Etwas Neues gelernt

23.03.2013

 

Jeden Samstag habe ich das gleiche Problem. Ich kann mich einfach nicht für vier Unterrichtsstunden erwärmen und muss trotzdem gehen. Wer auch immer den Samstagsunterricht eingeführt hat, hat mir keinen Gefallen getan.

Trotzdem bin ich aufgestanden und zur Schule getrottet. Heute war ich extra müde und extra nicht in der Stimmung auf nichts.

In den nächsten vier Stunden habe mit mir selbst gekämpft, dass ich nicht einschlafe. Ein bisschen hat mir dabei geholfen, dass wir in der 7. Klasse Fluch der Karibik 2 angeschaut haben, während wir in der achten Klasse „La vie est belle“ auf Italienisch mit Chinesischen Untertiteln angeschaut haben. Das mach das Wachbleiben nicht unbedingt leichter…

Später haben wir in der anderen achten Klasse die ganze Zeit Unterricht gemacht, wo ich mal wieder nichts zu tun hatte. Zum Glück hatte ich meinen Kindle dabei!

Direkt nach dem Unterricht habe ich mich dann auf den Weg zu freudvolleren Aktivitäten gemacht. Schließlich hatte ich heute wieder eine Kalligraphie-Stunde in Elenas Büro und war froh, dass ich endlich etwas Sinnvolles machen konnte.

Zuvor habe ich mich aber mit Elena und einer Kollegin zum Mittagessen beim Muslimen getroffen. Es war so schön sie endlich wieder zu sehen, nachdem wir uns das letzte Mal gesehen haben, als ich und Alex sie gemeinsam zum Abendessen eingeladen haben.

Nach dem Essen haben wir beide zusammen dann in ihrem Büro auf die Kalligraphie-Lehrerin gewartet, die sich ein bisschen verspätete. Deshalb hat sie mir chinesisches Schach beigebracht und wir beide haben zusammen gespielt.

Das Spiel ist wirklich sehr ähnlich zu dem Schach, das wir kennen, doch es gibt ein paar Ausnahmen und Sonderregeln, sowie ein leicht anderes Spielfeld. Aber ich habe es trotzdem sehr schnell verstanden. Und nun kann ich einen weiteren Punkt von meiner China-Liste zu streichen. Jetzt fehlt natürlich noch das typische Mah-Jongg-Spiel  😉

Dann kam auch die Kalligraphie-Lehrerin endlich und wir beide haben unsere letzte gemeinsame Übungsstunde gemacht. Ich kann immer noch nicht verstehen, was an Kalligraphie so toll ist. Warum muss ich genauso schreiben, wie irgendjemand vor ein paar hundert Jahren es gemacht hat? Ich will nicht lernen, wie man Schriftzeichen kopiert, sondern wie man sie schreibt. Schön schreibt. Das ist ein bisschen schwierig, wenn man wegen des Pinsel-Duktus ständig kritisiert wird. Hier zu dick, da zu dünn…

Gut, aber es war trotzdem sehr interessant muss ich sagen. Auch wenn ich von dem Schachspielen heute mehr mitgenommen und gelernt habe als von der Kalligraphie-Stunde, bin ich trotzdem froh, dass ich ein wenig Zeit mit Elena verbringen konnte!

Dennoch wollte ich jetzt nur noch eins: Schlafen.

Nachdem ich das heute Vormittag schon vier Stundenlange unterdrückt habe…

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K.O.

22.03.2013

 

Wie gestern schon geahnt, bin ich heute zu nichts zu gebrauchen. Mir tut alles weh!!

Ich kann nicht mal richtig liegen, aufstehen, sitzen. Irgendwie habe ich es gestern schon geahnt, dass es mir heute so gehen würde.

Trotzdem bin ich ins Büro gegangen, um meine Arbeit zu erledigen. Schließlich muss ja jemand die Prüfungen von gestern korrigieren. Dafür hatte ich zwei Stunden Zeit. Und nach zwei Stunden war ich komplett fertig.

Das Problem war, dass wir diese Prüfung gemacht haben, um die Besten herauszufinden, die sich für ein Stipendium bewerben dürfen, was sie mit dem Goethe-Institut nach Deutschland bringt.

