Back to Life?

13.03.2013

Es fällt mir fast schwer aufzustehen, aber es geht mir schon etwas besser. Gestern war wirklich der absolute Horrortag meines Aufenthalts.

Und zu allem Überfluss ist Alex jetzt auch auf dem Weg nach Deutschland und nicht mehr hier bei mir in China. Er hat eine große Lücke zurückgelassen und China kommt mir auf einmal leer und einsam vor.

Leider war ich immer noch ziemlich besorgt, da ich eine E-Mail erhielt, dass er zwar in Amsterdam gelandet war, aber der Weiterflug nach Frankfurt gestrichen worden war, wegen den schlechten Witterungsverhältnissen. Das machte mich wirklich fertig.

Schließlich wusste ich fast, dass es ihm fast genauso schlecht wie mir ging und ich hoffte nur, dass es ihn nicht so hart wie mich erwischt hatte.

Alles was ich wusste war, dass er in Amsterdam angekommen ist und dort jetzt vorerst feststeckte. Ich konnte keinen Kontakt zu ihm aufnehmen, noch konnte ich herausfinden, was passiert war.

Jetzt hieß es einfach nur noch warten. Und dieser Gedanke der Unsicherheit quälte mich den ganzen Tag über so sehr, dass ich kaum an etwas anderes denken konnte.

Erst am späten Abend nach chinesischer Zeit kam er in bei Skype online und erzählte mir von seiner Odyssee. Es lief alles schief was nur schief laufen konnte.

Der Flug nach Frankfurt fiel aus, er war krank, es hatte ihn natürlich genauso wie mich getroffen, dass wir beide mit einer halben Lebensvergiftung zu kämpfen hatten. Wir beide haben hier in den versifftesten Küchen und bei fast jedem Straßenverkäufer gegessen und es ist nichts passiert. Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet McDonalds schafft uns so auszuknocken?

Und zum Schluss ging in Frankfurt auch noch der Koffer verloren. Murphy’s Gesetz. Alles was schiefgehen kann, wird schiefgehen.

Doch das war alles egal. Ich war nur so froh, dass er es unbeschadet nach Deutschland zurückgeschafft hatte und dass ich nun endlich wieder wusste, wo er war und wie es ihm geht. Diese Ungewissheit hat mich einfach verrückt gemacht.

So können wir uns wenigstens über E-Mail uns auf dem Laufenden halten und wissen, wenn etwas passiert ist.

 

Doch das komischste war, dass er jetzt wieder mehrere tausend Kilometer von mir entfernt in Deutschland war, während er vor zwei Tagen noch hier in meiner Wohnung war. Das fühlte sich so komisch und surreal an, dass ich es fast nicht glauben konnte.

Leider muss ich es glauben und die nächsten vier Monate noch überstehen, bevor ich ihn wiedersehen kann. Und dann bin ich wohl der glücklichste Mensch, der aus diesem Flugzeug in Deutschland steigt.

Veröffentlicht unter Allgemein | Kommentare deaktiviert für Back to Life?

So haben wir uns das nicht vorgestellt

11.03.2013

Egal wie oft ich versucht habe, mir einzureden, dass dieser Tag nicht kommt, war vergeblich. Denn heute war es soweit. Der letzte gemeinsame Tag, den wir hier in China miteinander verbringen können. Das ist wirklich ein komisches Gefühl.

Und trotzdem wollte ich, dass dieser Tag besonders wird. Wie es sich am Ende sogar entwickeln würde, war besonders. Aber nicht auf die Art und Weise, die wir beide uns vorgestellt hatten.

Zuerst haben wir beide schon einmal den Koffer gepackt. Alex hatte sogar noch ein bisschen Platz, dass er schon ein paar Bücher und Klamotten von mir mit nach Deutschland nehmen konnte.

Danach haben wir beide uns in dem chinesischen Schnellrestaurant, was schon fast zu meinem Stammrestaurant geworden ist, ein Mittagessen gegönnt, bevor wir beide zur Schule gingen. Denn da heute Montag war, musste ich auch arbeiten und deshalb habe ich Alex mit in den Unterricht genommen. Auch diesmal kam wieder die Frage nach unserer Hochzeit auf. Chinesen scheinen es mit diesem Thema anscheinend sehr eilig zu haben. Lisa ist noch nicht einmal verheiratet, aber ich als (noch) Teenager soll das schon sein? Was denken die nur von uns Ausländern? 😉

Der Unterricht drehte sich um Zukunftspläne, wozu die Frage nach der Hochzeit dann aber als geschickte Überleitung zur Einführung der neuen Vokabeln diente.

Trotzdem war uns beiden langweilig. So geht es meistens mir, wenn ich keinen Part im Unterricht übernehme, sondern einfach nur verfolge, was passiert. Das ist nicht so schlimm, da wir meisten zweimal hintereinander den selben Unterricht halten (wie auch heute), dann ist die Wiederholung doch sehr langweilig.

DSC09921

Nach dem Unterricht sind ich und Alex dann in den Supermarkt gegangen, um ein Eis zu kaufen, welches wir beide dann im Park gegessen haben. Immer wieder musste ich die Tränen niederkämpfen und den Gedanken daran verdrängen, ihn morgen zum Flughafen bringen zu müssen…

DSC09935

Um uns abzulenken, sind wir ein wenig spazieren gegangen.

Ursprünglich war geplant, dass wir mit dem Schulleiter heute Abend essen gehen, aber Lisa konnte nicht kommen, da Elternabend war und wir hatten somit keinen Übersetzer.

Das wäre ein sehr peinliches Essen geworden, muss ich gestehen. Von daher hat es leider nicht geklappt. Aber ich werde den Schulleiter garantiert noch zum Essen einladen, bevor ich zurück nach Deutschland gehe. Trotzdem Schade, dass es nicht geklappt hat.

Aber wie gesagt, stattdessen sind wir spazieren gegangen und sind noch einmal über den Markt gelaufen und sind durch die Straßen geschlendert. Wir sind sogar an Orten entlanggelaufen, an denen ich selbst noch nie gewesen bin und so haben wir beide an unserem letzten Tag noch einmal die Straßen Chinas erkundet.

Wir waren auch sehr lange unterwegs und noch gar nicht hungrig, so dass wir uns die Zeit noch ein wenig vertrieben, da wir uns schließlich um neun mit Lisa zum Teetrinken treffen wollten. Die Restaurants hatten zwar schon fast geschlossen, aber die Cafés waren noch geöffnet. Dort wollten wir uns dann treffen.

Im RBT Café, wo ich mein erstes Mittagessen in Guangzhou gegessen habe, saß ich nun mit Lisa und meinem Freund und habe den letzten Tee mit Alex dort getrunken. Doch wir haben die Zeit genutzt und uns noch ein wenig über China unterhalten. Schließlich kann man das besonders gut mit einer Chinesin wie Lisa, die so gut Deutsch spricht und uns vieles erklären kann, was wir nicht wissen oder wissen wollen.

DSC09974

Es war ein sehr schöner Abend und ein schöner Abschluss. Bis hierhin war der Tag noch völlig in Ordnung.

Ich und Alex hatten aber nun schließlich doch Hunger, aber da es so spät war, hatten keine Restaurants mehr geöffnet. Deswegen haben wir uns für McDonalds entschieden, da wir dachten, dass man da nichts falsch machen kann.

Zuhause in meiner Wohnung haben wir dann noch eine Dokumentation über China angeschaut und dabei unser Abendessen verdrückt. Es war wirklich lecker.

Doch das Essen lag mir schwer im Magen. Ich konnte lange nicht einschlafen und ich bekam immer mehr Bauchschmerzen.

Von da an lief alles schief. Mir ging es richtig schlecht und ich habe mit Magenkrämpfen, und später sogar Durchfall und Erbrechen kämpfen müssen. Das ist das erste Mal, dass mir das in China passiert und das ausgerechnet heute an unserem letzten gemeinsamen Tag!

Mir ging es sehr schlecht und auch Alex ging es zunehmends schlechter, auch wenn er sich noch ganz wacker schlug. Ich hoffte inständig, dass er davon verschont blieb. Schließlich musste er den nächsten Tag im Flugzeug verbringen.

