Tja, auch das ist China

27.10.2012

 

In der Literatur gibt es den Wendepunkt und so erscheint er auch an manchen Tagen, manchmal früher manchmal später.  Der Wendepunkt der jetzigen Geschichte folgt erst später, aber lest selbst.

Maurice musste um 7 Uhr aufstehen, weil er zum Unterricht musste, aber ich wollte mich erst um 9:30 mit Florian treffen, da wir gemeinsam _____________________________ (bitte füllen Sie diese Lücke aus) wollten.

Na? Vorschläge?

Ok, die richtige Antwort lautet „auf einen Berg steigen“. Diese Aussage findet man eigentlich in jedem Blogpost in Zusammenhang mit Florians Namen, man muss auch gar nicht richtig suchen, weil es wirklich typisch ist. Aber gut, ich wollte ja auch hoch!

Da wollten wir hoch

 

Also haben wir uns unten getroffen und haben uns an den Aufstieg gemacht. Natürlich wieder Treppen wie in ganz China eigentlich, denn das „Land der Treppen“ tut alles um den Spitznamen zu behalten.

Der Aufstieg war auch ziemlich cool, weil es war alles ganz schön bewachsen und es soll angeblich auch Affen auf dem Berg geben, aber außer Schmetterlingen habe ich keine Tiere gesehen. Dafür wird man oben angekommen mit einer guten Aussicht belohnt und von einer Statue von Deng Xiaoping begrüßt. Dann haben wir uns oben noch eine kleine Ausstellung über die Entwicklung von Shenzhen angesehen, denn Shenzhen ist erst ungefähr 30 Jahre alt, wenn man so will, und man kann sich nicht vorstellen, was in dreißig Jahren alles aufgebaut werden kann!

Aufstieg

Die Aussicht gibt auch einen guten Blick auf die vielfältige Architektur in Shenzhen frei. So zum Beispiel das Rathaus, was ihr auf dem Bild sehr gut erkennen werdet aufgrund seiner Farben und seiner außergewöhnlichen Form.

Welches ist wohl das Rathaus? (Unser Aufstieg begann vor dem Rathaus)

Für den Abstieg haben wir auch eine neue Route gewählt, wo nicht so viele Leute unterwegs waren und die uns nochmal viele schöne Schmetterlinge gezeigt hat. Es war echt schön und auch nicht zu heiß. Und da wir erst um viertel nach 12 mit Maurice und Flos Deutschlehrerin zum Mittagessen verabredet waren, sind wir vorher noch in einen großen Buchladen gegangen und haben uns etwas umgesehen. Ich habe mir auch ein Buch mt verschiedenen Dialogen angesehen und es auch gekauft, weil ich es für eine nützliche und gute Möglichkeit halte um Alltagssituation zu lernen.

Danach waren wir mit Maurice und Wangzhuo koreanisch essen und wir haben uns korenaisches Sushi, Frühlingsrollen, einen Steintopf, Reisgnoccis und koreanische Pizza bestellt. Es war wirklich sehr sehr lecker und weil es so schön war, haben wir einen Stein mitgenommen, der aus dem heißen Steintopf herausgebrochen ist. Ganz plötzlich. Das ist mal ein interessantes Andenken, würd ich sagen. Das hat nicht jeder heutzutage 🙂

Steintopf

Danach sind wir zu Florian gefahren und haben uns seine Wohnung angeschaut. Flo wohnt zwar im Siebten Stock (was nicht lustig ist, aber wie gesagt „Land der Treppen“), dafür hat er eine Dachterrasse wo man sogar bis nach Hongkong sehen kann. Das ist der pure Wahnsinn 😉 Man kann es auf dem Bild leider nur ganz schwer erkennen.

Bei Flo in der Nachbarschaft ist nicht so viel los, wie bei Maurice im Dongmen, dafür kann man bei ihm ganz gut jiaozi essen gehen. Das sind kleine gefüllte Teigtaschen, die man entfernt mit Tortellini vergleichen kann. Gefüllt mit Fleisch, Sauerkraut, Ei, usw. Es ist mein erstes Mal gewesen, dass ich Jiaozi gegessen habe, aber dafür war es sehr lecker. Vor Allem gibt es eine leckere Dipsauce dazu.

Da Florian aber eine Sitzung am Abend hatte, sind ich und Maurice allein zurückgefahren und haben uns den Fälschermarkt angesehen. Da gibt es echt alles von Schuhen bis hin zu USB-Sticks, Klamotten, etc.  Vor Allem kann man hier sehr gut handeln. Ich habe einen Rock und ein Oberteil für 55 Kuai, also für 7 Euro gekauft, die eigentlich 20 Euro gekostet hätten. Es hat echt Spaß gemacht. Auch wenn ich froh war aus diesem riesen Haus herauszukommen, was aus lauter Einzelständen besteht und man irgendwann nicht mehr weiß in welchem Stock man ist, weil eigentlich alles ineinander übergeht.

Aber definitiv ein Erlebnis!

Kurz danach hat auch Theresa angerufen, die die letzten Tage in Hongkong war wegen ihrem Visum usw. Und sie wollteauf ihrer Rückreise in Shenzhen vorbeischauen. Jetzt war es endlich soweit. Zuletzt habe ich Theresa in Wuhan gesehen und deswegen hab ich mich sehr gefreut sie wiederzutreffen. Also haben wir sie vom  Bahnhof abgeholt, sind zu Maurice und haben ihre Sachen abgestellt. Danach wollte jeder von uns duschen gehen, weil es echt schwül wurde und richtig eklig feucht. Deswegen waren wir verschwitzt wie Marathonläufer.

Außerdem wollten wir auf den Jingjiyibai hinauf, welcher zu den höchsten Gebäuden der Welt gehört. Auf dem Weg dorthin haben wir so viele hohe Wolkenkratzer gesehen, die sich letztendlich als winzig kleine Häuschen herausgestellt haben, wenn man erst einmal da oben steht. Nur der 96. Stock von 100 Stockwerken ist noch zugänglich, ansonsten ist das ganze Ding wohl ein Hotel oder so etwas in der Richtung. Auf jeden Fall richtig Schickimicki und unangenehm, wenn man angestarrt wird, aber die Aussicht ist es tausendmal wert. Man ist so hoch, dass man keine Menschen mehr sieht. Nicht einmal als Ameisen, sondern man sieht sie einfach nicht. Und das ist echt umwerfend.

Leider kommt jetzt der doofe Teil des Tages. Auf dem Weg zum Jingjiyibai wurde mein Handy geklaut. Zwar haben wir erst den kompletten Rückweg abgelaufen, in der Hoffnung, dass wir es doch noch finden, aber es ist definitiv geklaut worden. Anders kann ich es mir nicht erklären. Das ist ziemlich ärgerlich und es hat mich etwas außer Gefecht gesetzt. Ich fühlte mich leer, aber nicht wütend. Es ist einfach nur ein dummes Gefühl.

Um mich auf andere Gedanken zu bringen, sind wir diesmal mit Theresa auf den Markt gegangen und haben uns ein Omelett und getrocknete Ananas gegönnt. Und dazu frisch gepresster Obstsaft.

Es ist zwar nicht alles immer lecker, aber es macht so großen Spaß alles auszuprobieren und das ist einfach nur cool. Vor Allem zu dritt hat man dann noch mehr Auswahlmöglichkeiten.Der Hund von gestern war übrigens komplett leergegessen… Muss wohl ziemlich beliebt sein. Ich könnte es nicht essen!

