eigentliches Ziel heute war aber der oberste Stock des Haizhu Square Kaufhauses, weil es dort ein KTV gibt.

Ja, eine Karaoke-Bar. Es gibt dort immer spezielle Angebote. Heute gab es zum Beispiel das Angebot von 16:40-19:40 mit Gratis-Buffet für 52 RMB pro Person. Da haben wir natürlich gleich zugeschlagen.

Um Punkt 16:39 wurden wir nach oben in das Zimmer 126 geführt, welches unsere Box sein sollte. Da drinnen gab es eine Couch, zwei Mikrofone, einen riesen Bildschirm und einen Computer, um die Lieder einzustellen.

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Einen Gang um die Ecke und man stand mitten in einem riesen großen Buffet. Das war der absolute Wahnsinn! Es sah aus wie ein 5-Sterne Hotel. Es gab alles von sämtlichen Gerichten, über frisches Sushi, Pfannkuchen, Süßstückchen, alle Fleischsorten, Salate und einen Schokobrunnen. Das war schon sehr sehr beeindruckend 😉

Und man kann sich alles und so viel holen, wie man möchte. Das musste man mir nicht zweimal sagen 😉

Mein absoluter Favorit war karamellisierter Kürbis mit Mandeln! Dazu etwas aus dem Schokobrunnen  und ein paar Auberginen, Kartoffeln und Kokosmilch. Einfach göttlich, sag ich euch!! :):):)

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Das Singen ist nicht so mein Fall, aber Lisa macht es total gern und gut. Trotzdem haben wir uns abgewechselt und sie hat geduldig meine Tortur ertragen. Zu meiner Überraschung hat es sogar richtig Spaß gemacht und das obwohl ich nicht betrunken war. Dabei singe ich eigentlich nie. Es sei denn ich möchte meine Nachbarn ärgern.

Nach drei Stunden essen, singen, singen und essen waren wir beide aber auch ehrlich gesagt erledigt. Glücklich und ausgepowert sind wir zur Ubahn gelaufen und haben uns auf den Heimweg gemacht. Ich hatte schon viel Spaß und es ist gut um Frust abzubauen.

Meine einzige Hoffnung war jetzt nur noch, dass meine Nachbarn endlich aufgehört haben und ich in Ruhe in meinem Zimmer sein kann ohne durch Presslufthammer gestört zu werden.

 

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„Day of the books“

17.06.2013

Heute habe ich erst einmal versucht auszuschlafen, doch das war irgendwie nicht möglich. Es war viel zu heiß. Eigentlich habe ich kein Auge zugetan. Man kann vielleicht von einer tropischen Nacht sprechen, aber das sind hier eigentlich die meisten Nächte. Heute fiel das Thermometer aber nicht unter 30 Grad und ich war völlig fertig.

Die Nacht war echt der Horror.

Deshalb habe ich mir heute als erstes einen Kaffee bei Starbucks gegönnt, mit dem ich mich dann vor das Hochhaus, in dem Elenas Büro ist, gesetzt habe und auf sie gewartet habe.

Allerdings war mein Frappucino schon 200 Meter nach Verlassen der Starbucks Filiale zu einer Frappu-Matsch geworden. Es ist so heiß, dass das in Sekundenschnelle geschmolzen ist.

Kurz vor ein Uhr kam Elena dann auch und wir beide sind zusammen ins Jialeyuan gegangen. Und wie jedes Mal, wenn ich dort essen gehe, dreht die halbe Belegschaft durch. Mittlerweile erkennen sie mich auch wieder und sehen mich nicht nur als einen Ausländer, sondern als DIE AUSLÄNDERIN, die immer mit der Chinesin dort essen geht. Und jeder will der oder diejenige sein, der/die mir das Essen auf den Teller legt… 😀

Heute hielt sich das aber ein bisschen in Grenzen, da ungefähr 50 Leute vor uns anstanden und ca. 200 im Restaurant saßen, sodass sie alle ziemlich beschäftigt waren.

Aus diesem Grund haben ich und Elena unser Essen zum Mitnehmen (auf chin. „dabao“) zusammengestellt und sind dann damit in ihr klimatisiertes und ruhiges Büro gegangen, wo wir gemütlich essen konnten.

Mein Essen bestand heute aus Gongbaojiding, welches zu meinen Favoriten zählt und mittlerweile auch als Ausländeressen deklariert ist. Es sind nämlich Hühnerfleisch-Würfel mit Chili und Erdnüssen und meistens Gemüse. Normalerweise mit Lauchzwiebeln, aber ich habe es auch schon mit Gurke gesehen oder wie im Jialeyuan mit Kartoffeln. Verdammt lecker! Dieses Gericht möchte ich zuhause mal versuchen nachzukochen! (Die Betonung liegt dabei auf VERSUCH ;))

Dazu habe ich Kartoffeln mit Paprika und Tomaten, die im Wok angebraten worden waren, und Mungbohnenkeime (als eine Art Salat) gegessen.

Und nach dem Essen gings los. Ich und Elena sind zum Park am Zhujiang (Perlfluss) gelaufen, wo auch das Guangdong Provinzmuseum liegt, welches als großer schwarzer Würfel mit mystisch rot glühenden Einbuchtungen gegenüber von der Oper zu finden ist.

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Leider stellte sich raus, als wir beide das Tor erreichten: Montags geschlossen.

