Kochkurs

16.11.2012

Den nächsten Tag habe ich mir echt schön vorgestellt. Und das war er dann auch eigentlich.

Mit nur leichten Kopfschmerzen und Hustenanfällen haben wir auch heute Vormittag zusammen über unsere Zeit reflektiert und haben uns wieder ausgetauscht. Es war auch Herr Voskuhl da, der seit über zwei Jahren in Shanghai lebt und unterrichtet und er konnte uns einen anderen Blickwinkel auf das „Leben in zwei Welten“ geben. Denn die Kontraste hier in China spiegeln einerseits zwei Welten dar (Arm und Reich, Tradition und Modernes, etc.), aber auch das Leben in China als Deutscher (oder generell Ausländer) ist nochmal ein anderes Bild, das was man so schön als „Kulturschock“ bezeichnet.

Wir haben sogar die Pausen durchdiskutiert, weil es doch Themen sind, die uns alle berühren und interessieren. Und wir hatten den Nachmittag zur freien Verfügung, was das Ganze auch etwas entspannt hat.

In der Mittagspause bin ich mit Kai und Ruth essen gegangen und ich habe mir ein Gongbaojiding gegönnt. Das gibt es nämlich recht selten bei uns im Süden und ich finde, dass es einfach lecker schmeckt. Doch ich bin nicht gemeinsam mit den anderen durch die Stadt gezogen, sondern bin auf mein Zimmer gegangen und habe mich dort ausgeruht.

Um halb 5 habe ich dann unsere Trainerinnen abgeholt, damit wir gemeinsam zu unserem Treffpunkt, der Shanghai Library fahren können. Die kennen sich nämlich noch nicht so gut mit dem chinesischen Metrosystem aus und  da habe ich mich angeboten, mit ihnen gemeinsam hinzufahren.

Dort haben wir uns mit den anderen zum Kochkurs getroffen. Ja, ihr habt richtig gelesen. Ich habe einen Kochkurs gemacht! 😉 Und man konnte es essen.

Wir wurden in zwei Gruppen eingeteilt. Einmal in die Dumpling-Gruppe und in die Wok-Gruppe. Ich war in der Wokgruppe mit 11 anderen. Gemeinsam haben wir zu zweit sechs verschiedene Gerichte zubereitet. Ich und Simon haben gemeinsam Schweinefleisch süß-sauer gekocht und es hat echt sehr gut geschmeckt! Zunächst alle Zutaten schneiden und dann wurden immer einer nach dem anderen in die Küche geholt und durfte dort zusammen mit den Köchen kochen. Schon interessant!

Es gab gefüllte Dumplings, Shanghai-Nudeln, gebratenen Reis, gekochte Pilze, Gongbaojiding, Schweinefleisch süß-sauer und Bohnen mit Hackfleisch, usw. Und danach war das große Essen dran 😉 Also absolut empfehlenswert und lustig. Ich werde demnächst einmal zu Hause etwas nachkochen 😉

Nach dem Kochkurs und vollgegessen sind wir nochmal zum Bund gefahren und haben die schöne und diesmal beleuchtete Aussicht genossen. Und wiedermal viele Bilder geschossen 😀

Und für die Nacht sind wir in Shanghai feiern gegangen, wir alle zusammen als Gruppe.

Veröffentlicht unter Allgemein | Kommentare deaktiviert für Kochkurs

Zweiter Tag des Zwischenseminars oder auch „Probleme werden gelöst“

15.11.2012

Zunächst wusste ich nicht wirklich, ob mir das Seminar etwas bringt, vor Allem so zeitnah an der Ausreise. Aber für die, die nur sechs Monate bleiben ist es ein wirkliches Zwischenseminar. Für mich eher ein Quartalstreffen, nur lustiger und schöner 😉

Die Zimmer sind echt gemütlich, nur etwas kalt, wenn ich ehrlich bin. Ich schlafe mit einer normalen Decke, einer Wollüberdecke und mit meiner Decke/ Kissen (2 in 1) und friere immer noch. Also Shanghai ist schon recht frisch um die Jahreszeit. So niedrige Temperaturen kenne ich aus Guangzhou gar nicht…

Um 10 Uhr haben wir erst einmal eine allgemeine Austauschrund gemacht. Jeder konnte erzählen wie es ihm geht und was er so macht. Wir wurden auch immer wieder in kleine Gruppen eingeteilt und haben gut über unsere Probleme diskutieren können. Ich habe festgestellt, dass es mir gar nicht so schlecht geht. Trotzdem habe ich mit Kerstin, unserer Trainerin, ein Einzelgespräch gesucht um mit ihr meine Probleme in der Einsatzstelle zu besprechen, die mir gerade etwas zu schaffen machen. Schließlich muss ich für alltägliche Dinge kämpfen (Schlüssel für ein Lehrerzimmer) und fühle mich ab und an etwas alleine gelassen. Doch die einzige Lösung, die uns beiden eingefallen ist, ist die, die ich schon seit längerem verfolge. Eigeninitiative und Selbstständigkeit.

Wenn mir niemand sagt, wo ich Sport machen kann, dann suche ich mir eine Gruppe auf eigene Faust (Kampfsportgruppe Kick-Tae, die ich jetzt mache). Niemand sagt mir wie ich an ein Visum komme, also schreibe ich die deutsche Botschaft an und frage nach und fahre selbst zur chinesischen Ausreisebehörde. Ich kriege keinen Schlüssel für mein Postfach, also breche ich es auf…. Nee, das letzte war jetzt ein Spaß, wäre aber auch eine Alternative. Trotzdem stehe ich vor dem Problem: Wie komme ich an meine Post?

Es sind keine gravierenden Probleme, aber sie sind aufwändig und kraftzehrend. Fazit ist halt, dass ich mich weiterhin so selbstständig wie möglich mache, damit ich auf unmittelbare Hilfe nicht mehr angewiesen bin. Und ich denke, dass ich mit dem Sprachkurs den ersten großen Schritt schon gemacht habe.

Mittagessen gab es im Restaurant nebenan und zwar echte chinesische Nudelsuppe. Ich kannte bisher nur die aus Restaurants, die mehreres anbieten, oder aus der Tütensuppe. Aber ein echtes und reines Nudelsuppenrestaurant hatte ich bisher noch nicht. Und es war verdammt lecker!! Nur hat der Chinese ganz schön komisch geguckt, als ich mir drei Löffel von der scharfen Paste draufgehauen habe. Hehe 😉

Am Abend war auch Gundula Meyer-Oehring da, die für die ZfA (Zentrale für Auslandsschulwesen) in Shanghai arbeitet und auch sie hat Einblicke in die Schularbeit geboten, die wir ja alle irgendwo leisten während unseres FSJs. Zusammen haben wir alle beim Chinesen etwas zu essen bestellt und holen lassen. Bzw. das haben die Jungs gemacht.

So hat jeder ein kleines Überraschungsessen bekommen.

Ich hatte Reis mit Bambus und Schweinefleisch, Glibbernudeln aus Reis (die haben sich echt angefühlt wie eine Schnecke, auf die man drauf beißt… oder Wackelpudding), Gurkensalat und ein…. SCHNITZEL!