Zum Schluss waren wir aber alle müde und kaputt und haben uns Richtung Heimweg und vor Allem Richtung Bett gemacht. Auch diesesmal haben wir die 3 Uhr Grenze überschritten und wir waren echt ganz schön müde.

Dennoch konnte ich nicht wirklich gut schlafen, weil mich mein Handy noch ziemlich lange beschäftigt hat. Es ist echt sehr ärgerlich, aber Kreditkarte, Pass oder Schlüssel wären schlimmer gewesen. Das ist der einzige Trost, den ich mir spenden kann.

Aber nun ja, auch das ist China.

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Auf nach Shenzhen!

26.10.2012

Ich war schon ziemlich aufgeregt, als ich heute Morgen um kurz vor 7 Uhr aufgestanden bin. Die Aufregung wurde dann auch gedämpft, als ich eine Stunde später erfahren habe, dass die erste Stunde entfällt :/

Aber ich habe die Zeit genutzt und schon einmal meine Sachen vorbereitet, denn viel Zeit wird mir heute nicht bleiben. Mein Zug fährt um 19:21 Uhr ab und ich habe bis mindestens 18 Uhr Unterricht, da wird mir keine Zeit bleiben noch einmal nach Hause zu gehen.

Der Unterricht heute in den siebten Klassen war wieder unglaublich langweilig, weil gerade Aufgaben gemacht werden, die wohl von mir nächste Woche korrigiert werden. Aber ich kann so nicht viel im Unterricht machen und mache mir stattdessen schöne Gedanken. Im Moment drehen sie sich darum, ob ich auf ein Shanghai vom Goethe-Institut gehen will. Thema ist das Deutschbuch mit dem wir arbeiten, aber eigentlich wollte ich die Zeit nutzen  um auf Reisen zu gehen, so zum Beispiel nach Hangzhou und ich möchte keine Zeit verlieren… Noch habe ich etwas Zeit darüber nachzudenken.

In der Mittagspause bin ich dann heim und habe meine Tasche umgepackt, aufgeräumt und habe meinen kleinen reisefertigen Trolli mit in die Schule genommen. Die Leute haben zwar etwas komisch geguckt, aber egal, das passt schon.

In der 8. Klasse war es ähnlich, wir haben Übungen gemacht und so weiter. Während ich mich gelangweilt habe, habe ich mich schon in die richtige Shenzhen-Stimmung gebracht und die Langeweile schnell vergessen. Schließlich ist es mein erster kleiner Alleingang und für 140 Kilometer gar nicht so unbedeutend.

Die Deutschecke war das einzige „Hindernis“, was mir noch im Weg stand und die stellte sich heute als besonders schwer heraus. Die Schüler hatten keine Lust und machten nur Blödsinn. Das ist anstrengend und man verliert viel Zeit. Ich bin erst um 18:15 Uhr aus der Schule gekommen und bin dann schnell in die nächste U-Bahn gehüpft.  Es war alles überfüllt, aber was erwartet man, wenn man freitagabends im Feierabendverkehr unterwegs ist. Ich musste zweimal warten, bevor ich in die nächste U-Bahn steigen konnte und am Ostbahnhof bin ich dann völlig durchgedreht. SO viele Menschen und so viele Schilder. Ich habe mich erst durchfragen müssen, bevor ich die Schilder gefunden habe. Die Anfahrt hat mich so viel Zeit gekostet, dass ich erst eine halbe Stunde vorher da war. Man muss echt genug Zeit einplanen, wenn man verreisen möchte, einfach ist es nicht! Aber schwierig ist es auch nicht wirklich, man kann es nur nicht mit deutschem Zugfahren vergleichen, überhaupt nicht!

Es gibt so viele Menschen, die an einem Tag da durchgeschleust werden und es gibt überall verschiedene „Tunnel“ vor denen man wartet. Auf einer großen LED-Tafel wird dann der der Zug angezeigt und dann gibt alle 20 Minuten einen richtigen Menschenschub nach vorne. Man wartet also nicht an den Gleisen (in den größeren Städten zumindest nicht) sondern in Wartehallen, die man vom Flughafen kennt. Das muss man eigentlich mal gesehen haben.

Zug nach Shenzhen

Der Zug, den ich hatte, war sehr sauber und eigentlich genauso wie der Schnellzug den wir von Wuhan nach Hause hatten, nur etwas enger, weil er nicht für Langstrecken ausgelegt ist. Und nach 90 Minuten Zugfahrt war ich dann endlich in Shenzhen und wenige Meter von der chinesischen Grenze zu Hongkong entfernt. Die Grenze verläuft nämlich so gut wie durch den Bahnhof in Shenzhen. Das erklärt auch ein sehr hohes Ausländeraufkommen in Shenzhen und auch direkt am Bahnhof.

In der U-Bahn habe ich mich dann mit Maurice getroffen und wir sind zusammen zu seiner Wohnung gefahren. Auf dem Weg dorthin haben wir uns dann noch einen leckeren Mango-Ice-Shake gegönnt. Und am Abend sind wir dann zum Dongmen gegangen. Das ist ein riesen großes Areal in der Nähe von Maurices Wohnung. Dort gibt es viele Shoppingstraßen, Essensstände und auch die Fake-Mall, die Fälschermärkte.

Allgegenwärtig

Nachts blüht dort das ganze nochmal auf und es gibt so viele kleine Läden, Straßenverkäufer und viele Clubs. Natürlich sind wir über den kleine Markt gelaufen, wo es an jeder Ecke ein anderer Verkäufer steht und etwas zu essen verkauft. Wir haben uns Youtiao gegönnt, was ungefähr wie Langos schmeckt, nur ohne Belag. Für das richtige Abendessen haben wir uns dann für einen Stand mit gebratenen Nudeln entschieden, wo man sich seine Zutaten wieder selbst aussuchen konnte und es war wirklich sehr lecker. Vor Allem kann man zuschauen wie es gemacht wird. Die Besitzer sind ein Mann und seine Frau mit ihrem kleinen Baby, was in seinem Kinderwagen nebendran sitzt und mit großen Augen den Leuten beim Essen zusieht. Diese sitzen an kleinen Tischchen auf Plastikhockern und lassen sich ihre gebratenen Nudeln schmecken.

Ein chinesisches Baby

Für den Heimweg sind wir nochmal auf den Markt gelaufen wo man alles Mögliche kaufen konnte. Von getrockneten Früchten über DVDs über frische Tiere. Tintenfische, Frösche, etc. Das war auch meine erste Begegnung mit Hundefleisch. Ich habe es zwar nicht gegessen und schon dreimal nicht probiert, aber ich habe einen halben Hund gesehen. Er hing in einer Vitrine (ungekühlt) und war ausgenommen, sodass nur noch die Rippen und das Fleisch zu sehen war.

 

 

 

 

 

 

(Das nächte Foto kann gerne überscrollt werden, damit es keine Alpträume gibt! Ich warne euch vor!)

 

 

 

 

 

 

Ansonsten ist es in diesen Gassen sehr sehr dreckig. Ratten und Kakerlaken laufen zusammen mit den Leuten durch die Straßen und ab und zu fliegt ein Müllbeutel aus dem Fenster. Wenn es dann noch wie heute geregnet hat, wird der Müll-Einheitsmatsch besonders erfreulich..

