Zweiter Trip nach Shenzhen

07.12.2012

 

Der Tag startete schon recht anstrengend, aber ich hatte das Gefühl, dass er noch lange nicht vorbei. Schließlich war unsere Fahrt am Abend nach Shenzhen noch so weit von mir entfernt.

Ich bin früh aufgestanden, weil ich Unterricht hatte, aber Philipp hat noch länger gebraucht. Das war aber egal, da er sowieso den Tag alleine losziehen wollte/musste, da ich ja arbeiten war.

Während Philipp sich also fürs Sightseeing fertig gemacht hat, bin ich zu Schule gelaufen. Die erste gute Nachricht, die mir schon den ganzen Tag verdorben hatte, war, dass Lisa mir kurz vor Unterrichtsbeginn verkündete, dass ich eine Präsentation über das Schulsystem in Deutschland halten soll. Die Präsentation habe ich vorher noch nie gesehen, denn sie hat sie gemacht und auch nur ziemlich oberflächlich. Ich war nicht sehr einverstanden damit, denn ich habe mich vor einer Woche angeboten eine Präsentation zu machen und ich wurde auf sehr viel später vertröstet. Jetzt soll ich plötzlich doch eine halten, obwohl ich diese gar nicht gemacht habe!

Auch war die Präsentation nicht ganz richtig, da Lisa 6 Jahre Grundschule genommen hat (was aber die Ausnahme ist!). Somit sah die Präsentation folgendermaßen aus: 6 Jahre Grundschule, drei Jahre Hauptschule. Und so weiter.

Ich habe die Präsentation dann über den Haufen geworfen und einen spontanen Vortrag mit Skizzen an der Tafel gehalten und mich sehr sehr weit von der PPT distanziert. Außerdem habe ich viele Details gegeben, z.B. Schulwechsel und andere Wege zum Studium. Und zum Abschluss einen typischen Tagesablauf kurz erklärt. Insgesamt ging meine Präsentation 37 Minuten und ich habe quasi eine Stegreifpräsentation gehalten und die Stunde komplett ausgefüllt.

Es hat mich zwar zuerst aufgerergt, aber dann hat es mir echt Spaß gemacht. Es war nur sehr sehr ANSTRENGEND! Und das ganze in der Parallelklasse auch nochmal.

Zusätzlich wurden unsere Nachmittagsunterrichtsstunden in der 8. Klasse vom DAAD und von Lea hospitiert. Die DAAD-Lektorin, die auch Sandra heißt, und Lea haben unseren Unterricht besucht und sich Notizen gemacht. Den Unterricht habe ich mit Lisa vorher mehr oder weniger geplant. Ich habe einen Vorschlag gemacht und Lisa hat ihn für sich abgeändert. Insgesamt aber war es glaub ich gar nicht soo schlecht.

Auch meine Deutschecke sollte wieder hospitiert werden, diesmal sogar beide. Also Lea und Sandra. Doch bis dahin war noch sehr viel Zeit und wir sind zu dritt zum McDonalds gegangen um einen Kaffee zu trinken. Dort ist auch Philipp von seinem Tourist-Ausflug zurückgekommen und zu uns gestoßen.

Die Deutschecke lief aber auch sehr gut und ich habe mich dannach noch sehr nett mit den beiden unterhalten. Es hat mir echt Spaß gemacht und sie haben mich auch eingeladen, damit ich mal einen Unterricht bei Ihnen hospitiere. Sehr schön 🙂

Leider musste ich wieder zurück nach Hause zu Philipp, weil wir beide ja noch nach Shenzhen fahren mussten. Innerhalb von einer Viertelstunde habe ichb dann gepackt und wir haben uns mit der Metro auf den Weg gemacht. Am Guangzhoudongzhan 广州东站 haben wir noch schnell unsere Tickt gekauft und saßen dann um 19:58 im Zug nach Shenzhen.

Die Zugfahrt war locker, nur mein Nachbar hat mich ziemlich genervt. Der Chinese hat nämlich die ganze Zeit mit dem Fuß gewippt und/oder nervöse Zuckungen gehabt. Es kann ja sein, dass er es nicht absichtlich gemacht hat, aber es hat mich einfach nur aufgeregt. Wie gesagt, es war ein langer Tag schon für mich ohne richtige Pause.

Um halb zehn waren wir dann am Bahnhof in Shenzhen und sind nochmal fast 40 Minuten mit der Metro nach Yitian zu Florians Wohnung gefahren. Direkt am Ausgang der U-Bahn haben wir uns dann auch getroffen und haben uns dann gleich zum Abendessen aufgemacht. Natürlich mit dem Motoradtaxi zum Sraßenrestaurant. Motoradtaxifahren ist einfach so cool. Es macht wirklich sehr viel Spaß.

Zusammen haben wir uns zum Jiaozi essen beim besten Jiaozi-Mann aufgemacht und haben zu siebt 140 Jiaozi (gedämpfte Teigtaschen mit Füllung, vergleichbar mit Tortellini) gegessen. Ich, Philipp, Flo, Fanny, Franziska, Jeanne und Maurice.

Nach dem sehr üppigen Essen sind wir zurück zur Wohnung und haben auf Flos Dachterrasse mit Bier in Maurices Geburtstag hereingefeiert.

Er hat auch seine Geschenke ausgepackt und wir haben noch so lange auf der Dachterrasse ausgehalten, bis es zu Regnen angefangen hat. Dafür haben wir die Feier in die Innenstadt von Shenzhen verlegt 😉

Um 4 Uhr war ich aber wieder in Flos Wohnung und habe mich in mein Bett, einen kleinen Sessel gelegt/gerollt, bis Fanny und Philipp um viertel 5 vor der Tür standen. Ich und FLo sind nämlcih etwas früher gegangen. Ich war einfach zu müde, weil ich schon viel zu lange wach und einfach nur noch müde war.