 

12.03.2013

 

Letztendlich haben wir beide die Nacht unfreiwillig durchgemacht und wir sind dann um kurz vor 6 Uhr in den Bus in Richtung Flughafen eingestiegen. Ich habe mir natürlich ein „Sanitary Bag“ mitnehmen müssen, was mir zwar peinlich war, aber ich wollte meinen Freund unbedingt zum Flughafen begleiten.

Dieser Schritt fiel mir am Allerschwersten. Und das nicht nur wegen der „Umstände“, sondern weil ich ihn einfach nicht gehen lassen kann. Ich kann es nicht. Ich will nicht.

Auch wenn uns die Leute komisch angesehen haben, war es mir total egal. Es hat mir das Herz gebrochen, ihn in diesen Flieger steigen lassen zu müssen. Ich hasse Abschiede! Und wir werden jetzt auch wieder auf Skype zurückkommen müssen, nachdem wir jetzt die letzten drei Wochen direkt zueinander sprechen konnten…

DU wirst mir so fehlen. Die nächsten vier Monate aber sind eine absehbare Zeit und ich freue mich schon sehr auf unser Wiedersehen!!

 

Nach unserem Abschied ging es mir noch viel schlechter als vorher. Ich wollte auch einfach nur noch nach Hause, um mich hinzulegen, da mittlerweile auch mein Kreislauf immer mehr versagte.

Und obwohl ich mit dem Bus fahren wollte, war gerade keiner da. Ich musste ihn knapp verpasst haben. So konnte ich mir nicht anders helfen und musste mit der U-Bahn zurück fahren! Fast 90 Minuten lang.

Ich war völlig fertig. In der U-Bahn bin ich mehrere Male eingeschlafen, zumindest habe ich kleine Blackouts. Auch konnte ich kaum laufen, deswegen war ich froh, dass ich den Weg zu mir nach Hause schon fast im Schlaf kannte.

Irgendwie habe ich es tatsächlich geschafft, nach Hause zu kommen und gerade noch rechtzeitig. Mir war so schlecht, dass ich Lisa absagte, dass ich heute nicht arbeiten könnte und habe mich zum Schlafen gelegt. Wirklich erholsam war das nicht, nachdem ich mehrmals aufstehen musste. Es war wirklich nicht angenehm.

Als es mir aber gegen Abend wieder ein wenig besser ging, war ich in der Lage Alex‘ Flüge online zu verfolgen, um zu wissen, wo er sich gerade befand. In der Zwischenzeit gingen bei mir Nachrichten von meinen Eltern ein, dass der Flughafen in Frankfurt mit dem schweren Wintereinbruch zu kämpfen hatte und deshalb immer mehr Flüge ausfallen…

Ich habe mir nur gewünscht, dass es Alex besser ging als mir und dass alle seine Flüge nach Plan verliefen.

Meine letzte Information des Tages war, dass das Flugzeug in Amsterdam gelandet war.

 

Veröffentlicht unter Allgemein | Kommentare deaktiviert für So haben wir uns das nicht vorgestellt

40.000 Besucher!!!

Also Leute,

ihr seid der absolute Wahnsinn!! 40 000 Besucher! Vielen Dank für diese große Ehre, die ihr mir erbringt! Es freut mich, dass so viele meinen Blog regelmäßig verfolgen und ich freue mich auch weiterhin für euch zu schreiben!

Erstens verspreche ich, dass noch im Laufe des Tages (beachtet die Zeitverschiebung bei mir) ALLE AUSSTEHENDEN Blogeinträge hochgeladen werden, damit ihr über die „Lücke“ der letzten Tage aufgeklärt werdet.

Zweitens werde ich in der nächsten Woche meine „Insight-into-China“-Reihe wieder aufnhemen und fortsetzen.

Und ich weiß noch nicht, wie ich euch für die Treue danken soll. Vielleicht stelle ich dieses Wochenende auch mal wieder eine kleine Videobotschaft zusammen.

Mal schauen, wie viele Besucher wir in den nächsten 114 Tagen noch zusammen kriegen, bis ich wieder nach Deutschland zurückkehre.

Aber vielen Dank an euch! Ohne euch würde es diesen Blog nicht geben!

Ganz liebe Grüße aus Guangzhou,

eure Sandra

Veröffentlicht unter Allgemein | Ein Kommentar

Shopping und Abendessen mit Elena

10.03.2013

 

Da wir beide noch ein paar Souvenirs kaufen wollten, haben wir uns auf die berühmte Shoppingmeile von Guangzhou begeben. Einerseits gibt es die Beijinglu in der der Nähe von Gongyuanqian und die zweite und größere ist die Shangxiajiu Pedestrian Street. Für letztere haben wir uns dann entschieden.

Beides sind Fußgängerzonen und gesäumt mit Kaufhäusern, Shops, Geschäften. Man kann alles kaufen von Taschen bis hin zu Kleidung, Kostümen und Schuhen. Und zwischendrin versteckt sich ab und zu mal ein kleines Restaurant.

Dorthin sind wir mit dem Bus gefahren, was auch einmal eine Abwechslung war, da wir/ ich in Guangzhou eigentlich immer nur mit der U-Bahn fahre(n). Es fuhr auch zum Glück eine Buslinie direkt dorthin, was das auch noch einmal vereinfachte.

Bei unserer Zielhaltestelle stiegen wir aus und liefen einfach in eine Seitenstraße hinein. Diese führte uns zum Jademarkt. Hier schloss sich ein Juwelier an den nächsten und man konnte Jade-Schmuck in allen Varianten und Preisklassen kaufen.

Viel interessanter war dafür aber der Hualin-Tempel, den wir zufällig gefunden haben, als wir durch die Gassen liefen. Der Eingang zum Tempel ist völlig unscheinbar, aber wenn man hineingeht, steht man in einer Wolke aus Räucherstäbchen.

Dieser Tempel zeichnete sich aber vor Allem durch seine prachtvollen Steinsäulen aus, die das Gebälk stützten. Und auch hier gab es eine große Halle mit vielen verschiedenen Buddhas, so wie Guiyuan-Tempel in Wuhan.

DSC09834

Zu diesem Zeitpunkt fand auch gerade eine Art Messe statt, denn die Mönche waren dabei zu singen und zu beten. Sehr interessant! Allerdings haben wir uns nicht sehr nahe herangetraut, weil wir nicht gaffen wollten. Schließlich beten sie gerade und haben ein religiöses Ritual, da wollten wir nicht stören. Stattdessen haben wir uns die Buddha-Statuen angesehen, von denen wir einige auch wiedererkannten.

Nachdem wir aus dem Tempel wieder heraus waren, sind wir zu der Fußgängerzone gelaufen. Doch nach Shoppen war uns noch nicht zumute, eher nach essen.

Wir beide haben dann sogar eine kleine Restaurantseitenstraße gefunden, wo wir uns für 3 Euro Austern gekauft haben. Die waren auch ziemlich lecker! Und natürlich noch eine Süßkartoffel vom Straßenverkäufer dazu. Das ist auch ein Teil von China, der völlig normal ist. Man bekommt überall etwas zu essen. Egal wo. Man hat also nicht wirklich den Eindruck, dass es in China auch Regionen gibt, wo es einen Lebensmittelmangel gibt. Davon merkt man hier nichts.

DSC09867

Als wir aus der Restaurantgasse wieder rausliefen, kamen wir hinter der Shoppingmeile heraus und schlenderten deshalb so weiter durch die Seitenstraßen, weil hier das Gedränge wesentlich geringer war. Und plötzlich standen wir mitten auf dem Haustiermarkt!

In China gibt es nicht wirklich Metzger, sondern Tiermärkte. Dort kann man Tiere kaufen, die man dann selbst schlachten und zubereiten kann. Generell meide ich solche Plätze und die Bilder aus Shenzhen verfolgen mich immer noch!

Das hier war aber eine andere Form des Tiermarkts. Hier werden die Tiere nicht zum Verzehr gekauft, sondern zum Spaß. In kleinen Käfigen gibt es putzige Hunde, sowie Hunde- und Katzenwelpen. Dazu auch Kaninchen, Hasen, Mäuse, Vögel und Fische und Schildkröten.