Obstmarkt

Gemüsemarkt

Fischmarkt

Irgendwann sind ich und Maurice dann auch zurück, weil ich war ganz schön müde und wir sind gegen drei ins Bett. Ich habe in einem Extraraum auf einem Feldbett geschlafen, was zwar etwas komisch war am Anfang, aber durchaus erholsam. (Wenn 4 Stunden als erholsam durchgehen können).

Irgendwann um 5 Uhr ist dann auch die schöne Chinaflagge, die in diesem Zimmer an der Wand hing, auf mich hinabgesegelt.

Ich weiß nicht, ob es ein Vorbote für den nächsten Tag war, aber der nächste Tag sollte wirklich ein paar Überraschungen für mich bereithalten. Und zwar keine schöne Überraschungen…

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Immer noch keine Arbeit!

25.10.2012

 

So langsam wird mir das ein bisschen zu langweilig, denn geraden hat niemand mehr Lust zu arbeiten. Alle schauen gerade nur irgendwelche Filme und sowas, deswegen haben wir kaum eine Motivation zu arbeiten. Heute hatten wir auch nur in der 8. Klasse Unterricht und danach durfte ich lediglich Geburtstagseinladungen, die die Schüler malen sollten, korrigieren…

Aber das Highlight heute war dann wieder der Chinesischunterricht. Um kurz vor 11 Uhr haben ich und ELENA (nicht, wie zuerst angenommen Milena) uns getroffen und sind zur Fremdsprachenschule gegangen, um uns dort ein Klassenzimmer zu nehmen. Und die 4. Und die 5. Stunde meines Chinesischunterrichts ging echt vorbei wie im Flug. Mein Eindruck war, dass ich heute wieder viel gelernt habe und ich freue mich schon auf das nächste Mal! Ich bin zwar immer noch ein Anfänger, was das alles angeht, aber ich habe ja noch 45 Stunden Unterricht vor mir.

Der Nachmittag war genauso unspektakulär wie der Vormittag, nur dass eine Assistentin von Peter aus dem Goethe-Institut vorbeigekommen ist, um einige Details mit Lisa zu besprechen. Wir bekommen nämlich nächste Woche Besuch von einem deutschen Musiker namens „Doppel-u“, der gemeinsam mit den Kindern Texte von Goethe und Schiller rappen soll. Doch irgendwie wollte von mir niemand etwas wissen. Ich habe mir stattdessen Gedanken für meine nächste Deutschecken-Lektion gemacht, die irgendwann in drei Wochen oder so fällig ist…

Am Abend ist dann auch die Deutschecke wieder ausgefallen, weil es „Aktivitäten“ gibt. Lisa sagt zu mir immer, „Heute gibt es keine Deutschecke, denn heute gibt es Aktivitäten“. Ich hab nur immer noch nicht herausgefunden, was sie damit meint…

Dafür ist sie zusammen mit mir Tickets kaufen gegangen, denn ich wollte dieses Wochenende einen kleinen Urlaub machen. Ich wollte die Jungs in Shenzhen besuchen und ich habe gehört, dass Theresa auch kommen soll, was besonders lustig werden könnte.

Also sind wir zum Ticketschalter und haben für Freitagabend mein Hin- und für Sonntagabend mein Rückfahrtticket gekauft. Das Ganze hat 170 Kuai gekostet, was ungefähr 20 Euro sind, aber für eine einfache Strecke von 140 Kilometern ist das nicht schlecht.

Eigentlich wollte ich mit Lisa danach essen gehen, aber sie wollte mit meiner Ex-Chinesischlehrerin (die, die so unverschämt teuer war), Frösche essen gehen. Gut, der Lehrerin wollte ich jetzt nicht unbedingt über den Weg laufen, deswegen habe ich einen Alleingang gestartet.

Das Restaurant meiner Wahl war Pizza Hut, weil ich noch nie dort war und es mal ausprobieren wollte. Also bin ich hinein und wurde erst einmal in der Eingangshalle unten aufgehalten. Die Dame war nämlich via Headset mit dem Restaurant verbunden und es war noch kein Platz für mich frei. Nach 5 Minuten hat sie mich dann hochgelassen, nachdem mir zwei Gäste entgegengekommen sind. Mein Tisch wäre jetzt frei.

Dann oben war ich sehr verwundert, weil ich dachte Pizza Hut sei ein Fastfoodrestaurant. Aber die Art und Weise wie man da bedient wird, entspricht schon einem Mittelklasserestaurant.

(Mal wieder) habe ich mir also eine Pizza Hawaii gegönnt und eine Cola. Zusammen für 102 Yuan… Das war schon ziemlich teuer und fast so teuer, wie die Tickets, aber ich wollte Pizza Hut unbedingt mal ausprobieren.

Mit meinen eingepackten Resten habe ich mich dann nach Hause gerollt, weil ich so voll war, dass ich kaum noch gehen konnte, und habe mich dann bei mir zuhause ins Bett gelegt um noch ein wenig fernzusehen.

Das Highlight war aber das spontane und überraschende Skypen mit meinem Freund, denn es hat geklappt, dass er und ich einfach zufällig gleichzeitig online waren. Und das muss man bei der Zeitverschiebung erstmal schaffen!!

Solche kleinen Dinge freuen mich immer wieder, aber ich glaube, dass gerade mit der Urumstellung demnächst diese Dinge seltener werden…

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Training! :-)

24.10.2012

Aufstehen, Duschen, Tagesschau, Cappuccino. So sieht mein typischer Start in den Morgen aus, bevor ich mich auf zur Schule mache. Nur kann man das nur genießen, wenn man sich viel Zeit dafür lässt und dann macht es mir auch nichts aus früher aufzustehen. Ich kann Morgenstress nicht leiden, weil er mir sonst den ganzen Tag versaut.

Trotzdem fühle ich mich manchmal schlecht bei dem Gedanken, dass alle schon um 7:30 in der Schule sein müssen, während ich erst zwischen 8:40 oder 10:30 dort sein muss, je nach Wochentag. Aber ich habe so schon genug Stunden, die ich leiste und mit meinem Sprachkurs momentan mache ich ja noch mehr, wenn man so will.

Gut, dafür habe ich in den 7. Klassen heute wieder mehr zugeschaut als selbst gemacht, da es gerade um Grammatik geht, die man lieber auf Chinesisch erklärt. Und die Schüler sollten auch viel Partnerarbeit machen, deswegen habe ich die 90 Minuten lang mir ein paar schöne Gedanken über alles gemacht. Ich habe gerade so viel angestaute Kreativität, die ich leider nicht im Unterricht einbringen kann, noch kann ich sie in Bilder übertragen. Stattdessen juckt es mich in den Fingern und ich möchte endlich wieder schreiben! Vielleicht wird es Zeit, dass ich mir einen Wunsch erfülle… und mich endlich an ein richtiges Manuskript setze.

Den Rest des Tages habe ich wieder wenn man so will gegammelt, weil es gerade irgendwie nichts zu arbeiten gibt. Gut, ich habe mich mit dem Projekt beschäftigt, was am 1. November auf uns zukommen wird. Wir bekommen nämlich Besuch von einem deutschen Rapper, der „Doppel-U“ heißt und mit meinen Schülern den Erlkönig von Goethe rappen wird. Aber wirklich viel konnte ich nicht vorbereiten, weil ich ja selber keine Ahnung habe, was genau passiert.

