Wir verlassen China – Aufbruch in die portugiesische Kolonie

04.02.2103

 

Der Morgen war recht unspektakulär muss ich sagen. Aufstehen und Packen und schließlich auschecken aus unserem Hostel.

Irgendwie war es eine wirklich coole Zeit in Zhuhai muss ich sagen! Die Stadt hat zwar nicht soo viel zu bieten, aber trotzdem genug, um dort ein paar schöne Tage zu verbringen.

Das Beste aber war definitiv die leckere Bäckerei, wo wir auch heute unser Frühstück verbracht haben. Diesmal zu viert und mit unserem gesamten Gepäck. Aber nachdem gestern dort alle Tische besetzt waren, hatten wir heute sogar Platz zum hinsetzen.

Das lustige ist aber, dass auf den Tüten der Bäckerei „Bäckeri“ gedruckt ist und bisher scheint es noch niemandem aufgefallen zu sein… Ich finde es trotzdem süß, dass man eine „Bäckerei“ in China findet.

Wer nach Zhuhai geht muss dort unbedingt einmal gegessen haben!

Von dort aus sind wir mit dem Bus nach Gongbei gefahren, also wieder zum altbekannten Busbahnhof, der nur wenige Meter von der Grenze zu Macau entfernt liegt. Florian hat uns noch bis zum Übergang begleitet, doch dann haben wir uns von ihm verabschieden müssen, da er sein Frühlingsfest bei Freunden in Foshan verbringt, während wir uns durch die ehemaligen Kolonien schlagen. Irgendwie war ich schon aufgeregt. Außerdem wird Macau wahrscheinlich ein Sprachproblem werden, da man da nur Kantonesisch und Portugiesisch spricht, welches ich beides nicht kann. Simon und Kai leider auch nicht, also schauen wir mal wie das werden wird.

Doch schon wenige Minuten später wurden unsere Erwartungen ein bisschen gedämpft, denn wir mussten ewig lang bei der Ausreise anstehen. Unglaublich wie viele Leute nach Macau wollen…

Nach einer Stunde waren wir aus Zhuhai bzw. China draußen und nach wenigen Metern standen wir an der Einreise-Kontrolle zu Macau. Eine weitere Stunde anstehen und warten bis wir es endlich geschafft haben! Wir standen in Macau.

Und man merkt sofort einen Unterschied in der Architektur. Es gibt viel mehr Stuckverzierungen und ganz viele Arkaden, was ich ziemlich schön fand! Mein erster Eindruck von Macau war durchweg positiv!

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Nach dem Geld wechseln und dem Staunen über die macauische Währung (MOP), haben wir uns zum Busbahnhof aufgemacht, um zu unserem Hotel zu fahren.

„Leider“ haben wir einen Bus genommen, der vorher in die komplett andere Richtung fährt. Das Positive daran war aber, dass wir eine kleine Stadtrundfahrt bekommen haben und unser Eindruck war einfach nur WOW.

Macau besteht aus zwei großen Inseln, Central und Taipa, und liegt direkt am Meer. Es ist wirklich eine geniale Aussicht, die Statd ist sauber, es gibt Linksverkehr (fragt mich nicht warum) und es riecht nach Meer.

Dazu kommen die beeindruckenden Gebäude, die wir schon von der Skyline sehen konnten, die eigentlich nur Hotels oder Casinos sind. Macau ist nämlich DIE Casino-Stadt, die sich auf eine Stufe mit Las Vegas stellen lässt.

Einfach unglaublich. Das geilste ist das Casino „Grand Lisboa“, was ein riesiges Gebäude ist, was aussieht wie von einem anderen Stern und alles andere überragt. Einfach nur krass!
Macau ist außerdem voller Touristen und unglaublich schön und westlich. Hier findet man eher weniger die chinesischen Wurzeln, muss ich zugeben.

Das erste was wir auch gemacht haben, war den Busfahrer zu betrügen, weil wir einfach nur 5 Pataca hatten und ansonsten nur einen 20er-Schein.  Die Fahrt für uns drei hätte aber 9,6 MOP gekostet… Die 4,6 Pataca haben wir einfach mal unterschlagen… Das fängt ja schon mal toll an. Aber Yuan wollten sie nicht nehmen und Geld wollte niemand mit uns tauschen…

Egal! Am Hotel angekommen, waren wir erst einmal ein bisschen überrascht, da wir uns das ganze ein bisschen anders vorgestellt hatten, aber es war doch ein schönes Dreierzimmer mit einem eigenen Badezimmer. Nach einer kurzen Pause haben wir uns gleich wieder auf den Weg gemacht und haben uns die Gassen angesehen. Es ist wirklich eine sehr schöne Stadt mit einem starken mediterranen Einfluss. Man merkt wirklich, dass die Portugiesen hier einen großen Einfluss hatten!