Elena ist mir gleich darauf fast vor die Füße gefallen, um sich zu entschuldigen, aber ich habe gesagt, dass das doch kein Problem ist. Aber sie war trotzdem irgendwie fertig und richtig sauer auf sich selbst. Das ist jetzt das zweite Mal, wo mir so etwas aufgefallen ist. Ich habe von einer Schülerin mal einen Brief bekommen, der eigentlich ganz süß war. Doch gegen Ende hat sie sich fast selbst beleidigt und beschimpft, weil sie es in ihrem Leben versäumt hat Deutsch zu lernen und „nur“ auf Englisch mit mir reden kann. Und ihr Englisch war perfekt.

Ich war immer noch dabei Elena wieder aufzumuntern, als ich ihr vorschlug, dass wir stattdessen in die Bibliothek gehen (das Gebäude nebenan :)).

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Dieses Gebäude fasziniert mich nämlich schon seit längerem wegen seiner unglaublichen Architektur. Die Guangzhou Library besteht nämlich aus zwei Teilen (Flügeln), die auseinander zu driften scheinen und nur mit dem komplett gläsernen Mittelteil gehalten werden, welches die Eingangshalle bildet. Diese Halle sieht fast so aus wie ein meterhoher Wintergarten und hat etwas sehr ästhetisches und futuristisches an sich.

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Wir sind zu zweit durch die Gänge und Stockwerke geschlendert und haben uns zusammen Bücher über Rezepte, chinesische Geschichte oder Sprachen angeschaut. Sie hat sich sogar ein Buch ausgeliehen, welches sich mit chinesischen Sprichwörtern beschäftigt und das noch eine englische und japanische Übersetzung hat.

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Unser nächstes Ziel war die Buchhandlung in Tiyu Xilu. Und vielleicht war das ein Fehler 😉

Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich mich beim Bücherkauf schlecht zurückhalten kann. Jetzt sind in meinem Einkaufskorb ein Buch über chinesische Geschichte, eins über Konfuzius, eins über Laotse und dann noch ein Buch zum Erlernen der Kantonesischen Sprache. Ach, Sandra!

Zu meiner Überraschung hat Elena aber mir gesagt, dass wir heute  Abend zum Essen eingeladen werden. Als ich raten sollte von wem, lag ich natürlich falsch. Kein Kollege, kein Schüler, sondern… ihr Freund!

Der ominöse Freund, der immer in Shanghai ist und so viel arbeitet, dass sie sich kaum öfter sehen als einmal im Monat, wenn er mal für zwei Tage zurück nach Guangzhou fliegt. Ich hatte schon so viel von ihrem Freund gehört und ihn auch schon auf Bildern gesehen, aber noch nie im „Real Life“.

Also sind wir zurück nach Zhujiang Newtown gefahren und sind dort in ein sehr teures, aber kleines Sushi-Restaurant gegangen, wo man aber ungefähr 90 Minuten muss, um einen Sitzplatz zu bekommen.

Doch sobald wir unseren Sitzplatz hatten, kam dann auch Elenas Freund uDSC00937nd setzte sich zu uns. Wir bestellten Tamago (Sushi mit Ei), einen warmen Krautsalt und verschiedene Rohfischsorten auf Eis.

 

Ich hatte jetzt schon ungefähr dreimal in meinem Leben richtiges Sushi gegessen, aber das war mit Abstand das edelste. Rohen Fisch hatte ich bisher noch nicht wirklich (bewusst) probiert.

Diese Fischplatte war aber ohne Reis und Noriblätter, sondern nur mit Eiswürfeln angerichtet.

Zuerst war ich ziemlich skeptisch und zurückhaltend, aber schon nach dem ersten Stück war ich begeistert. Das war der leckerste Fisch, den ich je in meinem Leben gegessen hatte. Auf der Platte gab es auch unterschiedliche Sorten, deswegen weiß ich gar nicht, was ich gegessen habe, aber egal. ALLES war lecker. Unglaublich lecker.

Ich denke, dass man spätestens hier merkt, dass die Qualität des Restaurants sehr gut ist und auch der Preis gerechtfertigt ist.

Zum Essen gab es japanisches Bier, welches zur Abwechslung mal die 4%-Marke überstieg. Auch wenn es nicht so stark war, traf es mich eiskalt. Erstens habe ich heute kaum geschlafen, dann sind wir den ganzen Tag gelaufen, ich hatte schon ewig nichts mehr gegessen und es war heute viel zu heiß. Klar steigt einem das Bier schneller zu Kopf.

Es war auch noch im Rahmen und nachdem ich die Flasche fast alleine getrunken habe auch irgendwo absehbar, aber ich merkte schon, dass es mich ziemlich mitnimmt.

Das Essen war trotzdem klasse und ich und Elenas Freund haben uns lange unterhalten, über Politik und Wirtschaft und so weiter. Sein Englisch ist nämlich ausgezeichnet. Wir haben aber trotzdem versucht so viel wie möglich auf Chinesisch zu reden, da Elena ja gerade noch frisch Englisch lernt 🙂

Die beiden haben mich dann noch zur Ubahnstation gebracht, wo ich mich von ihnen verabschiedet habe. Sie wollten nämlich noch einen romantischen Spaziergang zum Perlfluss machen. Schließlich sehen die beiden sich auch nicht so oft.

Ich bin dann nach Hause gefahren und habe mich nur noch auf mein Bett gefreut. Schließlich war es ein unglaublich langer Tag.

Und dank dem Bier konnte ich sofort einschlafen.

Doch das Glück währte nicht lange. Denn schon am nächsten Morgen sollten meine Nachbarn mir mal wieder einen Strich durch die Rechnung machen.

 

 

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