Am Abend hatte ich wieder Training, worauf ich mich sehr gefreut habe, aber vorher musste ich noch die Deutschecke hinter mich bringen. Doch als ich zur Bibliothek kam, war diese verschlossen. Lisa sagte, ich soll die Deutschecke in das Lehrerzimmer verlegen. Auch gut. Um 17:40 war immer noch keiner da, nur ein paar Schülern, denen ich beibringen sollte, wie man „Gefunden“ und „Der Erlkönig“ von Goethe liest, also richtig ausspricht. Zeile für Zeile.

Mittlerweile war es dann schon 18:08 und mein Training lief schon über 40 Minuten! Also habe ich mich verabschiedet und habe mich mehr oder weniger aus dem Staub gemacht. Weil ich muss die Gedichte noch allen Schülern beibringen und nicht nur den dreien die halt zufällig im Lehrerzimmer waren. Und außerdem habe ich jetzt endlich eine Beschäftigung gefunden, die mir Spaß macht und dann werden mur Steine in den Weg gelegt… Das darf nicht sein!

Also bin ich nach Hause, hab mich umgezogen und bin weiter. Zur Halbzeit war ich dann da. Nachdem ich mich noch schnell aufgewärmt habe, ging es los. Heute war der Rückwärtstritt dran, den ich nur mit Mühe hingekriegt habe. Mir fehlt die Stabilität, weil die Füße sehr nah beieinander sind und außerdem gibt es so einen Tritt im Karate nicht.  Also habe ich Neuland betreten, wenn man es genau nimmt. Völlig gescheitert bin ich dann bei der Abschlussübung, wo es darum geht auf einem Bein zu hüpfen und mit dem Sprungbein während des Sprunges die Fersen anzuziehen. Ich kann zwar auf einem Bein springen, aber ich krieg meinen Sprungfuß nicht wirklich aus der Sprungposition heraus. Also das ist etwas was ich definitiv noch üben muss. Und wer weiß? Ein Jahr ist lang genug, um neue Dinge zu lernen.

Was ich nur genau weiß ist, dass ich kaum noch laufen kann, da mir so die Oberschenkel wehtun von dem Training. Hoffentlich wird das morgen nicht schlimmer…?

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Lernen, Lernen und nochmals lernen…

24.10.2012

… und es macht Spaß!

Gut, der Unterricht in den 7. Klassen heute Morgen war sehr langweilig. Meine Aufgabe war es lediglich die neun Vokabeln vorzulesen und das machte ungefähr 10 Minuten von 90 insgesamt aus. Ich glaube hier in China lerne ich stillzusitzen und auch Zeit totzuschlagen. Das ist nicht immer so, aber meistens. Auf dem Sportfest, in der zu langen Mittagspause oder langweilige Unterrichtsstunden. Als Schüler kann man sich wenigstens ablenken, aber als Assistenzlehrerkann man leider nur zuschauen wie sich die Schüler ablenken…

Die Mittagspause war dafür sehr kurz. Ich habe schnell eine Nudelsuppe gegessen und habe mich dann auf den Weg gemacht um mich wieder mit Molly und Milena zu treffen. Gemeinsam sind wir zur „Foreign Language School“ gelaufen, die aber leider belegt war, weil dort gestern ein Treffen aller Franzosen war. Ok, das heißt wir brauchten eine Alternative für meine nächste Unterrichtsstunde. Nach ein bisschen rumlaufen haben wir einen Tisch im Park gefunden, wo ich zuerst den Vertrag unterzeichnet habe und dann meine nächsten zwei Chinesischstunden bekommen habe. Leider wurden wir ab und zu von Hornissengroßen Wespen aufgescheucht und ich bin um gezählt 23 Mückenstiche reicher (gefühlt sind es an die 50).

Trotzdem hab ich in den zwei Stunden unglaublich viel gelernt. In diesen drei Stunden habe ich ungefähr 80 Zeichen gelernt. Ein paar davon kannte ich schon, ein paar davon sind neu. Außerdem kann ich schon die ersten Mini-Smalltalks halten, z.B. über meine Familie sprechen oder im Schreibwarenladen verschiedene Dinge einkaufen. Und das auf  Chinesisch und Japanisch. Das hat mir so richtig gefehlt in den Tagen seit dem Abitur. Endlich habe ich wieder eine geistige Beschäftigung, die mich völlig auslastet.

Und nicht nur meinen Kopf, sondern auch meine Zunge. Nach zwei Stunden Wörter sprechen, vorlesen, fragen und schwierige Laute zu üben fühlte ich mich echt wie nach einem Megavortrag. Leergeredet. Außerdem habe ich nach wie vor Probleme mit „s“, „c“ und „z“, die alle fast gleich ausgesprochen werden und sich lediglich an der Menge der ausgepressten Atemluft unterscheiden… Der Hammer ist aber noch „re“. Für diesen Laut, der einfach aussieht, habe ich keine Erklärung. Es klingt auf jeden Fall nicht wie re. Ich kann es nicht einmal beschreiben. Ich habe das Gefühl als würde man versuchen mit geschlossenem Mund zu sprechen, während er offen ist. So unmöglich fühlt es sich zumindest an es auszusprechen.

Trotzdem habe ich in den zwei Stunden auch 3,5 Kapitel durchgearbeitet und ich denke das ist ein sehr schnelles Tempo.

Zurück an der Schule habe ich noch kurz Freizeit gehabt bevor in der 8. Klasse Tintenherz auf Englisch angeschaut haben. (?Ich weiß auch nicht warum?)

Und heute Nachmittag habe ich in der „Deutschecke“ wieder Ausspracheunterricht von meinen Schülern bekommen. Sie haben sogar eine Präsentation vorbereitet. Die geben sich echt viel Mühe und das finde ich sehr süß, aber nach insgesamt 3 Stunden chinesischer Aussprache war ich einfach nur noch fertig. Alleine könnte ich es nicht lernen, aber irgendwann kriegt man keinen Ton mehr raus. Ich hatte sogar Probleme die hohen Töne zu kriegen gegen Ende, weil einfach meine Stimme zwischendurch weggebrochen ist…

Dafür war ich froh zu Hause zu sein. Ich hab mir zwei Spiegeleier gebraten und ein bisschen Toastbrot gegessen. Dann habe ich noch sehr lange mit meinem Freund gechattet, was mir immer wieder neue Kraft gibt. Auch wenn es mich immer wieder schmerzhaft daran erinnert, dass ich noch sehr sehr lange hierbleiben werde…

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我的第一课

22.10.2012

Meine erste Chinesischstunde mit meiner neuen Lehrerin stand heute an und ich war schon sehr aufgeregt. Doch zunächst ging es erst einmal ums ausschlafen. Was aber kläglich gescheitert ist. Meine Nachbarn sind so laut, das spätestens um 8 jede Nacht vorbei ist…

Dafür konnte ich ausführlich frühstücken und zur Post gehen. Dort gibt es nämlich Postkarten zu kaufen! Also bin ich da hin und habe (auf Chinesisch!) ein paar Postkarten gekauft. Hätte nicht gedacht, dass man mich versteht (noch vor der ersten offiziellen Chinesischstunde).

Um 14:30 Uhr war ich dann mit Molly und Milena verabredet, die ich am Westgate abholen sollte. Zusammen haben wir uns dann ins Lehrerzimmer gesetzt und mit meiner ersten Stunde sofort begonnen. Molly ist dabei nur die Sekretärin oder eine Angestellte der Fremdsprachenschule und Milena ist meine Lehrerin. Sie spricht aber nur etwas Englisch. Deshalb gibt sie mir Chinesischunterricht auf … JAPANISCH!