Überall stehen auch Schilder auf Chinesisch und Portugiesisch. Ich kann Portugiesisch zwar lesen und verstehen, aber ich kann es leider nicht sprechen oder verstehen, wenn jemand spricht. Dafür reicht mein Spanisch nicht aus, da die Sprachen doch wirklich unterschiedlich sind! Trotzdem sehr interessant muss ich sagen!

Unser Hotel lag wirklich super, muss ich sagen! Wir waren nur wenige Meter vom „Lago de Senado“ entfernt. Das ist ein großer Dorfplatz mit wunderschönen Mosaiken im Boden. Um ihn herum sind das Haus der Barmherzigkeit und verschiedene Geschäfte. Wenn man dann ein bisschen weiter nördlich läuft kommt man zur St. Dominic’s Church. Das ist auch ein weiteres Merkmal von Macau. Dadurch, dass die Portugiesen hier waren, haben sie natürlich auch ihre Religion mit hierhergebracht und es gibt ganz viele Kirchen zu sehen.

Es ist wirklich ein schönes Stadtbild muss ich sagen!

Besonders schön ist die Ruine der Paulskirche, die auf einem Hügel steht und bei einem Feuer im Jahr 1835 zerstört wurde. Seitdem sieht man nur noch die Fassade, die man wieder hergerichtet hat. Direkt neben der Kirchenruine steht dafür aber ein kleiner Tempel, der taoistische Na Tcha Tempel. Das ist schon mal ein erster Eindruck davon, wie koexistent die chinesischen und die katholischen Einflüsse  sind. Tempel stehen neben den Kirchen und auf den Kirchenfassaden sind Drachen und chinesische Schriftzeichen zu sehen.

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Nach der Paulskirche sind wir zum Mount Fortress hochgegangen, das auf einem Hügel steht und von wo man eine tolle Aussicht auf die Stadt hat. Leider war das Museum dort oben geschlossen und wir sind weiter gegangen.

Tempel neben der Paulskirche

Tempel neben der Paulskirche

Eigentlich wollten wir zur St. Anthony’s Church, aber die war schon geschlossen, deswegen sind wir zum „Jardim e Gruta de Luís de Camoes“ gegangen. Das war ein kleiner Park, wo wir viele Menschen getroffen haben, die Karten gespielt oder Tai-Chi gemacht haben. Es war richtig schön. Aber es war wirklich schade, dass wir nicht mehr auf den Friedhof der St. Anthony’s Church konnten. Deshalb sind wir wieder durch die mediterranen Gassen zurück gelaufen uns haben uns auf die Suche nach einem Restaurant in unserer Preisklasse gemacht. Das war nämlich eine große Schwierigkeit, die wir in Macau hatten. Die Preise für Essen waren hier sehr teuer und deswegen haben wir eigentlich immer recht sparsam gegessen.

Endlich haben wir ein Restaurant gefunden, wo wir Hühnchen in Kokosnuss-Sauce bestellt haben. Und trotzdem. 2,6 Euro ist einfach zu viel für ein Essen, finde ich. Natürlich nur, wenn man die ganze Zeit chinesische Preise gewohnt ist.

Nach dem Essen wollten wir eigentlich noch in eine der Bars gehen, die im „Lonely Planet“ vorgeschlagen werden, aber tragischer weise sind alle Bars geschlossen oder einfach nicht mehr da. So ein Mist, wirklich!!

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Aber um ehrlich zu sein war ich auch froh, dass wir uns dann auf den Rückweg zum Hotel gemacht haben, da mir meine Füße mittlerweile richtig wehtaten! Meine Blasen wurden immer schlimmer und jeder Schritt war schmerzhaft, aber Augen zu und durch! Ich würde mich ärgern, wenn ich mich von so ein paar Blasen außer Gefecht setzen lassen würde! 🙂

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Zusammenführung

03.02.2013

 

Der erste Weg führte uns heute Morgen in eine 2 Kilometer entfernte Bäckerei, die den Weg aber definitiv wert war, da es dort richtig leckere Sachen gab! Zum Beispiel japanische Curry-Brötchen, Schokomuffins oder Apfeltaschen mit echten Apfelstückchen! Lecker! Lecker!

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Das war ein richtig geiles Frühstück muss ich sagen!

