Überall nur Chinesisch

15.01.2013

Ob man das, was ich gerade mache als so etwas bezeichnen kann? Als Arbeiten? Ich denke eher nicht. Wegen den Prüfungen ist die ganze Woche kein Unterricht und deshalb habe ich Lisa gefragt, wann ich am Dienstag da sein soll. Nachmittags 14:30 Uhr.

Den Vormittag kriege ich frei, weil es eh keine Arbeit für mich gibt.

Ich habe also die Zeit anderweitig genutzt und bin morgens Joggen gegangen. Nach dem Duschen habe ich dann noch ein bisschen gelernt und bin dann zu Elena gefahren um meine  allwöchentliche Chinesischstunde abzuhalten 🙂

Dort wurde ich auch wieder sehr nett empfangen und wir haben wieder zwei Stunden lang gelernt. Es macht mir wirklich sehr viel Spaß mit ihr und ich habe jetzt meine 30 Pflichtstunden hinter mir. (Deswegen konnte ich auch die Abrechnung für den Sprachkurs fertig machen).

Schade, dass es jetzt schon bald gegen Ende zugeht!

Nach der Unterrichtsstunde habe ich mich dann auf den Rückweg zur Schule gemacht und hab meinen Dienst im Büro angetreten. Dort habe ich aber nichts Weltbewegendes gemacht. Ich habe die Bilder auf meinem PC sortiert, irgendwelche Excel-Tabellen ausgefüllt und wieder gelöscht.

Dann bekam ich aber endlich eine Aufgabe. Ich durfte die Prüfungsergebnisse abtippen in den Computer. Danach habe ich dann noch ein paar Bücher aus der Deutschecke in eine von mir erstellte Datenbank eingegeben und schon durfte ich nach Hause gehen. Nach nicht einmal zwei Stunden Arbeit. Dafür habe ich aber einen Karton voll Moos bekommen.

Leider nicht im metaphorischen Sinne, sondern im wahrsten Sinne des Wortes. Ich habe jetzt einen Karton voller Moos (5 Kilo oder so), welches die Feuchtigkeit in meinem Zimmer regulieren soll. Na dann bin ich ja mal gespannt.

Da ich aber Lisa gefragt habe, ob wir gemeinsam essen gehen, habe ich noch auf sie gewartet, bevor wir beide Koreanisch essen gegangen sind. Es war wie immer sehr lecker. Es war nur irgendwie komisch, dass der Tag schon wieder rum war, obwohl ich den Eindruck hatte, dass er noch gar nicht richtig angefangen hat….

16.01.2013

Das gleiche war auch am nächsten Tag der Fall. Ich habe ausgeschlafen, dann ein bisschen in meiner Wohnung Ordnung gemacht und bin diesmal etwas früher ins Büro gegangen und habe weitere Bücher in meine Datenbank aufgenommen. Aber irgendwann war mir das Ganze dann zu blöd. Deswegen bin ich mit Lisa mit, die heute in der letzten Stunde Klassleiterunterricht hatte. Denn die Prüfungen waren für heute vorbei. Mit den Schülern haben wir dann „Forest Gump“ weitergeschaut.

Wenn man es also genau nimmt, dann habe ich heute wieder nichts gearbeitet…

Doch, doch habe ich! Ich habe den Karton Moos heute nach Hause getragen, auch wenn ich mal wieder alle Blicke auf mich gelenkt habe… Die werden sich auch denken: Ausländer!

Zuhause habe ich einfach nur den Karton abgestellt und habe mich wieder aufgemacht, denn mein Kühlschrank war leer und ich brauchte neue Lebensmittel. Deswegen war wiedermal ein kleiner Einkauf angesagt. Ich habe Spülmittel, Spülschwamm, eine Pfanne, Zwiebeln, Joghurt, Tomaten, Peperoni, Nudeln, Aubergine, Toastbrot und Sandwichkäse gekauft. War zwar etwas teurer, aber dafür habe ich mir die nächsten Tage essenstechnisch schon durchgeplant.

Für heute habe ich mir auf jeden Fall ein Sandwich in den Kopf gesetzt und habe es auch erfolgreich umgesetzt! Toastbrot, Zwiebeln und Tomaten mit Käse überbacken! Es war lecker!! 😀

Man kann auch immer mal was Neues ausprobieren.

14.01.2013

Als ich aufgewacht bin, wusste ich, dass heute irgendetwas passieren würde. Doch zunächst musste ich das größte Hindernis überwinden: meinen inneren Schweinehund und in die Jogginghose schlüpfen. Hm :/ Ich hasse Joggen.