Das ist einfach der Hammer! Ich wurde immer etwas schief angesehen, wenn ich gesagt habe, dass ich Japanisch lerne, doch nun weiß ich, dass es hierfür das allerbeste ist, was mir je passieren konnte. Ohne meine Japanischkenntnisse wäre ich schon aufgeschmissen gewesen und ich weiß nun, dass das eine der besten Entscheidungen meines Lebens war, diese Sprache zu lernen. Und ich hoffe, dass wenn ich wieder in Deutschland bin, dass ich beide Sprachen sehr gut und fließend sprechen kann. Zumindest spreche ich hier mehr Japanisch als Englisch!

Und außerdem ist die Lehrerin sehr sehr nett und sehr gut. Allein nach der ersten Stunde habe ich 50 (!) neue Zeichen gelernt. Ich habe gelernt über mein Lieblingsessen zu sprechen und im Restaurant zu bestellen. Dann habe ich auch noch gelernt über meine Hobbies zu sprechen und dann noch das Datum. Und das alles in 60 Minuten! Das steht in keinem Vergleich zu meinem anderen Sprachkurs, wo ich in 60 Minuten die Zahlen von 1-10 gelernt habe, obwohl ich die schon vorher konnte!

Nach dem Sprachkurs haben wir gleich für morgen die nächste Stunde ausgemacht. Ich bin wirklich gespannt, wie das wird. Ich bin auf jeden Fall zuversichtlich! Ich denke ich werde in den nächsten Tagen auch eine neue „Chinesischecke“ hochladen, um euch einen weiteren Einblick in die chinesische Sprache zu bieten. Doch alleine beibringen ist sehr schwierig, weil man unbedingt einen Muttersprachler braucht, der einem die Töne beibringt. Das ist nämlich gar nicht so einfach, denn es gibt im Chinesischen Laute, die ich kaum nachahmen kann…

Um 17 Uhr war auch wieder die Deutschecke angesetzt. Dadurch dass ich aber Dienstags nun Ausspracheunterricht von meinen Schülern bekomme und ich mich Donnerstags um die A2-Leute kümmern muss, habe ich nur noch dreimal regulär Deutschecke in der Woche. Und deshalb brauche ich 5 Wochen, um alle Gruppen durchzubekommen. Das bedeutet für mich, dass ich erst alle 5 Wochen eine neue Stunde vorbereiten kann und so nur sehr wenig mit den Schülern üben kann. In einem Jahr werde ich wohl nur 7 verschiedene Stunden halten können.

Abgesehen davon musste ich auch noch Überstunden machen und konnte somit nicht zum Training gehen, was ich sehr schade fand… aber die letzten 20 Minuten von insgesamt 90 brauch man dann auch nicht mehr aufkreuzen und sagen: Hier bin ich!

Das hat mich echt geärgert!

Dafür ist Lisa mit mir zur Entschädigung essen gegangen und zwar nach Lujiang. Dort gibt es ein Restaurant, was übersetzt „süßes Wasser“ heißt. Dort gibt es chinesisches Essen und etwas Süßes dazu. Ich habe mich für Reis mit Tofu entschieden und Lisa hatte Sichuan Beef. Als „Süßigkeit“ hat Lisa sich Papaya und weiße Algen in Zuckersirup bestellt und ich habe einen Obstsalat genommen. Das Essen war sehr lecker! Und auch das Süßzeug war gut, auch wenn weiße Algen eher aussehen wie durchsichtiger Glibber. Es schmeckt aber wirklich süß! Und mein Obstsalat bestand aus Bananen, Melone, Apfel und Pithaya. Das ganze war bedeckt von einem weißen Dressing.

Weiße Algen und Papaya

Obstsalat mit Mayonnaise

 

Als ich es probiert habe, musste ich erst stocken. Irgendwas schmeckte komisch, aber ich wusste nicht was. Und dann fiel es mir sofort auf. Das Dressing war Mayonnaise!
Obstsalat mit Mayonnaise?! Der Geschmack ist sehr sehr eigenartig kann ich euch sagen! Es war jetzt nicht schlecht, aber trotzdem verbinde ich mit Mayonnaise eher Pommes Rotweiß und nicht unbedingt Banane und Melone…

Tofu

Doch für nur 3 Euro esse ich alles fein auf und gehe vollgegessen nach Hause 🙂

 

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Mein Tag am Strand

21.10.2012

Ich und Fanny planten heute gemeinsam an den Strand zu gehen. Ja, ihr habt richtig gelesen. Hier in Nansha gibt es einen Strand des südchinesischen Meeres und wenn wir schon in der Nähe des Meere sind, dann sollte man das auch ausnutzen.

Wir brauchten lediglich eine Stunde mit dem Bus zum Nansha Bay, was in einem sehr engen Bus auch sehr abenteuerlich sein kann. So habe ich aber auch etwas von Nansha gesehen. Fanny wohnt in einem sehr südlichen Stadtteil von Guangzhou, der noch ziemlich neu ist. Die Infrastruktur ist zwar bereits vorhanden, aber es werden gerade noch Wohnhäuser hochgezogen und es werden Geschäfte angesiedelt. Im Vergleich zu meinem Eindruck von Guangzhou ist dort sehr wenig los und man sieht auch nicht viele Menschen. Dafür viele Wanderarbeiterwohnungen, was letztendlich nur kleine Baracken sind und ab und zu auch eine Bananenplantage oder auch viele kleine Äcker. Man könnte tatsächlich meinen, dass man auf dem Land wäre, denn es ist alles so ruhig. Doch wenn man die dreispurigen Fahrbahnen je Richtung und Unmengen von den neu gebauten Hochhäusern sieht, dann hat das ganze etwas mehr von einer verlassenen Großstadt. Dafür ist Nansha wunderschön und noch viel viel grüner als das Guangzhou, das ich kenne. Ich befürchte nur, dass Nansha in fünf Jahren diese Schönheit verliert, wenn alles fertiggebaut ist und die Menschenmassen hierher ziehen. Ich kenne mittlerweile viele Lehrer von meiner Schule, die sich in Nansha eine Wohnung gekauft haben. Das ist eigentlich genauso wie wir es in Erdkunde gelernt haben. Ich glaube es heißt Suburbanisierung, wo die Bevölkerung aus der Stadt in die Vorstädte oder Randbezirke zieht und sich dort mit höherer Wahrscheinlichkeit ein Eigenheim leisten kann. Die Wohnungspreise hier sind nämlich so unverschämt hoch! Nicht zuletzt hat sich auch Lisa eine Wohnung in Nansha gekauft.

Busfart. Man beachte die Pagode auf dem Berg

Als wir am Nansha Bay angekommen sind, standen wir erst einmal mitten in einem Park. Kein Meer in Sicht, dafür aber ein wunderschön bepflanzter Park, wo wieder viele Fotoshootings abgehalten wurden.

Park

Wir haben viele Brautpaare gesehen, aber bei der schönen Aussicht kann ich mir keinen besseren Ort für Hochzeitsfotos vorstellen. Am Ende des Parks war sogar ein Vergnügungspark mit Achterbahn, Riesenrad und so weiter. Einfach nur krass.