Von der nächsten Bushaltestelle sind wir dann zum Yuan Ming Palast gefahren, der nach dem Vorbild in Peking wieder aufgebaut wurde und nun zu einem riesigen Parkareal geworden ist.

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Es gab einen großen See in der Mitte und außenherum erstreckten sich die Parkanlagen. Ich Simon und Florian sind einmal außenherum gelaufen und haben die schöne Architektur bewundert. Der Palast an sich ist aber wohl kaum 10 Jahre alt, würde ich schätzen. Schließlich wird in China etwas nicht als historisch bezeichnet, weil es sehr alt ist, sondern alt aussieht.

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Deswegen wird alles nachgebaut oder alle zehn Jahre ungefähr restauriert.

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Trotzdem war es eine sehr schöne Parkanlage und wir haben dort fast eine ganze Stunde verbracht, bevor wir mit dem Bus zurück zum Gongbei gefahren sind, wo Kai bald ankommen sollte.

Kai war nämlich in Guilin unterwegs und wollte sich uns in Zhuhai anschließen und natürlich auch auf unserer gesamten Reise nach Macau und Hong Kong.

Um halb drei kam auch Kai mit dem Bus aus Guangzhou am Busbahnhof an und wurde von seinem Empfangskomitee empfangen. Von mir, Simon und Florian! Ich hab mich gefreut, dass Kai sich uns angeschlossen hat, weil ich glaube, dass wir zu dritt eine Menge Spaß haben werden!

Florian reist nämlich morgen weiter nach Foshan, während wir drei dem „Mainland“ den Rücken kehren und in die ehemalige portugiesische Kolonie aufbrechen.

Doch zuerst haben wir unseren Hunger im „Cafe de Coral“ gestillt und uns Kais Erlebnisse aus Guilin angehört. Diese schöne Landschaft muss ich mir auch noch irgendwann ansehen!

Zusammen sind wir nach dem Essen zuerst mit dem Bus gefahren und den Rest zu unserem Hostel gelaufen, die komplette Uferpromenade entlang! Dabei haben wir Fischer beobachtet, die mit großen Bambusnetzen geangelt haben. Es war eine richtig interessante Konstruktion! Eigentlich wollten wir in Zhuhai auch angeln gehen, aber wir haben keine Angeln gefunden, die man nur mieten kann. Und uns gleich ein ganzes Set kaufen wär ein bisschen übertrieben gewesen, oder?

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Im Hostel haben wir uns auf den nächsten Tageausflug vorbereitet, denn wir wollten schließlich noch zum Wahrzeichen von Zhuhai fahren, der Fischersfrau. Die wurde einfach so errichtet, weil Zhuhai zur Sonderwirtschaftszone ernannt wurde und dringend ein Wahrzeichen brauchte.

Seitdem steht da eine Frau inmitten von Möwen und weiß-befleckten Steinen im Meer. Und eine Menge von Chinesen, die wie verrückt Fotos schießen. Ich muss ehrlich sagen, dass die Fischersfrau nicht wirklich beeindruckend ist, dafür ist es schöner am Flussdelta entlang zu laufen und die Aussicht zu genießen.

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Wenn man der Promenade folgt und über eine Brücke geht, kommt man auf eine kleine verkehrsfreie Insel, auf der man sich Fahrräder leihen kann oder einfach so spazieren gehen kann. Fahrräder waren uns leider zu teuer, obwohl mich das Vierer-Rad schon gereizt hätte, aber laufen war auch ganz schön. Auch hier haben wir wieder viele Angler gesehen und sogar einen Muslimen bei seinem Gebet. Ziemlich entspannend dieser Spaziergang. Bis auf die Tatsache, dass wir mittlerweile richtig hungrig waren und auf der Suche nach einem Hotpot-Restaurant nicht wirklich weitergekommen sind. Selbst als wir jemanden gefragt haben, wurden wir in die falsche Richtung gelenkt.

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Letztendlich haben wir uns für ein Restaurant mit Sichuan-Küche entschieden, welches ein ziemlich gutes Essen zu bieten hatte! Wir hatten richtig scharfes Mapo Doufu gegessen, was sehr lecker war. Dann eine Suppe aus nur zwei, dafür sehr langen Nudeln. Reiskuchen in Bambus und gebratene Jiaozi und normale, scharfe Jiaozi. Es war wirklich sehr lecker muss ich sagen.