Gut, aber ich habs getan. Leider kam ich nicht sehr weit… ich kam bis zum Briefkasten um genau zu sein. Darin lag nämlich neben meiner Stromrechnung ein Abholschein! Ein Abholschein für ein Päckchen!!! ENDLICH! Das Päckchen von meinem Freund ist da! Das langersehnte Weihnachtspäckchen 🙂

Ich war so happy, dass ich das Joggen vergessen habe und sofort meinen Reisepass holen gegangen bin und mich zur Post aufgemacht habe! Dort habe ich dann ewig das Prozedere mitmachen müssen bis ich mich endlich identifiziert hatte und mein Päckchen mitnehmen konnte. Lustigerweise stand auf dem Abholschein Candra Keller. Das hat das ganze nochmal verzögert… Man als würden da tausend Päckchen aus Deutschland jeden Tag ankommen…?!

Mit dem schweren Päckchen bin ich dann nach Hause gelaufen (das war auch schon Training genug ;)) und konnte es kaum erwarten es zu öffnen. Es war voll von Schokolade und selbstgemachten Plätzchen, Lebkuchen und Spekulatius. Ach, herrlich. Die Zeit ist zwar schon etwas vorbei, aber es schmeckt trotzdem noch super gut! Allein schon weil ich weiß, dass es von Alex kommt lässt es besser schmecken 🙂

SO viel zum Thema Joggen… Erst nicht joggen gehen und dann Plätzchen naschen… 🙂

Nachdem ich das Päckchen ausgeräumt habe, habe ich mich dann für die Schule fertiggemacht.

Ich musste ja erst um 14:30 Uhr da sein. Unterricht findet die Woche keiner statt, weil immer noch Prüfungen sind, aber ich habe ja ein paar Prüfungen zu korrigieren. Nämlich die, die wir am Freitag in der 8. Klasse geschrieben haben. Das war aber zum Glück eine Prüfung zum ankreuzen, die sich sehr schnell korrigieren lassen. Schon nach einer Stunde war ich mit allem fertig, nur zusammenrechnen konnte ich es noch nicht, da ich die Gewichtung der Aufgaben nicht kannte.

Dafür habe ich mich mit Chinesisch lernen beschäftigt.

Um 17 Uhr durfte ich schon wieder Feierabend machen und habe mich gleich mal aufgemacht. Bevor es sich jemand anders überlegt 😉

Auf dem Rückweg habe ich mich ein bisschen auf dem Markt rumgetrieben, den ich auf meinen Streifzügen gefunden habe und war überrascht, dass ich ihn bisher noch nie gesehen habe.

Dabei ist er keine 100 Meter von meinem Haus entfernt.

Na gut. Aber dann bin ich zurück zu meiner Wohnung und habe Feierabend gemacht. Schließlich musste ich über viele Dinge nachdenken.

12.01.2013

Ausschlafen!!!! 😉 Ok, gut. Ich habe mich ein bisschen schlecht gefühlt, weil Florian um 7 Uhr schon wieder aufstehen musste, während ich noch länger liegen durfte, aber ich habe es auch irgendwo genossen. Trotzdem lag ich ab 9 Uhr wach und habe ein bisschen Hörbuch und Musik gehört.

Als Maurice und Fanny dann endlich wach waren, haben wir noch ein bisschen vom Kuchen gefrühstückt, bevor wir uns zum richtigen Mittagessen aufgemacht haben. Nämlich zum Muslimen bei Maurice um die Ecke 😉

Dort haben wir erstmal was zu Essen bestellt, aber irgendwie war mir nicht nach Essen zumute. Schon nach ein paar Bissen habe ich nichts mehr herunterbekommen. Das war aber auch egal, ich hatte am Vorabend beim Grillen gut gegessen und vielleicht war ich einfach noch satt.

Außerdem bin ich direkt nach dem Essen schon zum Bahnhof gefahren, weil mein Zugticket für 15:01 ausgeschrieben war. Ich war auch ganz froh, dass ich am Samstagabend zu Hause noch etwas arbeiten konnte und außerdem hatte ich am Sonntag Kungfu-Training, was ein bisschen knapp geworden wäre, wenn ich erst am Sonntag heimgefahren wäre.

Die zwei Stunden Heimfahrt waren auch wieder recht entspannend, so dass ich fast eingeschlafen bin. Die Zugfahrten nach Shenzhen und zurück gehören wirklich zu den bequemsten! Aber Hin- und Zurück 20 Euro hinzulegen, ist für China auch ein heftiger Preis!