Jetzt haben wir aber mehrere Schüler, die zu den Besten gehören und mit der Auswahl fiel es uns nun noch schwerer. Uns blieb nichts anderes übrig als eine kurze mündliche Prüfung einzuberufen.

Doch als erstes bin ich in meine wohlverdiente Mittagspause gegangen!

Zurück im Büro habe ich nichts zu tun gehabt und habe mir die neueste Folge von „Vampire Diaries“ angesehen, bis ich und Lisa in der nächsten Stunde Unterricht hatten.

Heute habe ich zum Beispiel erfahren, dass man in China in der Regel als Mann mit 60 Jahren in Rente geht, während Frauen schon mit 55 in den Ruhestand gehen.

Doch ansonsten habe ich mich nicht wirklich konzentrieren können, da ich richtig Hunger hatte. Ich habe mich schon richtig auf mein Abendessen gefreut!

Also nach zwei Stunden Hunger bekämpfen und zuschauen, habe ich im Büro meine Sachen gepackt und wollte losgehen. Aber da hielt mich Lisa zurück und sagte mir, dass jetzt die mündliche Prüfung wär. JETZT.

Wo sind die Schüler?

Die kommen noch. In den nächsten 10-15 Minuten. Oh man! Ich sterbe vor Hunger!!!

Endlich kamen die Schüler und Lisa erzählte ihnen ein bisschen was. Ich habe nur die Hälfte verstanden, aber das meiste davon waren die erreichten Punktzahlen. Dann wurden die Schüler wieder weggeschickt.

Ich sah schon meine Chance und wollte aufstehen, aber Lisa meinte, dass die Schüler gleich wiederkommen für die Prüfung.

Oh, je.

Dann war es soweit. Die Schüler kamen und ich durfte die Prüfung abnehmen. Sie sollten sich vorstellen und ich habe ein paar Fragen gestellt. Es kamen aber nur drei von 7 Schülern und deswegen kam der Rest morgen dran.

Warum nicht gleich so? Ich habe HUNGER.

Nach ein paar endlosen Minuten bin ich beim Supermarkt angekommen und habe mir ein bisschen Brot und Milch gekauft, damit ich nachher ein bisschen Müsli in meiner Wohnung essen konnte!

Heute Abend habe ich dann noch mit meinem Freund gechattet, danach ein wenig ferngesehen und „Lord oft he Rings“ weiter gelesen.

Zumindest solange ich Sitzen/Liegen konnte. Mein Muskelkater bringt mich um!!

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Sport-Overkill

21.03.2013

Ich werde morgen bestimmt vor Schmerzen sterben. Das war der letzte Gedanke, den ich vor dem schlafen gehen hatte.

Der Unterricht war heute, wie jeden Donnerstag, nur auf die eine Stunde vormittags beschränkt, was ihn zu einem meiner Lieblingswochentage macht. Den Rest des Tages kann ich im Büro verbringen und kann mich länger mit einer Sache beschäftigen ohne immer wieder unterbrochen zu werden.

Doch China wäre nicht China, wenn es es nicht schaffen würde, mich täglich zu überraschen… Um halb 11 tauchte eine Lehrerin im Büro auf, die unbedingt Leute suchte, die mit ihr tanzen wollen. Die Lehrerinnen im Büro (auch Lisa) waren sofort begeistert. Nur ich meide das Tanzen sehr. Auch diese Gelegenheit habe ich abgelehnt.

Leider haben die anderen ein Nein als Antwort nicht akzeptiert. Die Lehrerin, die die Idee hatte, wurde sogar richtig agressiv und verfiel in einen imperativen Drill-Ton. Und Ablehnen ist ja auch unhöflich.

Missmutig bin ich dann mitgegangen und habe tatsächlich im Musikraum mir ein Aerobic-Video anschauen müssen und bescheuert nachhampeln müssen. Ich habe mich so geschämt. Aber was in China passiert, bleibt in China und außer den anderen vier Lehrerinnen hat mich ja niemand gesehen. Ich war nur froh, dass ich mich nach einer halben Stunde aus dem Staub machen durfte.

Das war garantiert das letzte Mal, dass man mich zu so einem Mist bewegt hat!!

Von meiner freien Zeit im Büro war auch nichts mehr übrig, deshalb konnte ich auch recht zügig nach Hause in die Mittagspause gehen.