Ich hatte ein Schnitzel in meiner Styroporbox! Und es war gar nicht so schlecht, kaum durchwachsen und auch echt gut zu essen (trotz Stäbchen). Es war halt nur kalt, aber besser als nichts 😉 Wahnsinn. Ein Schnitzel. Das hätte ich nicht erwartet. Aber ich hatte Glück, denn jeder hatte irgendetwas anderes, manches gut, manches nicht so lecker…)

Zum Abschluss des Tages war wieder gemeinsames Chillen angesagt, aber ich habe mich wieder recht früh ins Bett verzogen. Ich war wieder mal zu sehr mit Husten beschäftigt, als es wirklich genießen zu können. Diese doofe Krankheit! Seit über 10 Tagen quält mich das Ding schon und ich spüre kaum eine Besserung.

Und ich freue mich auch darauf wieder ins wärmere Guangzhou zu fahren. Dafür habe ich mir nämlich heute mein Ticket gekauft. 16 Stunden Softsleeper. Ein bisschen Luxus darf man sich ja gönnen, oder?

Veröffentlicht unter Allgemein | Kommentare deaktiviert für Zweiter Tag des Zwischenseminars oder auch „Probleme werden gelöst“

Erster Tag des ZWS

14.11.2012

 

Unser kulturweit-Zwischenseminar hat begonnen und wir Freiwilligen haben uns alle auf den Weg nach Shanghai gemacht. Wir sind von Hangzhou aus gestartet, indem wir aus unserem Hostel ausgecheckt haben und dann zum Hauptbahnhof mit dem Taxi gefahren sind. Ein Teil von uns ist um 10 Uhr gefahren, während die anderen schon früher los sind. Ich war bei den 10-Uhr-Leuten dabei und die Zugfahrt war sehr entspannt und auch sehr schnell. Es hat kaum 50 Minuten nach Shanghai rein gedauert. Von dort aus sind wir noch ungefähr eine Stunde mit der U-Bahn zur Haltestelle in der Nähe des Hotels gefahren und haben es auch ganz gut und recht schnell gefunden.

Auch wenn es in einer Seitengasse sehr versteckt liegt, hat unsere Wegbeschreibung gute Dienste geleistet. Hier bin ich in einem Dreierzimmer, wieder mit Fanny und Franzi. Das einzige was etwas nervt, ist, dass es nur eine einzige Schlüsselkarte gibt und zwei von uns immer die Dritte suchen um ins Zimmer zu kommen. Wir wechseln uns auch regelmäßig ab mit der Karte.

Um 15 Uhr wurden wir auf der Dachterrasse mit Lebkuchen und Spekulatius empfangen, was mich zum ersten Mal daran erinnert hat, dass Weihnachten gar nicht mehr so weit weg ist…

Auf jeden Fall haben wir uns sehr darüber gefreut. Und auch die anderen wiederzutreffen tut echt gut! Es macht echt Spaß sich mit den Leuten auszutauschen und Erfahrungen zu teilen. Man merkt, dass man gar nicht so schlecht dran ist oder manche mehr oder weniger Glück mit ihrer Einsatzstelle gehabt haben.

Ich bin auf jeden Fall zufrieden. Mit den Trainierinnen habe ich dann auch mal privat meine Probleme besprechen könne und ich fühle mich ein wenig gestärkt. Es tut echt gut sich einmal auszutauschen und auch Lösungsansätze von den anderen zu hören. Und es tut sehr gut, wenn man für seine bisherigen Leistungen gelobt wird.

Unser Programm ist auch eher locker gestaltet, weil es ja primär darum geht, dass wir uns untereinander austauschen und miteinander viel reflektieren. Und das machen wir auch sehr fleißig 😉

Zum Abendessen sind wir zu einem chinesischen Japanischrestaurant gegangen, Aber man musste auch seine Schuhe ausziehen und man hat eine Auswahl an japanischen Gerichten gehabt. Ich war nur enttäuscht, weil es wirklich Chinesen waren und keine Japaner und auch die Gerichte teuer und klein waren. Und es gab kein Sushi! Deshalb habe ich gebratene Onigiris (Reisbällchen) gegessen und gegrillte Pepperonis. Dazu Kartoffeln. Nicht wirklich japanisch, aber das Restaurant wars ja auch nicht wirklich 😉

Nur die Toilette war sehr japanisch! Mit sämtlichen Knöpfen und Funktionen bis hin zum Hintern-Föhnen!! Aus Neugierde habe ich mal alle Knöpfe ausprobiert, aber es hat leider nicht funktioniert. Irgendjemand hat das gesperrt, damit da die Ausländer nicht mit rumspielen 😉

Nach dem gemeinsamen Abendessen sind ich und Kai noch auf die Suche nach einer Apotheke gegangen, um uns mit Medikamenten einzudecken. Wir haben auch einen gefunden nach langem suchen, die auf mehreren Stockwerken alles mögliche an Medis anbietet. Ich habe einen Bronchitis-Syrup und Granulat für heißes Wasser gekauft. Der Syrup schmeckt wie Zuckerrübensyrup. Der stechende Nachgeschmack erinnert einen da eher an an sehr sehr sehr alten Zuckerrübensyrup…

Na gut. Den Abend habe ich kurz gehalten, weil es mir ja nicht so gut ging und ich wollte unbedingt etwas Ruhe haben…

 

Veröffentlicht unter Allgemein | Kommentare deaktiviert für Erster Tag des ZWS

Himmel und Hölle

13.11.2012

Im wahrsten Sinne des Wortes habe ich heute beides erlebt. Und zwar in mehrfacher Ausführung. Soo schlimm war es noch nie, aber mir blieb nichts anderes übrig als durchzuhalten.

 

Das Aufstehen heute war sehr gechillt. Die meisten von uns haben sich auch echt Zeit gelassen und ich habe de Zeit genutzt, mich etwas in die Sonne zu setzen und mit dem Welpen („Sano“ oder “Shano“ hieß er glaub ich) zu spielen. Oh der ist so süß! Nur war die ganze Hostel-„Lobby“ voller kleiner Pfützen..

Um halb zwölf sind wir dann zum Frühstück in die Bäckerei von gestern gegangen und diesmal gab es auch eine größere Auswahl. VOLLKORNBROT! Oh das war so übelst lecker!! Da hätte ich mich reinlegen können! Und für morgen habe ich mir dann noch ein bisschen Proviant gekauft. Man weiß ja nie 😉

Frühstück bis ein Uhr 😉 War wohl eher ein Brunch und dafür auch sehr sehr lecker!

Danach sind wir mit dem Bus weitergefahren und sind zum Parkeingang gegangen. Von dort aus kann meine eine kleine Wanderung auf der Bergkette um den Westlake machen. Das Ziel ist dann je nach Belieben ein Tempel, ein Garten, etc. Je nachdem welche Abzweigungen man nimmt. Die längste Strecke ist aber ist zum Lingyintempel. Das ist ein sehr alter buddhistischer Tempel auf dem Gipfel des Berges.