Zurück in Guangzhou war ich dann um halb 5 in meiner Wohnung war ich dann um halb 6, weil mich mal wieder das U-Bahnfahren so hingehalten hat.

Doch ich habe dann wirklich noch ein bisschen was arbeiten können und war dann auch noch mit Skypen beschäftigt 😉

13.01.2013

Eigentlich wollte ich erst um 11 Uhr aufstehen, aber meine Nachbarn wollen mich einfach nicht ausschlafen lassen. Ich höre jedes Geräusch! Das Klirren von Tellern, den Fernseher, weinende Kinder von meinen übernächsten Nachbarn, Spuckende Nachbarn und das Knallen von Metalltüren. Sehr schön.

SO war ich zwar schon früher wach, aber ich hab mich wieder ins Bett verkrochen.

Um 11 Uhr habe ich mich dann aber wirklich herausgeschält und bin in meine Jogginghose geschlüpft und bin tatsächlich Joggen gegangen. (Ja, ich weiß. Ich kanns ja selber auch nicht glauben! :D)

Nach 20 Minuten (langsam anfangen!) habe ich mich sehr auf meine Morgendusche gefreut und habe dann noch ein bisschen ferngesehen bis ich um 15 Uhr ins Training gegangen bin. Heute waren im Kungfu auch neue Schüler dabei, die anscheinend jeden Sonntag trainieren, während ich nur die Donnerstagstruppe kenne.

Die erste Stunde war auch echt langweilig. Stupides Formenwiederholen. Es ist auch wirklich nicht so schlecht, aber wenn man in 40 Sätzen erklärt bekommt, dass man die Füße nicht bewegen darf und ich es entweder schon weiß oder nach dem ersten Satz verstanden habe, dann werde ich echt ungeduldig. Ich hasse Stillstand. So verliere ich nur Zeit durch Quatschen.

Aber in der zweiten Stunde wurde es dann interessant. Wir haben uns im Kreis aufgestellt und einen in unsere Mitte genommen. Dieser musste sich nacheinander den Leuten im Kreis stellen und deren Angriffe abwehren. Insgesamt sollte jeder 5 Schläge auf den in der Mitte abgeben und der musste die Attacken lesen und reagieren. Das ist richtig cool und mach sehr viel Spaß! Vor Allem habe ich auch ein paar Treffer gelandet und auch sehr viele abwehren können.

„German ladies are tough“ haben sie zu mir gesagt. Na gut, vielleicht ein bisschen 🙂

Erschöpft, aber zufrieden (und mit schmerzenden Armen!) bin ich nach Hause gegangen und habe mich ans Kochen gemacht. Auberginen und Kartoffeln mit Reis, dazu einen Karotten-Gurkensalat. Tja, für mich reichts. Auch wenn alles was ich koche irgendwie gleich aussieht, kann man es essen!

13.01.2013

Heute ist Sonntag und somit gibt es auch wieder einen neuen Artikel auf meinem neuen Blog „Insight into China“. Das Thema, mit dem ich mich diesmal beschäftigt habe, heißt „Armut“ und spiegelt ein paar meiner Erlebnisse wieder, die ich hier bisher in China gemacht habe.

Ich hoffe, dass euch der Artikel gefällt!

Außerdem möchte ich mich für die vielen Vorschläge für weitere Themen bedanken. Diese wurden in meine Liste aufgenommen und demnächst auch veröffentlicht, wenn ich mit meiner Rechercher abgeschlossen habe.

Natürlich bin ich aber immer noch für neue Anregungen offen!

Viel Spaß beim Lesen und noch einen schönen Sonntag!

Sandra

https://kulturweit.blog/insight-into-china/

11.01.2013

Heute ging es mir nicht so gut. Schon nach dem Aufstehen hatte ich leichte Magenkrämpfe. Zuerst dachte ich, dass ich Hunger hätte und habe mir im Supermarkt ein Rosinenbrötchen gekauft. Das hat auch zunächst etwas geholfen, aber es war noch nicht ganz weg.

Schon im Unterricht kam es wieder. Zum Glück haben wir heute in der 7. Klasse nur „Fluch der Karibik“ fertig geschaut und hatten wiedermal nichts zu arbeiten.

Nach dem Unterricht habe ich mit Lisa gesprochen und ich bin dann sofort nach Hause gegangen, um mich wieder hinzulegen. In der Schule war ich so für nichts zu gebrauchen. Aber es war auch nicht so schlimm, doch die Krämpfe waren nervig.