Nach meinem Mittagsschläfchen, das wohl er ein Frustschlaf war, da ich mich immer noch von dieser Hampelei beschämt fühlte, bin ich wieder zurück ins Büro gegangen und habe Lisa geholfen, ein wenig über die deutsche Schulpolitik zu recherchieren. Der Schuldirektor hat ihr die Aufgabe erteilt eine Art Hausarbeit zu schreiben. Einfach mal so.

Als hätte Lisa noch nicht genug zu tun?!

Deswegen habe ich ihr bei der Quellensuche ein bisschen geholfen, da es ja in Deutschland ein wenig komplizierter ist, da die Schulpolitik auf Länderebene stattfindet und nicht wie in China zentral organisiert wird.

Nach dem Unterricht habe ich mich dann auf den Heimweg und sofort ins Kungfu-Training gemacht, was ich nach einer mehrwöchigen Pause auch mal wieder besuchen wollte.

Dementsprechend anstrengend war es nach einer so langen Fehlzeit wieder in Form zu kommen, aber dafür klappte es ganz gut. Wir haben auch wieder zwei Neuzugänge bekommen, die mich ebenfalls für eine Anfängerin hielten. Hah! Unterschätzt 😉

Aber es hat Spaß gemacht. Nach 2,5 Stunden war ich wirklich ausgepowert, aber ich habe durchaus eine Menge gelernt heute.

Doch mein Körper sagte mir eindeutig, dass ich eine Grenze überschritten habe. Spätestens morgen würde ich mich vor lauter Muskelkater nicht mehr rühren können…

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Die Künstlerin erwacht

20.03.2013

 

Irgendwie konnte ich mich heute nur schwer aus dem Bett quälen. Sogar fünf Minuten bevor ich losmusste, habe ich mich noch einmal angezogen ins Bett gelegt.

Umso größer war meine „Freude“ darüber, als die erste Unterrichtsstunde ausfiel, weil heute der alljährliche Body-Check durchgeführt.

Da muss jeder Schüler antanzen, um auf seine körperlichen Merkmale untersucht werden zu können. Größe, Gewicht, Sehstärke und so weiter. Das wird natürlich auch alles in der Schulakte festgehalten. Hätte mich in meiner alten Schule jemand auf eine Waage gestellt und in meiner Schülerakte festgehalten, dass ich seit dem letzten Wiegen x Kilo zu- oder abgenommen habe, dem hätte ich was erzählt.

Gut, ich durfte jetzt eine Stunde im Büro totschlagen, bevor wir wenigstens die zweite Stunde in der Parallelklasse durchführen konnten.

Die war dann auch wenig interessant.

Aber ich und Lisa sind dann in der Mittagspause zusammen essen gegangen und haben uns zu meinem chinesischen Italiener aufgemacht, wo ich normalerweise Pizza esse. Stattdessen habe ich heute aber Spaghetti mit scharfer Sauce bestellt und dazu einen Mangosaft. Genau das gleiche wie Lisa.

Und nach dem Essen bin ich zurück in meine Wohnung um zu lesen und ein bisschen zu schlafen. Irgendwie bin ich gerade nicht so fit, wie ich sein sollte. Liegt wohl daran, dass ich abends zu lange online bin um Blog zu schreiben 😉

Es ist schon eine Menge Arbeit das alles nachzuholen.

Nach der Mittagspause gab es für mich keine Arbeit im Büro, doch ich hatte vorgesorgt. Ich habe meine Stifte und meinen Skizzenblock mitgebracht und habe nach einer gefühlten Ewigkeit endlich wieder gemalt. Das hat mich ungemein entspannt und auf andere Gedanken gebracht. Ich habe so bestimmt mehrere Stunden verbracht.

Erst mit dem Abschluss des Bildes habe ich Feierabend gemacht und mich verabschiedet. Morgen ist auch noch ein Tag.