DSC09878

Wie eine Tierhandlung auf offener Straße. Ein bizarres Bild!

Bevor ich mich ein Tier kaufen konnte, bin ich schon weitergegangen. So wie ich mich kenne, hätte ich mich tatsächlich in ein kleines Kätzchen oder Hündchen verliebt…

Zurück auf der Einkaufsstraße gingen wir wieder unserem Ziel nach. Eine neue Handtasche für mich finden und kaufen. Ich stell nicht wirklich hohe Ansprüche an eine Tasche, doch sie soll mehr funktionell sein. Hätte ich nach einem Louis Vuitton- Duplikat gesucht, wär mir die Suche sicherlich leichter gefallen.

DSC09859

Aber das widerstrebt mir. Ich suche eine Handtasche, die was taugt.

Stattdessen haben wir einen etwas anderen McDonalds gefunden… Vielleicht kommt er euch auch so seltsam vor, wie uns.

DSC09884

Schließlich wurden wir doch noch fündig. Im Kaufhaus, in dem sich der U-Bahneingang befand, gab es ein kleines Taschengeschäft, wo es eine einfache schwarze Tasche gab, die 39 Yuan kostete. 5 Euro für eine Tasche ist absolut in Ordnung.

Jetzt konnten wir uns beruhigt auf den Rückweg machen.

Zurück in der Wohnung haben wir uns dann auch schon fertig gemacht, damit wir uns mit Elena treffen konnten, denn heute waren wir dran, sie zum Essen einzuladen.

Wir haben sie in das Restaurant „Maos Bay“ eingeladen, welches Hunan-Küche anbietet und sehr edel aussieht. In diesem Restaurant waren ich und Elena essen, als ich die Hälfte meines FSJs gefeiert habe.

Und wir haben sehr viel bestellt.

Auberginen und Bohnen, Rindfleisch mit Chilis, Fischkopf, grünes Gemüse und Frühlingssuppe aus Reiswein, Ei und Reiskugeln.

Sehr lecker. Aber auch wie es typisch für die Hunan-Küche ist: sehr scharf.

Doch mit der Reisweinsuppe als Neutralisator für die Schärfe ging es ganz gut.

DSC09904

Nach dem Essen haben wir beide Elena dann noch zu einem Bier in einer Bar eingeladen. Unweit von ihrem Büro gibt es verschieden Bars und Kneipen. Wir haben uns für „The Brew“ entschieden, wo man Bier und Burger bekam. Und dann haben wir Elena auf ein deutsches Erdinger Dunkel eingeladen und uns noch richtig toll unterhalten! So hatte der Abend auch einen richtig gemütlichen Ausklang!

Was wir beide nicht berücksichtigt hatten war, dass Elena als Chinesin mit einem halben Liter Bier schon ziemlich zu kämpfen hat. Aber nachdem wir sie sicher zu einem Taxi gebracht hatten, war alles in Ordnung.

Auch ich und Alex haben uns ein Taxi zurück genommen, da die U-Bahnen mittlerweile schon nicht mehr fuhren. Doch das war uns egal, der Abend war wirklich sehr schön!!

Veröffentlicht unter Allgemein | Kommentare deaktiviert für Shopping und Abendessen mit Elena

Wahrzeichen von Guangzhou

09.03.2013

Das ist natürlich auch ein Must-have eines Guangzhou-Urlaubs, dass man sich die Wahrzeichen der Stadt ansehen kann.

Doch vorerst mussten wir in der Wohnung bleiben, weil mein Nachbar heute auszog (Ja!!! :D) und ich in Zukunft nicht mehr vom Rotzen und Spucken aufwachen werde. Allerdings braucht er unsere Hilfe, um seine Klimaanlage abzumontieren.

Letztendlich haben wir gewartet, um zu helfen, so wie er uns gebeten hat und später stellte sich heraus, dass er sich andere Hilfe geholt hat und wir umsonst gewartet haben… Aber nicht aufregen, Sandra. Ab morgen siehst du ihn nie wieder!

Deshalb haben wir uns, nachdem wir auf meinen Nachbar warten mussten, auf den Weg zum Yuexiu-Park gemacht. Meine Blogleser werden diesen schon kennen, da er jetzt schon öfter in meinen Berichten aufgetaucht ist. Schließlich befindet sich dort die berühmte Ziegenstatue, die so gut wie alles, was sich auf Guangzhou bezieht, ziert. Tassen, Postkarten, Plakate und T-Shirts.

Da es bis zum 13. März dort eine Sonderausstellung gibt, kostet der Park auch neuerdings Eintritt, war dafür aber noch im Stil des Frühlingsfestes geschmückt. Ich und Alex liefen durch die große Parkanlage. Vorbei an den dschungelartigen Bäumen, dem künstlichen angelegten Fluss. Vorbei an Boule-spielenden Menschen, Tischtennis-Senioren und herumtollenden Kindern.

Überall hingen auch die Lampions in verschiedenen Farben und ab und zu sah man eine bunt geschmückt Schlange, die als Patronin für das aktuelle Jahr steht.

DSC09607

Und obwohl ich schon mehrere Male in diesem Park gewesen bin, haben wir uns irgendwie verlaufen. Das liegt einerseits daran, dass wir eine andere Route eingeschlagen haben, aber auch an der Tatsache, dass viele Wege einfach nicht mehr zugänglich waren, sondern abgesperrt waren. Irgendwann standen wir am Ende einer Treppe, die mit einem Zaun abgesperrt war. Einen anderen Weg gab es zwar auch, aber auch der endete mit einem Maschendrahtzaun. Letztendlich mussten wir vom rechten Weg abkehren und uns durch die Büsche schlagen, um aus dieser schwachsinnigen Sackgasse herauszukommen. Doch den anderen Parkbesuchern ging es ähnlich.

Aus irgendeinem Grund war der Weg zum Stadtschloss abgesperrt und umgeleitet worden.

Doch nun waren wir auf dem richtigen Weg und standen dann endlich vor dem Schloss für das sie aber nochmals (!) Eintritt zum Parkeintritt verlangten. Und nach unserem Umweg durch den Dschungel, weil die Parkangestellten es nicht schafften richtig auszuschildern oder richtig abzusperren, war es uns zu blöd.

Wir wollten nur noch zu der Ziegenstatue und dann etwas Frühstücken (Mittagessen).

Und da war sie. Die große Ziegenstatue. Ihr kennt sie ja sicher schon, oder? 😉

DSC09647

Draußen vor dem Park haben wir uns dann je eine Kokosnuss gekauft, die wir uns als sommerliches Getränk gegönnt haben. Das ist doch etwas Tolles! Man kann draußen auf der Straße frische Kokosnüsse kaufen, was mich immer wieder an meine Strandurlaube, wie Italien oder Sanya erinnert.
Aber die chinesischen Kokosnüsse aus Hainan schmecken mir am besten!

Auf dem Weg zur U-Bahn fanden wir dann auch einen Muslimen, wo wir uns gleich mit unserer Kokosnuss reingesetzt haben. Die haben zwar erst gelacht, da wir ja Ausländer sind und uns zudem mit Kokosnüssen ins Restaurant setzten, doch dann haben sie uns auch schon bedient.

Übrigens war das auch der teuerste Muslimen, bei dem ich je Essen war!

 

Kurz vor dem Eingang zur U-Bahn haben wir schon wieder die Aufmerksamkeit voll auf uns gelenkt. Denn unsere Kokosmilch war mittlerweile leer, doch das reichte uns nicht. Wir brachen die Schale auf, um an das Fruchtfleisch heranzukommen, welches wir dann auch aßen.

Die Leute (Chinesen), die in dieser Zeit an uns vorbeiliefen, starrten uns ungläubig an. So als könnten sie nicht glauben, dass in einer Kokosnuss auch etwas Essbares sein kann…

Vielleicht ist die Kokosnuss auch etwas heiliges, was man nicht öffnen darf. Und wir beide haben wohl gegen irgendein Gebot verstoßen, was das verbietet. So reagierten zumindest die Passanten. 😉

Mit der U-Bahn sind wir dann zum Guangzhou-Tower gefahren, welchen man neben der Ziegenstatue natürlich auch gesehen haben muss! Egal ob das Ticket teuer ist oder nicht, es gehört schließlich dazu!