Zuhause habe ich mich ins Bett gelegt und meinen Bauch mit der Heizung bestrahlt, weil ich ja keine Wärmflasche zur Hand hatte. Von 11 bis 14 Uhr durfte ich mich ausruhen und zum Schluss konnte ich sogar ein bisschen Schlafen. Diese Pause hat mir dann echt gut getan.

Es war dann viel besser und am Nachmittag bin ich zurück zum Büro gegangen. Dort habe ich noch die letzten drei Videos bewertet und die freigeschriebenen Texte in der Prüfung fertigkorrigiert. Endlich war ich mit allen 100 Prüfungsbögen durch! Das war ein befreiendes Gefühl! Doch die nächste Ernüchterung kam dann recht schnell, da heute in der achten Klasse die Prüfungen in Deutsch geschrieben wurden. Das bedeutete für mich direkt neue Arbeit!

Zunächst musste ich die Prüfung zusammen mit Lisa betreuen und nachdem beide achten Klassen ihre Bögen abgegeben hatten, durfte ich mich ohne Pause auf die Deutschecke vorbereiten.  Wie man also sieht, war dieser Tag nach Startschwierigkeiten auch noch verdammt stressig. Das Muster der letzten Tage setzte sich also fort.

Nach der Deutschecke hatte ich dann auch ein Bärenhunger und habe mir noch schnell ein paar „Brötchen“ mit künstlichen Aromen (Käse) gekauft. Also eine Art Zopf, der schmeckt als wär Käse drin, aber in Wirklichkeit ist es nur Chemie. Aber es schmeckt ganz gut!

Das habe ich schnell auf dem Heimweg gegessen und dort habe ich dann meine Tasche gepackt und bin sofort wieder aufgebrochen. Schließlich hatte Florian aus Shenzhen heute Geburtstag und ich war auch eingeladen 😉

Deshalb bin ich „schnell“ zum Ostbahnhof gefahren, was während der Rush Hour wieder der pure Horror war. China hat echt zu viele Menschen! Das muss man gesehen haben, weil beschreiben kann man das nicht. Mich wunderts, dass ich bisher noch nicht in der Tür eingequetscht wurde.

Am Ostbahnhof habe ich mir dann mein Zugticket nach Shenzhen gekauft und konnte dann im Zug zum Glück entspannen. Die ersten entspannten 80 Minuten dieser Woche, wo ich mal nicht an die Arbeit gedacht habe!!

Um 21 Uhr kam ich in Louhu, dem Hauptbahnhof in Shenzhen, an und bin mit der U-Bahn nach Yitian, zu Florian Wohnung gefahren. Direkt vor der Haustür habe ich auch Maurice und Flo getroffen, die gerade vom Einkaufen gekommen waren.

Denn für Flos Geburtstag haben wir uns etwas ganz besonderes ausgedacht! Wir wollten Grillen 🙂

Also haben wir Fleisch, Auberginen, Pepperoni und Kartoffeln gekauft und zudem zwei Fertiggrills.

Ich, Fanny, Zhou, Maurice und Flo haben uns dann ans Kochen gemacht. Das Gemüse war schon geschnitten und die Auberginen wurden schon von Maurice auf dem Grill gebrutzelt 🙂

Ich habe eine Marinade zusammengemixt und zusammen mit Florian das Fleisch mariniert, bevor es auf den Grill kam. Auch die Auberginen haben wir mariniert.

Während die anderen dann sich um den Grill, die Stühle und das Trinken gekümmert haben, habe ich in der Küche Bratkartoffeln gemacht. Das war leider etwas schwierig, aber sie waren am Ende sehr lecker! Etwas Essbares, das von mir kommt, wer hätts gedacht?

Zusammen haben wir dann auf der Dachterrasse mit dem Blick auf Hongkong gegrillt und Spaß gehabt. Es war echt super lecker!

Im Anschluss gab es noch zwei Torten, eine von der Schule und eine von uns, die wir Flo geschenkt hatten. Maurice hat eine Früchtetorte in Auftrag gegeben, aber was bekamen wir am Ende heraus?

Eine Torte mit Tomaten xD

Das war zwar nicht das, was wir uns vorgestellt hatten, aber wenn man es genau nimmt, dann zählen auch Tomaten zu Obst. Aber auf der Torte… Ich weiß nicht 😀

Wir sind noch ewig lange zusammen gesessen, haben Bilder angeguckt und geredet, bevor wir irgendwann hundemüde ins Bett gegangen sind!

Es war wirklich ein schöner Geburtstag und obwohl der Tag für mich so doof angefangen hatte, ging es mir jetzt schon wieder viel besser. Es ist vielleicht wirklich nur der Stress gewesen.