Und ab morgen habe ich auch wieder Arbeit, da es schließlich wieder Zeit wird ein paar Hefte zu korrigieren… :/

Deswegen habe ich mich auch heute nochmal auf einen kleinen Jogging-Trip begeben. Wieder die große Runde und wieder einmal um den Kopf freizubekommen. Vielleicht werde ich jetzt zu einem regelmäßigen Jogger? Wollen wir es mal hoffen. Ich bin auf jeden Fall dieses Jahr schon aktiver als letztes Jahr insgesamt 😉

Abends habe ich nur noch mit meinem Freund geskyped und viel gelesen. Zum Lernen hatte ich dann trotz Allem keine Lust mehr. Lieber wollte ich mich wieder dem „Lord of the rings“ widmen.

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Entspannung und Pause

19.03.2013

 

Irgendwie habe ich mir den Tag heute anders vorgestellt, aber was soll man machen. Heute wäre ich am allerliebsten zu Hause. Ich glaube ich hatte seit Weihnachten kein so starkes Heimweh mehr.

Dafür habe ich mir heute auch eine Denksperre über das Studium verhängt, weil man muss sich ja irgendwo auch selbst schützen!

Heute Vormittag hatten wir Unterricht in der 7. Klasse und es wurde das Thema Taschengeld eingeführt. Das war eigentlich eine ziemlich interessante Unterrichtsstunde, weil ich aus Übungszwecken die Schüler befragen durfte, wie viel Taschengeld zu bekommen.

Und wenn man von der Tatsache absieht, dass wir eine private Schule sind und unglaublich hohe Semesterkosten pro Schüler fällig sind, kriegen die Schüler trotzdem wenig Taschengeld. Vor Allem, da die meisten Eltern wohl ziemlich reich sind mit Manager, Architekt und Chef als Beruf. Das konnte ich zumindest den Aufsätzen entnehmen, die ich gelesen habe. Die Schüler bekommen teilweise gar kein Taschengeld oder 30-100 Yuan pro Monat. Der eine mehr, der andere weniger. Aber selbst 100 Yuan sind „nur“ 12 Euro.

Allerdings weiß ich nicht, wer den Schülern was bezahlt, da das sicher nicht für tägliches Mensa-Essen reicht. Wenn es aber wirklich nur als Bonus für Süßigkeiten oder Comichefte geht, dann ist das Geld angemessen. Aber ich habe trotzdem mehr erwartet, ich weiß auch nicht warum. Schließlich kriegen die meisten um die 50 Yuan, was 6 Euro entspricht und das ist wirklich nicht viel.

Definitiv jedoch eine interessante Unterrichtsstunde.

Nach der Mittagspause habe ich dann auch im Büro nur entspannt und mir Talkshows angesehen. Ab und zu habe ich auch mit der deutschen Visumsstelle telefoniert, um Lisa wenigstens ein bisschen dabei helfen zu können, da wir ja unseren Schüleraustausch im Juli haben und deswegen ein Gruppenvisum für Deutschland benötigen, was sich aber nicht so einfach gestaltet.

Wir haben auch eine Menge an Sonderfällen und Probleme bei denen uns niemand wirklich helfen kann. Ich denke ja, dass es gar nicht so schwer ist, ein deutsches Visum zu bekommen, aber das schwierigste ist es die Unterlagen alle zu besorgen, denn es wird wirklich eine Menge verlangt!

Irgendwann bin ich dann nach Hause und habe mich dann an das Lernen gemacht, da das ja auch nicht zu kurz kommen soll.

Dann habe ich mit meinem Freund geskyped, was mir heute wenigstens ein bisschen das Heimweh gelindert hat!

Und gerade als wir aufgelegt hatten, brach draußen bei mir ein Sturm los, dass mein Gitter vor dem Fenster schon das Wackeln anfing. Es blitzte, es donnerte und es regnete aus Eimern. Vorsichtshalber habe ich alle Stromkabel gezogen und das Netzteil meines Laptops abgestöpselt.

Ich hatte auch noch Wäsche in der Waschmaschine, aber die konnte ich auch später holen, da es mir direkt vor die Haustür regnete, so dass ich kaum ins Bad konnte. Außerdem donnerte es so laut, dass man wohl lieber im Haus blieb. Hoffentlich fällt bei mir nur nicht der Strom aus, denn ich habe keine Taschenlampe im Haus. Und hoffentlich regnet es mir nicht irgendwie ins Zimmer, denn so wie es aussieht, hat die Regenzeit begonnen…

Na das werden spaßige Tage!!