Dort oben war diesmal auch nicht so viel los, wie zu Zeiten der Ferien, aber das war uns beiden ganz recht. Lediglich das Brautpaar, die dort oben ihre Hochzeitsfotos machen wollten, nervten ein wenig, da sie so viele Mitarbeiter brauchten, die die komplette Ausrüstung trägt. Man muss dazu sagen, dass es eine Extra-Plattform gibt, für genau diese Zwecke, aber die war dem Pärchen wohl zu teuer. Stattdessen entscheide ich mich für Hochzeitsbilder, wo ständig Fremde durchs Bild laufen…

Ich und Alex haben denen wenig Beachtung geschenkt, da wir mit dem Sonnenuntergang beschäftigt waren. Das war unser erster gemeinsamer Sonnenuntergang, den wir wirklich bewusst in China beobachtet haben. Und schon wieder ging ein Wunsch von mir in Erfüllung. Schließlich habe ich als Mädchen auch ein gewisses Romantik-Bedürfnis. Das ist allerdings nicht so stark ausgeprägt, wie das des Brautpaares ein paar Meter von uns entfernt 😉 Die erleben natürlich Romantik pur 😉

Die Sonne leuchtet aber durch den Smog und durch die hohe Luftfeuchtigkeit besonders mystisch. Irgendwann ist sie nur noch eine komplett rote Kugel, die in den Wolken verschwindet. Und innerhalb kürzester Zeit wird es dunkel. Zeitgleich gehen draußen in der Welt die Lichter an und auch der Turm und die Skyline beginnen in den verschiedensten Farben zu leuchten.

DSC09708

Die Skyline ist von oben zwar nicht so beeindruckend wie von unten, dafür kommt hier das Zusammenspiel der Farben viel besser zur Geltung, da man wie auf ein großes Gesamtbild schaut, während man unten nur Fragmente davon sehen kann.

Trotzdem sehr schön.

DSC09742

Und die Höhe der Aussichtsplattform mit 430 Metern bietet auch wirklich einen Blick auf Guangzhou, der das Geld wert ist!

 

Auch die Aussicht von unten, nachdem man aus dem Turm herauskommt, ist ebenso beeindruckend, da man direkt am Fuß des Guangzhou-Towers steht und an diesem überwältigenden Bauwerk hochsieht.

Das sind Momente, in denen man sich wirklich klein und unbedeutend fühlt.

Und wenn dann noch jemand James Blunts „You’re beautiful“ aus den Lautsprechern auf den großen Vorplatz schallt, dann kann man als Mädchen eigentlich nur noch weinen…

Denn in wenigen Tagen, werde ich meinen Freund zum Flughafen begleiten müssen und mich von ihm verabschieden…

„But we shared a moment that will last until the end” (Zeile aus “You’re Beautiful”)

Veröffentlicht unter Allgemein | Kommentare deaktiviert für Wahrzeichen von Guangzhou

Heute wird gearbeitet

08.03.2013

Das gehöre natürlich auch dazu, dass ich Alex meinen Arbeitsplatz und die Abläufe an unserer Schule zeige. Angefangen natürlich mit der Morgengymnastik um 9:20 Uhr, die typisch für China ist.

Alle Schüler standen auf dem Sportplatz und führten ihre Übungen im Takt aus, während die Lehrer kontrollierten.

Danach ging es in den Unterricht der 7. Klassen, die Alex und ich besuchten. Nach einer kurzen Vorstellung kamen auch ein paar Fragen aus dem „Publikum“.  Die wohl wichtigste Frage war, ob wir beide verheiratet sind. Süß, was Kinder sich vorstellen. Sie vergessen wohl auch, dass ich kaum älter bin als die in der Oberstufe unserer Schule…

Der Unterricht selbst war langweilig. Die Schüler arbeiteten in ihren Arbeitsbuch Aufgaben ab. Lediglich in der Parallelklasse durfte ich eine kurze Einheit übernehmen, da die Lautsprecher ausgefallen waren. So musste ich einspringen und den Hörtext vorlesen, damit die Schüler die Hörverstehensübung machen konnten.

In der Mittagspause sind ich und Alex einkaufen gegangen. Dazu sind wir in den Megastore unweit vom Westtor der Universität gegangen, einem dreistöckigen Kaufhaus. Dort haben wir eine Teekanne für mich und viele Lebensmittel gekauft, denn heute wollten wir zu zweit kochen.

DSC09576

Das haben wir dann nach einer Teepause bei mir zuhause auch gleich angefangen. Es war meine Aufgabe, wie ich es versprochen hatte, für meinen Freund zu kochen. Süß-Saure Sauce mit Gemüse und Reis. Jedoch mit leichten Abwandlungen. Statt Ananas haben wir Papaya gewählt und natürlich ist das Kochen bei mir ja immer irgendwie improvisiert.

DSC09582

Aber es hat Spaß gemacht! Das Essen war auch sehr lecker, obwohl ich gekocht hatte! Zusammen haben wir unser Abendessen verdrückt. Und nach dem Essen haben wir uns der unerfreulicheren Arbeit gewidmet: Abwaschen.

Dazu mussten wir wieder einmal den Wasserkocher und meine Dusche anschmeißen um das gesamte Geschirr spülen zu können. Aber zu zweit ist man auf jeden Fall schneller, als wenn ich das alleine machen muss.

Nach dem Abwasch haben wir uns dann noch auf einen Abendspaziergang begeben und sind wieder zum Perlfluss gelaufen, wie an unserem ersten Abend. Dort waren wieder viele Tänzer und Tanzgruppen da, so wie Schwertkämpfer und Tai-Chi. Wir haben dem ganzen eine Weile zugeschaut. Das ist ein Teil, der mir sehr an China gefällt. Hier treffen sich Leute einfach ohne sich abzusprechen und tanzen gemeinsam. Die Paartänzer neben den Tai-Chi-Gruppen, Bauchtänzer neben Breakdancern, Schwertkämpfer neben Gangnam-Style. Diesen Gemeinschaftssinn werde ich in Deutschland vermissen, denn so etwas ist einzigartig und gehört zu dem ganz speziellen Flair Chinas.

DSC09590

08.03.2013

Das gehöre natürlich auch dazu, dass ich Alex meinen Arbeitsplatz und die Abläufe an unserer Schule zeige. Angefangen natürlich mit der Morgengymnastik um 9:20 Uhr, die typisch für China ist.

Alle Schüler standen auf dem Sportplatz und führten ihre Übungen im Takt aus, während die Lehrer kontrollierten.

Danach ging es in den Unterricht der 7. Klassen, die Alex und ich besuchten. Nach einer kurzen Vorstellung kamen auch ein paar Fragen aus dem „Publikum“.  Die wohl wichtigste Frage war, ob wir beide verheiratet sind. Süß, was Kinder sich vorstellen. Sie vergessen wohl auch, dass ich kaum älter bin als die in der Oberstufe unserer Schule…

Der Unterricht selbst war langweilig. Die Schüler arbeiteten in ihren Arbeitsbuch Aufgaben ab. Lediglich in der Parallelklasse durfte ich eine kurze Einheit übernehmen, da die Lautsprecher ausgefallen waren. So musste ich einspringen und den Hörtext vorlesen, damit die Schüler die Hörverstehensübung machen konnten.

In der Mittagspause sind ich und Alex einkaufen gegangen. Dazu sind wir in den Megastore unweit vom Westtor der Universität gegangen, einem dreistöckigen Kaufhaus. Dort haben wir eine Teekanne für mich und viele Lebensmittel gekauft, denn heute wollten wir zu zweit kochen.

Das haben wir dann nach einer Teepause bei mir zuhause auch gleich angefangen. Es war meine Aufgabe, wie ich es versprochen hatte, für meinen Freund zu kochen. Süß-Saure Sauce mit Gemüse und Reis. Jedoch mit leichten Abwandlungen. Statt Ananas haben wir Papaya gewählt und natürlich ist das Kochen bei mir ja immer irgendwie improvisiert.

Aber es hat Spaß gemacht! Das Essen war auch sehr lecker, obwohl ich gekocht hatte! Zusammen haben wir unser Abendessen verdrückt. Und nach dem Essen haben wir uns der unerfreulicheren Arbeit gewidmet: Abwaschen.