10.01.2012

Heute Nacht habe ich definitiv besser geschlafen! Aber der Schultag, der mich erwartete sendete keine Hoffnungen aus.

Schließlich wollten die Prüfungen korrigiert werden…

Aber zunächst einmal haben wir in der 8. Klasse „Unterricht“ gehalten. Da Lisa aber nichts vorbereitet hat, haben wir einen Film geschaut. „Forest Gump“. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich diesen Film noch nie gesehen habe, deswegen war ich auch ganz froh, dass ich mal in den Genuss kam diesen Film zu schauen. Zumindest die ersten vierzig Minuten.

Danach ging es aber zurück in kalte Lehrerzimmer und der Stapel Prüfungen wartete. Jedoch nicht meiner, sondern Lisas. Den durfte ich nämlich weitermachen. Das hat mich dann auch für den Rest des Tages beschäftigt!

Nur Nachmittags habe ich zwei Stunden lang an der Einladung für Alex und an meiner Sprachkursabrechnung gearbeitet. Formulare ausfüllen, einscannen, verzweifeln, kaputte Dateien, Fotografieren, Speichern, blablabla…

Einfach nur stressig und nervig und trotzdem notwendig. Danach ging es weiter mit der Korrektur von der Prüfung und auch von letzten Videos, die die Nachzügler nun langsam abgeben.

Ach man, das macht einfach keinen Spaß!

Auf dem Heimweg habe ich mir noch schnell eine Nudelsuppe gekauft, die ich mir zuhause gemacht habe, bevor ich mich auf zum Kungfu-Training gemacht habe. Ja, das war heute auch noch.

Aber es war eine willkommene Abwechslung!

Heute habe ich auch mein Beitrittsgeld bezahlen dürfen und ich habe unseren Lehrer beeindruckt. Er hat mir eine Technik gezeigt, die dazu dient den Arm aus einer Umklammerung zu befreien. Adam hat also mein Handgelenk umklammert und ich habe mich mit einem gezielten Schlag auf sein Handgelenk befreit. Der Lehrer war begeistert, aber Adam war leicht angepisst. Also hat er gesagt, diesmal hält er mit seiner ganzen Kraft dagegen. Das eben war ja nur leicht. Doch auch dann konnte ich mich befreien und ich glaube, dass er ziemlich mokiert war…

09.10.2013

Es ist wirklich ein verdammt komisches Gefühl, mal auf der anderen Seite zu stehen. Jetzt weiß ich, wie es sich am oberen Ende der Lehrer-Schüler-Nahrungskette anfühlt 🙂

Aber ich kann euch verraten, dass es gar nicht so interessant ist. Ich seh mich lieber auf der anderen Seite, auf der Schülerseite. Ich vermisse Prüfungen und das Lernen… Ich lerne zwar immer noch, aber nicht mehr so regelmäßig… Nennt mich verrückt, aber ich vermisse das!

Doch heute lag der Fokus wie gesagt auf der Lehrerseite. Prüfungsblätter austeilen, Anweisungen geben und Aufpassen, ob jemand spickt oder schummelt.

In der zweiten Klasse habe ich auch tatsächlich einen erwischt. Er hat einen Block auf dem Tisch liegen gehabt und ich habe ihn dabei erwischt, wie er dort reingeschaut hat und abgeschrieben hat. Ich habe den Block dann abgenommen. Hätte ich vorher gewusst, was ich da los trete, hätte ich es wohl lieber gelassen und „übersehen“.

Der Block wurde konfisziert, der Schüler wurde von Lisa an die zuständige  Klassenleiterin verraten. Die hat sich den Schüler dann selbst vorgeknüpft. Die Folge ist nun, dass er eine beträchtliche Punktzahl abgezogen bekommt.

Und im Endeffekt kann ihn das die Fahrt nach Deutschland kosten, denn das Ergebnis dieser Prüfung entscheidet, wer am Schüleraustausch teilnehmen darf oder nicht… Das wurde vom Schulleiter beschlossen. Wer ein gutes Prüfungsergebnis hat, darf nach Deutschland gehen. Die Schlechten mit niedrigen Punktzahlen dürfen dementsprechend nicht.