Blick vom Park auf die Pagode

Und dann war es so weit. Hinter dem nächsten Baum war plötzlich das Meer. Und es ist echt der Hammer, weil man überhaupt nicht damit rechnet. Man sieht riesen große Tanker und viele kleine Schiffchen, eine megagroße Brücke und am Horizont sogar Dongguan und Shenzhen. Es ist einfach eine coole Aussicht. Doch dafür ist der Strand ziemlich dreckig. Es gibt zwar einen Sandstrand und auch ein paar Leute dort, aber schwimmen geht dort keiner. Und dafür ist das Wasser auch nicht einladend genug. Wir sind nur mit unseren nackten Füßen am Ufer entlanggelaufen, aber das war dann auch das höchste der Gefühle.

Das südchinesische Meer

Dafür sind wir die Promenade weitergegangen und dann zum Palast der Himmelsgöttin gekommen (天后宫). Für nur 20 Kuai Eintritt stand ich vor einem der schönsten Tempel, die ich bisher gesehen habe. Ganz oben auf dem Berg gab es auch eine Pagode, die man schon von weitem bei unserer Anfahrt mit dem Bus sehen konnte.

Ich for dem Tianhuogong

Der Aufstieg war zwar bei dem Wetter ziemlich anstrengend, weil die Sonne wirklich brannte und ich von gestern noch einen leichten Sonnenbrand hatte. Es war echt schweißtreibend, aber die Aussicht vom Berg oben hat sich doppel gelohnt. Es ist einfach wunderschön gewesen. Und dann dieser schöne Blick auf das Meer. Einfach traumhaft. Ich hoffe man kann es auf den Fotos wenigstens ein bisschen erkennen!

Blick von der Pagode auf den Park

 

Meerblick

Da es schon später Nachmittag war, machten wir uns auf den Weg zurück in die Stadt um etwas zu essen. Die bequemste Alternative war da mit dem Motorradtaxi zu McDonalds zu fahren 🙂 Und es war wieder mal ein richtig cooles Erlebnis. In der Innenstadt würde ich nie mit dem Motorradtaxi fahren, aber in Nansha ist es einfach so cool.

Um halb 6 habe ich mich dann auch auf den Heimweg gemacht, denn ich brauche ja eine Weile bis ich wieder bei mir bin. Der Vorteil war aber, dass ich bei der Endstation Jinzhou eingestiegen bin  und so auch einen Sitzplatz hatte, was in der UBahn nicht selbstverständlich ist. Die Freue darüber hielt aber nur zwei Haltestellen an, weil eine Frau direkt neben mir ihr Baby gewickelt hat und danach das ganze Abteil gestunken hat… Meine Güte! Und das für ganze 40 Minuten Fahrt… Bis ich endlich umsteigen konnte.

Zuhause angekommen war für mich das wichtigste mit meinem Freund zu skypen und danach mit meiner Familie. Ich weiß nicht, ich glaube insgesamt vier Stunden? Es hat wirklich gut getan und nach jedem Gespräch fühle ich mich wieder näher zuhause. Und ich weiß, dass ich nicht alleine bin, auch wenn es sich ab und zu so anfühlt.

Morgen habe ich auch schon meine erste Chinesischstunde mit der neuen Lehrerin und ich hoffe, dass sich diesmal das Geld lohnt!

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Viel Sitzen!

20.10.2012

 

Wenn Sitzen auch ein Sport wäre, dann hätte ich heute mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit den ersten Platz gemacht. Aber nein, das wird ja leider nicht belohnt. Der Start war heute um 7 Uhr, was ein frühes Aufstehen bedeutet. Und da meine Morgenrituale sehr umfangreich und langwierig sind, brauche ich schon mal zwei Stunden Vorlauf.

Um 7 Uhr sind wir dann mit unseren Schülern zum Stadion im Ostbezirk des Campus gelaufen. Ich habe Orte entdeckt, die ich vorher noch nicht gesehen habe. So zum Beispiel auch einen Bambuspark. Der sieht sehr schön aus. Ich muss euch unbedingt noch mehr Bilder von meinem Campus schicken, das ist einfach zu schön hier!

Gut, dann war auch gleich die große Eröffnungsfeier für die wir die letzten Tage unser Marschieren geübt haben. Alle Klassen der Sun Yat-sen Mittelschule haben sich auf der Laufbahn aufgestellt, sodass kaum noch etwas von den roten Rennfeldern zu sehen war. Es sind aber auch wirklich viele Schüler! Die siebte bis zwölfte Klasse war vertreten und jede Jahrgangsstufe hat nochmal mehrere Klassen. Ich kann nur ganz schlecht einschätzen, wie viele Schüler es wirklich sind.

Palmen!

Ein Foto davon kann ich euch leider auch nicht bieten, weil ich zu diesem Zeitpunkt selber in den Klassenreihen stand. Und zwar in der Klasse von der Lisa die Klassenlehrerin ist. Jede Klasse hat 30 Sekunden Zeit eine Show vorzuführen, um bei der Eröffnungsfeier beitragen zu können. Dafür hat auch jede Klasse sich individuelle  T-Shirts machen lassen und jede Klasse braucht eine Fahne (ihr erinnert euch bestimmt an das Drachenbild, das ich erstellt habe? Das ist nun die Fahne der Klasse 8).

Und dann geht es los. Eine Klasse nach der anderen marschiert von ihrem Platz bis vor zur Tribüne und zeigt ihre Choreografie. Danach marschieren sie weiter und stellen sich nun auf der Grünfläche innerhalb der Rennbahn auf. Dabei schwenken sie natürlich stolz ihre Fahnen und schreien ihre Parolen.

Schließlich waren auch wir an der Reihe. Also marschierten wir wie chinesische Soldaten vor die Tribüne, drehten uns auf Kommando und formten „8 + 7“ und zeigten unsere Bilder. Diese Bilder waren auf DIN A3 Styroporplatten geklebt worden und jedes trug nun ein lächelndes Gesicht darauf. (Naja, fast alle. Die, die halt auch lächeln können). Dann war es auch schon vorbei und wir marschierten auf unseren Platz auf der Grünfläche. Und dafür zwei Wochen üben?! Es haben aber alle super mitgemacht und egal wie lächerlich die Choreo war, es waren alle mit Leidenschaft dabei.

Die absoluten Favoriten waren aber ungeschlagen der „Gangnamstyle“, „Party Rock Anthem“ und „High School Musical“. Und auch die Ideen waren sehr kreativ. Von unschuldigen Performances bis hin zu Tanschritten á la Beyonce war alles dabei. Am Besten aber kam definitiv der Gangnamstyle an. Ein ganzes Stadion hat getobt und das nur nach den ersten drei Tönen des Liedes! Wahnsinn!

Die einzelnen Klassen während der Präsentation

Ab 8 Uhr ging es dann los und die ersten Wettkämpfe wurden ausgetragen. Ich durfte in der Zeit das Gelände nicht verlassen und musste immer anwesend bleiben. Also habe ich gelesen, Hörbuch gehört oder auch versucht zu schlafen. Da es aber wirklich eng war auf der Tribüne wurde ich ständig angestoßen. Außerdem saß ich direkt neben dem Lautsprecher, was Hörbuch hören und schlafen unmöglich machte. Und manchmal kamen Leute vorbei und drängten sich vor an die Brüstung, damit sie ihre Klassenkameraden anfeuern können. Also Ruhe hatte ich keine.