Und da wollten wird hin.

Für mich gestaltete sich das sehr schwierig. Gut, wir hatten zwar ein super Wetter, aber der Aufstieg mit den Treppen war so anstrengend für mich. Vor Allem habe ich kaum richtig Luft gekriegt. Das ist wohl der Grund warum ich ständig angefangen habe zu Hyperventilieren. Irgendwann hat dann mein Kreislauf schlapp gemacht und ich musste sehr oft Pause machen. Ich denke, dass hängt stark mit meiner aktuellen Erkältung zusammen.

Als ich völlig am Ende war, hieß es dann noch 1,7 km bis zum Ziel. Man läuft nämlich ständig auf den Bergrücken entlang und dementsprechend hoch und runter. Das ist megaanstrengend. Dafür wird man zwar mit einer unglaublichen Aussicht auf ganz Hangzhou und einer wunderschönen Landschaft belohnt, aber ich war einfach nur noch fertig. Irgendwann habe ich nur noch geweint, weil ich auch mit den Nerven völlig am Ende war. Und mit meinen Füße ebenfalls. Wir sind auch gute 3 Stunden allein auf dem Bergrücken langgelaufen und haben ordentlich Weg-und Höhenmeter zurückgelegt.

Dafür war der Tempel auch ganz schön, vor Allem beim Sonnenuntergang. Das Einzige was die ganze Aussicht so ein bisschen kaputt gemacht hat, war dieser riesige Sendemast mitten im Tempel. Dieser wurde halt auf den Berg gesetzt und zugleich mitten in den Tempel. Das ist ein krasser Kontrast, finde ich. Und auch definitiv nicht schön!

Aber ich war nur noch glücklich lebendig auf dem Berg angekommen zu sein, da ich auf dem Weg echt durch die Hölle gegangen bin. Ich war jetzt noch verdammt fertig, aber ich habe mich getröstet, dass man mit der Seilbahn runterfahren kann…

Und dann hat das Ticketoffice vor 8 Minuten geschlossen. Wären wir ein kleines bisschen früher gewesen, hätten wir die letzte Bahn nach unten nehmen können. Aber keine Chance.

´Die einzige Alternative war wieder runterzulaufen… Und ab da fühlte ich mich einfach nur noch wie betäubt. Ich bin mechanisch die mehrere hundert Treppen runtergestiegen und war mittlerweile unglaublich leer. Aber auch seeeeehhhr schlecht gelaunt. Und unten angekommen habe ich meine Füße kaum noch spüren können. Ich habe gezittert und selbst stehen war ein großer Kraftakt. Ich war am Ende. Ich glaube zum dritten Mal an diesem Tag.

Leider fuhren dort wo wir rausgekommen sind keine Taxis, dafür waren wir recht nach an einem Busbahnhof und mit dem sind wir dann in die Stadt gefahren, um lecker essen zu gehen.

Das Sitzen dort hat mir dann auch wieder gut getan und die Stärkung war nötig. Aber ich wollte eigentlich nie wieder aufstehen… nur noch liegen oder sitzen.

Den anderen ging es aber ähnlich. Sie waren zwar nicht ganz so am Ende wie ich, aber auch müde und erschöpft. Deshalb haben wir den Abend im Hostel mit Bier und Kürbiskernen und einer Late-Night-Pommes-Portion ausklingen lassen.

Einzig allein die Fußkrämpfe waren die Nachwirkungen unseres Wandertages.

Und ich habe mir geschworen: NIE WIEDER.

Es war wirklich super schön, das Wetter war klasse und die Aussicht atemberaubend. Einfach himmlisch! Nur der Weg dorthin war die Hölle.

Veröffentlicht unter Allgemein | Ein Kommentar

Der Westlake ruft

12.11.2012

 

Die Nacht war sehr kalt. Ich habe in Jacke und in Schal geschlafen und habe meine Reisedecke als zweite Decke benutzt, nur so war es auszuhalten. Nachts wird es hier schon wirklich sehr eisig und das bin ich nicht gewöhnt. Wenigstens bin ich etwas vorbereitet mit meinen Klamotten.

Unser erstes Reiseziel war eine französische Bäckerei! Dort werden viele tolle Backwaren und Süßstückchen, mit denen wir uns gleich eingedeckt haben. Im Obergeschoss gab es sogar eine kleine Lounge wo man dann essen konnte. Es war wirklich toll und super lecker! Ich hatte eine Schokostange, einen Brownie mit Nüssen und einen Ananas-Toast! Dazu noch einen leckeren Caramell-Macchiato. Oh das war echt super gut. Leider gab es kein Brot, das wurde erst noch gebacken und so war ich etwas enttäuscht. So ein gutes Brot hätte ich gerne mal wieder gegessen.

French Bakery

Danach sind wir am Westlake entlanggelaufen und das Wetter war super. Es war zwar kalt, aber sonnig und es hatte ein richtiges Herbstfeeling. Eigentlich wollten wir bei den tollen Bedingungen eine Bootsfahrt machen, aber wir waren etwas skeptisch. Auf dem See fuhren nämlich auch kleine Nussschalen, die ziemlich unsicher aussahen und sie waren auch sehr teuer. Deshalb haben wir uns für ein offizielles Boot entschieden und mussten nach erfolgreichem Handeln auch nur 35 RMB bezahlen. Dieses Boot brachte uns zu der Insel im See, die „the three pools mirroring the moon“. Neben der Insel gab es eben diese drei kleinen Pfeiler im Wasser, die eben die „three pools“ sind. Dieses Bild ist auch auf dem 1-Yuan-Schein abgebildet und deshalb schon eine kleine Sehenswürdigkeit, aber mir hat die Insel eigentlich viel besser gefallen. Es gab schöne Pavillons und eine tolle Aussicht auf die Skyline von Hangzhou. Und natürlich auf die vielen Berge darum herum.

Westlake

Was mir nicht so gefallen hat, waren diese blöden Touristen-stände, wie chinesische Fotos, Leute, die einen malen wollen, Souvenirshops mit nutzlosem Zeug und Tierquäler. Dort gab es nämlich auch Papageien und besondere Vögel, die aber in kleinen Käfigen oder angebunden waren. Die Tiere haben mir einfach nur leid getan, wenn ich ehrlich bin.

Wunderschöne Landschaft auf der Insel

Unser Rückweg brachte uns eine neue kolumbianische und eine neue deutsche Bekanntschaft ein. Beides sind Studenten, die gerade Urlaub machen. So konnte ich mal wieder meine Spanischkenntnisse anwenden. Ich bin beeindruckt, wie viel ich noch weiß. Ist ja schließlich schon über ein Jahr her, seit ich es in der Schule hatte. Klappt aber echt noch super 🙂

Aussicht auf die Berge

Dann sind wir weiter um den See gelaufen zu der Leifeng-Pagode direkt am See gegangen. Ihr kennt sie von meinem Foto vom gestrigen Blogeintrag. Der Weg war etwas weit und der Eintritt war recht teuer, aber es hat sich gelohnt.