Wenn man sich das Ganze jetzt durchspinnt, dann bin ich wohl daran schuld, dass der Schüler eventuell nicht nach Deutschland gehen darf, weil ich ihn beim Spicken erwischt habe…

Aber hätte ich es ignorieren sollen? Ich finde, dass das nicht fair den anderen Schülern gegenüber gewesen wäre. Und ich halte nicht viel vom Spicken. Schon gar nicht wenn man so dreist ist und einen ganz Spickzettel-Block dabeihat. Aber trotzdem möchte ich auch nicht, dass dieser Schüler so hart bestraft wird! Meine Güte….

Zurück im Büro hatte ich erst einmal die Möglichkeit das Ganze zu vergessen, denn die Japanischlehrerin hat uns zum Mittagessen eingeladen. HOTPOT! 😀

Ich habe aber lange überlegt, ob ich mitgehe, weil ich seit ein paar Tagen ein paar Probleme mit meinem Magen habe. Aber es ist das Geburtstagsessen von Frau Lao und ich esse zudem auch gerne Hotpot… Schließlich bin ich doch mitgegangen, das wollte ich mir nicht entgehen lassen.

Es war auch wirklich sehr lecker und sehr lustig. Kartoffeln, Tintenfisch, Speck, Tofu, Nudeln, Pilze, Algen, usw. Ich esse dazu aber am liebsten eine Schale Reis, einfach um etwas neutrales dabeizuhaben.

Nach dem Essen ging es zurück ins Büro und ran an die Arbeit. Denn dieser Berg von 100 Prüfungsbogen wollte durch korrigiert werden… Auch etwas, was ich am Lehrerberuf hasse!

Ich und Lisa haben den Haufen schwesterlich geteilt und haben angefangen. Ein paar Stunden später war ich dann auch mit meinem Stapel durch, bis auf den freigeschriebenen Text in der letzten Aufgabe. Denn da mussten wir uns noch über die Bewertung einigen.

Es hat wirklich lange gedauert und es hat mich sehr geschlaucht. Umso froher war ich dann als die Deutschecke ausgefallen ist, denn ich konnte kaum noch klar denken. Stattdessen bin ich nach Hause gegangen und habe geschaut, dass ich etwas Ruhe bekomme, denn ich habe diese Nacht schon wieder kaum geschlafen…

Hoffentlich wird es heute Nacht besser!

08.01.2012

Nach einer Nacht mit kaum Schlaf, bin ich heute in die Schule gegangen und habe mit Lisa in den siebten Klassen eine Gesamtwiederholung gemacht. Morgen sind nämlich Semesterprüfungen in Deutsch und die Schüler müssen eine Prüfung über die vergangenen fünf Kapitel im Buch schreiben.

Theoretisch hatten wir die Prüfung auch schon fertig, doch die Klassenlehrerin der einen  Siebten ist irgendwie durch einen Fehler an die von uns angefertigte Prüfung gekommen und hat sie an die Schüler weitergegeben, weil sie dachte, dass es ein Übungs- oder Infoblatt sei.

Damit war unsere Prüfung hinfällig, weil die Hälfte der Schüler die Prüfung schon eingesehen hatten. Deshalb hatten wir jetzt nur noch heute Zeit eine neue Prüfung zu erstellen, denn schließlich war die Prüfung schon morgen. Das hat uns leicht in Stress versetzt, verständlicherweise, denn so eine Prüfung schreibt sich nicht mal so schnell in fünf Minuten von selbst…

Leider hatte ich direkt im Anschluss Chinesischunterricht mit Elena und konnte mich nicht sofort an die Aufgabe machen. Dafür habe ich mich aber auch gefreut, Elena mal wiederzusehen! Schließlich war meine letzte Unterrichtsstunde vor Sanya, wenn ich mich recht erinnere 😉

Und sie war auch zur gleichen Zeit in Hongkong, aber wir haben uns leider irgendwie verpasst… Dafür hat sie mir ein Weihnachtgeschenk gemacht 🙂 Einen Doraemon-USB-Stick 😉

Supersüß!! 🙂 可愛い

Der Unterricht war auch wieder interessant, wie immer. Es freut mich immer wieder, wenn ich etwas Neues gelernt habe.

Wir haben uns auch über unsere Lieblingssänger ausgetauscht und nach den 120 Minuten Unterricht noch zwanzig Minuten auf Youku.com rumgesurft 😉
Wir sind eher Freundinnen als Lehrerin und Schülerin.

Zurück in der Schule (drei Stunden später) war Lisa schon fertig mit der neuen Prüfung und ich durfte Korrektur lesen. Das ging doch schneller als gedacht, da wir nicht viel geändert haben. Nur die Hörverstehensübung und die Sätze leicht abgeändert.

