Stufe 4, auch kein Problem!

07.07.2013

Diesen Sonntagmorgen war ich mit Gosia zum Frühstück verabredet. Deshalb haben wir uns in Zhujiang New Town getroffen und sind ins top gegangen, wo es eine Auswahl an verschiedenen Frühstücksmenüs gibt. Ich habe mich für ein Sandwich mit Käse, Tomaten und Ei entschieden.

Wir haben uns ein bisschen über unsere weiteren Pläne ausgetauscht und auch uns über die Arbeit unterhalten. Es war aber wirklich unglaublich, dass ich in einer Woche schon nach Hause fahre. Dabei kam es mir so vor als hätte ich Gosia gerade erst kennengelernt.

Bei einem gemeinsamen Kaffee haben wir dann beschlossen am Samstag nach Nansha in den Tianhou Tempel zu fahren.

Das würde dann wohl mein letzter Ausflug werden hier in Guangzhou. Heute in einer Woche putze ich mein Zimmer… Woah, das kann ich mir gar nicht vorstellen!!

Ist das ein Traum?

Das Frühstück war übrigens sehr lecker, der Kaffee nicht so. Aber das ist ja nichts Neues. In Deutschland freue ich mich wieder auf richtig guten Kaffee! 😉

Ich habe dann mit Elena geschrieben und gefragt, ob sie im Büro sei. Denn ich habe mir gedacht, dass heute ein guter Tag wäre, um Gosia vorzustellen. Elena hat uns beide natürlich  sofort zu sich eingeladen und wir sind beide dann gerade um die Ecke in das Gebäude gegangen, wo Elena ihr Büro hat.

Dort waren zwei Lehrerinnen, Yafang und auch Elena, die gerade aber noch Unterricht hatte. Ich habe Gosia dann die anderen Lehrer vorgestellt und wir haben uns ein bisschen unterhalten. Allerdings war es dann für mich ein bisschen schwer sich zwischen Chinesisch, Englisch und Deutsch zu unterhalten und zwischen den Sprachen hin- und herzuspringen.

Aber irgendwie klappts ja dann doch immer.

Als Elena dann Zeit hatte, habe ich ihr Gosia vorgestellt und wir haben auch noch ein bisschen geredet. Gosia hat dann ein bisschen von der Polnischen Sprache erzählt, was mich und Elena besonders interessiert hat. Ich liebe Fremdsprachen wirklich!

Vielleicht lerne ich irgendwann noch eine osteuropäische Sprache?

Gosia war am Nachmittag aber mit einer anderen Freundin verabredet, deshalb ist sie früher gegangen. Ich hatte heute nämlich schon etwas anderes vor. Ich habe heute meine Chinesischstufe 4 Prüfung vor mir gehabt (HSK 4).

Während Elena zum Mittagessen gegangen ist, habe ich die Hörverstehensaufgabe bearbeitet, während Yafang mich beaufsichtig hat. Dann habe ich die restlichen zwei Aufgabenbereiche (Lesen und Schreiben) für mich selbst bearbeitet. Nach ungefähr 80 Minuten war ich dann fertig.

Ich hatte ein extrem schlechtes Gefühl, denn ich kannte viele der Zeichen einfach noch nicht. Ich bin zwar gerade dabei sie zu lernen, aber alle für die HSK 4 Prüfung hatte ich noch nicht gelernt. Deswegen war ich mir eigentlich sicher, dass ich durchgefallen war.

Elena hat dann sofort korrigiert und hat mir mitgeteilt, dass ich tatsächlich bestanden hätte!

BESTANDEN! HSK 4 IST BESTANDEN 😉

Allerdings – und das muss man dazusagen – mit 181 Punkten, wobei man 180 Punkte braucht, um die Prüfung erfolgreich abzulegen!

Aber egal, bestanden! Yeah! 😉

Jetzt kann ich mich noch mal gezielt vorbereiten und im Oktober in Deutschland die offizielle Zertifikatsprüfung ablegen.

Elena, Ich und Suzuki (Japaner)

Elena, Ich und Suzuki (Japaner)

Leider hatte Elena um vier Uhr wieder Unterricht, deswegen habe ich dann auf sie gewartet und mich mit ein bisschen Arbeit beschäftigt.

Heute ging es mir aber irgendwie nicht gut. Ich hatte schon den ganzen Tag Kreislaufprobleme und auch jetzt zeigten die sich. Ich fühlte mich nicht so gut und ich war glaube ich auch ziemlich blass. Irgendwann habe ich dann Yafang erklärt, dass ich es wohl nicht schaffe auf Elena zu warten, sondern früher nach Hause gehe, um mich auszuruhen. Vielleicht wurde es ja durch ein kleines bisschen schlafen besser?

Das wurde es tatsächlich. Aber ich habe auch drei Stunden geschlafen als ich nach Hause gekommen bin und habe es kaum noch geschafft wieder richtig wach zu werden. Aber egal, so konnte ich wenigstens mich voll ausschlafen, denn heute stand nicht mehr viel an.

Meine Kreislaufprobleme waren dann aber vorbei.

Ich weiß nicht woran das lag. Vielleicht an der Hitze und zu wenig getrunken? Das könnte ich mir erklären…

Aber es war nichts Ernstes.

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Rotweinfrühstück

06.07.2013

Ugh, wenn ich euch einen Tipp geben darf, dann macht das bitte nicht. Trinkt keinen Rotwein auf leeren Magen, also zum Frühstück.

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Aber um die gesamte Geschichte der Vollständigkeit halber zu erzählen, fange ich mal von vorne an.

Heute stand das Abschlussessen mit dem Schulleiter an, wozu ich vor ein paar Tage eingeladen worden war. Dafür waren wir um 12 Uhr im Büro verabredet.

Dementsprechend bin ich um 11 Uhr aufgestanden, habe mich geduscht und angezogen und habe mich dann zu Lisa isn Büro begeben. Dort wurden wir dann abgeholt und wir sind zusammen in einen Restaurant außerhalb des Campus gegangen. Das letzte Mal waren wir dort nach dem „Wald der Talente“-Wettbewerb im April zum Essen eingeladen.

Heute war ich aber der Ehrengast und durfte deshalb gegenüber der Tür sitzen, was bei manchen Chinesen wirklich eine große Ehre darstellt. Schließlich ist man dann die erste Person, die man sieht, wenn man zur Tür hereinkommt.

Der Schulleiter bzw. eigentlich der Vize-Schulleiter hat dann die Sachen bestellt, die bei uns auf den Tisch kommen. Zur Feier des Tages hat er einen 7 Pfund-Fisch bestellt… Den größten, den das Restaurant zu bieten hatte!

Wenn Geld keine Rolle spielt…

Nachdem alle Gerichte bestellt waren, folgte ein kleines Fotoshooting von uns allen. Es gab Einzelfotos, Paarfotos und ein Gruppenfoto mit mir, meinen Kollegen und dem Vize-Schulleiter Yan.

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Der „richtige“ Schulleiter kam übrigens nicht zu meiner Verabschiedung.

Jetzt kamen auch schon die ersten Speisen auf unseren Tisch und wir waren schon fast bereit anzufangen, als Herr Yan Entenhälse als Vorspeise auspackte.

Ja, die kann man hier abgepackt und gewürzt kaufen, so wie wir unsere Erdnüsse wohl kaufen. Und dann isst man mal einfach so einen Entenhals…

Und ich weiß wie unhöflich es ist abzulehnen, aber hier konnte ich nicht anders. Den Entenhals hätte ich im Leben nicht runterbekommen.

Da ich aber hier schon abgelehnt habe, durfte ich mich bei der nächsten Tradition nicht zurückziehen. Dem chinesischen Anstoßen „Ganbei“ (ihr kennt vielleicht das Japanische Kampai, das klingt so ähnlich), wobei man das Glas in einem Zug leeren muss.