Nach dem Essen sind wir noch ein bisschen durch den Nachtmarkt geschlendert und haben uns auf den Weg zur nächsten Bushaltestelle gemacht. Am Gongbei, dem Busbahnhof, sind wir wieder ausgestiegen und haben uns mit einem McSundae Schoko noch eingedeckt, bevor wir uns zum zweiten Mal auf den Weg zum Hostel gemacht haben an diesem Tag. Dieses Mal haben wir aber komplett auf den Bus verzichtet und sind den ganzen Weg gelaufen. Wieder an der Küste entlang mit einem atemberaubenden Blick auf die vollbeleuchtete Skyline von Macau. Es ist wirklich schwer zu glauben, dass wir morgen schon auf der anderen Seite stehen werden und auf die „Skyline“ von Zhuhai schauen werden! Das wird cool!

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Doch ich war auch so froh, dass wir endlich wieder im Hostel waren, denn nach fast 20 Kilometern zu Fuß heute, haben sich an meinen Füßen unerträgliche Blasen gebildet… Wieso habe ich das Gefühl, dass die nächsten Tage nicht gerade schön werden, wenn ich kaum noch laufen kann…

Mal schauen. Notfalls heißt es: Zähne zusammenbeißen!!

Und morgen werden wir aus China ausreisen und uns Macau ansehen!!! Yeah!

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Abfahrt in den Süden :)

02.02.2013

Es gibt nichts Besseres als den Tag mit einer Tasse Kaffee zu starten! Leider geht das hier in China am Besten im McDonalds. Das verleitet mich leider auch sehr oft dazu dorthin zugehen… Aber nachdem ich jetzt erfahren habe, dass im McDonalds in Deutschland die Currywurst eingeführt wird, … warte ich darauf, dass hier in den Filialen in China mit Stäbchen gegessen wird oder Reis statt Pommes im Menü enthalten sind…

Gut, aber ich und Florian haben uns einen Kaffee gegönnt und haben die Zeit genutzt um auf Simon zu warten, der heute mit dem Zug aus Wuhan ankommen wollte.

Um kurz nach zwölf kam er dann auch an der U-Bahnhaltestelle meiner Universität an und wir haben ihn erst einmal mit einem Mittagessen empfangen.

Zurück in meiner Wohnung haben wir aber erst einmal unsere Verbindung nach Zhuhai herausgesucht. Eigentlich wollten wir nämlich mit dem Zug fahren, aber wir haben uns dann doch für den günstigeren Bus entschieden. Mit dem Bus sieht man auch mehr von der Umgebung und außerdem würden wir dann direkt in der Innenstadt von Zhuhai ankommen und nicht an irgendeinem Bahnhof außerhalb.

Busfahrt

Busfahrt

Die Busfahrt war auch wirklich sehr angenehm. Es war ruhig, es gab viel Platz und eigentlich keine Probleme. Außerdem hat mir die Aussicht sehr gut gefallen, weil wir die meiste Zeit am Perlfluss entlang gefahren sind und auch viele kleine Dörfer und Felder gesehen haben.

Wir sind auch recht schnell in Zhuhai gewesen, aber wir haben noch eine ewig lange Strecke in die Innenstadt zurückgelegt, da unser Zielbusbahnhof fast an der Grenze zu Macau lag.

Um 15 Uhr sind wir losgefahren und waren gegen halb sechs am Busbahnhof. Dort standen wir nun mit unserem Gepäck wenige Meter von der macauischen Grenze entfernt. WOW! Zhuhai ist nämlich, wie seine große Schwester Shenzhen, eine Sonderwirtschaftszone, da diese Stadt direkt an Macau angrenzt, so wie Shenzhen an Hongkong anliegt.

Grenzübergang zu Macau

Grenzübergang zu Macau

Aus diesen Gründen ist Zhuhai eine etwas reichere Stadt mit vielen Kaufhäusern und Restaurants und ist eigentlich mehr für sein Resorts bekannt. Es gibt auch viele Hotels hier und es mutet eigentlich mehr wie ein Ferienort an.

Theoretisch hätten wir uns auch sofort in einen Bus oder ein Taxi setzen können und uns dann auf den Weg zu unserem Hotel machen können, aber das wollten wir nicht. Stattdessen wollten wir noch ein bisschen durch die Straßen laufen und uns das bunte Treiben anschauen.

Ich habe mir auch gleich eine heiße Süßkartoffel bei einem Straßenhändler gekauft. Die schmecken einfach so gut und sind sättigend!
Trotzdem konnte ich nicht an dem Süßwarenstand vorbeigehen wo traditionelle chinesische Frühlingsfest-Bonbons verkauft wurden. Ich persönlich mag die Erdnuss-Bonbons am liebsten, die es hier gibt! Hm, lecker!