Dazu mussten wir wieder einmal den Wasserkocher und meine Dusche anschmeißen um das gesamte Geschirr spülen zu können. Aber zu zweit ist man auf jeden Fall schneller, als wenn ich das alleine machen muss.

Nach dem Abwasch haben wir uns dann noch auf einen Abendspaziergang begeben und sind wieder zum Perlfluss gelaufen, wie an unserem ersten Abend. Dort waren wieder viele Tänzer und Tanzgruppen da, so wie Schwertkämpfer und Tai-Chi. Wir haben dem ganzen eine Weile zugeschaut. Das ist ein Teil, der mir sehr an China gefällt. Hier treffen sich Leute einfach ohne sich abzusprechen und tanzen gemeinsam. Die Paartänzer neben den Tai-Chi-Gruppen, Bauchtänzer neben Breakdancern, Schwertkämpfer neben Gangnam-Style. Diesen Gemeinschaftssinn werde ich in Deutschland vermissen, denn so etwas ist einzigartig und gehört zu dem ganz speziellen Flair Chinas.

Veröffentlicht unter Allgemein | Kommentare deaktiviert für Heute wird gearbeitet

Highspeed-Zug nach Guangzhou

07.03.2013

 

Und schon wieder geht’s ans Packen. In jedem Urlaub ist es doch dasselbe. Ich glaube auch, dass ich die meiste Zeit hier in China mit Packen verbringe. Meinen Koffer für China packen, ent-packen. Täglich meine Schultasche packen. Auf Reisen natürlich auch packen bevor man aufbricht. Und am Tag der Rückreise natürlich auch.

 

So wie heute. Leider ist in den letzten Tagen auch meine Handtasche kaputt gegangen, die mir so lange treu gedient hat. Jetzt ist der Reißverschluss hinüber und man kann nun nicht mehr wertvolle Gegenstände, wie Geldbeutel oder Reisepässe darin verstauen… Verdammt! Aber lieber gegen Ende der Reise als ganz am Anfang!

Nach dem Packen haben wir wieder gemütlich und ausgiebig mit Florian zusammen gefrühstückt, bevor er zur Arbeit musste und ich und Alex noch ein paar wenige Stunden hatten. Die haben wir in der Umgebung verbracht, denn wenige Meter von der U-Bahnhaltestelle entfernt liegt der Baotong-Tempel. Dieser Tempel erstreckt sich über mehrere Ebenen und Treppen nach oben, bis man auf einen kleinen Berg hinaufklettert und später eine gute Aussicht auf den Stadtteil hat. Wirklich schön!

Der Tempel ist aber auch nicht schlecht. Die Altarräume und Wandverzierungen sind hier sehr schön und nachdem wir jetzt in ein paar Tempeln waren, erkennen wir auch schon ein oder andere Figuren oder Darstellungen wieder.

Der letzte Tempel vor der Pagode auf dem „Berg“ ist dann der absolute Buddha-Overkill. In diesem Raum gibt es einen großen Buddha und über zehn tausend kleine Statuen, die die Wand, den Altar und sogar die Querverstrebungen zieren. Der absolute Wahnsinn!!

DSC09293

Hinter dem Tempel gibt es dann eine alte Glocke, die man nur durch ein paar kleine Sichtfenster sehen kann. Aber generell hängt die da nur und ist ziemlich unspektakulär 😉

Viel spektakulärer ist dafür die „Buddha-Fabrik“ gewesen. Denn in einer kleinen Lagerhalle konnte man zusehen, wie die Buddhas auf den Altären entstehen. Diese werden aus Holzteilen gemacht, die später miteinander verzapft werden. Die Feinarbeiten werden mit einer Motorsäge gemacht.

DSC09315

Es ist wirklich unglaublich faszinierend und es sieht auch sehr kompliziert aus.

Das Holz muss auch ein ganz besonderes sein, da es fast so wie das Gel riecht, was man bei Husten auf die Bronchien geschmiert bekommt. Vielleicht Eukalyptus?

Auf die Pagode sind wir am Ende dann doch nicht hoch, dafür waren wir zu hungrig

Deswegen haben wir uns unten beim Straßenverkäufer gebratene Jiaozi mit Essig geholt und zwei Fladenbrote mit Chilisauce. Das war unser Mittagessen bevor wir uns auf zum Bahnhof gemacht haben.

DSC09369

Da habe ich mich aber ordentlich verkalkuliert. Denn als ich das letzte Mal von hier abgefahren bin, haben wir fast eine dreiviertelstunde bis zum Bahnhof gebraucht. Jetzt waren wir in 13 Minuten da. Deshalb waren wir also fast zwei Stunden zu früh am Bahnhof und durften uns ordentlich langweilen. Im Shop haben wir uns Cola, kleine Kuchen und kopierte Oreo („Okeo“)- Kekse gekauft.

DSC09399

Um 15:00 Uhr war es dann auch so weit, dass wir in den Schnellzug einsteigen konnten und unsere 1000 Kilometerlange Reise nach Guangzhou antraten. Und das in nur vier Stunden.

DSC09424

Mit 305 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit rasten wir durch die Landschaft und waren sogar fast zu schnell um Fotos zu machen. Vor Allem verändert sich hier auch die Umgebung sehr schnell und sehr stark, da wir ja kerzengerade nach Süden fahren und somit auch in andere Vegetations- und Klimagebiete kommen.

Schließlich liegt Guangzhou ja in den Subtropen.

Irgendwann fangen dann Palmen an zu wachsen und die Bäume und Pflanzen werden grüner, das Wetter nebliger.

Um halb 8 waren wir dann endlich in Guangzhou am Südbahnhof angekommen und stiegen sofort in eine Hitze. In Wuhan war es auch sehr warm, aber in Guangzhou ist es nachts immer noch sehr angenehm und zum Teil auch schwül.

Heute waren es bestimmt noch 24 Grad. Und wenn man aus einem extrem runter gekühlten Zug in warmes Wetter steigt, dann kann das einen schon treffen.

Mit der U-Bahn sind wir dann zu meiner Wohnung gefahren und haben unsere Taschen abgestellt und sind danach sofort auf die Suche nach Abendessen gegangen. Ich war ja unbedingt für Koreanisch, auch wenn das Essen dort immer recht teuer ist. Dafür schmeckt es sehr gut!

Wir haben uns Sushi, einen heißen Reistopf mit Gemüse und Ei bestellt, sowie mein Lieblingsessen dort: Bacon im Salatmantel 🙂

Es hat uns beiden geschmeckt und wir waren richtig satt danach! Dafür haben wir aber auch die Platte geputzt 🙂

DSC09528

Und zurück in der Wohnung haben wir erst unsere Taschen ausgepackt und ich habe Wäsche gewaschen, bevor wir uns zusammen wieder Star wars angesehen haben.

Veröffentlicht unter Allgemein | Kommentare deaktiviert für Highspeed-Zug nach Guangzhou

„Temple Run“

06.03.2013

 

So oder so ähnlich. Aber damit meine ich nicht das beliebte Spiel, sondern unseren heutigen Tag in Wuhan. Wir haben heute schließlich eine Menge Tempel und Pagoden gesehen und sind nicht zuletzt sehr viel gelaufen. Nur sind wir nicht von einem Affen verflogt worden, das wäre dann doch ein wenig zu anstrengend gewesen 😉

Gestartet haben wir aber mit einem ausgiebigen Frühstück zusammen mit Florian. Leider konnte er uns nicht begleiten, da er auch heute arbeiten musste.

Dafür haben ich und Alex uns an der Bushaltestelle mit Kai und seinem Besuch aus Deutschland getroffen. Seine Freundin, deren Freund und die Mutter des Freundes. Kai war heute allerdings nicht ganz so fröhlich, wie ich ihn kenne. Der Grund dafür ist, dass er heute Nacht beim „Einbrechen in sein Dormitory“ in Stacheldraht gefallen ist. Und das nur, weil man ihn mal wieder ausgesperrt hat.

Trotzdem hat Kai sich als großartiger Reiseführer bewiesen!