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Nikolaus bei 20°C

06.12.2012

Endlich hat sich das Wetter hier in Guangzhou wieder beruhigt und wir sind bei perfektem t-Shirt-Wetter angelangt. Strahlend blauer Himmel und Sonnenschein ohne Ende 😉

Der Schulweg war heute wundervoll und auch die erste Stunde war gar nicht so schlecht. Ich habe den Schülern erklärt, was Nikolaus bedeutet. Ansonsten sind wir aber wieder zurück zu Wegbeschreibungen über gegangen, was also für mich bedeutet, dass das mein einziges Nikolaus-Erlebnis war.

Nein, stopp! Wartet! Die Frau hinter dem Supermarktresen hat heute eine Nikolausmütze aufgehabt! Das macht also zwei Nikolaus-Erlebnisse.

Um 12 Uhr habe ich mich dann mit Philipp getroffen, der aus Wuhan angereist ist und für die eine Nacht bei mir übernachtet, bevor wir und Fanny morgen Abend nach Shenzhen fahren. Es ist Maurices Geburtstag und er hat uns alle eingeladen.

Zuerst sind wir beide zusammen zu meiner Wohnung gegangen, wo er seine Sachen abstellen konnte. Danach sind wir in meinem most-visited chinesischem Schnellrestaurant essen gegangen, weil es da so schön billig ist 😉 Und ganz gut schmeckt.

Von dort aus haben wir uns dann aufgemacht und haben das Wahrzeichen von Guangzhou besucht. Die Fünf-Ziegen-Statue. Ihr kennt sie bestimmt noch, denn ich war ja jetzt schon ein paar Mal im Yuexiu-Park unterwegs und habe auch schon ein paar Bilder für euch hochgeladen. Aber die Yuexiu-Park ist einfach so schön.

 

Sun Yat-Sen Memorial

Von Philipps Lonely Planet haben wir aber auch den Tipp mit dem Orchideengarten bekommen, der wohl besonders schön sein sollte. Ich habe den Park immer übersehen, weil er so unscheinbar war, aber er ist wirklich schön und komplett begrünt. Durch den ganzen Parkt läuft auch so ein kleines Bächlein und es ist wirklich schön. Vor Allem im Teehaus wo wir eine traditionelle Tee-Zeremonie mitgemacht haben.  Also den Orchideengarten kann ich wirklich weiterempfehlen. Leider ist gerade nicht die Zeit für Orchideen zu blühen, deshalb geht es glaube ich noch besser. Im Frühjahr vielleicht.

Orchideenpark

Die nächste Etappe war dann die kleine Shoppingmall, die Lisa mir gezeigt hat. Dort gibt es viele viele kleine Geschäfte mit allem möglichen Zeug. Und wir dachten, dass wir dort bestimmt etwas für Maurice zum Geburtstag finden. Haben wir dann auch 😉

Shopping Mall

Dabei haben wir auch einen „Weihnachtsmarkt“ entdeckt. Dort kann man Weihnachtsdeko bis zum  Umfallen kaufen. Girlanden, Lampen, Glocken, Christbaumkugeln, künstliche Tannenbäume… Alles. Also wenn wir hier in Guangzhou Weihnachten feiern, dann werde ich dort alles was wir brauchen einkaufen 😉

Nach einer langen Shoppingtour waren wir dann auch echt kaputt und hungrig, aber Philipp wollte unbedingt zum Muslimen essen gehen. Der ist leider nur sehr weit außerhalb von meiner Uni und wir waren nochmal sehr viel unterwegs. Das anstrengendste ist aber den Motoradtaxifahrern auszuweichen. Die fahren hier nämlich wie verrückt und mit ihren Elektrorollern hört man sie nicht.

 

Lustig war es auch als Philipp sich gerade etwas Obst kaufen wollte und die Straßenverkäufer plötzlich alle zusammengepackt haben und vor der Polizei geflüchtet sind. SO etwas sieht man auch selten.

Zurück in meiner Wohnung haben wir erstmal ein bisschen gechillt, weil es für uns beide ein anstrengender Tag gewesen ist und wir auch viel gelaufen sind. Doch wir wollten am Abend definitiv noch zum Beimen gehen um uns den Perlfluss bei Nacht anzusehen und die Party am Nordtor zu genießen. Wir haben viele Tänzer gesehen, von Breakdance bis hin zu Tai-Chi. Das Beimen ist ein echt cooler Ort und ich wünsche mir, ich könnte öfter hingehen, wenn ich abends nicht so kaputt wäre.

Daran würde sich aber in den nächsten Tagen auch nichts ändern…

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Bin dann mal weg

Hallo Leute,

Ich breche jetzt nach Shenzhen auf und werde leider bis Sonntag nicht zu einem Neuen Eintrag kommen.

Aber ich werde mich so schnell wie möglich mit vielen Bildern zurück melden und sogar mit einem kleinen Neuen Projekt. Also seid gespannt.

Bis Sonntag dann 😉

Liebe Grüße,

Sandra

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Hotpot und Icepot

05.12.2012

Ihr fragt euch sicher, was das zu bedeuten hat, aber ich muss euch wohl leider  noch ein kleines bisschen vertrösten 😉

Denn zunächst einmal war heute Aufstehen angesagt, was auch ganz gut funktioniert. So wie jeden Tage eigentlich. Ich laufe zur Schule und gehe dann in den Unterricht. Das anstrengende daran sind halt die zwei siebten Klassen hintereinander, aber meine Gtüe, es geht.

Ich war nur dazu da, die Unterschiede zwischen der Uhrzeit bei normalen Uhren und Digitaluhren zu erklären bzw. auf die offizielle Uhrzeit hinzuweisen. Dass „halb neun“ auch „8 Uhr 30“ sein kann, das zweite zwar einfacher ist, aber das erste auch recht häufig und gängig. Sonst war ich wieder nur mit zusehen und auch lernen beschäftigt. Denn ich lerne auch chinesisch, indem ich im Unterricht aufpasse, wenn Lisa zum Beispiel auf Chinesisch erklärt, wie die deutsche Uhrzeit funktioniert. Ich lerne also auch rückwärts wenn man so will.