Und an dem einen Milchteestand gab es auch einen Schwarzälder-Kirchtorten-Milchtee, den ich mir einfach kaufen musste. Ich muss ja schließlich testen, ob da wo Schwarzwald drauf steht auch Schwarzwald drin ist! Also habe ich mich „geopfert“, um herauszufinden,  ob der Milchtee den Namen verdient. Und ja, das tut er! Super lecker und es schmeckt tatsächlich ein bisschen nach Schwarzwälderkirschtorte!

Dann haben wir uns aber schließlich doch ein Taxi genommen, da wir ja unsere Taschen und Koffer dabei hatten und das Hotel noch 4 Kilometer entfernt war. Das Taxi war aber auch nicht teuer und wir waren recht bald in einer abgelegenen und ruhigen Gegend. Vor dem Eingang des Geländes war eine Security abgestellt und im Hintergrund konnten wir eine kleine Anlage sehen und mehrere Hochhäuser mit Wohnungen. Aber eigentlich ganz unspektakulär und alles wirkte eher verlassen.

Doch das war die Adresse des Hostels, 100%ig.

Merkwürdig wurde es dann auch als nicht einmal die Security wusste, dass auf ihrem Gelände ein Hostel sein soll. Und um ganz ehrlich zu sein, es sah auch nicht wirklich danach aus, als ob da überhaupt jemand leben würde…

Wir konnten uns nicht anders helfen, als einfach weiterzusuchen und sind zu der Hausnummer gegangen, die wir von der Rechnungs-E-Mail hatten. Es war ein Hochhaus und in keinem Fenster brannte Licht. Auch drinnen war alles dunkel. Lediglich das Tastenfeld an der Tür leuchtete rot.

Als wir die Zimmernummer 1402 eingetippt hatten, passiert nichts. Stattdessen hat sich das Display mehrmals aufgehängt und nicht das gemacht, was wir wollten. Erst mit „142“ hat es gesummt und die Tür zu dem dunklen Hochhaus schwang auf.

Der Aufzug war ebenfalls leer, aber er funktionierte. Plötzlich hielten wir aber im 9. Stock an und starrten in die Dunkelheit, die sich hinter den aufschwingenden Aufzugtüren ausbreitete. Nichts. Niemand. Warum hält dieser Aufzug hier?!

Endlich fuhren wir in den letzten, den vierzehnten Stock und haben uns so sehr über eine angelehnte Tür gefreut, die einen Streifen Licht auf den dunklen Fußboden warf. Hinter dieser Tür lag ein schönes, kleines Hostel, das wohl kaum mehr als 20 Betten zu bieten hat. Dafür hatten wir eine tolle Aussicht auf die Skyline von Macau aus und wir hatten eine Ruhe, die ich bisher noch nicht von China kannte. Wir bezogen als unsere sauberen Betten in dem gemischten Schlafsaal und freuten uns, endlich unsere Taschen abzustellen!

Das einzige Manko, was dieses Hostel zu bieten hatte, war das schmutzige Badezimmer. Aber darüber kann ich hinwegsehen, wenn die Nacht 7 Euro kostet.

Aussicht aus unserem Fenster im Hostel

Aussicht aus unserem Fenster im Hostel

Wir sind am Abend nochmal los und sind an der Promenade entlanggelaufen um die Skyline in ihrer ganzen Pracht zu bestaunen, bevor wir wieder zurück ins Hostel sind. Da wir auch ein Stück abgelegen sind, haben wir uns dazu entschlossen, Pizza zu bestellen.

Skyline von Macau

Skyline von Macau

Leider gibt es ausgerechnet in Zhuhai keinen Pizza-Lieferservice und die Restaurants machen außerdem um 22 Uhr zu! Es war schon 21:35!! Also mussten Florian und ich schnell in die Stadt fahren, um etwas zu essen zu besorgen… Leider waren alle Taxis besetzt und wir mussten erst ein ganzes Stück laufen, bevor wir endlich eins erreichen konnten. Doch zu spät. Die Restaurants hatten alle schon geschlossen, nur KFC und MCDonalds waren noch offen… Es blieb uns also nichts anderes übrig, als unser Abendessen bei McDonalds zu bestellen. Dabei hatte ich gar keine Lust, aber einen so großen Hunger, dass alles egal war. Also McDonalds.

Zurück im Hostel war ich dann so ausgehungert, dass ich mich auf das Essen gestürzt habe und danach zufrieden ins Bett gefallen bin!