Zusammen wollten wir uns heute die Kranichpagode anschauen, derer ich mich letztes Mal in Wuhan verweigert habe, da ich nicht bereit war 80 Kuai zu zahlen. Aber in diesem Urlaub habe ich mir vorgenommen nicht geizig zu sein. Und glücklicherweise haben wir auch einen 50%-Rabatt bekommen, da wir uns als Studenten ausgegeben haben. Ja gut, es stimmt ja zum Teil auch. Ich mit meinem Freiwilligenausweis und mein Freund mit seinem Studentenausweis haben ja die richtigen Dokumente vorgelegt. Aber mal ganz ehrlich. Wir hätten denen ALLES vorlegen können. Deutsch verstehen sie nicht und sie hätten uns trotzdem den Schülerrabatt gegeben. Genauso haben wir den Leuten im „Flaschenöffner“ (Shanghai) auch unseren Personalausweis als Studentenausweis verkauft und haben die Ermäßigung bekommen. 😉

DSC08975

Die Kranichpagode ist aber auch wirklich schön und das Wahrzeichen von Wuhan. Und die Anlage ist wirklich sehr schön, es gibt auch eine Menge Kunstausstellungen und viele Mythen, die an Wandmalereien erzählt werden.

DSC08986

Außerdem kann man auf die Kranichpagode hochsteigen und hat einen schönen Ausblick auf Wuhan und den Yangtse, der sich wie eine Ader durch Wuhan zieht.

DSC09081

Unser nächster Stopp führte uns dann aber erst einmal zum Wichtigsten überhaupt: Zum Mittagessen. Und zum Muslimen, wohin den sonst. Wenn man in China günstig und lecker essen will, dann ist man beim Muslimen eigentlich immer richtig. Es gibt Nudeln, Reis, Suppen und alles schmeckt immer anders und trotzdem gut!!

In der Nähe des Muslimen lag dann auch der Guiyuan Tempel. Oder lag der Muslime in der Nähe des Guiyuan Tempels? Ich weiß nicht, beides stimmt irgendwie zu 🙂

Unterwegs haben wir noch ein paar Räucherstäbchen als Souvenir eingekauft und haben prompt im Tempel jeweils drei Räucherstäbchen geschenkt bekommen. Die waren aber dafür gedacht, dass man sie anzündet und sie in die Aschehaufen steckt, damit sie abbrennen können. Dabei sollte man sich etwas wünschen. Das hat mich irgendwie total fasziniert, denn ich habe noch nie in China ein Räucherstäbchen angezündet und ich musste mich dann doch fragen, warum ich damit 7 Monate gewartet habe?

Meine drei Wünsche werde ich nicht verraten, aber ich hoffe trotzdem, dass sie in Erfüllung gehen.

Der Guiyuan-Tempel ist selber sehr schön, aber er war auch heute sehr voll. Es gibt mehrere Altäre und verschiedene Hallen, die jeweils einem anderen Buddha gewidmet sind. AM interessantesten sind aber die verschiedenen Verzierungen. Die beeindruckenden Dachkonstruktionen, die Wandmalereien, die Schnitzereien, die Altar-Verzierungen und die gusseisernen Töpfe, die vor den Eingängen stehen.

Bekannt ist der Tempel aber für seine Halle mit den Erleuchteten. Es gibt mehrere Hunderte verschiedene Figuren und man kann sich eine aussuchen und dann zählt man die Zahl seines eigenen Alters ab und landet bei seinem individuellen Buddha. Es ist wie eine Art Horoskop, aber die Interpretation liegt hier bei einem selbst. Denn alles, was man bekommt ist eine Statue mit einer bestimmten Pose.

Wir waren fast eine Stunde in der Halle, um uns nur die Statuen anzusehen und uns die Gänge anzusehen.

Danach gingen wir wieder raus auf einen großen Platz, wo damals noch eine Pagode im Aufbau war. Diesmal war sie schon fertig und der Platz wirkte nun sechsmal so groß als vorher! Leider konnte man die neue alte Pagode noch nicht betreten. Schade.

DSC09155

Nachdem wir den Tempel verlassen hatten, verabschiedeten wir uns von den anderen, da wir als nächstes in die Fressmeile von Wuhan wollten, nämlich in die Hubuxiang.

Die anderen hatten aber diese erst für Freitag eingeplant, weshalb wir uns jetzt schon von der Gruppe trennten. Es war aber trotzdem schön eine so nette Bekanntschaft zu machen!

Und Kai werde ich bestimmt auch nochmal wiedersehen, bevor ich nach Deutschland zurückkehre.

Es ist schon irgendwie komisch, aber ich rede so, als wäre es schon nächste Woche, dass ich zurückkehre, aber ich habe nun definitiv keine Zeit mehr zu reisen. Und wenn doch, dann wird sich das auf Wochenendtrips beschränken.

Aber ich habe auch das meiste gesehen, was ich sehen wollte und um ganz China zu sehen brauch man mindestens mehrere Jahre. Da reichen 12 Monate bei weitem nicht.

Ich und Alex wollten nun als nächstes zur Bank und ein bisschen Geld holen, aber das gestaltete sich schwieriger als gedacht. Denn zwei ATMs wollten uns kein Geld geben und wir hatten schon Angst, dass meine Karte nicht mehr funktioniert. Aber es lag wohl nur an technischen Störungen der Automaten. Schließlich bekamen wir aber dann doch noch Geld und konnten unseren Weg bequem fortsetzen.

Theoretisch hätten wir auch mit dem Bus zur Hubuxiang fahren können,  aber wir haben uns dann doch zum Laufen entschieden und so haben wir vom Tempel bis zur Fressstraße 5 Kilometer zurückgelegt.

Dabei haben wir den Yangtse mit der Brücke überquert und haben diesmal einen super Blick auf die Kranichpagode. Erst ein paar Stunden zuvor standen wir dort oben und haben auf die Brücke geschaut. Jetzt war es anders herum.

DSC09184

Am Ende der Brücke gab es eine Treppe nach unten, die aber irgendwann einfach mit einer Absperrung endete. Es ging also nicht weiter. Stattdessen gab es im Nebenraum einen Aufzugsraum, wo man 2 Yuan pro Ticket bezahlen musste, damit man den Aufzug benutzen durfte. Hallo? Die Treppe absperren und dann noch Geld dafür verlangen den einzigen Weg nach unten nehmen zu dürfen?

Eigentlich eine geschickte Geschäftsidee, die aber leider auf purer Abzocke basiert.

Doch vom Fuß der Brücke war es gar nicht mehr so weit bis zur Hubuxiang.

Der Weg führte uns durch das Künstlerviertel, wo wir viele verschiedene Geschäfte sehen konnten. Doch die meisten waren schon geschlossen oder die Besitzer waren gerade am Essen und waren in keinster Weise daran interessiert etwas zu verkaufen.

Aber wir waren ja auch eher am Essen interessiert 😉

Der Eingang zur Fressmeile liegt im Künstlerviertel und ist eine Seitenstraße davon. Es ist eine lange Straße, die auf eine Parallelstraße führt und aus allen möglichen Essensständen besteht.

Wir haben uns Fladen mit Rindfleisch gefüllt gekauft (Teigfladen-Rindfleischfladen-Teigfladen), den man wohl als „Döner“ bezeichnen kann, wenn auch in einer ungewöhnlichen Form. Dann haben wir uns zwei Austern gekauft, eine gebackene Banane und einen Schokofisch. Dazu ein Sesambrot und zwei Fleischspieße.

Die Fleischspieße waren ziemlich uneindeutig, aber es haben zwei nur 5 Yuan gekostet. Letztendlich war es eine aufgespießte Wurst. Ich habe es zwar versucht zu essen, aber ich konnte es nicht beenden. Ich esse keine Wurst. Und in China schon dreimal nicht.

Zum Abschluss haben wir beide noch einen Crêpes gegessen, dessen Teig nicht ausgerollt wurde, sondern ausgeworfen, bis er hauchdünn war. Dann wurde eine Kochbanane darübergeschnipselt und ein bisschen Zucker bevor er angebraten wurde.

DSC09230

Und wirklich sehr lecker, wenn auch fettig und fast schon zu süß. Aber wer in die Hubuxiang geht, der darf nicht nach Nährwerten schauen 😉 Und sich am Ende auch nicht wundern!