Der erste „Schock“ war aber, dass der Aufstieg zur Pagode eine Rolltreppe war. Das hat mich echt umgehauen. Und nicht nur mich, sondern uns alle. Stellt euch mal eine Rolltreppe in einer Kirche vor. Das finde ich genauso unglaublich.

Auf chinesische Art sind wir also mit der Rolltreppe nach oben gefahren und haben eine topmoderne und neu restaurierte Pagode vor uns. Das einzige, was vom ursprünglichen Bauwerk noch übrig ist, ist im Inneren hinter einer Glasscheibe zu sehen.

Ähnlich erstaunt waren wir dann von dem gläsernen Aufzug im Inneren… Das ist wirklich so unglaublich, dass ich es immer noch nicht realisiert habe. Irgendwas zwischen Dekadenz und Faulheit, wenn man mich fragt.

Entschädigt wurde man dafür aber von der geilen Aussicht auf den Westlake und auf die Umgebung von oben. Es ist wirklich wunderschön. Und es war gerade in der Dämmerung. Über uns zog eine riesige Wolke, die aussah wie ein großer Vogel, der mit seinen Flügeln die Nacht hereinbringt. Ein wirklich schönes Bild, wenn man es sich überlegt.
Leider musste man mit der Treppe nach unten laufen, das hat mich ehrlich gesagt ein bisschen enttäuscht 😀 Und auch die Rolltreppe lief nur nach oben, deshalb auch die letzten Stufen zurück…

Leifeng-Pagode von unten

Im Hostel angekommen haben wir nur kurz Sachen geholt oder andere Jacken angezogen und haben uns auf den Weg zur Shoppingstraße gemacht. In vielen kleinen Läden gab es alles mögliche. Schals, Medikamente, nutzloses Zeugs, Schmuck, Anhänger, Ketten, usw. Mich hat besonders der Schwertladen interessiert, wo man richtige chinesische Schwerter kaufen konnte. Von billig bis gute Qualität. Sehr schön. Leider habe ich Transportschwierigkeiten und ich möchte nicht mit einem Schwert oder Dolch in der Handtasche erwischt werden…Schade!

Unsere Restaurantsuche lief aber etwas langsamer ab und wir haben lange gebraucht bis wir ein gutes gefunden haben. In dem Restaurant habe ich auch eine riesig große in Alkohol eingelegte Schlange gefunden… Hilfe, das ist wie in einem Horrorfilm…

Das Essen war aber gut und üppig, aber mit 11 Leuten kann man gut essen und die Platte putzen. Und das Beste: AM Ende teilt man durch 11, auch sehr gut!

Damit war unser Abend aber noch lange nicht vorbei! Wir wollten nämlich  weiter zur „Ellens“ (eine Kopie vom „Helen’s“) wo es Freibier und Freikaffee gab! Dort haben wir uns mit Luisa getroffen, der Freiwilligen vor Ort. Die Nacht wurde sehr lange und wir hatten viel Spaß und Freibier, Pommes und auch Shisha. Bis um 2 Uhr waren wir dort, bevor wir uns zurück auf den Weg zum Hotel machen mussten, weil der Laden schließen wollte. Aber es war echt cool. Doch mittlerweile war ich so kaputt, dass ich nur noch ins Bett wollte.

Wir haben auch noch eine vierte Person, eine Chinesin in unserem Zimmer, die schon im Bett war als wir spät abends nach Hause gekommen sind. Bestimmt haben wir sie auch geweckt, aber das ist in einem Hostel normal, denke ich.

Leider wusste ich noch nicht, was für Anstrengungen auf mich zukommen würden und ich hätte mir nicht ausmalen können, was ich geschafft habe, aber ich möchte nicht zu viel vorweg nehmen. Am besten lässt es sich mit den Worten aus einem bekannten Lied beschreiben: „Dieser Weg wird kein leichter sein.“

Also bis zum nächsten Eintrag 🙂

Veröffentlicht unter Allgemein | Kommentare deaktiviert für Der Westlake ruft

Abschied und Wiedersehen

11.11.2012

 

Den deutschlandweiten Faschingsstartschuss haben wir leider verpasst. Stattdessen haben wir den zweiten und letzten Teil unseres Seminars über unser Deutschlehrbuch besucht.

Besonders interessant war aber der Start am Frühstückstisch, wo die ersten Partygänger an den Tisch getrottet kamen. Es war wirklich sehr lustig, sich die Bilder der vergangenen Nacht anzusehen (ich war im Hotel, andere waren feiern). DA habe ich wohl etwas verpasst.

Der zweite Seminartag stand unter dem großen Thema „Sprechen und Aussprache“, was aber dann mehr wie ein kleiner Workshop in Gruppenarbeit, der am Ende zu einer Großdiskussion übergegangen ist. Ich habe gelernt, dass je größer die Klassen, desto enger und genauer muss die Aufgabenstellung definiert werden, da erstens keine Kontrolle bei allen möglich ist und es ansonsten sehr unübersichtlich wird.

Seminar

Das ganze Thema nahm eigentlich unseren ganzen Vormittag ein bis wir alle gemeinsam Essen gegangen sind. Diesmal gab es keinen Pseudo-Mensa-Kram sondern Essen wie in einem richtigen Hotel. Garnelen, Maisomelette, Rindfleisch mit Zwiebeln, Drachenfisch, Gemüse, Süßkartoffeln, usw. Sehr üppig und sehr sättigend. Das tat gut, denn vom Frühstück war ich heute sehr enttäuscht.

Mittagessen mit den Lehrern

Wir haben uns auch ganz toll mit unseren Kollegen aus ganz China austauschen können und haben echt ein paar interessante Eindrücke gesammelt. Ich bin positiv überrascht und habe mir das Seminar eher langweilig und unnütz vorgestellt. Dass es so gut würde, hätte ich nicht gedacht! Hat sich also gelohnt 🙂

Leider haben wir dann erfahren, dass wir bis 14 Uhr ausgecheckt haben müssen und es war schon 13.40 Uhr (chinesische Spontaneität/mangelnde Informationsweiterleitung). Das bedeutete, dass wir schnell ins Zimmer hasten mussten um zu packen. Auch das war schwierig, denn wir haben eine Menge Bücher und Zeug bekommen, was nun auch noch verstaut werden wollte. Dann ging auch noch die Chipkarte nicht mehr. Kurz: Alles etwas stressig. Am Ende hat es aber doch geklappt und wir haben erfolgreich ausgecheckt. Dafür ging es mit einer halben Stunde Verspätung mit dem Programm weiter.

Auch dabei

Der letzte Punkt war nämlich die Vorstellung des Verlags und eine Führung durch die wichtigsten Abteilungen. Das war weniger interessant, weil eigentlich alles gleich aussah und niemand sonst da war. Eher langweilig sozusagen. Doch wir waren eh schon viel weiter mit unseren Gedanken. Heute Abend ging es nämlich nach Hangzhou im direkten Anschluss. Denn Ich, Fanny, Florian, Simon, Franzi und Maurice wollten uns dort mit den anderen treffen und ein bisschen Urlaub machen.