 

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Physisch aktiv

18.03.2013

Habe ich mich gestern mit geistigen Aktivitäten beschäftigt, habe ich heute mich dazu auch ein bisschen bewegt. Auch wenn das nicht wirklich geplant war.

Begonnen hat alles schon mit dem „Frühstück“ um 14 Uhr. Da bin ich nämlich auf den Markt gelaufen und habe mir gleich zwei Drachenfrüchte gekauft, um mir eine Vitaminladung zu verpassen 😉

Danach ging es in die Schule und in den Unterricht. Dort durfte ich zuhören und aufpassen und es kam mir irgendwie so komisch vor, dass vor einer Woche noch mein Freund neben mir saß und heute sitze ich hier alleine. Alleine mit fast 50 Schülern und Lisa.

Und trotzdem fühle ich mich alleine.

Innerlich habe ich meine Tränen niedergerungen und habe mich danach im Büro an den Computer gesetzt und mich wieder mit dem Studium beschäftigt. Meine Güte, das Thema raubt mir echt jeden erdenklichen Nerv. Schon nach einer Stunde schwirrte mir der Kopf und ich konnte kaum noch ganze Gedanken fassen. Ich hab mich unruhig gefühlt und hatte das Bedürfnis nachzudenken und meine Gedanken zu sortieren.

Es war fast so als hätte jemand ein Glas mit Murmeln umgeworfen, die man jetzt wieder zusammensammeln musste und nicht genau wusste, wo man anfangen sollte…

Deswegen habe ich mich auf den Heimweg gemacht.

Doch selbst das war kaum möglich. Ich wollte ständig stehen bleiben. Mein Weg führt mich täglich an einem kleinen, künstlichen See/Teich vor dem Campusrestaurant vorbei und ich hätte mich am liebsten an die Brüstung gestellt und solange die Wasserfläche angestarrt, bis mein Kopf leer wäre.

Überfordert. So fühlte ich mich.

Und auch wenn mich viele jetzt nach dem Weiterlesen für verrückt erklären werden…

… ich habe mich für den einzigen Weg entschieden, der mir einfiel. Joggen. Loslaufen und den Kopf frei kriegen.

Also habe ich mich umgezogen und bin losgelaufen. Schon nach ein paar Metern merkte ich, dass es besser wurde und ich lief einfach weiter. Meine gewohnte Strecke und darüber hinaus. Ich bin glaube ich die längste Strecke meines Lebens gelaufen… Freiwillig (!)

Würden das hier meine Sportlehrer lesen, dann würden sie wohl denken, dass sie auf der Seite einer anderen Freiwilligen gelandet sind…

Ich kam auch wieder lebendig in meiner Wohnung an und das auch ziemlich fit. Doch ich wollte nur noch eine Dusche. Eiskalt.

Jetzt ging es mir wirklich besser. Mein Kopf war frei, ich war müde, ich hatte Hunger.

Dann habe ich mir noch schnell ein paar Nudeln angebraten und habe damit auch das letzte Bedürfnis nach Bewegung gestillt.

Somit konnte ich mich auch endlich wieder an die Arbeit machen. Schließlich schreiben sich die Blogeinträge ja nicht von alleine 😉

Ausgepowert und trotzdem voller neuer Energie habe ich bis um 3 Uhr noch gearbeitet, bevor ich endlich ins Bett gefallen bin.

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Denk-Sonntag

17.03.2013

 

Ich bin ja bekannt dafür, dass ich meine Sonntage nicht wirklich aktiv verbringe, zumindest körperlich aktiv nicht.

Ich schlafe bis es mir langweilig wird und dann suche ich nach einer nicht anstrengenden Beschäftigung. So ganz hat das heute nicht geklappt, weil ich sollte heute endlich mal aufräumen, sauber machen und putzen, da ich jetzt seit Alex Abreise noch nicht dazu gekommen bin.

Doch bei einem kleinen Zimmer geht das ganze recht schnell.