Und dafür gab es heute keinen Baijiu (weißer Schnaps), sondern Hongjiu (Rotwein). Es fühlt sich einfach nicht richtig an, guten Rotwein zu exen, aber was sein muss muss sein. Es bleibt aber nicht bei dem einen Mal. Immer wieder wird man von anderen aufgefordert mit ihnen anzustoßen und da darf man auch nicht ablehnen. Und sofort danach wird das Glas wieder gefüllt, damit man ja keine Ausrede hat.

Ihr könnt euch vielleicht vorstellen, wie es einem geht, wenn man noch nichts gegessen hat und dann schon fast zwei ganze Gläser Rotwein intus hat…

Zum Glück ging das Essen dann los und ich konnte mich ein wenig beschäftigt geben.

Es gab Bohnen, Rindfleisch mit gebratenem  Kohl, Qingcai, Reistofu, Fischkopf und Reiskuchen und vieles mehr.

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Wirklich großen Hunger hatte ich aber nicht. Außerdem waren wir mehr mit Reden beschäftigt als mit Essen. Aber alles in allem war es ein schönes Beisammensein und ein schönes Abschiedsessen!

Zum Schluss habe ich dann noch eine Karte von meinen Kollegen geschenkt bekommen, wo jeder mir liebe Sprüche reingeschrieben hat (leider auf Chinesisch…)

Und vom Schulleiter habe ich dann Tee, eine Computermaus, einen USB-Stick und einen Stift im Sun Yat-sen Design bekommen. Alles war in einer edlen Geschenkbox verpackt. Eindrucksvoll und schön. Ich habe mich sehr gefreut.

Meine Kollegen sind dann nach Hause gegangen, Lisa hat sich mit ihrem Freund getroffen und ich bin ebenfalls nach Hause gelaufen. Dort habe ich das einzige gemacht, was in dieser Situation sinnvoll war. Hinlegen und den Rausch ausschlafen 😉

Ich habe es tatsächlich geschafft den halben Tag durchzuschlafen, dann ein bisschen was am Computer zu erledigen und mich dann wieder ins Bett zu hauen.

Dafür bin ich am nächsten Morgen katerfrei aufgewacht 😉

 

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Ausflug durch Yuexiu

05.07.2013

Diesen Ausflug habe ich eigentlich schon länger vorgehabt, aber es kam immer wieder etwas dazwischen. Aber heute habe ich ihn durchgezogen und längst fällige Orte besucht 🙂

Zuerst habe ich heute aber noch eine Unterrichtsstunde bei den Mädels gegeben, um ihnen die letzten Hinweise und den letzten Sprach-Crashkurs für Deutschland zu geben. Von dort aus bin ich dann zu meinem Ausflug aufgebrochen.

Als erstes bin ich mit dem Bus in den Yuexiu-Bezirk gefahren und nahe der Visumszentrale ausgestiegen. Mittlerweile kenne ich mich schon ganz gut aus in Guangzhou.

Von dort aus bin ich dann zum Wuxianguang aufgebrochen. Dort war ich zwar schon zweimal, aber ich stand jedesmal vor verschlossenen Türen. Heute war ich endlich rechtzeitig dort und konnte mir endlich diesen Tempel ansehen.

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Der Tempel ist zu Ehren der Heiligen und den fünf Ziegen errichtet worden, die Guangzhou damals vor einer Hungersnot gerettet hatten. Die Ziegen sind der Legende nach zu Stein geworden und stehen heute noch im Yuexiu-Park. Meine Stammleser kennen die Ziegenstatue mittlerweile wohl schon in- und auswendig 😉

Zu dieser Legende gab es aber in dem Tempel aber viele Holzschnitte und einen Altar. Außerdem eine Ausstellung über „Guangzhou, die Stadt der Blumen“ und zu guter Letzt „den ersten Linnan-Turm“, der die größte Bronze-Glocke Guangdongs beherbergt.

Also dafür, dass der Tempel so klein war, hatte er erstaunlich viel zu bieten! Und alle Beschreibungen gibt es auch auf Englisch, sodass man auch als Nicht-Chinese versteht, was da geschrieben steht.

Zum Abschluss gab es noch eine kleine Ausstellung, über die Dinge, die man gefunden hat, als man Teile des alten Tempels ausgegraben hat.

Nach dem „Tempel der fünf Heiligen“ bin ich wieder zur Bushaltestelle zurückgekehrt und habe mich weiter nach Norden begeben. Dort gab es nämlich das Museum „Grab des Nanyue-Königs“, welches auch in jedem Reiseführer als Sehenswert beschrieben wird. Ich kann mich dem jetzt nur anschließen. Für einen Eintrittspreis von 12 Yuan ging es in diesen großen merkwürdigen Bau, der jedem auffällt.

Die erste Ausstellung dieses Museums war über die Porzellan-Kopfkissen aus dem alten China. Mich hat das spontan an den Film „die Geisha“ erinnert, da die Protagonistin in dem Film auch lernen muss, auf einer Kopfstütze zu schlafen, was nicht wirklich angenehm war.

Bequem sahen dementsprechend die Porzellankissen auch nicht aus. Allein der Name lässt sich ja nicht mit bequem in Verbindung bringen… Aber die meisten sahen eigentlich ganz süß aus.

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Trotzdem möchte ich so eins doch nicht haben. Ich bin schon mit meinem Holz(b)rett überfordert.

Im zweiten Stock gab es dann eine Ausstellung über die verschiedenen Waffen in Afrika.

Aber im dritten Stock kam dann endlich die eigentliche Ausstellung. Zuerst geht man durch eine Tür nach draußen und findet sich auf einem kleinen grünen Hügel wieder, der eine Glaskuppel in der Mitte hat. In diese Glaskuppel kann man hineingehen und kann dort direkt auf das Grab des Nanyue-Königs sehen, welches man damals gefunden hat, als man den Elefantenhügel (so heißt das Gelände) abgraben wollte, um ihn besser bebaubar zu machen.

Das Grab ist über 2000 Jahre alt und man hat dort drinnen die Überreste eines Königs, seiner Konkubinen und vielen Menschenopfern gefunden.

Irgendwie hat mich das Grab an Ägypten erinnert, aber ich weiß nicht warum.

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Heute ist das Grab begehbar und man kann hinabsteigen und sich die niedrigen Grabräume ansehen. Die einzelnen Abschnitte sind ungefähr 1,4 Meter hoch und man muss sich schon bücken, um in die einzelnen Zimmer zu kommen. Dort unten riecht es muffig und alt und trotz der hellen Beleuchtung fühlt man doch eine leichte Beklemmung, aber ich fand es höchst interessant. Vor Allem wenn man sich vor Augen führt, dass dieses Grab über zweitausend Jahre alt ist, also älter als Jesus Christus, wenn man so will.

So etwas Altes habe ich noch nie gesehen.

In einem Gebäude außerhalb des Grabes wurde ein zweites Museum eingerichtet, welches sich dann aber nur mit den Dingen befasst, die man im Grab gefunden hat. So kann man alte Waffen, Schmuck, Grabbeigaben, nachgestellte Särge, die Überreste (sieht aus wie Sand) der Toten, sowie viele Werkzeuge.

Besonders faszinierend fand ich den Anzug, den man dem Toten angelegt hat, um seine Seele zu beschützen. Zu diesem Zweck hat man kleine Jadeplättchen zu einer Rüstung zusammengenäht, die aber den kompletten Körper bedeckt. Die einzelnen Jadeplättchen sind kaum größer als eine SD-Karte und dahinter steckt eine enorme Feinarbeit.

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Ein interessantes und empfehlenswertes Museum!!