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Überraschungsbesuch

01.02.2013

 

ENDLICH! Der letzte Arbeitstag! Heute hatte ich meine letzte Unterrichtsstunde mit meinen drei Schülern und insgesamt 6 Schaulustigen, die halt einfach meinen Unterricht sehen wollten. Das war zwar etwas unerwartet und hat mich ein wenig aus der Fassung gebracht, aber es hat trotzdem alles geklappt und ich habe viel Lob von der Chefin bekommen!

Ich habe also einen guten Eindruck gemacht, schön 🙂

Das erste was ich danach gemacht habe, war erst mal in Vorbereitung für meinen Urlaub neue Schuhe zu kaufen, nachdem ich meine Turnschuhe hoffnungslos geliefert habe. Ohne Sohle und völlig zerschrammt dürfen die jetzt in den Müll wandern 😀

Die neuen Schuhe sind normale schwarze Turnschuhe, die eigentlich nicht wirklich weltbewegend sind. Ich weiß nur, dass wenn ich jetzt in den Urlaub fahre sehr viel laufen werde und mir in meinen Absatzschuhen alles breche und kaputt mache. Deshalb mussten feste Schuhe für lange Strecken her!

Mein nächster Stopp war beim Koreaner wo ich die erste Mahlzeit des Tages zu mir genommen habe, nämlich koreanisches Sushi. Eigentlich hatte ich gar keinen Hunger, aber Sushi ist ja etwas Leichtes und es war auch nicht so teuer.

Zurück in meiner Wohnung habe ich dann geputzt und noch ein bisschen Wäsche gewaschen bis ich meinen wohlverdienten Feierabend eingeleitet habe.

Dieser wurde aber durch ein plötzliches Klopfen an meiner Zimmertür unterbrochen. Umso verdutzter muss ich geschaut haben als Florian aus Shenzhen vor meiner Haustür stand!

Er war auf einen Überraschungsbesuch vorbeigekommen und hat mir nebenbei mitgeteilt, dass mein Handy nicht mehr geht bzw. dass ich nicht mehr erreichbar bin.

Auch gut, das hat schon einige meiner Fragen beantwortet. Zum Beispiel warum Simon sich nicht meldet, obwohl wir morgen eigentlich beide nach Zhuhai fahren wollen.

Ich habe Flo dann natürlich bei mir übernachten lassen und wir haben uns die ganze Nacht unterhalten. Über die deutsche Sprache bis hin zu philosophischen Themen. Ach, das hat auch mal gut getan!

Und morgen fahren ich, Flo und Simon nach Zhuhai in unseren Urlaub 🙂

 

 

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Ein schwerer Donnerstag

31.01.2013

 

Dieser Tag heute hat mich echt viel Anstrengung gekostet, aber ansonsten ist der Tag gar nicht so schlecht verlaufen.

Heute war mein Unterricht nämlich in dem Hauptgebäude der Sprachschule und meine Schüler sind eigentlich schon komplett in der Frühlingsfeststimmung. Kurz gesagt haben sie für den Unterricht nicht viel übrig. Außerdem haben sie heute in dem neuen Klassenzimmer sehr viel Ablenkung gefunden.

Danach bin ich sofort zur Ubahn gegangen und habe meinen Reisepass in „Haizhu Square“ abgeholt. Denn heute sollte ich endlich mein neues Visum bekommen.

Und ich bin mit einem sehr guten Gefühl aus dem Gebäude der Visumsstelle herausgegangen, denn ich habe erfahren, dass ich dort NIE WIEDER hingehen muss. Mein Visum ist jetzt 6 Monate gültig und reicht über meinen restlichen Aufenthalt hinaus aus. Super!

Leider kam ich durch die blöde U-Bahn eine halbe Stunde zu spät zu meinem Chinesischunterricht, aber das war nicht schlimm. Elena und ich sind erst zusammen  Abendessen gegangen und haben danach noch zwei Stunden Unterricht gemacht. Nach ihrem Feierabend sind wir beide dann auch gemeinsam zur Ubahn gelaufen und haben ein sehr schönes Gespräch über Beziehungen und unsere Freunde geführt.

Heute habe ich festgestellt, dass ich weinen werde, wenn ich nach Hause zurückfahre. Denn jetzt habe ich die Gewissheit, dass ich eine Freundin gefunden habe, die mir sehr viel bedeutet und die ich vermissen werde.

 

 

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Urlaub

Hallo Blogleser!

Ich werde jetzt heute in den Urlaub fahren und werde in der Zeit eher kaum oder wenn dann nur eingeschränkt zum Blogschreiben kommen.