Deswegen habe ich mich dann an meine Hauptbeschäftigung an Sonntagen herangewagt. Denksport bzw. geistige Aktivität. Ich habe Blog geschrieben, da ich ja einiges von unserem Urlaub nachzuholen hatte.  Außerdem gibt es die Studiums-Frage, die immer bedrohlicher auf mich einzuwirken scheint… Ich kann mich immer noch nicht entscheiden! Wie kann man sich nur so schwer tun? Eigentlich habe ich mehr oder wenige konkrete Vorstellungen von meinem Leben, aber die Studiumsentscheidung überfordert mich maßlos. Warum kann man nicht alles studieren? Es ist ja nicht so, dass es mir an Interesse mangelt – im Gegenteil! Ich habe zu viel davon…

Richtig gefreut habe ich mich aber auf das Skypen mit meinem Freund! Das sind nach wie vor die Highlights meiner Tage und ohne Skype hätte ich wahrscheinlich nicht so lange hier in China überlebt. Schließlich ist das die einzig wirkliche und starke Verbindung nach Hause.

Er hatte aber nicht so viel Zeit, da er am Nachmittag zu seiner Tante, aber auch zu meinen Eltern fahren würde, um meine Sachen, von denen er schon einen Teil mit nach Deutschland genommen hat, vorbeizubringen.

Ich habe danach noch ein bisschen gelernt, ferngesehen, nachgedacht, Musik gehört und alles Mögliche, bis ich mit meiner Familie geskyped habe. Und ich war natürlich auch „live“ dabei, als mein Freund bei mir zu Hause ankam und wir uns „zufällig“ wiedersahen. Diesmal halt nur auf einem anderen Computerbildschirm 😉

Es war wirklich schön zuzusehen, vor Allem haben meine Schwestern schon ihr Souvenir, einen Panda-Stoffbären aus Chengdu, bekommen. Alex war so nett auch diese schon mitzunehmen und zu übergeben, da ich nicht abschätzen kann, wie viel Platz ich in meinem Koffer kurz vor meinem Rückflug noch haben werde, da ich ja schon mit mehreren Kilo Übergepäck angereist bin…

Aber auch wenn es sehr schön war, war es auch in gleichem Maße sehr traurig für mich, da es irgendwie komisch ist da zu sein und doch nicht da zu sein. Man kommt sich fast ein bisschen wie ein Geist in einer Kiste vor. Und sobald die Anwesenden sich weg vom Mikro drehen oder leiser reden, versteht man schon nichts mehr und kann nur noch zusehen…

Doch ich befinde mich ja schon in der „Endspurt-Vorphase“. Schließlich werde ich in der nächsten Woche die 2/3-Marke erreichen, im nächsten Monat die „noch 100-Tage-Marke“ und Mitte Mai beginnt dann der wirkliche Endspurt.

Der nächste „große“ Tag ist aber der Jahrestag von mir und meinem Freund, den wir diesmal sehr weit entfernt voneinander verbringen werden…

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Just like a Panda

16.03.2013

Der heutige Tag lässt sich fast mit dem eines Pandas vergleichen, die ich ja in Chengdu kennenlernen durfte.

Ich habe meinen Tag nämlich mit Schlafen begonnen. Bin dann zum Unterricht gegangen. Bin dort zeitweise kurz eingenickt, nachdem ich mich bei der Stillarbeit nicht zu beschäftigen wusste, bis ich meinen Kindle rausgeholt habe.

Zum Glück haben wir meistens wieder nur Filme geschaut. Ein chinesisches Familiendrama auf lustig (ich habe keine Wort verstanden), in der anderen Klasse „The red Baron“ mit Til Schweiger auf Englisch und dann einen Horror-Film mit Nicole Kidman. Auch auf Englisch. Na gut.

Sobald ich dann aber in meiner Wohnung war, habe ich mich sofort wieder in einen Panda verwandelt und bin ins Bett gefallen und habe Musik gehört, gelesen und geschlafen. Kurzzeitig sogar alles gleichzeitig 😀

Dafür habe ich mich jetzt vollkommen auskuriert und kann in die nächste Woche (oder schon den morgigen Tag) völlig gestärkt starten.

Am Abend habe ich dann noch mit meinem Freund gechattet und wir haben uns noch lange über meine Studienwahl unterhalten. Das ist wirklich eine schwere Entscheidung und ich weiß einfach nicht, wie ich an die Sache rangehen soll….

Aber ich schaue erst einmal, dass ich morgen meinen Alltag in den Griff bekomme und dann kann ich mir Gedanken machen, wie ich die nächsten 17 Wochen einplane, damit ich die Zeit hier in China noch möglichst sinnvoll nutzen kann.