Direkt gegenüber des Museums geht es in den Yuexiu-Park und nachdem ich ja heute schon im Tempel zu Ehren der fünf Ziegen war, habe ich mir gedacht, dass ich sie doch im Original sehen muss 😉

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Außerdem hat sich Elena Postkarten gewünscht, die man dort kaufen kann und da habe ich mir gedacht, dass ich doch mal ein paar Päckchen für sie besorge.

Nach einer kurzen SMS-Unterhaltung haben ich und Elena uns dann auch kurzfristig verabredet und ich bin mit der Ubahn nach Zhujiang New Town gefahren. Anstatt aber den direkten Weg zu ihrem Büro zu gehen, habe ich einen kleinen Umweg gemacht und bin zu einer Bäckerei gelaufen. Dort habe ich ein Stück Vanille-Rolle und ein Stück Erdbeer-Rolle, sowie eine kleine Pizza gekauft.

Mit dieser Ausrüstung bin ich dann zu ihrem Büro gegangen und habe sie mit süßen Stückchen zum Kaffee überrascht.

Als sie dann später am Abend zum nächsten Unterricht aufgebrochen ist, sind wir noch zusammen zur Ubahnstation gelaufen. Da sie aber nach Wuyangcun ging, bin ich zur dortigen Bushaltestelle gelaufen und zur Abwechslung mal mit dem Bus nach Hause gefahren. So mittlerweile ist mir Busfahren sogar tausendmal lieber als mit der Ubahn zu fahren.

Und dann kam ich zuhause an und habe mich auf mein Bett gesetzt.

Und dann wurde mir bewusst, dass ich heute das letzte Mal als Leherin gearbeitet habe. Heute war nämlich die letzte Stunde mit Sebastiana und Marie, da sie beide schon morgen nach Deutschland fliegen werden… Damit war das der letzte Unterricht in der Mittelschule der Sun Yat-sen Universität.

Mit diesem Tag war meine Lehrertätigkeit in diesem FSJ tatsächlich vorbei…

(Ich kann gerade leider keine Bilder hochladen (warum auch immer) aber die folgen noch, versprochen! :D)

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Immer langsam, immer mit der Ruhe!

04.07.2013

Der Flug hat es echt geschafft mich völlig aus der Bahn zu werfen… Ich war fertig ohne Ende und ich habe es gerade noch geschafft den Unterricht mit dem Mädels zu verschieben, bevor ich wieder in den Tiefschlaf gefallen bin.

Ich glaube mich zu erinnern, dass ich erst gegen halb eins wieder das Bewusstsein erlangt habe 😉

Um 14 Uhr ging es dann in den Unterricht, den vorletzten, mit Sebastiana und Marie. Auch dieser Unterricht verlief wie alle anderen auch recht gechillt und schon nach zwei Stunden war ich wieder frei.

Danach bin ich wieder ins Bett gegangen 😀

Ich kann euch wirklich nicht sagen warum, aber dieser Tag heute war anstrengender als die drei Tage Shanghai zusammen. Meine Theorie ist ja die anhaltende Hitze…

Am Abend haben ich und Lisa und „ihr Cousin“ uns im Campusrestaurant zum Abendessen getroffen. Dieser Cousin ist eigentlich der Cousin einer guten Freundin und Lisa nimmt ihn gerade unter ihre Fittiche, da er das erste Mal in Guangzhou ist. Aus diesem Grund hat sie ihn heute auch zum Essen eingeladen.

Es gab mal wieder Garnelen süß-sauer (mein Favorit, aber das wisst ihr ja schon), scharfes Chili-Rindfleisch, Frösche, Auberginen und dazu Milchpudding mit roten Bohnen.

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Und ja, ich habe alles gegessen. Auch die Frösche.

Am Gespräch konnte ich mich aber kaum beteiligen, weil das ganze Business-Vokabular und Informatik-Wörter habe ich noch nicht gelernt, sodass ich nur Brocken verstehen konnte.

Aber das war ja auch egal, schließlich hätte ich wohl eh nichts Sinnvolles zu diesem Gespräch beitragen können, schätze ich.

Der Typ war sowieso ein bisschen komisch, aber auch nur 2 Jahre älter als ich. Er war nur so glücklich, dass er einen Job nach seinem Studium gefunden hat, weil damit hat China gerade am härtesten zu kämpfen. Es gibt dieses Jahr einfach zu viele Absolventen, die sich auf einen Job bewerben und viele gehen in diesem Kampf leer aus…

Hoffentlich wird das zu keinem langanhaltenden Problem.

Wo ich in 2 Jahren wohl stehe?

 

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Mein Jahr im Rückblick – Workshop

03.07.2013

Nach einer Party kommt man morgens immer recht schwer aus den Federn, das dürfte allgemein bekannt sein 😉

Aber heute lief das bei allen erstaunlich gut. Ich, Milena und Florian haben uns um 9:15 Uhr zum Frühstück verabredet und wir sind in eine französische Bäckerei um die Ecke gegangen.

Da habe ich mir einen Latte Macchiato und ein Parma-Schinken-Sandwich zu essen geholt. Eigentlich mag ich Schinken nicht so gerne, aber nach einem Jahr Abstinenz tat es gut mal wieder in einen echten (nicht künstlichen) Schinken, wie ich ihn von zu Hause kenne, zu beißen! Und das Ciabatta-Brot war auch göttlich! 😉

Im Hostel haben wir dann auf die anderen gewartet, damit wir gemeinsam aufbrechen konnten, aber trotzdem haben wir es nicht rechtzeitig zum vereinbarten Termin geschafft. Wir sind nämlich mit dem Taxi gefahren und mitten in die Rush Hour reingeraten… Somit war es dann vorbei mit der Pünktlichkeit.

Eine Stunde später erreichten wir das Goethe-Institut Shanghai, wo schon Laura, Julian und Saskia auf uns warteten…. Peinlich. Aber auch nicht unsere Schuld, naja, nicht ganz.

Das Goethe Institut in Shanghai ist im Vergleich zu dem im Peking um einiges kleiner, aber dafür viel angenehmer und einladender. Ich habe mich dort gleich viel wohler gefühlt als in den Büroräumen des GI in Peking.

Der erste Programmpunkt war ein Aufwärmspiel mit Bildern bei dem wir frei assoziieren konnten, was uns zu den mehr oder weniger abstrakten Fotografien von Kunstwerken einfiel. Als nächstes folgte dann der Hauptpunkt, wo jeder von uns seine PPT vorstellte. Es war wirklich interessant zu sehen, was die anderen so in ihren letzten 11 Monaten erlebt haben. In manchen Bereichen haben wir alle ganz unterschiedliche Erfahrungen gehabt und manchmal haben wir alle doch unabhängig voneinander das gleiche erlebt.

Unterm Strich haben wir alle aber ein höchst interessantes und außergewöhnliches Jahr erlebt.

Nachdem wir acht unsere Präsentation beendet hatten, ging es dann zum Mittagessen, wo wir fleißig diskutierten und uns noch besser austauschen konnten, über das, was wir so gesehen haben. Das Essen aus der Hongkong-Küche wurde da fast zur Nebensache.

Der Nachmittag war dann ganz im Sinne der Kreativität mit Schreiben verbracht. Wir haben verschiedene Kurzgeschichten geschrieben, die sich mehr oder weniger mit unserem China-Jahr beschäftigen, aber eben durch andere Zugänge. Eigentlich bestanden unsere Kurzgeschichten immer aus Stichwörtern, die wir durch spontanes Assimilieren herausgefunden haben.

Insgesamt eigentlich eine sehr sinnvolle Veranstaltung und ich bin froh, dass ich zu diesem Abschlussseminar gegangen bin. Es hat sich für mich auf jeden Fall gelohnt!

 

Nun hieß es aber Abschied nehmen, denn mit diesem Tag endete unser Shanghaiaufenthalt. Das bedeutete aber auch, dass ich nach Guangzhou zurückfliegen würde und die anderen frühestens in Berlin wieder sehen würde…

Warum fühlt sich auf einmal alles so komisch und so… endgültig an?