Ihr könnt euch aber daruaf verlassen, dass ich alle Fotos und Beiträge nachreichen werde! 🙂

Also liebe Grüße,

Sandra

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Halbzeit

30.01.2013

 

Heute ist es so weit! Heute vor 164 Tagen stand ich am Bahnhof und bin in den Zug nach Berlin eingestiegen und hab das letzte Mal meinen Freund und meine Familie gesehen.

Ich kann es wirklich kaum glauben, dass es wirklich schon Halbzeit ist und auf der anderen Seite, dass es tatsächlich noch 164 Tage dauert, bis ich sie wiedersehe!

Das ist wirklich eine krasse Vorstellung muss ich sagen. Außerdem ist ja auch für diejenigen, die nur ein 6-monatiges FSJ machen, die Zeit in China (bzw. weltweit) schon bald vorbei ist…

Wahnsinn!

Andererseits muss ich sagen, hat mein Tag relativ unspektakulär angefangen. Ich war Joggen und habe danach ein wenig gelernt.

Dann kam mein Englischunterricht für die Kids, wo ich wieder mal 90 Minuten auf Hochtouren gelaufen bin.

Dafür habe ich mich umso mehr auf das Abendessen mit Elena gefreut.

Um 18 Uhr war ich dann in ihrem Büro und wir sind zu „Mao’s Bay“ gegangen, einem Restaurant mit typischer Hunan-Küche. Das Essen aus dieser Provinz ist recht scharf, was wir beide aber auch sehr gerne mögen. Wir haben Tofu mit Chilischoten, Fischkopf, Chili-Chicken mit Erdnüssen, Weißwein-Reissuppe, Taro-Kartoffel-Bällchen und Gedämpftes Gemüse. Es war sehr lecker. Und am Ende waren wir doch nur zu zweit, weil ihre beiden Kolleginnen abgesagt haben. Aber wir beide hatten einen schönen Mädels-Abend.

Fischkopf

Fischkopf

Nach dem Essen bin ich noch mit in ihr Büro gegangen, denn sie hatte noch eine Unterrichtsstunde heute Abend. Ich durfte aber in der Zwischenzeit alleine an meinen Kalligraphie-Skills arbeiten.

Es war wirklich ein sehr schöner Abend und ich freue mich ihn mit einer sehr guten Freundin verbracht zu haben!

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Und jetzt Leute, zu meiner Halbzeit habt ihr es geschafft, dass ich heute 30 000 Besucher auf meinem Blog habe. Ich fühle mich geehrt und ich freue mich schon auf die nächsten 164 Tage mit euch! 🙂

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Ein stinknormaler Dienstag

29.01.2013

 

Ausschlafen, Aufstehen, Arbeiten. Es könnte so schön sein!

Ist es aber nicht! Die Nachbarn spielen immer noch „Hör mal wer da hämmert“ und ich bin immer noch am verzweifeln. Mittlerweile essen sie auch im Flur am Balkon und beschweren sich wenn normale Leute vorbei wollen um irgendwie ins Treppenhaus zu kommen…

Auf der Arbeit war es dann so wie immer eigentlich. Jetzt kriege ich gerade Routine rein und es sind jetzt nur noch drei Tage Unterricht. Naja, ich freue mich trotzdem auf Freitag, weil der Unterricht wirklich kräftezehrend ist, wenn er jeden Tag stattfindet.

Dafür sind die Kinder mittlerweile richtig gut und sie sind immer ziemlich aufgeweckt, doch ihnen wird leider auch schnell langweilig.

Nach dem Unterricht habe ich mir in meiner Wohnung ein paar Folgen von „Bigbang Theory“ angesehen, weil es von nebenan verdächtig still war. Ich habe erst gedacht, ich wär im falschen Haus gelandet…

Aber ich denke ich habe die Ruhepause sinnvoll genutzt.

Um halb fünf habe ich mich dann auf den Weg zu Elenas Büro gemacht um dort wieder mal zwei Stunden Chinesisch zu lernen. Doch diesmal war der HSK-Test II dran, den ich bei ihr ablegen durfte.

Ich habe auch bestanden! Der Test ist nicht wirklich schwer und besteht aus Hör- und Textverständnis und einem Umfang von ungefähr 300 bekannten Vokabeln.

Außerdem hat sie mich für morgen Abend zum Essen mit ihren Kolleginnen eingeladen. Oh das hat mich wirklich sehr gefreut.