Nun haben wir uns von den ganzen Lehrern verabschiedet, die dann wieder zurück zu ihren Schulen geflogen sind und haben uns dann zum Hongqiao Bahnhof aufgemacht. Über eine Stunde mit der U-Bahn!! Und wir hatten ewig viel Gepäck dabei. Und noch keine Tickets, was das Ganze noch etwas brisanter gemacht hat. Aber am Ende lief alles super. Um 18 Uhr saßen wir im Zug, um 19 Uhr waren wir schon in Hanghzou.

Dort am Bahnhof haben wir uns gegen Privattaxifahrer zur Wehr gesetzt, die ziemlich aufdringlich werden können. Ich habe sie mit meinem Slogan „Bu Xao“ in Kombination mit einem sehr bösen Blick verjagt. Privatleute zocken einen nämlich gerne ab, deswegen sollte man immer mit den normalen Taxis fahren um sicherzugehen.

Und endlich war es soweit. Am Westlake, an usnerem Hostel angekommen haben wir uns mit dem lieben Kai, mit Miena, Ruth, Philipp und Malte getroffen, die dort in der „Lobby“ auf uns warteten. Das Hostel ist klein, aber gemütlich. Das einzige was hier ziemlich mies ist, ist die eisige Kälte, die mich auch nochmal doppelt belastet mit meinem Husten! Verdammt nochmal! Es ist wirklich sehr sehr kalt hier, während in Guangzhou gerade 25 Grad sind. Wie gerne wäre ich jetzt 1500km südlicher!!

Unser Abendessen war im Hostel und auch ganz ok, nur ist der Reis ausgegangen. Ein zweiter Punkt, der mich verunsichert hat. Wenn in China der Reis ausgeht… na dann tschüs! Aber irgendwie geht es doch immer 😉

Das Hostel liegt direkt am West-Lake und der See ist einfach nur schön. Wir haben ihn zwar erst bei Nacht gesehen, als wir auf dem Weg zu einer Bar waren, aber es gibt eine sehr schön beleuchtete Pagode dort oben drauf und das ist echt ein schönes Bild. Doch weil uns echt kalt war haben wir uns eine Bar gesucht und haben dort aus Preisgründen „nur“ eine heiße Schokolade getrunken. Und das ist ja auch nicht gerade verkehrt 😉

Pagode am Westlake

Zurück in unseren Zimmer haben wir uns dann fürs Bett fertig gemacht und sind dann auch recht erschöpft eingeschlafen. Für mich war es wieder etwas unruhig, weil mein Husten mich nach wie vor plagt.

Aber die Betten sind super und sauber und für den Preis ist alles ok.

Und ich freue mich auf den Westlake morgen! 🙂

Veröffentlicht unter Allgemein | Kommentare deaktiviert für Abschied und Wiedersehen

Der erste Seminartag und am Abend Pudong

10.11.2012

 

Um kurz nach Acht haben wir uns in der Hotellobby zum Frühstück getroffen und haben ein ziemlich gutes chinesisches Frühstück genießen können. Tomate und Ei, Knödel, Reis-Sesambällchen, Toast mit Marmelade, KAFFEE (schmeckt hier scheiße, aber immerhin Kaffee), Reis mit Würstchen und Mais, gekochter Salat, Orangen und Wassermelonen. Also man kann sich echt nicht beklagen und ich habe zum ersten Mal seit Wuhan sehr sehr ausgiebig gefrühstückt.

Nach dem Essen haben wir uns alle versammelt und sind zur Shanghai Foreign Language Education Press (SFLEP) gegangen, denn dort sollte das Prima-Seminar stattfinden.

Wir waren auch ziemlich viele, denn ungefähr jede PASCH-Schule hat mindestens einen Vertreter geschickt. Ich schätze mal 35 Leute waren es bestimmt.

Das Überthema des Seminars war das Lehrwerk „Prima“, welches unser Deutschkursbuch ist, das wir im Unterricht verwenden. Dessen Hauptautorin Frederike Jin hat auch das Seminar geleitet und uns eine Einführung in den Grob- und Feinaufbau gegeben, sowie die gedachte Anwendung und das Zusammenspiel zwischen Kurs-, Arbeits- und Lehrerbuch erklärt.

Darüber hinaus haben wir auch gelernt, wie man Grammatik am Besten vermittelt und dass es neben der Präsentation auch auf das Erklären und das Üben ankommt. Alles läuft über die Kommunikation ab und soll zum großen Ziel der Kognitiverung führen. Die Grammatik soll verstanden werden und anwendbar sein.

Geübt haben wir das dann an Gruppenarbeiten, bei der jede Gruppe eine andere Aufgabe vorbereiten und erklären sollte und das auch passend umzusetzen, indem man immer das Lernziel vor Augen hat.

Die letzte große Einheit unter dem Thema „Weihnachten“ war „Stationenlernen“, bei denen sich 17 Stationen verschiedenen Aufgabenstellungen und Lernzielen gewidmet hat. Mein Favorit war die Plätzchen-/Lebkuchenverkostung 🙂

Dazwischen waren wir auch gemeinsam Mittagessen und zwar in einem Restaurant, wo man Metallbleche bekommen hat und sich am „Buffet“ bedienen konnte. Ich war nicht so begeistert von der Auswahl und von dem Geschmack und habe deshalb größtenteils verzichtet. Als Ausgleich habe ich mich dann nur auf die Kekse, Bananen und Mandarinen im Kursraum gestürzt 😉

Um 17 Uhr war der erste Seminartrag schon vorbei und wir konnten in unsere Hotels zurückkehren. Wir acht, also Ich, Thomas (PAD-Vertreter), Fritzi (aus Ururumqi), Franzi, Maurice, Simon, Florian und Fanny, sind dann in der Nähe Nanjinglu, einer sehr großen Einkaufsstraße (vergleiche Beijinglu in Guangzhou), essen gegangen und haben uns für 290 RMB die Bäuche vollgeschlagen. Wir haben es echt geschafft, fast alles leer zu essen und das ist wirklich selten! Wir hatten Salat mit tonnenweise Mayo (die haben wir aber runtergekrazt), Gurken mit Soyasauce, kaltes Entenfleisch, Gongbaojiding (scharfes Hühnchen mit Erdnüssen), Hühnerfleisch mit Zwiebeln, Schweinefleisch und Bambus, Kürbisplätzchen, Reis, Jiaozi und etwas Tsingtao-Bier. Es war echt lecker und wir haben nochmal nachbestellt, weil das Gongbaojiding und das Bambus-Fleisch sehr gut waren und wir immer noch etwas Hunger hatten.

Nanjinglu

Mit vollen Mägen sind wir dann durch die schön beleuchtete Nanjinglu gelaufen und sind bis zum Bund (hier einen Gruß an Bundi :)) gelaufen. Der „Bund“ ist wohl das bekannteste von Shanghai, den von diesem Ort aus werden (so denke ich), die meisten Fotos gemacht. Denn der Bund liegt an der Uferpromenade und man kann auf die Skyline von Pudong schauen mit dem Fernsehturm und dem typischen Flaschenöffner.