In der Mittagspause haben die uns irgendwelche Pakte gegeben. Meins hatte Reis und Gemüse, Schweinefleisch und etwas in Alufolie gewickeltes. Ich habe probiert ein Stück Fleisch zu essen, habe aber gleich feststellen müssen, dass die Stücke zu 90% aus Knochen bestehen. Bäh! Ich hab voll draufgebissen… Also Fleisch war nicht. Und in der Alufolie war ein Stück Fleisch, das aussah wie ein Ohr. Ich weiß nicht, was es war und ich wollte es auch nicht probieren, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass das ein Ohr gewesen sein könnte… Igitt. Mein Mittagsessen (Reis und Gemüse) war also so ziemlich gelaufen.

Net so gut

In der „zweiten Halbzeit“ habe ich doch geschlafen, was ich irgendwie auch geschafft habe. Für so alle 20 Minuten nur wurde ich aufgeweckt. Zuletzt durch ein Kind eines Lehrers, was immer wieder herkam um „Hello“ zu mir zu sagen. Und das machte es immer wieder. Meine Güte, das Kind war vielleicht vier und süß, aber wenn man es grad geschafft hat, einzuschlafen, und dann immer wieder geweckt wird, macht das alles keinen Spaß mehr.

Zwischendurch durfte ich auch wieder für Fotos posieren und fleißig Autogramme verteilen. Tja, es hat sich nichts geändert.

Aufstellung zur Preisverleihung

Um 18 Uhr war es endlich vorbei! Nach fast 10 Stunden sinnlosem Rumsitzen, wollte ich nur noch heim. Dafür dauerte die Preisverleihung halt doppelt so lange… Um Viertel nach war ich endlich zuhause, habe geduscht und mein zeug gepackt und bin schon wieder weitergereist. Ich wollte nämlich Fanny in Nansha besuchen. Also bin ich los und zur U-Bahn gegangen. Ich bin zwar nur einmal umgestiegen, war dafür aber trotzdem 90 Minuten unterwegs. Und Fanny wohnt noch in Guangzhou. Nur wirklich sehr sehr südlich.

Bis kurz vor die Endstation bin ich gefahren, nach Jiaomen. Dort hat mich Fanny auch abgeholt, aber sie war mit dem Fahrrad da, weil keine Busse mehr fuhren. In Nansha herrscht nämlich fast gar kein Verkehr. Und nach Einbruch der Dunkelheit eigentlich kaum noch.

Da ich aber nicht laufen wollte, gab es nur eine Möglichkeit: Motorradtaxi! Und ich kann euch sagen, dass man sowas unbedingt mal mitmachen sollte! Das macht einfach nur Spaß und ist ein riesengroßes Highlight! Mir hat es sehr gefallen. Und es hat mich auch nur 60 Cent gekostet. Einfach nur wow!

Mit Fanny bin ich dann auch was essen gegangen, weil durch meine Enttäuschung beim Mittagessen hatte ich nun echt Hunger! Und deshalb sind wir ins Dorf gegangen, was eigentlich eine kleine und einfache Siedlung ist. Dort gibt es ein Straßenrestaurant, wo man sich die Zutaten aussucht, die dann frisch geschnitten und gekocht werden. Ich habe mich für Zwiebeln, Tomaten, Brot und Schnittlauch entschieden. Das habe ich dann mit etwas Fleisch und Würzung im Wok angebraten bekommen und dazu gekochten Reis. Es war echt lecker und kostete nur einen Euro. Einfach nur cool. Und das mitten auf der Straße.

Lecker!

Die anderen Anwohner haben sich währenddessen zum Public Viewing getroffen, da nicht viele einen eigenen Fernseher haben und der deshalb draußen auf der Straße aufgebaut wird, damit alle zuschauen können. Oder sie haben gemeinsam Billard gespielt. Auf jeden Fall ein sehr starkes Gemeinschaftsgefühl, was ich immer wieder bewundernswert finde!

Doch nach 11 Stunden Sportfest und einer so langen U-Bahnfahrt, war ich einfach nur noch müde. Schließlich bin ich heute fast 12 Stunden gesessen! Und da freut man sich auf ein Bett 😉

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Das große Sportereignis

19.10.2012

 

Und damit meine ich nicht das Sportfest, das heue und morgen stattfindet, aber lest nur weiter.

Heute Morgen stand ich pünktlich um 8:20 Uhr im Lehrerzimmer und habe mich an meinen Schreibtisch gesetzt. Lisa war nicht da, dafür alle anderen Lehrer. Komisch, eigentlich hätten wir doch um 8:40 Uhr Unterricht…

Ok. Ihr Laptop war nicht da – schlechtes Zeichen! Denn den brauch sie für jede Stunde. Ist sie also schon vorgegangen?

Das Deutschbuch lag noch hier. Das war ein gutes Zeichen, das brauch man normalerweise! Aber vllt schaut sie einen Film mit den Schülern und braucht das Buch nicht?

Ich hatte jetzt die Möglichkeit zu warten oder vorsichtshalber zu den siebten Klassen zu laufen und nachzusehen ob sie schon vorgegangen ist (20 Minuten zu früh?).

Letztendlich habe ich mich dagegen entschieden. Ich wartete. Ich lauf doch net die ganzen Stufen hoch und runter nur um festzustellen, dass sie da auch nicht ist? Nee, ich net 🙂

Außerdem fehlte ihre Handtasche. Dafür war ihr Rucksack da. Also mein gesamter detektivischer Spürsinn reichte nicht aus, um eine eindeutige Schlussfolgerung zu erlangen.

Nach einer Stunde ungefähr kam Lisa herein und sah aus wie der Tod persönlich. Sie sagte mir, dass sie krank sei und die erste Stunde hat vertreten lassen. Gut, ich war wohl die letzte, die davon erfährt, aber ich habs zumindest erfahren. Zum Glück bin ich nicht suchend durch die Gegend gelaufen.

Also führte ich das Programm von gestern weiter, was sich „Zeit totschlagen“ nennt und ich habe mich wieder ans Malen, an die Lektüre, ans Spielen, ans Lernen gemacht. Um 11 Uhr haben wir nochmal Marschieren geübt. So langsam hab auch ich Bewegungslegastheniker verstanden, wie es funktioniert, also warum so oft üben? Die Vorführung ist es morgen, auch wenn das Sportfest heute schon beginnt. Nämlich nach der Mittagspause.

Ich habe mich wieder im Lehrerzimer verkrochen, so langsam finde ich Gefallen an meinen anderen Beschäftigungen.  Mein Manga-bild ist fertig geworden, ich habe das Buch schon zu drei Prozent durch und ich weiß jetzt auch Bescheid über die moderne Psychoanalyse, Blaue Zwerge und Rote Riesen im Weltall, Impfungen und neue Methoden zur Bekämpfung der Antikörperentwicklung bei Transplantationen, etc. Besonders belustigend fand ich aber den Beitrag über die „Testosteronmonster“, der sich über die permanente Diffamierung der Männer beschwerte. Naja, nicht alles ist sinnvoll, aber es erfüllt seinen Zweck der Zeitvertreibung. Und ich fühl mich jetzt schon viel schlauer als vorher 😉

Nach der Mittagspause habe ich mein 7.-Klasse-T-shirt angezogen und habe den Wettkämpfen zugesehen. Hochsprung und 800m- Lauf. Aber als ich im Sitzen eingeschlafen bin, hat Lisa mir den Schlüssel zum Lehrerzimmer gegeben. Dort sollte ich warten, bis sie mit ihrer Arbeit fertig ist. Das habe ich gemacht und mittlerweile 97% bei dem Spiel Freecell erreicht. Tja, ich bin echt hart am arbeiten gerade. Soo mag ich Sportfeste. Zu dumm nur, dass ab Montag wieder der Alltag eintritt.