Um 17 Uhr stand ich dann mit meinem Köfferchen in der Ubahn und bin zum Hongqiao-Airport gefahren. Die Fahrt dorthin dauerte auch wieder ewig… dabei waren es glaube ich nur 7 Stationen oder so.

Am Flughafen lief dann alles problemlos ab und um 19:10 konnte ich in das Flugzeug einsteigen, welches 20 Minuten später abheben sollte.

Richtig, sollte.

Denn zwei Minuten vor Start kam die chinesische Durchsage, dass unser Abflug sich wegen Problemen um eine Stunde oder mehr verschoben hat. Ungläubig habe ich an dem gezweifelt, was ich verstanden hatte, bis es die englische Durchsage bestätigte. Auf unbegrenzte Zeit verschoben.

Und hier in dem Flieger sitzen schon alle Menschen angeschnallt und abflugbereit. Sogar die Gangway war schon wieder zurückgefahren. Das bedeutete: Wir kommen hier auch nicht mehr raus.

Die Stewardessen haben dann einfach das Essen ausgeteilt, welches wir dann im stehenden Flugzeug gegessen haben. Danach habe ich dann nach einer Decke gefragt und habe versucht die verbleibende Zeit zu verschlafen.

2 ½ Stunden später haben wir dann endlich abgehoben…

Für das Warten wurden wir aber dann mit einer perfekten Sicht auf Shanghai bei Nacht entschädigt, wo wir den leuchtenden Knotenpunkt aus der Luft begutachten durften.

Doch schon kurze Zeit darauf war ich schon wieder eingeschlafen.

Um halb 12 landeten wir dann endlich in Guangzhou, doch die Ubahn war bereits nicht mehr im Betrieb und auch mein letzter Bus zur Sun Yat-sen University ist schon abgefahren…!!

Deswegen bin ich in einen anderen Bus zum Haizhu Guangchang gefahren und von dort aus weiter mit einem Taxi zum Westtor der Universität. Das war ja fast eine halbe Weltreise!!

Um 2 Uhr kam ich endlich in meiner Wohnung an und bin todmüde ins Bett gefallen…

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Zweiter Tag in Shanghai

02.07.2013

Da heute ein Ausflug geplant war, sollten wir uns mit Julian und einer Vertreterin vom Goethe-Institut an der U-Bahnstation treffen.

Auf demWeg dorthin fand dann das große Frühstücksuchen statt!
Unser erster Stopp war der Baozi-Stand, wo ich mir ein Honig-Mantou und ein Baozi gefüllt mit schwarzem Sesam gekauft habe. Als nächstes gings zum Family Mart, wo ich mir zwei Huangnaibao gekauft habe. Huang (Gelb) und Nai (Milch) im Baozi, sozusagen. Also gefüllt mit einer gelben Creme. Ich mag diese Sorte sehr gerne! Dazu gabs frischen Obstsaft und Wasser und damit war mein Frühstück und mein Reiseproviant gedeckt.

An der Ubahnstation haben wir uns dann getroffen und sind dann weiter zum Busbahnhof gefahren. Dieser Bus sollte uns dann nach Chongming Island, der drittgrößten Insel Chinas bringen. Die anderen größeren Inseln Hainan (Dort war ich an Weihnachten) und Taiwan kennt ihr sicher.

Die Fahrt dauerte etwas mehr als eine Stunde und führte uns über die Shanghai Changjiang Daqiao (Also wörtlich: „Shanghai Yangtze große Brücke“) aus der Stadt heraus zu der Insel. Diese Brücke ist 16 Kilometer lang und spannt sich über den Fluss Yangtzekiang.

Aber um ehrlich zu sein, habe ich auf der Fahrt mehr gedöst als aus dem Fenster zu schauen. Lediglich meine Fähigkeit 5 Minuten vor Ankunft aufzuwachen, hat dafür gesorgt, dass ich nicht total verpennt ausgestiegen bin 😉

Von hier aus ging es weiter mit einem anderen Bus zum „Ecological Village“, wo wir heute gemütlich angeln wollten. Auf dem Weg dorthin sahen wir kleine Dörfer, viel unberührte Natur und kaum Menschen, was für die Orte, die ich bisher hier in China gesehen habe, selten zugetroffen hat. War also etwas Neues, sozusagen 🙂

 

Allerdings setzte sich das auch im „Ecological Village“ so fort. Es gab zwar Häuser, Infrstruktur, Schilder und alles was eine Stadt so ausmacht, doch es gab keine Menschen. So langsam wurde das Ganze ein wenig unheimlich.DSC01212

Am Ticketschalter (20 Yuan) gab es dann eine Person, die ich aber durch das verdunkelte Glas kaum gesehen habe. Als nächstes gab es ein paar hundert Meter weiter einen Mann, der unsere Tickets kontrollierte, bevor wir zu den Seen gehen durften. Als wir fragten, wo man denn die Angeln und die Ausrüstung leihen könnte, wusste niemand Bescheid. Merkwürdig.

Die Seenlandschaft war aber wirklich sehr schön und es war auch angenehm ruhig, auch wenn die Sonne gnadenlos auf uns herunterbrannte.

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Von Menschen oder Angeln war aber immer noch nichts zu sehen.

In einem Pavillion in einem Bambuswald machten wir eine Pause um uns zu beratschlagen. Schließlich wollten wir alle Angeln 😉

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Die Jungs sind dann losgezogen und haben das Dorf erkundet, während wir Mädels uns im Schatten ein wenig ausgeruht haben. Es war viel zu heiß heute!

Nach ungefähr 20 Minuten kamen die Jungs zurück und sagten, dass es schlechte Neuigkeiten gäbe. Die Möglichkeit zu Angeln wurde diese Woche abgeschafft. Das musste also ausfallen…

Schade!

Allerdings war es draußen wirklich viel zu heiß und alle wirkten ziemlich müde, obwohl wir ja eigentlich nichts gemacht hatten heute.

Deshalb machten wir uns auf den Weg zurück und schnappten uns wieder den Bus.

Das war nämlich schon ein Abenteuer genug. Ich bin noch nie (!) und wirklich auch hier in China noch nie so in einem Fahrzeug herumgeschleudert worden! (Und das soll was heißen, denn die Busfahrer in Guangzhou haben auch ein paar ganze fiese Bremsen)

Aber das lag weniger am Bus heute, sondern an der Straße, die gerade repariert wird. Na zum Glück…

Ein weiteres Abenteuer stellte die Toilette am Busbahnhof dar… Ich dachte ja eigentlich, dass ich nach der Toilette ohne Kabinen in Leshan schon das Schlimmste gesehen hatte, aber das heute kam fast an das öffentliche Pinkeln ran. Aber nur fast, deswegen Platz 2 der unglaublichsten Toiletten.

Die Toilette hier stank erstmal fürchterlich (selbsterklärend), aber sie hatte einzelne Kabinen (Pluspunkt). In der Kabine jedoch gab es eine ungefähr 30 Zentimeter tiefe Rinne, die alle Kabinen miteinander verband und man konnte sich nur rechts und links über diese Rinne stellen…

Man konnte auch zusehen, was vom Nachbar oder dessen Hintermann so vorbeikam…

Und man konnte die Spülung miterleben, wenn halt mal in einem bestimmten Intervall Wasser in die Rinne geleert wurde, die die Überreste zum Abfluss transportierte…

Igitt.