Anschließend gingen wir in den McDonalds um einen Kaffee zu trinken, bevor wir uns auf den Weg zurück zu Florians Wohnung gemacht haben. Dafür haben wir uns bis zur nächsten U-Bahn-Station durchgefragt, die wohl mehrere Kilometer entfernt lag. Aber wir kamen dann doch bei einem Metro-Zeichen vorbei, auch wenn wir mittlerweile nicht mehr damit gerechnet haben.

Wir sind ewig lange durch die Straßen und durch Gassen gelaufen. Es wurde immer dunkler und es waren immer weniger Menschen unterwegs. Das einzige war die Hauptstraße an der wir uns orientierten.

Auf dem Weg von unserer Ziel-U-Bahnhalterstelle bis zu Florian haben wir uns noch mit Knabberzeug eingedeckt, damit wir unseren Abend noch mit einem Film ausklingen lassen konnten.

Und damit war auch schon unsere Zeit in Wuhan vorbei, denn schon morgen würden wir zurück nach Guangzhou fahren.

Ich will es mir nicht eingestehen, aber der Tag von Alex‘ Abreise rückt immer näher…

Veröffentlicht unter Allgemein | Kommentare deaktiviert für „Temple Run“

Über Nacht nach Wuhan

05.03.2013

 

Eigentlich wollten wir ein paar Postkarten schreiben, aber dazu war es zu dunkel. Essen konnten wir auch nicht, weil das zu viel Lärm gemacht hätte. Deswegen haben wir einen Film angesehen. Und zwar haben wir Star Wars zu Ende geschaut und danach mit „Ted“ angefangen, bevor wir beide auch müde wurden und uns in die Stockbetten legten.

Bei mir dauerte es eine Weile bis ich einschlief, dafür konnte ich mir aber ein bisschen die Landschaft draußen anschauen, die aber auch nur auf die Straßenbeleuchtung zu reduzieren war oder von ein paar Bahnhöfen unterwegs unterbrochen wurde.

Irgendwann um halb vier wachte ich dann auf und konnte nicht mehr schlafen. Außerdem kam bald die „Stewardess“ und weckte unsere chinesischen Nachbarn auf, damit diese ihren Ausstiegsbahnhof nicht verschliefen. Kaum waren die ausgestiegen kamen zwei neue, die es aber echt schafften eine riesen Lärm zu veranstalten. Der eine Chinese schlief aber sofort ein, nachdem er sein Gepäck verstaut hatte und die andere Chinesin machte weiterhin einen Lärm. Erst regte sie sich auf, dass sie oben schlief, obwohl das auf ihrem Ticket von vorne herein feststand und dann tippte sie noch ewig lange auf ihrem Handy mit extra lauten Tastentönen herum.

Ganz nebenbei klingelte das Handy auch viermal seit sie eingestiegen war.

Ich war echt kurz davor sie von da oben runter zu holen und sie zur Rede zu stellen, aber das war mir dann die Mühe doch nicht wert.

Gegen 7 Uhr habe ich mir dann aufgegeben zu Schlafen und habe aus dem Fenster gesehen. Und obwohl die Sonne bereits aufgegangen war, war es trotzdem überwiegend dunkel. Denn zwischen Chengdu und Wuhan gibt es sehr viele Berge und für den Zu bedeutet das: Tunnel.

DSC08762

Auf 1000 Streckenmeter kamen bestimmt 950 Meter Tunnel. Dafür waren die Abschnitte, die man dann am Tageslicht fuhr, wunderschön. Es gab kleine Gebirgsschluchten, Flüsse, die sich durch Täler ziehen, Reisterrassen, Autobahnen, Brücken im Aufbau, kleine Dörfer, Felswände und Wald. Nach jedem Tunnel bot sich einem Beobachter ein anderes Bild und ich habe es mir zur Aufgabe gemacht so viel wie möglich davon in Fotos festzuhalten. Ein Feind von mir war deshalb der ständig wiederkehrende Tunnel, weil man überhaupt nicht abschätzen kann wie lang die einzelnen Abschnitte sind.

Aber die Aussicht war es definitiv wert!!

DSC08784

Und das zog sich bis Wuhan so weiter, nur dass sich die Landschaft immer wieder ein bisschen veränderte.

Irgendwann waren ich und Alex dann beide wach und wir gingen Zähneputzen. Die Toilettengänge waren wie immer widerlich und ekelhaft. Schon nach wenigen Stunden von den 17 Stunden Zugfahrt waren die Toiletten voller Ausscheidungen in allen Aggregatszuständen und es war einfach nur noch eklig. Die Kunst dabei ist es sich nicht übergeben zu müssen.

Aber auf dieses Thema will ich gar nicht so genau eingehen, es ist schon eklig genug es zu erleben und zu riechen. Jetzt noch drüber zu schreiben wäre so, als würde man verdrängte Dinge wieder ans Tageslicht holen…

Man kann das alles aber wirklich vergessen und aus dem Fenster schauen. Es ist eine interessante Landschaft, wenn auch doch überwiegend sehr ärmlich. Doch auch das ist ein Teil von China.

Je näher wir nach Wuhan kamen wurden auch die Felder größer und das Gebiet wurde flacher. Man sah die Bauern mit ihren Büffeln das Land bestellen und man konnte immer wieder kleine Friedhöfe und Gebetsstätten in der Nähe der Dorfer finden.

DSC08865

Gegen halb zwei Mittags kamen wir dann auch endlich in Hankou an, wo wir aus dem Zug stiegen und uns zur U-Bahn begeben konnten. Die gab es nämlich bei meinem letzten Besuch noch nicht, aber das ist auch typisch für China. Die Städte verändern sich in kürzester Zeit. Sie wachsen, sie bauen sich aus, ihr Bild verändert sich.

Und ich denke, dass die U-Bahn für Wuhan eine echte Erlösung ist.

Für uns war es das auf jeden Fall, denn so kamen wir bequem zu Flos Wohnung, in der wir unterkommen durften. Außerdem hatte Florian heute Geburtstag, weshalb wir ihn zum Essen einladen wollten. Doch wie sich herausstellte, hat er es auf die chinesische Art geplant, wo das Geburtstagskind für alle zahlt.

Aber ich war erst einmal froh  aus unseren Zug-Klamotten rauszukommen und eine Dusche zu nehmen. Selbst nach einer Fahrt mit dem Softsleeper fühlt man sich immer noch fertig und eklig danach.

Gegen später kam Flo von der Arbeit nach Hause um uns abzuholen. Die anderen würden dann auch zum Restaurant kommen. Und während Florian noch auf die anderen an der U-Bahnstation wartete, weil die den Weg nicht kannten, gingen ich und Alex schon einmal vor, um den reservierten Tisch zu besetzen und noch ein paar Gäste mehr anzukündigen.

Doch später sagte Kai doch noch ab, sodass es nur Ich, Alex, Florian, Jörg, David und ChangE waren. Trotzdem war das Essen besonders lecker! Wir hatten Schweinefleischspieße, frittierten Mais, frittierten Fisch, Bohnen, Kartoffeln und Rindfleisch! Ein super leckeres Essen! Es hat uns allen geschmeckt und vor Allem der frittierte Fisch war der Hammer!

DSC08929

Danach ging es weiter in eine Bar, wo wir uns mit Kai und seinem Besuch aus Deutschland trafen. Wir waren dann schon so viele Leute, dass wir kaum alle auf die Bank passten, aber trotzdem hatten wir viel Spaß. Wir gaben ein paar Bier aus und hatten einiges zu erzählen. Ich hatte ber Lust auf etwas Süßes und habe einen Bananensplit bestellt. Und das war wirklich mickrig. Eine halbierte Kochbanane und eine Kugel Bohneneis. Wollt ihr mich verarschen?

Aber egal. Man lernt daraus 🙂

Wir saßen auch noch wirklich lange zusammen und feierten Florians Geburtstag noch so ausgiebig, wie man es unter der Woche machen kann, bevor wir uns alle ein Taxi schnappten und direkt zu unseren Betten fuhren 🙂

Happy Birthday, Flo!