Aber erst wird ausgeschlafen. Ich habe mich auch mit neuen Hörbüchern ausgestattet, damit ich ein bisschen Beschäftigung habe.

 

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Back to Friday

15.03.2013

 

Der heutige Tag startete nicht so gut, da ich immer noch Nachwirkungen von meiner Fastfood-Lebensmittelvergiftung hatte und deswegen die erste Stunde aussetzen musste. Dafür habe ich mich heute dann richtig reingehängt und habe alle ausstehenden Hefte korrigiert. Alle 300 Hefte sind jetzt fertig! Zusammen mit den Vokabel-Diktaten in allen  Klassen und dann die Arbeitshefte der Achtklässler.

Dann habe ich noch ein bisschen Ordnung gemacht und ich habe dann damit begonnen mich mit meiner Studienwahl erneut zu beschäftigen. Verdammt schwieriges Thema, muss ich schon sagen… Jetzt aber wird es langsam Zeit, dass ich mich entscheide.

Ich habe nicht viele Anhaltspunkte, aber genau das muss ausreichen, damit ich etwas finde, das zu mir passt.

Ich kann jetzt zwar behaupten, dass das FSJ mich in meiner Entscheidung weitergebracht hat, aber es hat mich noch nicht wirklich zu einer Entscheidung gestoßen, wie ich es erwartet hatte. Jetzt mache ich mir schon seit fast drei Jahren Gedanken und bin immer noch nicht schlauer auf diesem Gebiet…

Dafür fiel der Nachmittagsunterricht für uns aus, weil der Deutschunterricht durch eine Selbststudiums-Stunde ersetzt wurde. Was für mich bedeutete, dass ich mich wieder intensiver mit den Nachrichten aus aller Welt beschäftigen konnte.

Eigentlich wollte ich aber nur noch nach Hause um endlich mit meinem Freund skypen zu können. Ich vermisse ihn jetzt da er weg ist noch viel mehr.

 

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Besuch bei der Krankenschwester

14.03.2013

Heute gab es nichts zu arbeiten, da wir wegen dem gestrigen Wettbewerb unsere Deutschstunde heute weggetauscht hatten. Deshalb hatte ich heute Vormittag frei und ansonsten besonders viel zeit, um meine Korrekturarbeiten fortzusetzen. Schließlich hatte ich noch ein paar Arbeitshefte vor mir, um sie zu korrigieren. Das war auch meine Hauptaufgabe eigentlich die ganze Zeit.

Nebenbei habe ich Lisa noch geholfen ein paar E-Mails zu schreiben und habe eine Prüfung zusammen mit ihr für die 7. Klassen nächste Woche erstellt. Damit wählen wir die Schüler aus, die ein Stipendium für die Deutsch-Sommerschule verdient haben.

Leider habe ich seit Dienstag immer noch Schmerzen in der Seite, die mich langsam ziemlich nervös machen. Deshalb habe ich heute das erste Mal Lisa eingeweiht und sie um ihren Rat gefragt. Sie meinte, dass wir zunächst zur Schulkrankenschwester gehen sollten, bevor wir zu einem Arzt gehen. Die Schulkrankenschwester könnte das recht gut einschätzen.

Also sind wir zur Krankenstation gegangen, die unbesetzt war. Das ist ja mal ein toller erster Eindruck von unserer Krankenschwester, die für die Schüler da ist, wenn mal jemand krank oder verletzt ist…

Deshalb sind wir nach Unterrichtsende noch einmal hingegangen und haben sie diesmal angetroffen. Sie hat sich auch Zeit für mich genommen und meinte, dass meine Galle überreizt sei, weil ich die letzten zwei Tage kaum was gegessen habe. Jetzt sollte ich Reisbrei essen und Baijiu (weißen, hochprozentigen Schnaps), damit es mir besser geht. Reisbrei ok, aber Biajiu, nein Danke.

Und auf Reisbrei hatte ich auch keinen Bock. Also habe ich mir Nudeln und Suppe gemacht. Das muss auch reichen!

Mal schauen, ob es von Essen besser wird. Wenn nicht bleibt mir ja immer noch der Baijiu xD

 

 

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