Wie gesagt: Platz 2 der unglaublichsten Toiletten…

 

Die Busfahrt von der Insel wieder zurück nach Shanghai war dafür angenehmer 😉

Unterwegs entschieden wir uns auch dazu, dass wir danach Kantonesisch essen gehen würden, wogegen ich persönlich nichts hatte. Ich habe mich mit der kantonesischen Küche mittlerweile ganz gut angefreundet und sie schmeckt mir auch am besten, nach der Sichuan-Küche selbstverständlich. Nichts geht über meinen Malaxiangguo! 😀

In dem Kantonesischen Restaurant haben wir auch wirklich die Plate geputzt und mussten mehrmals nachbestellen, damit wir richtig satt wurden. Wir haben von Bohne, über Garnelen, über gefüllte Teigrollen, Pilze, Curry, Süß-Sauer, Pfeffer-Rindfleisch und Qingcai alles gegessen. Ich muss sagen, dass alles sehr lecker war und soweit ich das beurteilen kann, hat es den anderen auch gemundet 🙂

Nach dem Essen sind wir uns dann aber einig gewesen, dass wir zum Hostel zurückgehen und uns ausruhen, da es wirklich viel zu heiß war, um irgendetwas zu machen. Draußen auf den Asphaltstraßen und den Häuserschluchten war es noch viel schlimmer.

Deswegen habe ich mich mit meinem PC, sowie die meisten der anderen auch, an die Arbeit und meine PPT für morgen fertig gemacht. Und das Handout auch.

Leider habe ich mich immer wieder ablenken lassen und habe ziemlich lange gebraucht, bis ich fertig wurde. Zum Schluss habe ich mich für eine Bilderpräsentation entschieden, die jeden einzelnen Monat beschreiben sollten. Das sollte mein Jahr im Rückblick werden.

Wie ich den anderen schon anmerken konnte, war heute Abend aber noch etwas geplant. Und ich hatte noch ein wenig Hunger. Ohne eine richtige Basis sollte man den Abend nicht starten… Wenn ihr wisst was ich meine 😉

Um 10 Uhr hatten aber die meisten Restaurants und Straßenverkäufer schon geschlossen, sodass ich und Milena, die mich begleitete, zum 7Eleven gegangen sind, wo wir Chips und Trinken gekauft haben, sowie ein Snickers und einen Joghurt für mich als Abendessen.

Mit unserer „Ausrüstung“ haben wir uns dann auf der Dachterrasse ausgebreitet, bis die Jungs mit der Bierlieferung kamen. Und mit unserem reizenden Angebot haben wir auch ganz schnell die anderen Hostelgäste an unseren Tisch gelockt, die sich auf ein Bier zu uns gesetzt haben. Man lernt in Hostels wirklich die unterschiedlichsten Leute und aus verschiedenen Nationen kennen!

So war das in Sanya oder auch letztes Mal hier in Shanghai oder auch in Chengdu.

Hostels sind schon was Tolles, habe ich feststellen dürfen.

Um halb eins ging es dann aber wirklich los. Wir suchten uns Taxis und fuhren an den Bund, um uns in einen höchst exklusiven und viel zu noblen Club zu setzen, der heute „lateinamerikanischen Abend“ als Motto hatte. Der Club war echt schön und man konnte sich toll unterhalten, weil die Musik nicht so ohrenbetäubend war. Allerdings waren wir nicht gerade das Klientel, wie es schien. Denn überall waren Geschäftsmänner oder wichtig aussehnde Business-Menschen in Anzügen und Kostümen. Und zu 90% auch nur Ausländer.

Das war wohl das einzige Kriterium, welches wir voll und ganz erfüllten 🙂

Hier waren wir aber nur übergangsweise, um uns mit Liens Mitbewohner, einem Japaner zu treffen, bevor in den nächsten Club weiterzogen…

Dort trafen wir uns mit einem Freund, der uns einen Tisch besorgt hatte. Ich aber war ehrlich gesagt enttäuscht, dass wir den Club wechseln mussten, da die Musik hier einfach nur schlecht war… Und auch viel zu voll.

Irgendwie machte es mir keinen Spaß.

Als dann eine Chinesin vor unseren Tisch gekotzt hatte, wars mir zu blöd und ich bin nach draußen gegangen. Florian hat mich begleitet und zusammen haben wir uns beim Family Mart einen Kaffee gekauft und uns irgendwo hingesetzt. Aus dieser Distanz konnten wir die Leute beobachten, die aus den Club getaumelt kamen… hihi 🙂

Ich weiß gar nicht, wie lange wir da draußen gesessen sind, als plötzlich ein Taxi hielt und zwei Chinesen ausstiegen, die direkt auf uns zu liefen.

„Hey, sprecht ihr Deutsch?“ fragte uns der eine in einem Wiener Dialekt.

„Ja. Woher kommt ihr?“

„Aus Wien, wir sind zum ersten Mal in Shanghai. Ist der Club gut?“

„Net so.“
„Gibt’s dort Mädels?“

„Ja schon“ antworteten wir wieder.

„Yeah, los Jungs! Da gibt’s Mädels!“ rief einer der beiden und aus dem Taxi stiegen noch zwei weitere aus. Dann verschwanden sie im Club.

Und weg waren sie…

Wie lustig!

 

Da haben wir selbst aber wieder gemerkt, dass wir sie sofort für Chinesen gehalten haben. So leicht lassen wir uns immer noch von Äußerlichkeiten täuschen und haben unsere Meinung schon schneller über Menschen gefällt, als es uns bewusst ist.

Dass uns die beiden auf Deutsch ansprechen, damit hätten wir beide nicht gerechnet.

Ich und Florian haben dann aber eine Entscheidung getroffen und wollten zurück gehen. Auch Julian und Milena schlossen sich uns an. Dann schnappten wir uns ein Taxi und fuhren zurück zum Hostel.

Der zweite Tag war vorbei.

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Man sieht sich immer zweimal, Shanghai!

01.07.2013

Als ich um 4 Uhr immer noch wach gelegen bin, habe ich es aufgegeben. Stattdessen habe ich im ganzen Zimmer Kakerlaken-Gift ausgelegt, da ich ja schließlich nicht will, dass hier die große Party abgeht, wenn ich nicht da bin.

Mit einem leicht besseren Gefühl, aber einem leicht schweren Kopf, habe ich dann um 4:45 Uhr meine Wohnung verlassen und habe mich auf den Weg zur Flughafen-Transfer-Bus-Station begeben. Die Jungs von der Security (nicht von der Mittelschule, sondern vom Westtor der Universität) waren ganz geschockt, als sie mich mit dem Koffer gesehen haben.

„Fliegst du heute schon nach Hause?!“

Ich konnte sie aber beruhigen und sagen, dass ich nur einen kurzen Urlaub in Shanghai einlege.

Mit dem Bus kam ich dann recht früh am Flughafen an und ich konnte den Sonnenaufgang vom Busfenster aus beobachten.

Dann habe ich eingecheckt, mein Gepäck aufgegeben und bin auch sofort durch die Sicherheitskontrolle und bin zum Boarding Gate gegangen.

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Ich war mal wieder die einzige Ausländerin dort und ich fühlte mich wie im Zoo. Alle haben beobachtet was ich mache. Egal ob ich einen Kaffee bei Starbucks oder eine Flasche Wasser beim Kiosk gekauft habe. Alle Augen waren auf mich gerichtet.

Generell macht mir das auch nichts aus, aber wenn ich nicht geschlafen habe, dann bin ich ein bisschen gereizt und reagiere äußerst empfindlich darauf.

Zum Glück kamen später noch zwei weitere Ausländer ans Gate, sodass ich ein wenig Aufmerksamkeit abgeben konnte.

Im Flugzeug selbst habe ich dann endlich versuchen können etwas Schlaf abzubekommen. Doch gerade als ich eingeschlafen war, kam das Frühstück und die haben mich tatsächlich aufgeweckt…

Das gleiche Spiel lief danach, als sie durch die Reihen gingen und Trinken verteilten! Dafür wurde ich tatsächlich wieder aufgeweckt. Insgesamt hat das mit dem Schlafen also nichts gebracht…

Um halb 10 bin ich dann gelandet und hatte danke des schönen Wetters einen tollen Blick auf Shanghai von oben. Danach lief alles automatisch. Aussteigen, Koffer abholen und zur Metro laufen. Den Weg zum Hostel kannte ich von damals (November) noch sehr gut.