Die Mittagspause war aber der schönere Teil des Unterrichts, denn da habe ich es mir mit meinem Schokomüsli gemütlich gemacht 🙂 Leider brauchte die Anime-Folge fast 80 Minuten um zu laden, weshalb ich mir halt die Zeit mit How I met your Mother vertrieben habe. Auch gut 😉

Am Nachmittag habe ich dann einige Planungen für die nächsten Unterrichte gemacht. So für Freitag, wo wir wieder von Lea und einer vom DAAD besucht werden, oder eine gegen den 20. Dezember, wo die anderen Lehrern unserer Schule unseren Unterricht hospitieren. Das wird auch wieder eine große Herausforderung vor Weihnachten.

Eigentlich habe ich mich aber dann auf die Deutschecke vorbereitet, die Lea heute hospitieren möchte, weil auch ICH und MEIN PROJEKT Thema ihrer Thesis sind. Oh wie aufregend.

Lisa hat den Schülern auch ordentlich Druck gemacht, dass auch ja alle kommen. Es sind auch fünf Schüler gekommen (30 Minuten zu spät). Dafür haben sie super mitgearbeitet und Lea hat auch ihr Lob für die Schüler und für meinen Unterricht ausgesprochen. Das freut mich natürlich 😉

Ich habe mir auch noch etwas Zeit für ihre Fragen genommen, bis sie sich verabschiedet hat. Mittlerweile war ich aber so hungrig, dass ich Lisa und die Japanischlehrerin gefragt habe, ob wir nicht gemeinsam essen gehen wollen. Zu dritt haben wir uns dann für Hotpot entschieden und haben das neue Restaurant in unserer Straße ausprobiert. Es war sehr gut. Wir hatten einen zweigeteilten Topf, mit Chili und mit heißem Wasser. Darin hatten wir Tofu, Rindfleisch, Kartoffeln, Salat, Pilze, Würstchen, Algen. Ich habe mir noch eine Schüssel Reis bestellt, um einfach etwas Neutrales zu haben. Außerdem sättigt es so leichter 😉

Zu dritt hatten wir viel Spaß, auch wenn es ein lustiger Mix aus Deutsch, Englisch, Chinesisch und Japanisch war. Auch ich bin dann am Ende völlig durcheinander gekommen und habe keinen reinen Satz auf einer einzigen Sprache mehr hinbekommen. Das war zu viel für mich 😉

Nach dem Essen bin ich dann noch schnell eine Decke kaufen gegangen, auf die ich mich in Zukunft drauflegen kann. Primär war die Decke aber für Philipp, der mich morgen besuchen kommt, gedacht, damit er nicht frieren muss.

Im Kaufhaus habe ich aber bemerkt, dass ich völlig rot im Gesicht war von dem scharfen Chili-Hotpot und mir war auch ziemlich warm. Deshalb dachte ich mir, dass es nach dem Yin-Yang nur gut sein kann, wenn ich mir ein McDonalds Eis zur Abkühlung gönne. Also Gegengewicht zu dem Hotpot natürlich.

Gedacht, Getan. Mit meiner Decke, meiner Tasche und meinem Eis im Arm habe ich dann auch meinen Laptop in der Schule geholt und die Security hat sich halb kaputt gelacht 😉 Tja, das passiert öfter 😉 Ich glaub die finden es einfach nur interessant Ausländer, die sich in China durchschlagen, zu beobachten. Trotzdem sind sie sehr nett und passen regelmäßig auf meinen Laptop auf.

Zuhause angekommen war von meinem Eis nicht mehr viel übrig, weil ich es trotz zwei Taschen und einer Decke doch noch geschafft habe, es unterwegs zu essen. Tja, schade. Ich hätte dem Eisbecher gerne mehr von meiner Wohnung gezeigt 😉

Nichtsdestotrotz musste ich am Abend wieder eine „Entdeckung“ machen. Wieder eine Kakerlake in meiner Wohnung. Diesmal im Todeskampf unter meiner Mikrowelle. Ich habe natürlich Mitleid gehabt und ihr noch ne ordentliche Dröhnung von dem Insektenspray gegeben. Bis ich sie aufgekehrt habe und vom Balkon in den Garten geschmissen habe. Ich hoffe ich habe niemanden aus Versehen getroffen…

Aber anscheinend wirkt das Gift, was ich provisorisch in meiner Wohnung verteilt habe. Ich bin überrascht, wie radikal ich geworden bin, was Krabbelviecher angeht… Hoffentlich spricht sich das im Kakerlakenvolk rum und sie meiden in Zukunft meine Wohnung!

Das ist mein Wunsch für 2013! Oder für Weihnachten! Und auch für Nikolaus.

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Nichts zu tun und viel Stress

03.12.2012

Der gestrige Tag war nicht wirklich der Rede wert. Das einzig interessante was ich gemacht habe war, dass ich zur Polizei gegangen bin und mich alleine registriert habe. Weil ich ja jetzt ein neues Visum habe, brauche ich jetzt auch eine neue Registrierung. Aber alles erledigt.

Auf dem Rückweg konnte ich allerdings nicht beim McDonalds vorbeigehen ohne mir etwas holen zu müssen. Für das Frühstück dachte ich mir, kann man sich ja mal was gönnen. Ich habe mir einen echten Kaffee gekauft (Es lebe die Globalisierung und die weltweit gleichen Standards für McDonalds Kaffee!). So mit Koffein und so. Es war ein richtiger, schwarzer Kaffee!