Anschließend habe ich noch drei Videos zum korrigieren bekommen. Langsam hängen sie mir echt zum Hals heraus… Kaum war ich auch mit dieser Aufgabe fertig, war die Deutschecke schon wieder dran… Und das Übliche vor den Prüfungen, dass viele Panik schieben und ich sie erst einmal beruhigen muss. Aber dafür sind die Schüler vor Prüfungen so motiviert 🙂

Außerdem helfe ich gerne, wenn sie Fragen haben, aber ich möchte, dass die Schüler von selbst auf mich zu kommen. Nur dann kann ich ihnen helfen.

Doch um halb sieben hat es mir dann gereicht. Ich wollte heim und ich hatte Hunger. Den ganzen Tag bin ich von A nach B gerannt, ohne Pause und ohne anzuhalten.

Auch Lisa wollte etwas essen und deshalb sind wir beide losgegangen. Einmal Tomate, Ei und Reis und dazu Milchtee. Zum Selbstkochen hatte ich heute keine Zeit und auch keine Lust mehr. Dafür war ich viel zu kaputt… und nach so einer unruhigen Nacht wird man auch ziemlich schnell gereizt.

Als Betthupferl habe ich mir noch eine kleine Süßkartoffel gekauft, die ein Straßenverkäufer uns angeboten hat. Ich esse diese heißen Kartoffeln echt gerne, aber es stehen nur selten Verkäufer bei mir in der Nähe. Die müsste ich dann schon gezielt in den Hintergassen aufsuchen und das möchte ich eher nicht.

Das einzige was ich jetzt noch wollte, war mein Bett und meine liebgewonnene Heizung <3

So habe ich mir zur Belohnung einen japanischen Film angesehen mit dem Namen „Paradise Kiss“, der die Live-Action Verfilmung zum gleichnamigen Manga und Anime ist. Einfach super umgesetzt muss ich sagen! Vor Allem das fortführende Ende gefällt mir sehr gut, aber mehr möchte ich nicht verraten. Der Film ist 2011 in Japan erschienen, aber bisher habe ich noch nicht von einem englischsprachigen Release gehört. Aber meine Quellen sind hier in China auch leicht abgeschnitten… Ich vermisse meine Mangahefte!!!

07.01.2013

Das Schöne am Montag ist, dass ich, wenn ich keine Lust habe aufzustehen, den Wecker gleich eine Stunde weiterstellen kann 🙂 Obwohl ich mir manchmal echt wünschen würde, dass ich das samstags auch könnte…

Aber diesmal bin ich zeitig aufgestanden und habe einen großen Berg Podcasts durchgearbeitet. In den letzten Tagen haben sich echt ein paar angestaut…

Und natürlich die obligatorische Alias-Folge, die ich mir jetzt jeden Tag gönne. Genauso wie die tägliche Dosis „Die drei Fragezeichen“ 🙂

Am Nachmittag habe ich mich dann für den Unterricht fertig gemacht und bin zur Schule gelaufen. Im Lehrerzimmer hat Lisa mir aber einen Stapel CDs in die Hand gedrückt und hat gesagt, dass ich nicht mit in den Unterricht kommen brauche. Ich sollte stattdessen die Videos auf den CDs durcharbeiten. Gesagt, getan.

Es waren ungefähr 20 CDs und auf jeder waren Videos von den Siebtklässlern. Es ging also wieder um die Selbstvorstellung. Manche Schüler sind echt gut, manche nicht so. Es gibt auch viele Schüler, die sich tatsächlich dabei gefilmt haben, wie sie dreist aus ihrem Schulheft vorlesen. Daneben gibt es ganz schlaue, die das Heft außerhalb des Kamerasichtfeldes halten, aber dafür die Augen nicht vom Boden heften können. Da weiß ich echt nicht was offensichtlicher ist. Aber gut, das ist natürlich gegen die Regeln und wird schlechter bewertet. Am schlechtesten habe ich aber definitiv ein Mädchen bewerten müssen, welches bei ihrer Vorstellung auf Deutsch nur Englisch gesprochen hat… Voll am Thema vorbei würd ich sagen?!

Ich habe ja auch noch nicht im Spanischunterricht meine Hauaufgaben auf Japanisch abgegeben… Was denkt man sich dabei? Beziehungsweise was erwartet man für eine Bewertung?