Um 17 Uhr war der Spuk dann vorbei und Lisa kam völlig erschöpft ins Lehrerzimmer. Sie fragte, ob wir gemeinsam essen gehen wollen, aber ich musste leider ablehnen. Denn ich hatte ja eine Verabredung. Also bin ich schnell nach Hause, habe meine Jogginghose angezogen, ein Snickers gegessen und bin gleich weiter Richtung Park gelaufen. Dort sollte ich meine erste Kick Tae Stunde erhalten. Wir waren ungefähr 18 Leute und wir haben auch ziemlich schnell losgelegt. Eine kurze Aufwärmrunde mit Dehnübungen und danach ging es sofort an die Tritte. Die sind quasi alles, worum es geht. Es ist keine Selbstverteidigung sondern reine Martial Arts. Und es sind auch keine Tritte, sondern Kicksprünge. Ich habe noch nie wirklich Kicksprünge gemacht, da die in dem Karate-Stil den ich in Deutschland  trainiert habe, nicht wirklich vorkommen. Hier schon. Die Anfänger machen normale Tritte, die Fortgeschrittenen machen Kicksprünge. Mir war ziemlich schnell langweilig vom Kicken und nachdem der Trainer meine Trittfestigkeit geprüft hat und aus dem Staunen kaum herauskam (danke liebes Karate-Training, danke!), habe ich mich an die Kicksprünge heran getraut. Ich weiß nicht mehr wie viele wir gemacht haben, aber 60 waren es bestimmt. Dazu wurden Kicks den Platz rauf und runter gemacht und nach einer Stunde konnte ich meine Beine kaum noch hochheben. Danach wieder Kicksprünge. Und dann noch ein bisschen Muskeltraining.

Das Training war nicht zu heftig, sondern genau richtig um einen Effekt für mich zu erzielen. Es war alles machbar, aber es war anspruchsvoll. Vor den letzten zwei Bahnen wollte ich schon aufgeben. Habs aber trotzdem durchgezogen. Jetzt tun mir meine Beine weh und morgen muss ich zum Glück nur auf der Wiese sitzen und beim Sport ZUSCHAUEN 😉

Es hat aber auf jeden Fall Spaß gemacht und die Leute sind sehr nett. Die, die ich letztes Mal getroffen habe, waren leider nicht da, aber dafür waren die anderen Leute heute sehr offen und ich habe mich gut aufgenommen gefühlt. Und ich habe den Eindruck, dass der Trainer ein bisschen beeindruckt ist, weil ich besser bin als die anderen Anfänger, die schon seit ein paar Wochen dabei sind. Und das habe ich meinem tollen Karatetraining in der Heimat zu verdanken! 😉

Das war mein sportliches Highlight. Mein privates Highlight war aber das eiskalte Duschen danach, weil ich sowas von durchgeschwitzt war. Ich schäme mich fast zweimal am Tag zu duschen und Wasser zu verschwenden, aber es war nötig! Und dann war noch Kochen angesagt!

Ich war zwar fix und fertig, aber der Hunger war größer. Und ich habe mir die Kartoffeln und die Karotten in Balsamico-Sauce mit Reis schmecken lassen. Gut, durch den Balsamicoessig sah das ganze eklig aus, aber es war wirklich gut.

Jetzt bin ich einfach nur noch froh mich ins Bett legen zu können und mit der Gewissheit einzuschlafen, dass ich morgen früh um 7 schon auf dem Sportplatz stehen muss. Na toll! Aber wie bereits erwähnt, ich muss nur zuschauen. Und das kann ich gut 😉

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Gestörter Schlaf

18.10.2012

 

Meine Nächte sind momentan nicht sehr erholsam. Ich gehe zwar bei Zeiten ins Bett und ich schlafe auch recht bald ein (auch wenn meine Nachbarn oben, unten, rechts und links von mir eigentlich bis 1 Uhr Lärm machen). Doch ich wache relativ bald wieder auf, meist um drei und bin dann alle Stunde wieder wach, wenn ich wieder einschlafe. In der Summe schlaf ich genug, aber nicht am Stück, sondern nur stundenweise… Vielleicht liegt es an dem unbequemen Bett? Ich weiß es nicht. Auf jeden Fall gab es nicht ausreichend Schlaf für mich den zweiten Tag in Folge.

In der Schule wurde die Unterrichtsstunde durch ein erneutes Marschieren-Üben ersetzt und ab diesem Zeitpunkt gab es keine Arbeit mehr für mich. Die einzige Unterrichtsstunde für mich an dem Tag wird dafür verwendet und ich durfte die restlichen Anwesenheitsstunden absitzen. Aber das macht nichts, dafür bin ich gewappnet. Ich habe mein Malzeugs dabei und ich habe mir ein Buch über chinesische Politik, Geschichte und Wirtschaft gekauft, welches ich gerade durcharbeite. Und ansonsten habe ich mir einen großen Haufen Podcasts zugelegt, die mich über tausend Sachen informieren. So zum Beispiel ein Beitrag über Brettspiele, die so typisch deutsch sind, dass sich mittlerweile der Begriff „German Games“ weltweit als Synonym für Brettspiel eingebürgert hat. War ganz interessant. Der Rest der Podcast beschäftigt sich mehr mit Politik. Und wenn ich dann nichts mehr zu tun habe, dann lese ich die Zeit online. Bin schon kurz davor mir ein Spiegel-Abo zu holen und ich surfe regelmäßig zwischen ARD, Xinhua und NHK hin und her. Deutsche, Chinesische und Nachrichten- Dienste. Ihr seht, ich bin beschäftigt, wenn ich nichts zu tun habe 🙂

Und ganz nebenbei noch ein paar Schriftzeichen lernen. Am Besten lerne ich die Zeichen aber, wenn ich mir die Titel meiner Lieblingsserien einfach übersetze. So heißt die Serie Sailor Moon zum Beispiel 美少女战士  (meishaonüzhanshi ), was übersetzt bedeutet schöne, junge Soldatin/ Kämpferin.

So kann ich mir gute Eselsbrücken bauen 🙂 Und ich muss nicht immer jedes Mal googeln, was Sailor Moon auf Chinesisch heißt 😉

Um halb fünf bin ich dann nach Hause gegangen, weil man muss ja nicht länger bleiben als man muss, oder? Das gleiche kann ich nämlich auch zuhause machen: mich selbst beschäftigen.

Außerdem wurde die Deutschecke für die gesamte Woche wegen des Sportfests gestrichen. Auch gut. Ich beschwer mich nicht, aber so kann niemand von mir verlangen, dass ich alle Schüler bis Dezember prüfungsfertig habe, denn bis dahin habe ich wohl noch nicht mal alle Gruppen gehabt…

Zuhause angekommen habe ich mich ohne Umschweife ins Bett gelegt, bin um 21 Uhr aufgestanden und das nur, dass ich mich zwei Stunden später wieder hinhauen kann 😉

Die Nacht war zwar sehr sehr lang, aber ich hatte wieder das gleiche Problem. Kaum Schlaf! Verdammt nochmal!

 

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