Und als Snack habe ich mir eine Ananas-Tasche gekauft. Hier in China gibt es nämlich keine Apfeltasche, wie es in Deutschland üblich ist, sondern nur Ananas und Taro. Da Taro aber eine komplett Lila-Füllung hat, war ich bisher noch etwas unentschlossen diese Sorte auszuprobieren. Aber es folgt noch, versprochen! 😉

Mit Kaffee und Ananastasche bin ich also wieder zurück und habe mir ein gemütliches Frühstück/Mittagessen im Bett gemacht, bevor ich um 14 Uhr zur Schule los bin. Dort gab es wie immer Unterricht und ich habe mit den lieben Schülern neue Vokabeln gelernt, wie Flughafen, Bahnhof, etc.

Doch das wars dann auch schon. Deutschecke und den Unterricht für morgen planen. Dann bin ich wieder nach Hause. So viel zu meinem unspektakulären Montag.

04.12.2012

Der Dienstag war aber das krasse Gegenteil dazu. Heute kam Lea, die Deutschstudentin, um unseren Deutschunterricht in der 7. Klasse zu hospitieren. Dafür haben wir gestern den Unterricht wieder minutiös durchgeplant.

Um 10 Uhr war ich in der Schule und habe Lisa geholfen noch schnell eine E-Mail an unsere Partnerschule zu schreiben. Und dann sind wir zusammen mit Lea zum Unterricht gegangen. Wir haben die Schulfächer wiederholt, den Wortakzent geübt und uns mit Stundenplänen beschäftigt. Zweimal hintereinander in beiden Klassen. Es waren zwei anstrengende Stunden.

Direkt im Anschluss habe ich mich auf den Weg zum Chinesischunterricht gemacht und habe mir als Mittagessen mal wieder eine Ananastasche gegönnt. Diesmal aber, weil mir saukalt war und die Apfeltasche sehr heiß ist. Ein heißes Essen tut einem sehr gut nach fast drei Stunden Schlaf. In Elenas Büro hat mir ihre Assistentin einen Kaffee gemacht und ich habe mich mit Chinesischlernen beschäftigt.

Zwei Stunden lang. Danach ging es wieder sofort zur Schule zurück Aufsätze korrigieren. Bis um 18 Uhr um genau zu sein. Über zwei Stunden korrigieren und viel komische Sätze entziffern. Die Schüler haben jetzt die Uhrzeit gelernt und ein paar können es auch schon sehr gut, aber viele eben nicht. Das bringt die komischsten Sätze zum Vorschein, die es zu entziffern gilt…

Leider bin ich immer noch krank und huste sehr viel. Deshalb hat die Japanischlehrerin in unserem Büro gemeint, sie wüsste etwas, was mir hilft. Es gibt eine kantonesische Suppe, die vor Allem für Frauen gut ist. Für die Gesundheit, gut für Erkältung, für die Fruchtbarkeit, für Menstruationsbeschwerden und was nicht noch alles.

Ich dachte mir nur, dass es nicht schaden kann. Also sind ich und sie zusammen zur Mensa gegangen und ich habe zum ersten Mal die Mensa auf dem Campus besucht.

Zu essen gab es heute alles Mögliche an Fisch. Deswegen bin ich bei Reis und Kraut geblieben und natürlich die ominöse Suppe. Alles zusammen hat 5 Kuai (60 Cent) gekostet.

Die Suppe war eine Ingwersuppe. In der Suppe gab es ein Ei und eine ganze Schweinepfote. Die Supper war gar nicht so schlecht, wenn man von der Schweinepfote dadrin absah. Das Ei war auch in der Suppe eingelegt und hat eine dunkelbraune Farbe angenommen, während das Eigelb innendrin grünlich war. Auch die Konsistenz des Eis war irgendwie verstörend für mich. Es war schwabbelig und hart zugleich… Irgendwie komisch, aber durchaus lecker.

Wirklich eklig war nur die Schweinepfote, die mit den Hufknochen und sogar noch mit Haaren an der Haut in der Suppe war. Ich konnte es leider nicht essen und nicht probieren. Ich habe mich auf die Suppe beschränkt. Diese war mit großen Ingwerstücken gespickt und die waren auch wirklich lecker. Ich hoffe mal, dass es mir jetzt hilft! 😉

Am Abend bin ich dann wieder in meinen Wohnung und habe mich ganz auf das Skypen mit meinem Freund konzentriert.

Doch ich war dann echt froh einfach nur noch ins Bett zu fallen, denn es war ein anstrengender Tag ohne Pause für mich…

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Jeden Sonntag ein tierischer Besuch

02.12.2012

Letzten Sonntag war es noch eine Eidechse, heute kam nochmal ein Fußpaar mehr hinzu…

Der Tag war sehr relaxed. Ich habe ausgeschlafen und mir viel viel Zeit beim Aufstehen gelassen. Die Nacht war zwar nicht so angenehm gewesen, weil ich einfach nicht schlafen konnte, aber ich hatte ja den ganzen Sonntag Zeit mich zu erholen.

Getan habe ich das natürlich mit einem kleinem Anime-Marathon und einem Skype-Frühstücksgespräch mit meinen Eltern. Ach, wie ich die Adventsfrühstücke vermisse!

Ansonsten habe ich Postkarten geschrieben und Musik gehört und mir die Zeit ein bisschen vertrieben. Nachrichten, Lesen, Lernen. Alles was ich ab und zu zum Entspannen brauche 😉

Irgendwann habe ich mich auch in die Dusche gequält. Der Weg nach draußen ins Bad und zurück ist halt immer der kälteste..

Meine Nachbarn waren aber heute seit sieben Uhr schon wieder fit und haben ordentlich viel Lärm veranstaltet. Aber daran habe ich mich mittlerweile gewöhnt.

Woran ich mich weniger gewöhnen kann, sind die Krabbelviecher! Heute war sogar das Horrorszenario Nr. 1 dran.