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Dass ich aber gerade an einem der größten Flughafen der Welt gelandet bin, habe ich nur am Rand wahrgenommen 😉

Vom Shanghai Pudong Airport zum Hostel habe ich aber trotzdem fast 2 Stunden gebraucht, obwohl ich nicht umsteigen musste… Wirklich unglaublich. Wenn ich mich richtig erinnere, dann hat Shanghai das längste Ubahn-System der Welt.

Am Jingan-Temple musste ich dann aussteigen und bin den Weg durch die Straßen zum Hostel gelaufen, wo wir auch schon unser Zwischenseminar hatten. Letztes Mal hatte ich aber alle denkbaren Klamotten übereinander angezogen, weil es doch recht kalt war, und heute wusste ich nicht was, ich noch ausziehen sollte.

Shanghai ist vielleicht heißer als Guangzhou, weil die Hitze sich wegen den vielen Straßen und dem höheren Verkehrsaufkommen leichter staut, aber Guangzhou ist definitiv schwüler!! Die Hitze hier ist wenigstens trocken, aber das macht das Ganze auch nur minimal angenehmer…

Im Hostel angekommen, habe ich dann die anderen getroffen. Lien, Robin, Theresa, Anton, Christina und den Goethe-Praktikant Julian. Die waren gerade nämlich beim Einchecken und da kam ich genau rechtzeitig!

Es war auch echt toll die alle wiederzusehen, da ich die meisten das letzte Mal im November gesehen habe! Man hat dann wirklich viel zu erzählen, wenn man einen so lange Zeit nicht sieht! Vor Allem hat sich bei uns ja alles normalisiert in den letzten Monaten und wir haben nun einen ganz anderen Blick auf die Dinge.

Bei einem waren wir uns alle aber einig: Wir konnten es kaum glauben, dass die Zeit hier in China jetzt für uns vorbeigeht…

Nach einem Mittagessen und einer schnellen Dusche, die dringend nötig war, haben wir uns alle auf der Dachterrasse getroffen und ein Erfrischungsbier getrunken. (Insgesamt haben wir glaube ich den Bierkonsum in dem Bezirk in den drei Tagen um 150% gesteigert :D)

Es fehlten nur noch Milena und Florian, die beide noch nicht in Shanghai angekommen waren. Da wir aber eh erst um 17 Uhr verabredet waren, konnten wir noch ein bisschen ausruhen.

Ich habe die Zeit am PC und mit den anderen verbracht, da wir ja alle eine PPT zum Thema „Mein Jahr im Rückblick“ machen sollten. Da haben wir uns dann alle auch gleich austauschen können.

Eigentlich wollte ich ja schlafen, aber meinen müden Punkt hatte ich schon wieder überwunden…

Gegen 17 Uhr kamen dann auch die zwei Nachzügler an, auf die wir noch warteten bevor wir zu Mr. X, unserem ersten Programmpunkt aufbrachen.

Dort haben wir uns mit Julian und Laura, beide vom Goethe-Institut Shanghai, getroffen, die schon auf uns warteten. Mit so einer großen Gruppe ist es aber auch schwer pünktlich zu sein. Es gibt nämlich immer ein paar, die etwas langsamer als die anderen sind (z.B. ich… ;)).

Aber nun zu Mr. X. Ihr fragt euch, was das ist?

Zu Recht. Ich hatte nämlich auch keine Ahnung. Zunächst wurden uns ALLE Sachen weggenommen und in einem Spint verschlossen. Dann wurden wir in ein Zimmer geführt, wo uns die Spielregeln erklärt worden sind:

„Ihr habt eine Stunde Zeit, um aus diesem Raum herauszukommen. Der Ausgang führt euch nach oben. Der Schlüssel des Rätsels hängt mit diesen Uhren zusammen. Viel Erfolg.“

Und damit fiel die Tür ins Schloss und es wurde dunkel. Wir hatten drei Taschenlampen und standen in einem Zimmer mit vielen Uhren an der Wand, einem merkwürdigen Tisch in der Mitte. Wirklich spannend und gruselig.

Sobald wir die Uhren richtig eingestellt hatten, tauchte eine Tür auf, die wir nun mit der richtigen Kombination vollständig öffnen konnten.

Die Kombination leuchtete in den Uhren auf und danach sprang das Gitter in der Tür auf.

Durch dieses Gitter ging es durch einen Tunnel ins Nebenzimmer, wo ein Skelett an der Wand hing, eine Truhe auf dem Boden stand und wieder ein seltsamer Tisch zu sehen war.

In der Truhe waren Puzzle-Stücke, die wir auf dem Tisch des ersten Raumes zusammensetzen mussten. Die Anleitung dazu war in dem zweiten Raum zu lesen.

Ihr merkt schon, dass man hier wirklich viel knobeln muss!

Nachdem wir das Puzzle gelöst hatten, tauchte eine neue Kombination auf, die wir auf dem zweiten Tisch eingeben mussten, damit die Zahlenfolge für die Schlösser an den Säulen im Raum 1 zu öffnen. Nun waren wir schon fast am Ende.

Die Säule öffnete eine Geheimtür und die Säule im Inneren war hohl und darin war eine Eisenleiter, die aus dem Raum führte…

Wenig später standen wir auf dem Dach des Hauses und wurden über die Treppe wieder in den Raum zurückgeführt.

Was sich jetzt so schnell liest, war ziemlich schwer zu lösen und wir haben dankenswerterweise auch einen extra Zeitaufschub bekommen. Außerdem haben wir unglaublich viele Tipps gebraucht, die uns erst auf die richtige Fährte gebracht haben! Aber es war eine richtig tolle Gruppenübung und wirklich spannend!

Soweit ich weiß, gibt es so etwas nur in Shanghai, aber es lohnt sich wirklich. Ich hatte viel Spaß und die einzelnen Rätsel (es gibt auch noch viel mehr Räume) sind sehr aufwendig und toll gemacht!

Den anderen hat es auch gefallen!

Nach unserem kleinen Abenteuer waren wir Detektive natürlich ziemlich hungrig und wir sind gleich in das nächste Restaurant eingefallen. Dort gab es Chongqing-Küche, also „leicht scharf“, aber wir haben uns trotzdem den Bauch vollgeschlagen. Dabei haben wir uns wieder über unsere Erlebnisse, aber auch über unsere Pläne ausgetauscht.

Meiner Meinung nach sollten alle Freiwilligen so ein länderbezogenes Abschlussseminar haben und nicht erst in Berlin alle zusammen die Möglichkeit zu haben. Mir hat dieses Treffen jetzt schon verdammt gut getan und es hat sich definitiv gelohnt.

Allerdings machte sich nach 40 Stunden die Müdigkeit bemerkbar. Deswegen bin ich im Hostel dann recht früh ins Bett und bin nicht mehr so lange auf der Dachterasse geblieben, wo wir noch zu einem Bier beisammensaßen. Mein Zimmer teilte ich mir mit Milena (Qingdao) und wir beide waren ziemlich fertig. Außerdem hatten wir morgen ja auch wieder einen Ausflug vor uns.

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Ach, ich bin noch nie so schnell eingeschlafen wie an diesem Tag…

 

 

 

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Wo verbringe ich meine Sonntage am liebsten?

30.06.2013

 

Diese Frage müssten eigentlich alle Blogleser mittlerweile locker beantworten können… bei Elena im Büro natürlich 😉
Ich weiß gar nicht wie viele Tage ich dort verbracht habe, aber es waren auf jeden Fall die schönsten und lustigsten. Es sind immer Leute da, mit denen man reden kann und selbst wenn ich und Elena alleine sind, dann haben wir immer Spaß zusammen.