Es ist echt schön gewesen und mitunter das Bild, was ich von Shanghai kenne!

Pudong

Nach einem sehr ausführlichen Fotoshooting wollten wir dann in die Barstreet mit der Ubahn fahren, doch wir hatten Pech und hatten unsere letzte Anschluss-U-Bahn verpasst. SO blieb uns nur noch Taxifahren übrig.

Da Florian aus Shenzhen (oder auch Döner :D) am Bund zu uns gestoßen ist, mussten wir sogar drei Taxis nehmen, weil die Taxifahrer in Shanghai maximal vier Leute mitnehmen. In der Barstreet haben wir uns dann alle wieder getroffen und haben nach einer hübschen Bar Ausschau gehalten. Leider konnten wir uns nicht entschieden und waren teilweise auch etwas zu geizig, um mehr als 30 Kuai für ein Bier auszugeben, sodass wir sehr lange unentschlossen draußen herumstanden. Irgendwann habe ich mich dann entschieden ins Hotel zurückzufahren und habe spontan auch Florian, Simon und Fanny auf meiner Seite gehabt. Wir waren müde und mir ging es den ganzen Tag schon nicht so gut, sodass ich wenig Lust auf einen Club hatte. Mein Husten und mein Kopf quälen mich gerade etwas in dieser Hinsicht.

Aber zuhause im Hotel war es dann auch nicht schlecht und ich habe mich dann um 1 Uhr in mein schönes warmes Bett kuscheln können. Die Nachzügler kamen dann erst um 4 zurück und sie haben all dem Anschein nach gut gefeiert 🙂

Ich habe mir die Seele aus dem Leib gehustet… Bin mir ja ziemlich sicher, dass der Taxifahrer von gestern daran Schuld ist, dass es mir heute noch schlechter geht als vorher…

Egal. Ich habe Spaß und Shanghai ist echt cool. Ich freue mich aber gerade am meisten auf morgen Abend, denn da werden wir die anderen (Kai, Milena, Ruth, Philipp und Malte) wiedersehen, wenn wir nach Hangzhou fahren werden!!! Yeah 😉

Veröffentlicht unter Allgemein | Kommentare deaktiviert für Der erste Seminartag und am Abend Pudong

Auf nach Shanghai!

09.11.2012

 

Ich bin fast nicht aus dem Bett gekommen, so schlecht ging es mir. Ich habe nur am Vortag schon das nötigste gepackt und hatte deshalb relativ wenig Stress den Rest in meinen Koffer zu packen. Doch das meiste brauchte ich erst noch für den Unterricht…

Heute Vormittag waren nämlich noch zwei Stunden in der 7. Klasse zu halten… Ich wär im Unterricht auch fast eingeschlafen, wenn mein Husten mich nicht regelmäßig geweckt hätte. In der Freistunde zwischen den beiden Sunden sind ich uns Lisa dann sämtliche Unterlagen kopieren gegangen, die sie für meine Visumsbeantragung verwenden kann. Meine Güte ist das kompliziert! Ich musste einfach alles kopieren und auch ein Bild mitbringen, etc. Hoffentlich klappt das alles so wie wir es uns vorstellen.

Nach dem Unterricht bin ich dann nach Hause gelaufen und habe den Rest gepackt und dann den Müll noch rausgebracht. Schließlich möchte ich mein Zimmer nicht fremdbesiedelt vorfinden, wenn ich wieder nach Hause komme. Als alles Insektenfest und abfahrbereit war, bin ich mit meinem kleinen Koffer, meiner Laptoptasche und meiner Handtasche zur U-Bahn losgezogen. Von mir bis zum Airport braucht man 1,5 Stunden und ich habe eine recht gute Zeit erwischt, sodass ich sogar einen Sitzplatz hatte!

Von daher war das mit dem Gepäck auch kein großes Problem. Und am Flughafen ist alles so gut ausgeschildert, dass man sich gut zurechtfindet. Check-In und das Area-Gate waren meine ersten Anlaufstellen. Und auch schon das erste Problem! Die Sicherheitskontrolle. Ich durfte mal wieder meine Taschen öffnen, weil mein Kindle Alarm geschlagen hat und in meinem Koffer war auch noch ein Shampoo-Fläschchen. Ups!

Also zurück zum Check-In und den Koffer aufgeben. Und wieder zum Enter-Gate zurück. Dort wurde ich wieder komplett durchsucht und abgetastet. Und dann wurde mir mein Ticket weggenommen. Und keiner hat mir gesagt warum. Das Ende vom Lied war, dass ich mich für 20 Minuten in den Sicherheitscheck hocken durfte und auf mein Ticket warten musste. Kann ich nicht einmal normal fliegen?

Dann war aber alles irgendwie ok und ich habe ohne Begründung mein Ticket zurückbekommen. Und dann ging es schon zum Boarding. Mittlerweile bin ich schon echt ein Flugprofi geworden in den letzten drei Monaten. Wenn man bedenkt, dass ich noch nie zuvor geflogen bin, dann bin ich jetzt schon ziemlich routiniert. Mit all den Sicherheits-Problemen… Ich muss irgendwie verdächtig aussehen.

Beim Boarding habe ich auch Werner kennengelernt, einen deutschen Geschäftsmann, der in Shanghai wohnt und arbeitet und für ein Meeting in Dongguan (Nachbarstadt von Guangzhou, Richtung Shenzhen). Mit ihm habe ich mich ganz nett unterhalten, das hat mich auch von meiner Nervosität abgelenkt.

Im Flieger selbst sind wir zunächst eine halbe Stunde durch den Flughafen gefahren bis wir endlich abgehoben haben. Es war zwar leicht turbulent, aber nicht schlimm. Ich hatte nur so großen Hunger! Deswegen habe ich mich auf das Menü gestürzt. Das Essen war muslimisch mit Reis. Und am Ende habe ich festgestellt, dass es Fisch war. Egal, ich war fest davon überzeugt, dass es Rindfleisch gewesen ist. Hauptsache Essen! Es gab auch ein Brötchen, Kimchi, Butter, einen Salat und Melonenstücke. War echt ok. Und dazu habe ich einen Kaffee getrunken.

Flugzeugessen

Die 90 Minuten Flug verliefen auch ganz gut und es war nicht wirklich spektakulär. Ankunft und Gepäckannahme war genauso problemlos. Dort habe ich auch Werner wiedergetroffen und wir sind gemeinsam zum Taxistand gelaufen. Und hatten dabei noch ein bisschen die Möglichkeit sich zu unterhalten, weil wir lange anstehen mussten.

Für das Taxi habe ich mir auch extra die Adresse auf Chinesisch aufgeschrieben, dass ich sie einfach nur zeigen muss und fertig. Es hat auch geklappt. Der Taxifahrer hat mich auch bis nach Hongkou, einem Stadtteil von Shanghai, gefahren und auch in die Nähe der richtigen Straße gebracht.