Ich wollte eigentlich etwas aus meiner Schreibtischschublade holen, als mir das Viech entgegenkam. Eine Kakerlake. Nur ganz knapp hat sie meine Hand gestreift und ist dann wieder in den Dunkeln des Schranks verschwunden. Leider habe ich wegen den Schubladen keine Einsicht. Fakt ist halt, dass die Kakerlake nicht töten konnte und weiß, dass sie noch irgendwo in diesem Schrank sitzt.

Also habe ich mein ganzes Hab und Gut aus den Schubladen geräumt und diese zur Sperrzone erklärt. Immer wieder habe ich verstohlen hineingesehen, aber keine Kakerlake entdecken können. MIST!

Das ist leider auch schon das Ende und immer noch der Status Quo. Die Kakerlake sitzt (wahrscheinlich mit ihrer ganzen Familie) in meinen Schubladen und ich kann nichts dagegen tun. Ich habe zwar Unmengen an Insektenspray hineingesprüht, aber auch die Erfolge konnte ich leider noch nicht sehen…

Jetzt aber muss ich mit der Gewissheit leben, dass die Kakerlaken auch IN meiner Wohnung sind und sich nicht nur im Bad aufhalten, wie ich mir immer schön eingeredet habe… Tja. Jetzt muss ich mit der Gewissheit einschlafen können, dass keine 2 Meter von mir entfernt kleine Krabbelviecher wohnen. Meine direkten Nachbarn sozusagen…. Na super!

Und ich heule rum, dass ich so einsam bin. Dabei ist das gar nicht wahr. Gesellschaft habe ich hier (leider) im Überfluss…

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Das erste Türchen

01.12.2012

Das erste Türchen meines Celebrations-Adventskalenders war ein Bounty 😉

Tja, auch der war in meinem Päckchen und es hat mich natürlich sehr gefreut. Insgeheim habe ich mich nach einem Adventskalender dieses Jahr gesehnt, aber dass ich tatsächlich einen bekommen würde, damit habe ich nicht gerechnet. Es war auf jeden Fall sehr schön.

Doch viel Zeit um mich weihnachtlich zu beschäftigen war eigentlich nicht, denn der Unterricht rief schon wieder nach mir und ich machte mich auf den Weg zur Schule. Viel wichtiges ist aber nicht passiert, weil wir „Garfield“ weitergeschaut hatten. Also eigentlich hatte ich nichts zu tun, was mir aber auch ganz recht war. Ich kann mich immer noch nicht mit der „Unterricht am Samstag“-Idee anfreunden.

Aber nach der ersten Stunde bin ich auch schon wieder gegangen, weil ich um 10 Uhr Chinesischunterricht hatte. Normalerweise lege ich die Stunden immer in meine Pausen und außerhalb des Unterrichts, aber heute hatte ich etwas Spezielles vor. Kalligraphie-Unterricht.

Von 10-12 Uhr hatte ich meine Chinesischstunde mit Elena und ich hatte wieder viel Spaß. Ich habe ihr sogar den Adventskalender erklärt, weil das kennt man hier in China nicht. Meine Erklärung war natürlich auf Chinesisch 😉

Heute waren auch andere Lehrerinnen da. Ye- laoshi (老师= Lehrer(in)); Zhao-Laoshi und Chen-Laoshi. Alle drei waren sehr nett. Zu fünft sind wir nach meinem Unterricht im Restaurant gegenüber essen gegangen und wir haben uns sogar ein bisschen unterhalten. So langsam schaffe ich es wirklich mich besser zu verständigen 😉

Nach der Mittagspause habe ich dann auch meine erste Kalligraphiestunde gehabt und ich habe völlig abgeloooost. „Fail“ trifft es wohl eher, „versagt“. Es sieht so überaus einfach aus, aber es ist brutal schwierig. Und ich habe sehr sehr große Probleme damit gehabt! Ich denke, dass sogar die Lehrerin mit mir verzweifelt ist 😉

Ich denke, dass man das ganz ganz oft üben muss, bevor man ansatzweise ein Gefühl dafür bekommt. Die 2. Hälfte der Stunde haben wir dann ehr damit verbracht, dass ich mir Zeichen ausgesucht habe, die sie mir auf ein großes Blatt Papier geschrieben hat. Dabei haben wir die verschiedenen Klassen der Schriftzeichen ausprobiert und ich habe jetzt erstmal die Unterschiede gecheckt. Die Zeichen haben sich nämlich über lange Zeit hinweg verändert und sich immer mehr verändert, auch wenn die Bedeutung und der größte Teil erhalten geblieben ist.

Es war trotz meines Versagens sehr interessant und ich habe noch zwei weitere Schnupperstunden, die ich ausprobieren kann. Vielleicht wird es das nächste Mal besser 😉

Während ich meinen Unterricht hatte, hatte Elena zu tun und zwar hatte sie einen Japaner zu unterrichten, der auch gerade Chinesisch lernt. Im Foyer haben wir uns dann getroffen und ich habe mich ein bisschen mit dem Geschäftsmannunterhalten. Das war das erste Mal, dass ich meine Japanischkenntnisse so gut einsetzen konnte, um ein richtiges Kennenlern-Gespräch zu führen! Es war einfach cool! Leider musste er wieder in den Unterricht, deswegen hatten wir nur kurz Zeit uns zu unterhalten. Er ist geschäftlich hier in China und wird auf unbestimmte Zeit erstmal hierbleiben. Und deshalb bessert er gerade sein Chinesisch auf.

Ich wollte dann auch nach Hause, weil ich war insgesamt schon 5 Stunden in Elenas Büro und ich war schon ziemlich müde von dem vielen Lernen. Schließlich war ja auch Wochenende und ich habe mich nur noch auf mein Bett gefreut!