Nach dem Bewerten habe ich mich auch gleich auf die Deutschecke vorbereiten dürfen, wo ich aber drei supergute Mädels unterrichten durfte. So macht das Ganze auch wieder Spaß. Das ist es aber, was mich am meisten an der Deutschecke nervt. Je nach Gruppenzusammenstellung (bei den siebten Klassen sind es nur drei pro Gruppe) ist die Deutschecke schön und macht Spaß oder ist anstrengend und nervig. Doch als Lehrer muss man alle Schüler, ob gut oder ob schlecht, gleich behandeln. Was auch nicht immer einfach ist…

Nach der Deutschecke war Lisa schon weg und ich habe deshalb auch meine Sachen gepackt und bin nach Hause. Schließlich ist es nicht die Aufgabe der Freiwilligen Überstunden zu schieben 😉 Aber ich hatte eh keine Videos mehr zu korrigieren, denn der Rest war auf Lisas Festplatte.

In meiner Wohnung angekommen habe ich mir dann wieder etwas zu essen gekocht. Heute gab es Rührei mit Zwiebeln und Peperonis, einen Gurkensalat und zwei Scheiben Toast mit Frischkäse. Ja, ihr habt richtig gelesen: Frischkäse!

Den habe ich mir nämlich gekauft und war auch bereit ein bisschen mehr Geld dafür auszugeben! Importprodukt aus Deutschland von Milkana. Ich hätte auch Philadelphia kaufen können, hätte dafür aber das Doppelte ausgeben müssen! Ich warte aber nur noch darauf, dass mir hier in China richtiger Käse in die Hände fällt!

Ansonsten bin ich heute früh ins Bett gegangen. Das hätte ich mir aber auch gleich sparen können, weil ich eine rastlose und unerholsame Nacht vor mir gehabt habe…

05.01.2013

Heute war keine Schule, denn stattdessen gab es heute ein Treffen von der Partei, an dem die Lehrer, die auch in der Partei sind, teilnehmen müssen. Das Treffen fand in Zhuhai statt, was ganz in der Nähe von Macau liegt.

Eigentlich hätte auch Lisa mitgehen sollen, aber sie hat sich davor gedrückt 😛

Da dafür aber heute alle Lehrer im Bus nach Zhuhai saßen, fiel der Unterricht logischerweise aus. Ich habe die Gelegenheit voll ausgenutzt und den ganzen Tag im Bett verbracht. Es war wirklich der erste Tag, dass ich nicht irgendwo hin musste und wirklich voll und ganz meine Ruhe hatte. Ich denke, dass das schon seit drei Wochen nicht mehr vorgekommen ist. Teilweise hatte ich echt auch den Eindruck, dass ich mich noch von Sanya und Hongkong erholen musste 😉

Gegen Nachmittag habe ich es aber geschafft, mich aus dem Bett zu schälen und mich anzuziehen, damit ich unter Leute gehen kann. Schließlich war mein Kühlschrank komplett leer.

Also habe ich mich auf den Weg zum Megastore gemacht und habe mich dort mit viel viel Essen eingedeckt. Aber alles nur Gemüse und Obst, Eier und Milch. Ich habe beschlossen mich besser zu ernähren! Außerdem spare ich dadurch Geld, wenn ich nicht mehr so oft essen gehe. Wenn ich in den Frühlingsferien dann unterwegs bin, werde ich noch oft genug Essen gehen 😉

Am Abend habe ich mir dann einen richtig leckeren Tomatensalat gemacht 😉

06.01.2013

Obwohl es heute fällig gewesen wäre, haben sich die heiligen drei Könige oder die Sternsinger nicht bei mir blicken lassen…  Komisch 😉

Naja, aber was hätten sie gesehen Mich immer noch in meinem Bett, diesmal aber nicht am Faulenzen, sondern am arbeiten. Heute habe ich sämtliche organisatorische Dinge erledigt.

Ich habe mir Gedanken über meine Finanzen gemacht und fleißig rumgerechnet (ich bin sehr gut, was Buchführung betrifft :)), ich habe Routen geplant und mir Gedanken über die Woche gemacht, die vor mir liegt. Aber das Chinesisch lernen habe ich heute mal von mir weggeschoben, denn ich hatte den Kopf eh schon voll genug…

Heute war es zur Abwechslung auch nicht so kalt, aber ich mags trotzdem warm und nutze meine neue Heizung vollkommen aus. Ach, wie schön!

Ansonsten habe ich es aber gegen Abend auch wieder langsamer angehen lassen. Ich habe ferngesehen und gelesen bis ich mir schließlich was zum Abendessen gekocht habe. Das dauert nur immer ewig. Das Vorbereiten, das Kochen, das Essen und das Abwaschen… Irgendwie bin ich damit fast eineinhalb Stunden beschäftigt!

Das wäre dann heute auch die größte körperliche Anstrengung gewesen 😉