Und dann hat er mich einfach ausgesetzt. Im strömenden Regen mit meinem ganzen Gepäck. Das war echt bescheuert. Ich war auf einer riesen Kreuzung direkt am Fußballstadion. Das ist zwar ok und richtig, aber das war nicht das Hotel. Also musste ich mich wohl oder übel durchfragen. Die Leute waren auch so nett, mich in alle möglichen Richtungen zu schicken! Ich bin also fast 2 Stunden im Regen umhergeirrt und ständig irgendwelchen Leuten gefolgt, die so taten als ob sie Ahnung hatten.

Zum Schluss habe ich es allein versucht und bin einfach kreuz und quer gelaufen. Die Straße stimmte dann irgendwann, aber die Hausnummer noch lange nicht (230 statt 718). Bis ich wirklich bis auf die Knochen aufgeweicht war habe ich endlich das Hotel gefunden!! Komplett andere Richtung und weit weg von da wo man mich ausgesetzt hat. Aber ich habs gefunden, nur das zählt!

Beim Check-In kam die zweite Überraschung. Die Angestellten haben mein Visum nicht anerkannt und gesagt, es wäre abgelaufen. Was aber nicht stimmt. Sie dachten zuerst, dass die 90 Tage ab Ausstelldatum zählen anstatt ab Einreise. Und dann wollten sie mir noch mein Einreisedatum als Ablaufdatum verkaufen. Ich hab mich so lange gewehrt, bis sie es kapiert haben. Mein Visum ist ja noch immer gültig! Doch die anderen hatten ähnliche Probleme.

IN meinem Zimmer habe ich mich umziehen müssen und meine Strümpfe und Schuhe waren klitschnass. Also wenn ich noch nicht krank wäre, dann würde ich es jetzt werden!

Für den Abend haben wir (Ich, Maurice, Florian aus Shenzhen, Florian aus Wuhan, Fanny, Franzi, Fritzi und Simon) uns in Maurices Zimmer zum Reden und Chillen getroffen. Wir hatten nämlich alles Mögliche, auszutauschen und haben bis 1 Uhr noch erzählt und geredet.

Und nach meinem Blogeintrag bin ich dann auch kaputt ins Bett gefallen. Mal sehen, wie das Seminar morgen wird…

Veröffentlicht unter Allgemein | Kommentare deaktiviert für Auf nach Shanghai!

Ein Abenteuer- Wandertag

08.11.2012

Ich weiß, dass jetzt alle schockiert sein werden, wenn ich euch erzähle, dass ich an einem Wandertag teilgenommen habe. Schließlich habe ich mich in den letzten acht, ach was red‘ ich, in den letzten zwölf Jahren mehr oder weniger gut vor diesen Events gedrückt.

Nun muss man aber als Lehrer, als Aufsichtsperson leider mitgehen. Das gehört zum Job (Mist!).

Heute war also ein Wandertag für alle Klassen, da ja in den letzten zwei Tagen Prüfungen geschrieben worden sind. Und zur Ablenkung und zur Belohnung war heute ein Schulausflug angesetzt. Morgens um halb acht.

Ich war noch recht fertig, weil die Nacht nicht wirklich erholsam war. Immer musste ich mich wachhusten…

Um 7.30 Uhr war ich also an der Schule und durfte feststellen, dass Lisa verschlafen hat. Sie kam aber nur 5 Minuten später, dafür völlig abgehetzt und “bestens“ gelaunt. Alle Schüler der Sun Yat-sen Mittelschule haben heute einen Ausflug geplant und weil so viele Busse nicht auf unseren Schulhof passen, haben wir drei verschiedene Treffpunkte auf dem gesamten Campus mit jeweils mindestens 10 Bussen. Unsere Abfahrt war auf dem Platz, wo ich regelmäßig Training habe 🙂

Wir waren auch sehr lange unterwegs und sind in Richtung Norden gefahren. Fast zwei Stunden lang. Ich habe es genutzt und versucht zu schlafen, doch vergeblich.

Lisa war schlecht drauf und hat ständig irgendwelche Schüler ausgeschimpft und wenn nicht, dann hat mich mein Husten abgelenkt.

Zum Abschluss hat der Busfahrer noch dazu beigetragen, indem er alle Schlaglöcher in dem Dorf am Fuß des Berges mit 70 km/h genommen hat. Und das war ein Geschaukel, das kann ich euch sagen. Zwei Schüler haben sich auch prompt übergeben. Na super!

Und unser „Aufstieg“ wurde von dem Bus übernommen, der uns in Serpentinen den Berg hochgefahren hat. Die Aussicht war genial. Wir haben einen schönen großen Wasserfall gesehen und m Tal war auch ein kleiner Staudamm. Nur konnte ich keine Bilder machen, da der Busfahrer die engen Serpentinen auch noch mit 80 km/h gefahren. Wir waren also so schnell, dass die Bilder nur aus Streifen bestehen. Und im Bus sitzen immer noch kotzende Kinder…

Das „chinesische“ Englisch, wer findet den Fehler?

Oben angekommen war ich erst einmal überrascht wie hoch wir gefahren sind, denn die Berggipfel waren nun schon recht nah. Unsere Reiseleiter haben uns auch die Tickets besorgt und dann ging es auch schon los. Der Wandertag bestand nämlich aus einer Art Abenteuerparcours, der sich durch die sogenannten „tausend Täler“ erstreckt. Um den kleinen Bergfluss sind verschiedene Hindernisse, wie Baumstämme, Wackel- und Hängebrücken, Drahtseile, Schaukeln und so weiter angelegt, sodass man wie ein Abenteurer sich den Weg erkämpfen muss. Den Schülern hat es unglaublich viel Spaß gemacht und sie haben sich ordentlich ausgetobt.

Ich bin den Parcours zwar auch mit Lisa durchgelaufen, aber mir ging es nicht ganz so gut. Aber in den 1 ½ Stunden habe ich mich an der schönen Landschaft und an dem kristallklaren und wirklich tiefblauem Wasser erfreut. So schönes Wasser habe ich noch nie gesehen und durch die ganzen Mineralien war es echt blau. Zuerst dacht ich ja, das wäre Chemie, aber die Leute aus dem Dorf besteigen den Berg, um sich dort ihr Trinkwasser zu holen.

klares Wasser

Zur Mittagspause waren die Lehrer zum Essen eingeladen im nahegelegen „Restaurant“, was sich als Holzhütte herausstellte. Das Essen war aber gar nicht so schlecht. Kochend heiße Tomatensuppe, Reis, Hühnerfüße, Tofu, Auberginen, Kraut, Gekochter Salat, Schweinfleischlappen, Fisch.

Ich bin wahrscheinlich dafür verantwortlich, dass die Auberginen und der Tofu recht bald leer waren, aber mit dem Rest konnte ich mich nicht anfreunden…

schöne Berge, weniger gute Sicht

Und nun ging es darum Zeit totzuschlagen. Wir waren um 13 Uhr mit dem Essen fertig, doch wir sollten erst um 14.30 wieder abfahren. Also haben ich und Lisa uns irgendwo hingesetzt um zu schlafen. Das hat auch ganz gut geklappt, bis mein Husten uns beide immer wieder geweckt hat… Verdammt nochmal!