Zuhause angekommen habe ich mir einen tollen Anime ausgesucht und es mir ín meinem Bett bequem gemacht. Doch bevor ich mich richtig hingelegt habe, war ich schon eingeschlafen. Es war wohl doch ein sehr langer Tag für mich gewesen.

 

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Ein Tag, an dem nichts passiert ist

30.11.2012

Der Freitagmorgen war mir nicht so wohlgesonnen. Ich bin kaum aus dem Bett gekommen, obwohl ich gut und viel geschlafen hatte, aber ich wollte einfach nicht aufstehen. Mit der höchsten Kraftaufwendung habe ich Lisa eine SMS geschrieben und nachgefragt, ob wir heute um 8:40 oder um 9:40 Deutschunterricht haben.

Nachdem ich die Antwort „9:40 Uhr“ bekommen hatte, bin ich wieder in meine Kissen gefallen und habe noch eine Stunde schlafen können.

Das war keine Erschöpfung, denke ich. Wohl eher Vorweihnachtsdepressionen, weil ich nicht zu Hause bei meiner Familie sein kann… Das gehört auch dazu, denke ich.

Doch die eine Stunde hat mir wieder ein bisschen neue Kraft gegeben um meine Gefühle wieder etwas unter Kontrolle zu kriegen. Es ist wirklich sehr sehr schwer Herr über seinen eigenen Gefühle zu werden, aber wenn man permanent dagegen ankämpfen muss, dann wird man mit der Zeit auch etwas besser darin. Es ist wohl ein sehr subjektives Empfinden und jeder reagiert anders auf Heimweh, aber ich gehöre zu denjenigen, die es sehr stark erwischt.

Na gut. Ich habe mich dann fertig für den Unterricht gemacht und bin zur Schule gegangen. In den Siebten Klassen habe ich ihnen die Tageszeiten beibringen dürfen und habe den Rest der Zeit auf meinem kleinen Hocker verbracht. Heute ist es wieder sehr kalt und es regnet immer noch, auch wenn es jetzt ab und zu ein paar kleine Regenpausen dazwischen gibt.

In der Mittagspause sind Lisa und ich aber zur Polizeistation gegangen, weil ich mich mit meinem neuen Visum wieder neue registrieren musste. Ach, das ist alles so umständlich!

Weil es gerade recht stark regnete, sind wir beide mit dem Bus die paar Meter gefahren, aber es ist wirklich eklig draußen. Umso blöder war es dann, als uns die Polizeibeamten wieder weggeschickt haben, weil gerade Mittagspause ist und man sich nur bis 12 Uhr als Ausländer registrieren kann. Es war 12:30 Uhr.

Auch als wir denen versucht haben zu erklären, dass wir bis 12 Uhr Unterricht haben und nicht anders können, war es denen egal. Ich mein, ich muss nur ein Formular ausfüllen mit meinen Daten und sie machen eine Kopie von meinem Reisepass und fertig! Eine Kopie kann man auch in seiner Mittagspause machen! Ich und Lisa sind dann wieder gegangen und ich werde nächste Woche meine Angaben machen. Die wollen ja was von mir und nicht umgekehrt.

Deswegen sind ich und Lisa dann Mittagessen gegangen und ich habe dazu einen Kokosnuss-Milchtee getrunken. Milchtee ist hier in China sehr beliebt und den verschiedensten Geschmacksrichtungen. Mir schmeckt der normale Milchtee am Besten, aber ich bin immer offen für neue Geschmacksrichtungen 😉

Der Nachmittag in den achten Klassen war langweilig, weil wir ein Spiel mit ihnen gespielt haben. Sie lernen nämlich gerade „Meinen Schulweg“ und sollten sich in einem Spiel mit den verschiedenen Transportmöglichkeiten beschäftigen. Ich und Lisa haben eigentlich nur zugesehen.

Die Deutschecke war dafür ganz ok. Die Schüler waren viel zu schnell und zu gut und so war ich nach 20 Minuten schon fertig!

Und trotz allem war ich heute einfach nur froh wieder nach Hause zu dürfen. Vorher habe ich ein noch einen kleinen Einkauf machen müssen, denn ich hatte keinen Reis mehr und ich wollte noch ein bisschen Haushaltsartikel kaufen. Außerdem brauchte ich eine kleine Mappe für meine ganzen Unterlagen und Abrechnungen.

Der Abend gehörte dann nur noch mir und meinem Ingwertee.

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Mein neues Visum und Weihnachtsfreuden

29.11.2012

Ihr fragt euch bestimmt, wie diese zwei Dinge miteinander zusammenhängen können, aber gestern haben sie das sogar indirekt getan.

Und der ganze Tag war eigentlich voll und ganz auf die Überraschung beim Visum abholen ausgelegt. Morgens hatte ich Unterricht, aber innerlich habe ich mich die ganze Zeit mit der Frage beschäftigt, wie lange ich wohl bekomme…

Nach dem Unterricht bin ich auch sofort alleine los und habe mich zum Haizhu Square aufgemacht. Dort ist nämlich das Büro für Visumsfragen, wo seit einer Woche mein Reisepass liegt und auf mich wartet. Also bin ich in das Gebäude rein, fünf Rolltreppen hinaufgefahren und meine Nummer gezogen. Erstaunlicherweise ging das besonders schnell und ich kam auch gleich dran. Am Schalter habe ich dann meinen Pass wortlos in die Hand gedrückt bekommen und wurde weitergewunken. Und das soll es jetzt gewesen sein? Einfach so? Ich war keine zwei Minuten in dem Stockwerk und das einzige was ich in dem Gebäude gemacht habe, war Rolltreppe fahren!