Es hat sich gelohnt nach Wuhan zu kommen!

Veröffentlicht unter Allgemein | Kommentare deaktiviert für Über Nacht nach Wuhan

Goodbye Chengdu

04.03.2013

Tatsächlich war heute schon der letzte Tag. Ich hatte noch immer unsere Ankunft in Chengdu so präsent vor mir. Unser Flug, unsere Ankunft im falschen Hostel, das Barbecue am ersten Abend… ist das wirklich schon fünf Tage her? Ich kann es nicht fassen.

Deshalb haben wir den letzten Tag entspannt und gemütlich angegangen, da wir ihn genießen wollten. Wir haben ausgeschlafen und dann sofort gepackt, damit wir auschecken konnten. Netterweise durften wir unser Gepäck in der Abstellkammer zwischenlagern und konnten so auch noch ein wenig in der Stadt herumlaufen ohne unser Gepäck jedes Mal mitzuschleppen.

Zunächst wollten wir uns aber mit Julian treffen, um gemeinsam Mittagessen zu gehen. Und in der Zeit, in der wir auf ihn gewartet haben, haben ich und Alex noch ein paar Partien Billard gespielt. Das hat mich so sehr an unsere Zeit in Deutschland erinnert, denn wir beide sind oft zusammen spielen gegangen, deswegen habe ich das Spielen besonders genossen. Schade, dass das heute wohl vorerst unsere letzten Partien werden…

Später kam dann auch Julian dazu und wir haben uns auf die Suche nach etwas Essbares gemacht. In einer Seitengasse wurden wir auch fündig, wo wir uns für Nudelsuppe und Auberginen auf Reis entschieden haben. Beides war aber trotz Bestellung recht scharf, was wir beide heute eigentlich vermeiden wollten, da uns noch eine lange Zugfahrt bevorstand.

Doch trotz allem war es lecker!

Danach sind wir weiter in nördliche Richtung gelaufen und haben auch als Nachtisch ein Donut-Café gefunden, wo es eine große Auswahl an allen möglichen Formen, Farben und Geschmacksrichtungen gab.

Daraus haben wir uns einen Karton mit 6 Donuts zusammengestellt und wohl die größte Kalorienbombe unseres Lebens zu uns genommen. Der Zuckerbedarf des FSJ ist jetzt wohl für mich gedeckt 😉

Julian hatte heute Unterricht und musste deshalb recht bald wieder weg, was bedeutete, dass wir heute Abschied nehmen mussten. Es waren wirklich ein paar schöne Tage in Chengdu und es hat gut getan, sich wiederzusehen. Schließlich haben wir uns zuletzt in Sanya an Weihnachten gesehen und wer weiß, wann und ob wir uns vor dem Ablauf des FSJs nochmal sehen? Aber es hat mich sehr gefreut, dass er sich auch für mich und Alex als Stadtführer angeboten hat und uns ein paar interessante Ecken von Chengdu gezeigt hat.

Es war echt toll!

Ich und Alex sind dann weiter gelaufen, weil wir noch einmal auf Souvenirshoppig gehen wollten und uns fiel da vor allem die Straße hinter dem Mandschurei-Kloster ein. Deswegen haben wir uns wie am ersten Tag auf den Weg dorthin gemacht und die warmen Sonnenstrahlen genossen, die seit gestern über Chengdu hereinbrechen. Die ersten Tage waren ja mehr smogig als recht. Von Sonne war da zumindest nicht viel zu sehen.

In den kleinen Gassen mit den vielen Geschäften haben wir uns dann in ein Teegeschäft gesetzt und uns einmal beraten lassen und viele verschiedene Tees ausprobieren dürfen.

DSC08687

Auf dem Rückweg sind wir auch ein bisschen herumgelaufen und einfach nur durch die Stadt spaziert. Wir waren in einem Kaufhaus, wir haben in Straßenläden nach Mah-Jongg-Steinen gesucht und wir haben uns schön bräunen lassen, denn heute war es schon richtig sommerlich.

Die restlichen Stunden haben wir dann noch im Hostel verbracht und haben dort Tee getrunken und ein letztes Mal Billard gespielt bis wir noch einmal zum Abendessen aufgebrochen sind.

DSC08717

Auf unserem Spaziergang haben wir nämlich einen Muslimen entdeckt, denn wir jetzt wieder aufsuchten, um uns noch einmal zu stärken. Die haben sich auch sehr über ausländischen Besuch gefreut und haben uns sehr nett bedient. Am Ende haben sie uns sogar 1 Kuai erlassen, weil ich es sonst nicht passend hatte. Also wirklich sehr nett und auch ein wirklich leckeres Abendessen!

Unterwegs haben wir noch ein bisschen Wasser und Essen für die Zugfahrt gekauft, sowie frisches Obst, bevor wir ins Hostel gegangen sind, um unsere Taschen zu holen. Und dann ging es los. Wir brachen zum Nordbahnhof auf und waren dabei Chengdu zu verlassen. Eigentlich ein bisschen schade und ein wenig wehmütig. Aber vielleicht komme ich irgendwann einmal wieder, um von hier aus nach Tibet aufzubrechen. Eine Reise, die mir jetzt noch verwehrt bleibt in diesem Jahr.

Am Bahnhof angekommen sind wir durch die Ticketkontrolle und Sicherheitschecks und standen dann im Bahnhofsgebäude vor der riesigen Anzeigetafel. Doch leider konnte ich nicht verstehen, was diese mir mitteilen will. Der Zug nach Hankou fährt nicht von Sektion 1 oder 2 ab, sondern von blau.

Was bitteschön bedeutet „blau“?

Nachdem wir dann um Hilfe gefragt haben, haben die uns wieder nach draußen geschickt und gemeint, dass wir hier falsch sind. Wir müssten raus. Genauer konnten sie es uns nicht sagen.

Erst draußen auf dem Platz fanden wir ein Zelt, wo ebenfalls Ticket- und Sicherheitskontrollen durchgeführt wurden. Dort wurden anscheinend bestimmt Züge bearbeitet, wo man in einen separaten Warteraum (im Zelt) geführt wird. Das Schild über dem Zelt war auch blau, was nun einen Sinn ergab. Aber darauf muss man erst einmal kommen!! Nichts ausgeschildert, nichts.

Und auch sind wir durch die Ticket-und Sicherheitskontrolle im falschen Gebäude bekommen. Hätten die uns nicht bei den drei Schranken sagen können, dass wir falsch sind? Oder der, der unser Ticket abgestempelt hat? Nein, niemand.

Aber egal. Wir waren jetzt im richtigen „Zelt“ und standen kurz vorm Boarding und meine Nerven waren schon wieder halb am Ende. Ich weiß nicht, wie viele Nerven China mich schon gekostet hat wegen unnötiger Komplikation. Aber wir standen am richtigen Ort und bevor ich mich richtig aufregen konnte, setzte sich die Menschenmasse bereits in Bewegung. Es ging los.

DSC08732

Immer in kurzen Stößen ging es vorwärts und es waren über 6 Angestellte nötig, um uns in die richtige Bahn zu leiten. Ich weiß nicht, ob sie wirklich nötig waren, aber sie waren halt da, um uns den Weg (es gab nur einen) zu weisen. Weniger gedrängelt wurde deshalb nicht, was das Argument der Zuständigkeit für Sicherheit und Ordnung und ein geregeltes Ablaufen entkräftet. Aber vielleicht ist das ja eine Ausnahme gewesen 😉

Ein paar Minuten später standen wir vor unserem Zug und durften das richtige Abteil suchen und unser Softsleeper- Quartier zu beziehen. Dieses war schon mit zwei Chinesen besetzt, was aber nicht wirklich eine Überraschung war.

Wirklich Englisch konnten sie auch nicht sprechen bis auf ein paar Brocken, weshalb wir jetzt auch nicht uns mit ihnen hätten großartig unterhalten können. Aber das war auch gar nicht notwendig, denn sobald sich der Zug um 22:10 in Bewegung setzte, schliefen beide bereits und wachten vor ihrem Zielbahnhof nicht mehr auf.

Na das versprach eine interessante Reise zu werden….

Veröffentlicht unter Allgemein | Kommentare deaktiviert für Goodbye Chengdu