Einstimmung – Euro und Deutsches Essen

11.07.2013

 

Heute hieß es früh aufbrechen und alle wichtigen Dinge, die anstanden zu erledigen. Als erstes stand auf dem Programm mein Zeugnis zu korrigieren. Also bin ich mit meinem USB und dem korrigierten Text zur Schule gelaufen und wollte mich im Büro des Schuldirektors melden. Weil ich brauchte dessen Unterschrift und den roten Stempel der Schule…

Leider waren alle gerade in einem Meeting und ich bin deshalb in mein altes Büro gegangen, um mir dort ein bisschen dir Zeit zu vertreiben. So viel zum Thema früh aufstehen und alles erledigen.

Um 10:45 Uhr habe ich es nach einer Stunde warten aufgegeben. Schließlich wollte ich nach Taojin fahren, was ungefähr 45 Minuten von hier entfernt lag.  Sofort bin ich zur Ubahn gegangen und losgefahren. Man muss zweimal umsteigen!

Und in Taojin durfte ich zeigen, dass ich erstens ein gutes Gedächtnis und einen guten Orientierungssinn habe. Es ging nämlich darum die deutsche Bäckerei wiederzufinden, die Lea mir und Fanny im September gezeigt hatte.
Aber es hat problemlos geklappt. Nach 10 Minuten war ich schon dort und habe erstens über die Preise und die Auswahl gestaunt.

Letztendlich habe ich mich für 2 Berliner und 4 Brezeln entschieden. Denn nachdem sich Elena heute wieder Zeit für mich nimmt, damit wir uns zum Geldwechseln treffen können, wollte ich ihr etwas Besonderes geben. Und da war mir jeder Preis recht 😉

Außerdem fand ich, dass deutsche Spezialitäten auch ein schönes „Geschenk“ sind. Ich war schon richtig gespannt ob sie sich freuen würde.

Allerdings wusste ich jetzt schon, dass ich zu spät kommen würde, deswegen habe ich mir für 20 Kuai (2,5 Euro) ein Taxi genommen. So konnte ich ziemlich viel Zeit sparen!!

Um 12 Uhr trafen wir uns dann vor der Hauptfiliale der ICBC und traten ein. Dort hieß es Nummern ziehen. E66… Zwei Stunden Wartezeit…

Wir beide wollten aber nicht warten und waren zudem auch hungrig, weshalb wir zum nächsten 7Eleven gegangen sind und uns dort etwas zum Trinken gekauft haben. Und obwohl es in dem kleinen Convenience Store so dermaßen überfüllt war, schafften wir es uns Plätze zu ergattern, wo wir in Ruhe essen konnten.

Natürlich hat Elena sich sehr gefreut und war schon ganz neugierig auf diese „fremden“ Sachen. Zuerst hat sie eine Brezel probiert und man merkte ihr sofort an, dass es sie schmeckte. Doch danach sah sie mich an und sagte, dieser Geschmack ist sehr besonders… es ist wie…

Und auf die Vollendung dieses Satzes warte ich heute noch 😉 Elena wusste nicht, wie sie den Geschmack einer Brezel beschreiben sollte. (Wüsste ich jetzt spontan auch nicht außer salzig)

Aber es hat ihr sehr gut geschmeckt!

Ich hatte aber den Eindruck, dass ihr der Berliner besser geschmeckt hat. Vor Allem als sie die Marmelade innen entdeckt hat, war sie total begeistert. Es war wirklich total süß mit anzusehen. Ich denke, dass ich meistens nicht so süß ausgesehen habe, wenn ich etwas mir Unbekanntes probiert habe… 😉

Mit diesem kleinen Imbiss haben wir eine ganze Stunde der Wartezeit rumgebracht. Danach  sind wir wieder zurück zur Bank gegangen und haben noch eine Stunde lang Löcher in die Luft gestarrt. Wir haben uns unterhalten, sind beide eingedöst und wurden schließlich aufgerufen! Und dann hat es endlich geklappt, dass ich endlich wieder deutsches Geld in Händen hielt.

Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie viel Nerven mich das gekostet hat. Würde man in Deutschland nicht so viel Gebühren zahlen, dann wäre das auch viel einfacher.

Den Nachmittag haben wir noch gemeinsam verbracht, denn sie musste erst um 19:30 wieder arbeiten.

Davon haben wir sogar eine Stunde lang Mittagsschläfchen gehalten. Ich lag unten auf der Couch und habe gedöst, während sie im oberen Stock auf dem Sofa sich eingerichtet hatte.

In der Zeit habe ich aber eher Blog und Emails geschrieben und nur für 15 Minuten die Augen zugemacht.

Später gingen wir noch gemeinsam essen, bevor wir zur Ubahnstation aufbrachen.

Ich fuhr mit dem Bus und sie mit der Ubahn zu ihrem Schüler.

Heute war nämlich meine letzte Kungfu-Stunde, die wollte ich nicht verpassen.

Deswegen bin ich schnell nach Hause, hab mich umgezogen und bin sofort zur Sporthalle weitergelaufen. Im Training waren allerdings nur Leute, die ich nicht kannte. Außer He Hongkai, der mich auf den Baiyunshan begleitet hatte, meinem Trainer und einem weiteren Schüler waren mir alle anderen unbekannt.

Nichtsdestotrotz hab ich mit He Hongkai trainiert und heute in meinem letzten Training die dritte und letzte Form gelernt. Jetzt liegt es an mir, ob ich es weiterhin übe und ausbaue oder ob ich es wieder vergesse.

Was ich aber extrem schade fand war, dass der Abschied von meinem Trainer und meinen Trainingskollegen sehr unherzlich ausfiel. Es war irgendwie komisch. Vielleicht war mein Trainer sauer und enttäuscht von mir, weil ich jetzt doch noch nicht auf dem Level war, um eine eigene Schule in Deutschland aufzumachen…

Das wird’s wohl sein.

Aber auch ich war ein bisschen enttäuscht. Ich habe nichts Großartiges erwartet, aber es war irgendwie so unpersönlich, dass ich mich echt fragte, ob was passiert ist.

Das einzige, was ich neben einem Gruppenfoto bekommen habe, war der Standardkommentar von meinem Trainer:

„When you gotta go, you gotta go!”

 

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