Ein Blick in meinen Pass versicherte es mir aber, dass da drin ein neues Visum klebte. Gültigkeit bis Februar. MIST! Nur 3 Monate bekommen! Und auch nur zwei Ein-und Ausreisen. Das heißt für mich, dass in zwei Monaten der ganze doofe Stress in die zweite Runde geht und ich die netten Leute von dem Visumsbüro wiedersehen darf…

Aber immerhin besser als nichts! Denn mein altes Visum ist genau heute ausgelaufen, was bedeutet, dass ich ohne ein neues gültiges Visum ab jetzt illegal in China gewesen wäre. Das ist dann doch die schönere Variante von beiden. Legal bleiben statt abgeschoben werden.

Halb enttäuscht, halb glücklich bin ich also wieder heimgefahren und musste mit Erschrecken feststellen als ich zur Haustür reinkam, dass ich zwei Stunden unterwegs war. Und das wegen fünf Minuten Pass abholen… Der Aufwand wiegt sich kaum auf.

Doch da ich jetzt meinen REISEPASS wieder hatte, ging es für mich wieder weiter zur Post. Nachdem man mir am Samstag die Aushändigung meiner Pakete verweigert hatte, war ich nun determiniert meine Päckchen heute zu holen. Ich habe auch Lisa gebeten mir zu helfen, denn es waren zwei Päckchen und ich brauchte jemand zum Tragen helfen 😉

Es hat auch alles ohne Probleme geklappt und ich habe mein Päckchen sofort bekommen auch wenn der Beamte auf die gleiche Seite in meinem Pass gestarrt hat, die ich ihm auch schon letztes Mal als Kopie vorgelegt habe.

Na wenigstens konnte ich jetzt endlich beweisen, dass ich ich bin und durfte mit meinen Päckchen im Arm heimlaufen. Zuhause hatte ich aber kaum Zeit mehr für meine Päckchen, da ich wieder zurück  zur Schule musste. Deshalb hatte ich nur Zeit für eine kurze Inspektion und meine Freudentränen. Mein Make-Up hat  sich widerstandslos in Wohlgefallen aufgelöst. Schnell habe ich noch die Wimperntusche aus meinem Gesicht wischen können und bin dann wieder zurück zu meinem Büro. Dort habe ich eigentlich auch nichts großartiges gemacht, aber ich musste mit Lisa die weitere Planung besprechen. Lea, die Studentin, die unseren Unterricht hospitiert hat und schon ein Praktikum beim Goethe-Institut gemacht und mich deshalb damals in Peking vom Flughafen auch abgeholt hat, hat sich dazu entschlossen ihre Bachelorarbeit über den Deutschunterricht an unserer Schule zu schreiben. Ich finde das auch schön und eine super Idee, doch damit kommt eine große Doppelbelastung auf uns zu… Deswegen sind wir gerade dabei den Unterricht zu planen, dass Lea auch etwas vom Deutschunterricht sieht.

Sie will auch eine Woche lang meine Deutschecke begleiten, obwohl ich nicht weiß, was sie sich davon genaues verspricht, weil ich jeden Tag die gleiche Stunde abhalte. Eine dürfte also reichen, denke ich, aber eine ganze Woche?

Gut, das sind so die Belastungen, die gerade bei uns in der Schule herumschwirren.

Deutschecke wollte ich heute halten, aber das ging nicht, weil wir kein Papier mehr in der Schule hatten und ich meine Arbeitsblätter nicht kopieren konnte. Ich habe also Lisa gefragt, ob ich meinen Plan B nehmen soll, aber sie meinte, dass ich die Deutschecke ausfallen lassen soll. Morgen wieder, meinte sie. Auch gut.

Dafür habe ich Lisa bei einer E-Mail an unsere Partnerschule geholfen bevor ich in den Feierabend gegangen bin.

Ich hatte nämlich tierischen Hunger! Und ich habe mir vorgenommen mir heute etwas richtig Leckeres zu kochen.

Reis und Gemüse mit süß-saurer Sauce. Das hat mir auch gar nicht so viel abverlangt wie ich zunächst dachte. Der Reis kocht sich ja von alleine und das Gemüse kann ich ja vorbereiten. Und dann alles in den Wok und richtig würzen. Ich bin immer noch enttäuscht, dass die geheime Zutat der süß-sauren Sauce so wie wir sie kennen Ketchup ist. Und der Rest ist eigentlich Zucker, Essig, Orangesaft und das Arome von dem Gemüse. Also kein Hexenwerk. Und es hat auch richtig gut geschmeckt 🙂

Süß-Sauer

Ich bin schon ein bisschen stolz auf mich als Kochanfänger, dass ich etwas hingekriegt habe, das wie im Restaurant schmeckt. Nur Fleisch kommt mir nicht ins Haus. Erstens möchte ich kein Fleisch kaufen, weil ich dem ganzen schlichtweg nicht traue, wenn sogar die Milch hier giftig sein soll. Zweitens weiß ich gar nicht wie man es richtig zubereitet. Drittens möchte ich keinen Fleischabfälle in den Mülleimer im Erdgeschoss werfen, wenn im 2. Stock ein Schild mit der Bitte hängt, den Abfall bitte unbedingt gut zu entsorgen und nicht rumliegen zu lassen, damit die Ratten nicht auch noch in den 2. Stock kommen. Ich hoffe ja, dass ich vor den Ratten im dritten Stock sicher bin…

Viertens wie lager ich die Reste? Für eine Person kann man schlecht Fleisch kaufen und so planen, dass man alles verbraucht. Ich habe zwar einen Kühlschrank aber ich will da kein Fleisch drin haben.

Tja, alles ist nicht so leicht, wie in Deutschland zuhause.

Dafür hat mir mein Päckchen heute ein klein wenig Deutschland näher gebracht. Cappuccino, Müsli, Lebkuchen, Spekulatius, einen Adventskalender, Knäckebrot, Marmelade, Gesundheitsartikel, wie Verbandszeug und Mückenstichgel, Kekse, Schokolade, Chips, einen LED-Weihnachtsbaum, usw.

Und einen herzzerreißenden Brief…

In den Päckchen sind auch zwei Geschenke, eins für Nikolaus, eins für Weihnachten.