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Höllische Nachbarn

28.01.2013

 

!!!!!
Meine Nachbarn haben doch tatsächlich angefangen alles  umzuräumen, umzubauen und abzureißen! Den GANZEN Tag wird gehämmert und gesägt und es hört sich an, als hätten sie gleich die Wand zu meinem Zimmer durch…

Schlafen ist da echt unmöglich. Es werden Schränke herum gerückt und die haben doch tatsächlich angefangen, das Fenster einzureisen…

Nicht nur ist schlafen unmöglich, sondern auch lernen, fernsehen, Musik hören, Nichtstun… Einfach unerträglich.

Diesmal war ich echt froh, dass ich zum Englischunterricht durfte, denn ich habe echt keinen Bock mir den ganzen Tag das anzutun.

Als ich zurückgekommen bin, war das ganze Treppenhaus vollgestellt und vollkommen dreckig. Zu meiner Haustür bin ich kaum noch durchgekommen, weil überall der ganze Dreck rumstand.

Oh, ich habe nichts dagegen, wenn meine Nachbarn ihr Zimmer umbauen, aber irgendwo ist auch Schluss, oder? Es kann doch nicht sein, dass hier ständig einer auszieht, umzieht, umbaut oder irgendetwas macht, was SO (!) laut ist…

Und leider trage ich den ganzen Dreck auch in meine Wohnung, weil anscheinend „mein“ Flurabschnitt Teil der Baustelle ist: sprich Abstellplatz.

Das macht mich echt sauer!

Mehr gibt’s von heute leider nicht zu berichten, weil irgendwie die Baustelle nebenan mich richtig irritiert…

Macht doch bitte erst weiter, wenn ich unterwegs bin, ok?

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Schlafmütze

26.01.2013

Also von diesem Wochenende gibt es eigentlich nicht viel zu erzählen. Ich habe nämlich meine Drohung vom Vortag wahrgemacht und habe mich nicht aus dem Bett bewegt. Und meine Wohnung habe ich auch nicht verlassen, es sei denn wenn ich duschen oder auf die Toilette gehen musste, denn das Bad liegt ja bekanntlich außerhalb meiner Wohnung!

Ich habe heute den ganzen Tag ferngesehen oder gelernt oder gelesen, aber auf jeden Fall mich kaum in einer Art körperlich betätigt. Ich habe es wirklich genossen, dass ich den Tag frei hatte, denn ich hatte den Eindruck, dass das irgendwie lange fällig war. Obwohl ich zwar schon eine Woche Ferien hinter mir habe, fühlt es sich nicht so an.

Dafür freue ich mich umso mehr auf meinen Urlaub in den Sonderverwaltungszonen Macau und Hongkong und danach auf den Urlaub mit meinem Freund in ganz China. Tja, ich freue mich darauf. Deswegen brauche ich aber auch sehr viel Zeit zum Planen.

Und da ist da ja immer noch die große Unbekannte in meiner Gleichung: Studium.

27.01.2013

Sonntag. Die Zeit geht echt schnell rum, wenn man den ganzen Tag schläft oder faulenzt. Dafür habe ich heute mich mal wieder in meine Joggingschuhe getraut und eine große Runde um den Campuspark gejoggt. Aus meiner Wohnung raus, an der Mensa vorbei, zum großen Park, dann bis zum Nordtor der Universität, an der Lingnan-Hall habe ich umgedreht und bin den Weg zurückgejoggt und bis zum Kino gelaufen. Und wenn man am Kino vorbeiläuft kommt man quasi hinter der Mensa und hinter der Post wieder raus und joggt dafür einmal um einen Sportplatz herum. Leider habe ich vergessen auf die Uhr zu schauen, aber ich habe schon den Eindruck, dass sich langsam meine Kondition verbessert. Aber wer mich Sportmuffel kennt, der würde sagen: Alles ist eine Verbesserung xD

Ok. Zurück in meiner Wohnung habe ich gefrühstückt und habe die Zeit bis zum Kungfu-Training totgeschlagen.

Und heute habe ich im Kungfu herausgefunden, warum unser Boxsack rot ist. Damit man die Blutflecken nicht sieht, deshalb. Ich habe es nämlich geschafft, dass ich auf der Suche nach der „Snake Power“ mir die neuen Handschuhe blutig schlage…

Dafür habe ich bei der „Living Dummy“-Übung wieder gezeigt, was deutsche Mädels so drauf haben 🙂

Zurück in meiner Wohnung musste ich erstmal unter eine eiskalte Dusche hüpfen!

So nassgeschwitzt konnte ich ja schließlich nicht mit meiner Familie skypen, das wär ja unmöglich sonst 🙂

Und obwohl ich heute nicht viel gemacht habe, bin ich trotzdem stolz auf mich, dass ich heute sooo viel Sport gemacht habe!!

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