Heute war meine letzte Unterrichtsstunde dort, da ich die letzten Tage hier voll und ganz für mich nutzen soll. Das bedeutet, dass ich meine Tage nun nur noch nach mir richten soll und nicht die Zeit mit Unterricht vorbereiten oder Ähnliches verbringen soll.

Elena denkt halt einfach immer mit!

Deswegen haben wir heute aber wirklich viel Zeit miteinander verbracht und ich habe auch viel mit den anderen Lehrern und Schülern geredet. Irgendwie kann ich mir kaum vorstellen, dass das, was so zu einem Ritual geworden ist, zu Ende geht.

Ihr merkt schon, dass ich in meinen Einträgen immer melancholischer werde. So mittlerweile wird mir bewusst, dass ich eigentlich gar nicht nach Hause gehen will. Natürlich möchte ich nach Hause und vor Allem alle wiedersehen! Aber irgendwo möchte ich „mein Leben“ hier nicht zurücklassen, sondern mitnehmen…

Da Elena heute nachmittag auch selbst Unterricht hatte, habe ich meinen Laptop mitgenommen und angefangen ALLE Fotos, die ich in den letzten Monaten gesammelt habe, zu sortieren. Es sind ganze 14.000 zusammengekommen und ich habe ja noch 2 Wochen Zeit! Da kommen bestimmt noch ein paar dazu.

Ich habe jetzt alle mal zusammen in einen Ordner kopiert und bin gerade am Löschen. Viele sind nämlich schlecht oder doppelt oder sagen nichts aus. Bei der Menge muss man auch wirklich mal durchsortieren, weil ich kann euch ja schlecht am Ende 14.000 Bilder vorsetzen und sagen: Hier schaut sie euch an….

Die besten Bilder werde ich dann denke ich in einem Fotobuch zusammenfassen. Aber das mache ich erst NACH dem Nachbereitungsseminar im August, da dort ja auch noch Fotos dazukommen!!

Oh, ich freue mich euch die Bilder (bzw. noch mehr Bilder als in meinem Blog) zu zeigen. Das blöde hier an diesem Blog ist, dass ich nur eine begrenzte Upload-Zahl habe. Wenn die 250 MB voll sind, dann kann ich leider nichts mehr hochladen ohne alte zu löschen. Aber genau das möchte ich nicht. Im Moment habe ich schon 230 MB verbraucht und da ja gerade jetzt in den letzten Tagen wohl die meisten Fotos entstehen, …

Damit habe ich mich aber beschäftigt, während ich auf sie gewartet habe. So konnten wir trotzdem noch Zeit miteinander verbringen, ohne dass ich zwei Stunden lang nichtstuend herumsitze.

Nach dem Abendessen haben wir uns dann voneinander verabschiedet, da ich ja morgen für drei Tage nach Shanghai fliege und wir uns frühestens am Freitag wieder sehen.

In 12 Stunden geht auch schon mein Flug…

Zurück in meiner Wohnung habe ich dann meinen kleinen Trolli für seine letzte Reise gepackt, die er innerhalb Chinas antreten darf. Denn das nächste Mal wird er nicht mein Hauptgepäck werden, sondern mich als Handgepäck begleiten!

Außerdem habe ich mit meinem Freund geskyped und danach auch weiter Bilder sortiert.

Bei dem Durschauen der Bilder von Peking überkam mich dann ein ganz komisches Gefühl, da ich mir nicht vorstellen kann, dass das wirklich der Anfang meiner China-Zeit war. Während es einerseits noch so real und lebhaft in meiner Erinnerung ist, fühlt es sich auch sehr sehr lange her an…

Wirklich paradox…

Von dem aktuellen „Problem“, welches mich gerade beschäftigt, hat es mich allerdings nicht abgelenkt. An welche Universität soll ich gehen?

Heidelberg oder Nürnberg?

Jetzt habe ich mich endlich für eine Fachrichtung entschieden, aber jetzt scheitere ich an der Universitätswahl…

Diese Entscheidung hat mir auch heute die Nacht geraubt. In den letzten Nächten hat sie mich schon mehrmals verfolgt, aber da heute die Nacht extrem kurz war, kam ichüberhaupt nicht zum schlafen…

 

 

 

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Der Abschied von den Schülern

29.06.2013

Was für ein stressiger Tag!

Nach einer wieder viel zu kurzen Nacht, wurde ich heute Morgen unsanft geweckt. Und zwar von einer Kakerlake. Die ist nämlich in mein Wasser-Auffangbecken für die Klimaanlage gefallen und nicht mehr von alleine herausgekommen. Deshalb hat sie wirklich wild angefangen zu summen und zu zirren, wahrscheinlich um um Hilfe zu rufen.

Wie von der Tarantel gestochen bin ich aus meinem Tiefschlaf hochgeschreckt und habe sofort die Lage erkannt. Zum Glück steht das Insektengift nie weit von meinem Bett entfernt und ich konnte sofort angreifen. Da dieses eklige Vieh gefangen war, habe ich es auch voll erwischt und konnte die vergiftete Schabe zu den Raten ins Erdgeschoss bringen. Oh mein Gott, ich werde diese widerlichen Viecher garantiert NICHT vermissen.

Außerdem war das schon die dritte (!) in dieser Woche. Anscheinend hat die Saison wieder angefangen. Hier habe ich auch mal ein Bild für euch von der Kakerlake/ Schabe, die ich gestern erlegt habe.

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Die war von mittlerer Größe und ungefähr 5 cm lang.

Aber egal, weiter zum hier und jetzt. Ich möchte gar nicht so viel Zeit an diese Viecher verschwenden!

Nach diesem unsanften Wecken war für mich die Nacht natürlich vorbei, morgens um kurz nach sechs.

Deshalb habe ich mich für den Unterricht gerüstet und bin erst einmal zum McDonalds gelaufen, um mir einen Kaffee zu besorgen, der mich durch den Tag bringen sollte.

Heute sollte ich nämlich in allen vier Klassen den Unterricht alleine halten, da Lisa eine wichtige Prüfung hatte. Also wurde ich mit Filmen ausgestattet, damit ich die Schüler bespaßen kann. In Klasse 7 haben wir die Chroniken von Narnia 3 geschaut. Zum Abschied habe ich dann meine QQ-Nummer an die Tafel geschrieben, unter der mich meine Schüler erreichen können.

Was ich besonders süß fand war, dass meine Schüler Postkarten für mich vorbereitet haben. Auf denen waren ihre Abschiedsgrüße auf Deutsch, Englisch oder Chinesisch geschrieben. Ich musste mich echt zusammenreißen, um nicht in Tränen auszubrechen… Wirklich wirklich süß! Auch wenn ein paar davon an „Santa“ adressiert waren, habe ich mich trotzdem sehr gefreut. Und ich hatte den Eindruck, dass meine Schüler auch ein bisschen traurig waren, dass ich gehe. Manche haben mich auch gefragt, ob ich nächstes Semester, also nach den Sommerferien, nicht wiederkommen möchte…

In der achten Klasse hingegen waren sie ganz überrascht, da sie anscheinend nicht wussten, dass heute unsere letzte gemeinsame Stunde ist. Aber das ist ja auch nicht so wichtig. Schließlich konnte ich mich verabschieden und habe auch ihnen meine QQ-Nummer weitergegeben.

Dann haben wir die letzten Minuten von Ice Age 4 angeschaut, womit wir allerdings schon nach 15 Minuten fertig waren. Lisa hat wohl die verbleibende Zeit unterschätzt…

Jetzt stand ich da mit noch 25 Minuten Restzeit und 40 Schülern, die entertaint werden wollen… Für solche Momente habe ich natürlich immer eine Folge Detektiv Conan auf Chinesisch dabei 😉 Das hat mir wirklich den Hintern gerettet, weil ich so spontan nicht gewusst hätte, was ich mit den Schülern sonst mache.