Also ihr seht. Ohne mein Visum/Reisepass hätte ich meine Päckchen nicht abholen können und ich hätte nicht dieses Weihnachtsgefühl bekommen…

Nochmal vielen Dank für diese wunderbaren Päckchen. Ich habe euch so lieb, das könnt ihr euch wohl nicht vorstellen. Und es tut mir in der Seele Weihnachten nicht zuhause mit euch feiern zu können. :‘-(

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Kuschelig Warm

28.11.2012

Der erste Tag ohne nasse Füße! Das ist allein schon mal ein kleines Erfolgserlebnis. Dafür dass ich aber die ganze Nacht gefroren habe, obwohl es offiziell 15°C hat, bin ich leicht schlecht gelaunt aufgestanden.

Der Unterricht brachte für mich heute nicht wirklich was mit, weshalb ich mir viele Pläne schmieden konnte, aber vor Allem mir Sorgen wegen meinem Visum machen konnte. Morgen erfahre ich, was auf mich zukommen wird. Vielleicht werde ich ja nach Hongkong abgeschoben, ich weiß es nicht 🙂

China ist halt an und für sich immer ein Abenteuer.

Den Tag habe ich aber vor Allem mit meiner Studienorientierung verbracht, wo ich mich durch den gesamten Studienführer von 2011 durchgekämpft habe. Ich weiß, dass es nicht der aktuellste ist, aber ich habe mir den damals angeschafft und die Themen die da drin stehen sind immer noch aktuell.

Und vielleicht kann ich ihn der Schule als Spende da lassen, falls sich die Schüler dafür interessieren.

Aber ja, die große Frage des Studiums… Das Hauptfach wird auf jeden Fall was, ich weiß nur nicht was. Die Nebenfächer oder die zweite Ausrichtung ist auf jeden Fall etwas Sprachliches. Chinesisch, Japanisch, Spanisch, Englisch. Total egal. Hauptsache Sprachen.

Für das Hauptfach kommen gerade solche Dinge wie Journalismus, Politik und Wirtschaft in Frage, aber ich schau mich nochmal genauer um, was im Umkreis dieser Oberthemen liegt. Politik lässt sich ja viel weiter aufgliedern und Wirtschaft ist nicht zwangsläufig BWL, usw. Vielleicht wird es ja eine von diesen groben Richtungen werden. Mal sehen. Ich habe ja keinen Stress in dieser Hinsicht. Oder sagen wirs so: Noch ein bisschen Zeit. Stress ist es für mich schon, weil das die zweite Sache ist, die neben Heimweh in meinem Kopf rumschwirrt und mich kreativ blockiert            !

Ich habe aber das Gefühl der Sache näher zu kommen und gerade habe ich voll Lust sofort mit dem Studium anzufangen…Ich hoffe ich kann mir bis dahin noch ein bisschen Rüstzeug zulegen und Erfahrungen sammeln.

Achso, und die Begründung für die drei aktuellen Themen (Politik, Wirtschaft und Journalismus) sind übrigens resultierend aus meinem China-aufenthalt, weil das Themen sind, die mich hier beschäftigen.

Der Grund für Journalismus liegt direkt vor euch. Ihr lest ihn ja gerade. Meinen Blog. Außerdem die Artikel, die ich für die Zeitung in meiner Heimat veröffentliche. Und meine Vorliebe fürs Schreiben. Ich denke, dass das gute Beweggründe sind und es mir auf jeden Fall Spaß macht.

Zweitens Politik. Hier in China ist die Politik zwar nicht offensichtlich und nicht so imminent wie sie in Deutschland ist, aber gerade die Unterschiede fordern einen heraus, sich damit auseinanderzusetzen.

Außerdem habe ich mich noch nie so sehr mit der Politik in Deutschland beschäftigt wie hier. Liegt wohl daran, dass ich jeden Tag Tagesschau sehe und sämtliche RSS-Feeds abonniert habe und mich mit Podcasts zu allen möglichen Themen eingedeckt habe.

Und zum Schluss: Wirtschaft. Hier in China bin ich zum ersten Mal komplett auf mich alleine gestellt und ich bin für meine Finanzen ganz alleine verantwortlich. Außerdem ist gerade ein Wirtschaftsstarkes Land wie China besonders interessant.

Tja, das sind die Begründungen in Kurzfassung.

Zurück zu meinem Alltag. Die Deutschecke war heute doof, weil die Schüler null Bock hatten. So kann man echt schlecht Unterricht halten, wenn 5 von 5 Schülern unmotiviert sind. Da muss man halt sein Konzept eiskalt durchziehen.

Dafür hat Lisa mir versprochen gemeinsam mit mir nach einer Matratze für mich zu suchen. Zuerst sind wir aber in das Cafe de Coral gegangen und haben dort leckere Auberginen mit Reis gegessen. Als nächstes haben wir dann uns im Matratzengeschäft umgesehen. Und ich muss sagen: NEIN. Ich kaufe keine Matratze. Die Preise fangen bei 200 Euro an und das sind Matratzen in meiner aktuellen Qualität. Hart. Dünn. Schlecht. Eine MAtrate nach meinen Vorstellungen sprengt jeden rationalen und finanziellen Rahmen. Die Alternative, die ich jetzt mir vornehmen werde, ist mich mit Decken und Kissen einzudecken, damit ich es erstens warm habe und zweitens bequem. Kissen sind auch nicht so teuer. Ich habe mir ein gutes Kissen (aber hässliche Farbe) für 2,5 Euro gekauft. Ich denke das ist die beste und günstigste Variante.

Und auch eine schöne Decke für 99 RMB, die mich heute Nacht schön gewärmt hat.

So gut und warm habe ich bisher noch nicht geschlafen. Und wenn ich die Wahl habe zwischen weich und kalt oder hart und warm., dann nehme ich letzteres 🙂

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