Also habe ich Hörbuch gehört (geht ja dank meinem neuen Handy wieder) und habe mich versucht abzulenken. So kann man die Zeit auch irgendwie totschlagen! Die Rückfahrt verlief dann ähnlich.

Gegen halb 5 waren wir wieder zurück und ich wollte einfach nur noch ins Bett. Doch ich habe mich mit Lisa zum Essen verabredet und zwar um halb 6 bei Pizza Hut. Meine Gelüste trieben mich nämlich wieder zur Pizza 😉

Dort habe ich einen Mini-Hawaii (Die war wirklich so Mini!!! Durchmesser vllt. 10cm) gegessen und Lisa Nudeln al Arabiata. Es war echt lecker, aber nicht sättigend. Deswegen habe ich mir als Nachtisch ein Eis gegönnt, was im Nachhinein für meinen Hals die falsche Entscheidung war :/

Endlich zuhause habe ich meinen Koffer für Shanghai gepackt, ferngesehen, gelernt und auch noch eine Nudelsuppe gegessen, die mich endlich satt gemacht hat. Und eigentlich war ich ja mit meinem Freund zum Skypen verabredet, aber ich bin eingeschlafen… Erst kurz vor knapp bin ich aufgewacht, nachdem ich schon mindestens 5 Anrufe verpasst hatte. Aber das Skypen war mir sehr wichtig, deswegen kann man gerne mal so kleine „Opfer“ eingehen.

Es war auch wirklich ein sehr schönes Gespräch 🙂

Nur leider war die Nacht mehr als unerholsam, genauso wie die Tage zuvor… Wie soll ich nur Shanghai überleben??

Veröffentlicht unter Allgemein | Kommentare deaktiviert für Ein Abenteuer- Wandertag

Visumsprobleme?

07.11.2012

Ende November läuft mein Visum aus, deshalb habe ich mich heute auf den Weg gemacht, um die Dinge zu klären. Aber es war nicht wirklich einfach. Doch dazu später mehr.

Da heute immer noch Prüfungen waren, hatte ich heute wieder schulfrei. Deswegen habe ich einen Chinesischstunde eingeschoben und ein wenig mit Elena gelernt. Heutiges Thema: Das Passiv in der Vergangenheit. Während es im Deutschen tausend Dinge zu beachten gibt, ist es im Chinesischen mehr als einfach.

我的腿被蚊子叮了.

Wŏ de tuĭ bèi wénzi dīng le.

Mein Bein von (=bèi) Mücke stechen wurde (= „le“, setzt das Verb in die Vergangenheit)

Mein Bein wurde von einer Mücke gestochen.

 

Also eigentlich sehr sehr einfach. Und auch nicht sonderlich umständlich.

Ich finds super, wenn ich am Ende einer Stunde feststellen kann, dass ich etwas gelernt habe.

Nach dem Unterricht bin ich etwas essen gegangen und zwar habe ich mir mal wieder einen French Toast nach langer Zeit gegönnt. Und für 16 Kuai ist es durchaus mal drin. Und ich dachte, dass ich mich stärken müsste.

Denn ich war unterwegs zum Public Service Bureau von dem ich nur die Adresse wusste. Jiefangnanlu 155. Das Problem ist, dass man beim Haizhu Square aus der U-Bahn aussteigt und dann dorthin laufen muss, aber ich hatte keine Ahnung wohin. Also habe ich mich mal in Richtung Süden aufgemacht („Nanlu“ 南路 heißt Südstraße). Den Rest habe ich mir erfragt. Das kann ich nämlich mittlerweile auf Chinesisch fragen:

解放南路 在 哪儿? (Jiefangnanlu zái năr?)

Die nächste Herausforderung war dann, herauszufinden in welche Richtung man laufen muss. Es stehen nämlich nicht überall Hausnummern dran und wenn man mal eine findet, dann weiß man nicht wirklich in welche Richtung geht es weiter. Ich stand also irgendwann vor der Nummer 39 und musste mich entscheiden: rechts oder links?

Ich habe mich für rechts entschieden und es war zufällig richtig. Nach ungefähr 300 Metern habe ich die 75 gefunden und nach weiteren Metern habe ich endlich die 155 entdeckt. Ziel erreicht nach über eine Stunde suchen.

Das Ganze Public Service Bureau ist ein mehrstöckiges Gebäude, welches auf allen Ebenen eine andere Visumsrichtung betreut. Es ist aber auch für Ausländer ausgelegt, deswegen war das recht einfach. Die Anmeldung und Co. Hat auch geklappt.

Nur das Gespräch mit der Angestellten ernüchterte mich. Ich kriege nämlich nur einen Monat länger, es sei denn, ich kann einen Arbeitsvertrag beibringen…

Als Freiwillige wird das schwierig… Und mit einem Touristenvisum darf ich hier nicht in der Schule arbeiten… Also alles sehr komplex. Ich habe aber erfragen können, was genau ich sonst brauche und dass ich 5 Tage Bearbeitungszeit mindestens einrechnen muss…

Hierin liegt das nächste Problem. Ich bin jetzt die nächsten zwei Wochen „geschäftlich“ in Shanghai unterwegs und komme kurz vor knapp erst zurück. Wenn es ganz blöd läuft muss ich nach Hong Kong ausreisen und von dort aus ein gültiges Visum beantragen… Boah ist das kompliziert. Aber nicht unmöglich.

Eher sehr umständlich. Dann hoffen wir mal, dass alles gut verläuft.

Also bin ich mehr oder weniger unverrichteter Dinge wieder gegangen. Und da war das nächste Problem. Wie komme ich wieder zurück? Ich war ewig weit entfernt von der U-Bahn und ich hatte auch keine Lust den gleichen Weg zurückzulaufen. Deshalb bin ich in die andere Richtung weiter und habe versucht mir ein Taxi zu suchen. Es waren nur alle 70 Taxis, die an mir vorbeigefahren sind in dem Zeitraum, besetzt…

Und irgendwann kam ich in einer bekannten Straße heraus. Gongyuanqian. Hier war ich schon ein paar Mal und von da aus wusste ich dann, wie es weiter geht. Es ist wirklich ein Glücksgefühl sich in einer großen Stadt zurechtzufinden… Und zwar ganz alleine 🙂

Zurück zuhause habe ich mich ins Bett gelegt und ein wenig geschlafen, denn ich habe es mal wieder geschafft, krank zu werden. Seit ein paar Tagen quälen mich Hustenanfälle und ich fühle mich echt fertig. Kopfweh, aber ansonsten nichts. Das reicht aber auch wirklich…

Am Abend hatte ich dafür ein langes Telefonat mit meinem Freund und das hat mich wirklich am meisten aufgeheitert und mir sehr gut getan. Und ich zähle die Tage bis ich ihn wiedersehen kann…

Eine Fernbeziehung ist nicht einfach…

Veröffentlicht unter Allgemein | Kommentare deaktiviert für Visumsprobleme?