Außerdem war das auch eine ganz besonders spannende Folge, so dass ich bald auch schon die Aufmerksamkeit der Nicht-Conan-Fans hatte 😉

So ist die wirklich absolut letzte Stunde in der Zhongda Fuzhong doch noch zu einem glücklichen Ende gekommen!

Damit war es also offiziell vorbei…

Mit meinem Laptop und meinen Sachen unterm Arm habe ich dann das Klassenzimmer verlassen und habe mich ein bisschen wehmütig auf den Weg nach Hause gemacht.

Dort habe ich erst einmal den Schlaf nachholen müssen, den mir die Kakerlaken gestohlen haben!

Am späten Nachmittag habe ich mich dann mit Fanny und Maurice getroffen, wahrscheinlich auch zum letzten Mal vor Berlin, schätze ich.

Während Fanny noch ein bisschen in Guangzhou bleibt, hat Maurice heute vor nach Lanzhou im Zug zu fahren. Deswegen hatte er noch ein bisschen Zeit, sich mit uns zu treffen. In der Zhongshan Balu (Die achte Sun Yat-Sen Straße) getroffen, wo es einen schönen Park gibt. Dort sind wir dann zu dritt durchgeschlendert, während wir uns über Studiumspläne, Reiseziele und Neuigkeiten ausgetauscht haben. Für uns alle aber ist es kaum zu glauben, dass wir schon bald nach Deutschland zurückkehren. Und mir fiel es schwer zu glauben, dass ich die beiden heute zum letzten Mal gesehen habe, bevor wir uns ALLE in Berlin wieder treffen…

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Da Maurice aber noch mit Jeanne verabredet war und ich mich mit Elena zum Abendessen verabredet hatte, haben sich unsere Wege aber dann leider wieder sehr schnell getrennt.

In Elenas Büro gab es dann erst einmal eine kleine Überraschung für mich. Elena hat nämlich frisches Obst für mich gekauft. Diese Yangmei-Beeren habe ich jetzt schon öfter gesehen, aber ich habe mich nie getraut sie zu kaufen, da ich nicht wusste wie man sie essen muss.

 

Weil ich aber noch ein bisschen auf sie warten musste bis sie den Unterricht beendet hatte, habe ich ein paar von diesen Früchten gegessen. Sie sind wirklich lecker und schmecken ein bisschen wie eine Mischung aus Erdbeeren und Trauben, also leicht sauer, aber süß.

Sehr interessant und sie sehen auch nicht schlecht aus, oder?DSC01165

Nachdem Elena dann mit dem Unterricht fertig war, sind sie, ich und ihr Schüler (ein Japaner) zusammen zu unserem Lieblingsrestaurant Malaxiangguo gegangen. Die Bedienung dort hat sich natürlich sofort an mich erinnert, da ich ja schon fast ein Stammkunde dort geworden bin…

Leider mussten wir ungefähr eine Stunde warten, weshalb wir im Restaurant nebenan Pudding gegessen haben. Elena und ihr Schüler haben sich Shuangpinai (Milchpudding) und ich habe mir einen Mandelpudding (Xingrenhu) bestellt. Das hat unseren ersten Hunger gestillt und uns auch die Wartezeit ein wenig verkürzt.

Denn im Restaurant mussten wir wieder warten bis unser Xiangguo fertig war. Heute haben wir wieder richtig zugeschlagen und Garnelen, Bambus, Kartoffeln, Pilze, Wucanrou und Garnelenbällchen bestellt. Natürlich kam dann wieder ein richtig großer Topf.

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Absolut lecker! Ich muss irgendwie versuchen, ob ich dieses Rezept herausbekomme und dann muss ich versuchen das zuhause nachzukochen! (Ob das gut geht…. ;))

Nach dem Essen ging es mir aber definitiv nicht gut. Ich habe mich hoffnungslos vollgefressen, aber da es Elena genauso ging, war ich beruhigt 😉

Bis zum Ladenschluss sind wir noch sitzengeblieben, bevor wir uns vorsichtig zur Ubahn bewegt haben. Es war ja auch schon recht spät.

Ich war dann auch froh nach Hause in mein Bett zu kommen, wo ich noch ein bisschen mit meiner Familie skypen konnte. Denn heute war der letzte Geburtstag zuhause, den ich über Skype mitverfolgt habe. Den nächsten würde ich dann wieder live miterleben dürfen! Und darauf freue ich mich schon!! In zwei Wochen ist es soweit.

 

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Vorletzter Arbeitstag

28.06.2013

Es ist wirklich schon so weit? Heute soll mein vorletzter Arbeitstag sein?

Ja, soweit war es tatsächlich schon an der Zeit. Zuerst habe ich heute nochmal den Deutsch-Crash-Kurs gehabt, der auch noch zwei weitere Male (nach Shanghai) stattfinden soll, aber da das ja nichts direkt mit dem Unterricht in der Schule zu tun hat, kann man das heute durchaus als den letzten wirklichen Büro-Arbeitstag betrachten. Morgen wäre dann der letzte Tag mit allen Schülern im Klassenzimmer…

Nach dem Unterricht mit Sebastiana und Marie habe ich dann im Büro die restlichen Arbeiten korrigiert, die meine letzte offizielle Aufgabe gewesen sind. Mir wurde gesagt, dass ich, sobald die Arbeiten fertig korrigiert sind, nicht mehr zur Arbeit erscheinen muss, weil das Deutschsemester dann endet.

Also habe ich mir heute Mühe gegeben und die Arbeiten aus Klasse 7 und 8 korrigiert und Lisa auf den Schreibtisch gelegt. Und dann habe ich meinen Schreibtisch aufgeräumt und meine Sachen verstaut und sortiert, Müll weggeworfen und den Tisch sauber gemacht. Dieser ist nun bereit für einen neuen Besitzer.

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Doch soweit ich weiß, wird unser Büro in den Sommerferien umgebaut und wir ziehen in das neue Gebäude ein, welches schon seit Monaten fertiggestellt ist. Allerdings durfte man das noch nicht betreten, weil es noch Probleme mit den Gasleitungen gibt und die Farbe noch giftige Dämpfe abgibt… Aha.

Das habe ich schon gemerkt, als die das Geländer gestrichen haben! Ich habe den stechenden Geruch schon gleich erkannt und mir entsprechendes gedacht. Außerdem könnt ihr euch noch daran erinnern, dass es einmal bei uns hier in der Schule so gestunken hat? Meine Theorie war ja entweder ein Gasleck oder Massen-Blähungen…

Das heißt aber, dass mein Schreibtisch das Zeitliche segnet und wohl niemand mehr daran arbeiten wird, bis auf die Holzwürmer, die ihn schon zerfressen haben… Vor drei Monaten ist mir sogar das Tastaturbrett auf die Füße gefallen, nachdem es so morsch war, dass es einfach aus den Halterungen gebrochen ist.

Ich freue mich aber, dass sie gerade dabei sind unsere Schule zu modernisieren. Schließlich sind viele der Einrichtungsgegenstände wirklich schon sehr alt.

Nachdem meine Arbeit erledigt war, habe ich mich dann um mein Essen gekümmert und habe auch in meinem Zimmer ein bisschen Ordnung gemacht.

Die ersten Kleidungsstücke sind schon in den Müll gewandert und die restlichen werden bald folgen, sobald ich sie nicht mehr brauche, natürlich. Ein Jahr mit einer kalten Waschmaschine, Dauerschweiß und Dauertragen sind die meisten auch nicht mehr brauchbar. Meine schwarze Bluse hat bestimmt auch 4-5 Löcher, aber das ist mir egal. Die restlichen zwei Wochen übersteht die auch noch 😉

Hoffentlich kriege ich trotzdem alles in meinen Koffer…

 

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